Nationalspieler Matthias Ginter von Borussia Mönchengladbach glaubt nicht an eine nachhaltige Veränderung des Bundesliga-Alltags nach dem Ende der Corona-Krise.
"Ich befürchte, dass wir nach der Rückkehr zum Alltag beispielsweise bei Trainerentlassungen schnell wieder in alte Muster verfallen. Es gab in der Vergangenheit genügend Beispiele dafür", erklärte Ginter im Interview mit der Welt am Sonntag: "Nach dem Tod von Robert Enke haben wir alle intensiv über den Umgang miteinander debattiert, nach zwei Monaten war alles wie zuvor. Ich bin gespannt, ob es diesmal anders kommt."
Dennoch glaubt der 26-Jährige, dass der Fußball durch diese Krise "herunterfahren" könnte: "Er ist wichtig für die gesamte Gesellschaft und für mich als Spieler natürlich besonders. Der Fußball ist die schönste Nebensache der Welt. Aber er ist eben eine Nebensache."
Ginter: "Fußball sollte keine Sonderstellung haben"
Dass im Fußball, im Gegensatz zum Eishockey oder Handball, die Saison zu Ende gespielt werden soll, kann der Innenverteidiger nachvollziehen: "Meiner Meinung nach sollte der Fußball keine Sonderstellung haben. Ich glaube, darüber sind wir uns alle einig. Allerdings lebt der Fußball sehr von den TV- und Zuschauereinnahmen, mehr als vielleicht andere Sportarten, wie Basketball oder Handball, wo bei Live-Spielen nicht Millionen eingenommen werden."
Daher sei es "durchaus vertretbar zu versuchen, die Saison fertig zu spielen". Er verstehe aber auch die Menschen, die dagegen sind: "Aber am Ende geht es in der aktuellen Situation nicht darum, was Fans und Spieler wollen. Entscheidend ist, dass die Bundesliga mit ihren Arbeitsplätzen gesichert wird."