Axel Witsel von Borussia Dortmund hat im Sport1-Interview von Teamkollege Jadon Sancho geschwärmt und dessen sportlichen Wert für den BVB betont. Zudem liefert er eine Kampfansage an den FC Bayern München und begrüßt Proteste gegen Rassismus.
"Jadon ist ein guter, positiver Junge. Er liebt es, an Grenzen zu gehen, als Spieler und auch als Typ", sagte Witsel. "Wir alle mögen ihn, auch wenn wir ihn manchmal an unsere Regeln erinnern müssen."
Sancho hatte während seiner mittlerweile knapp drei Jahre beim BVB mit Undiszipliniertheiten des öfteren für Schlagzeilen neben dem Platz gesorgt. Zuletzt handelte sich der 20-Jährige Kritik nach einem Friseurbesuch ein, bei dem die Hygieneregeln nicht eingehalten wurden.
Die Zukunft Sanchos bei der Borussia ist derzeit noch unklar, in den vergangenen Wochen hielten sich beständig Wechselgerüchte. Angeblich versucht der BVB den Youngster jedoch mit einer Gehaltserhöhung von einem Verbleib zu überzeugen.
"Sportlich ist sein Wert unumstritten. Natürlich hilft er uns mit seinen Toren und seinen Assists, seinen Dribblings und Finten", betonte Witsel. Am liebsten gemeinsam mit Sancho will er in der kommenden Saison beim BVB einen erneuten Angriff auf die Meisterschaft starten.
imago images / Moritz MüllerBVB-Star Axel Witsel: Platz zwei "keine Schande" für Borussia Dortmund
In der aktuellen Saison hatten die Dortmunder das Nachsehen gegen die Bayern, dennoch ist Witsel nicht gänzlich unzufrieden mit der Spielzeit. "Wir hatten uns zum Ziel gesetzt, die Bayern herauszufordern und sie im besten Fall sogar von Platz eins verdrängen zu wollen. Aber in einer so starken Liga wie der Bundesliga, in der auch Mannschaften wie Leipzig, Leverkusen oder Mönchengladbach immer stärker werden, ist auch ein zweiter Platz keine Schande", erklärte der 31-Jährige.
Das Erreichen der Champions-League-Plätze sei "ein gutes Ergebnis" und Platz zwei "am Ende das Maximum dessen, was für uns möglich war". Für kommende Saison erhofft sich Witsel aber eine Steigerung: "Wir werden die Bayern jedenfalls wieder attackieren. Aber dazu wird wohl auch gehören müssen, sie in den direkten Duellen zu besiegen."
Witsel sprach sich zudem für Trainer Lucien Favre aus, der aufgrund teils enttäuschender Ergebnisse in die Kritik geraten war. "So furchtbar viel verkehrt kann er nicht gemacht haben", sagte Witsel mit Blick auf den Torrekord der Dortmunder und die Tatsache, dass Favre der BVB-Trainer mit dem höchsten Punkteschnitt aller Zeiten ist.
Axel Witsel begrüßt Proteste gegen Rassismus
Der Belgier begrüßt zudem die Protestaktionen in der Bundesliga gegen Rassismus, beispielsweise von seinem Mitspieler Sancho. "Fußball ist in erster Linie ein Spiel, das den Menschen Freude bereiten sollte. Aber seine Bühne ist auch so ungemein groß, dass es geradezu eine verschenkte Chance wäre, wenn man seine Reichweite nicht auch für wirklich wichtige Botschaften nutzen würde", sagte Witsel.
Er selbst sei schon mehrfach Opfer von Rassismus gewesen: "Man kann es nur immer und immer wieder wiederholen: Rassismus darf keinen Platz haben, nicht im Sport und nicht in der Gesellschaft. Niemand wird als Rassist geboren, deshalb müssen wir die Botschaft in die Köpfe bringen, dass es egal ist, welche Hautfarbe ein Mensch hat."