Nach drei Siegen binnen einer Woche und dem Sprung auf Platz fünf der Bundesliga-Tabelle bläst der FC Bayern München zur großen Aufholjagd.
"Wir sind dabei, uns an die Tabellenspitze heranzuarbeiten und hoffen, dass wir dem Uli Hoeneß den Gefallen tun können, wieder dorthin zu kommen, wo wir hingehören", sagte Trainer Jürgen Klinsmann auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt (Mi., ab 20.30 Uhr im SPOX-TICKER).
Manager Hoeneß hatte am Rande des 4:2-Sieges gegen den VfL Wolfsburg die Herbstmeisterschaft für den FC Bayern prophezeit. "Wir sehen dann am 17. Spieltag, wer vor Weihnachten die Herbstmeisterschaft feiern darf", so Klinsmann weiter.
Ribery: "Die Angst ist verflogen"
GettyNach den Problemen in den ersten Wochen nehmen die Bayern nun den Platz an der Spitze in Angriff, was auch in den Aussagen von Franck Ribery deutlich wurde.
"Das Spielen macht uns sehr viel mehr Spaß als zu Beginn der Saison. Die Angst, die wir teilweise hatten, ist verflogen. Es geht jetzt alles schon sehr viel besser", sagte der Franzose.
Allerdings sieht auch Ribery noch einiges Steigerungspotenzial beim Rekordmeister. "Es läuft besser - aber noch nicht so gut wie letzte Saison. Da müssen wir noch eine Menge arbeiten."
Ein gedankliches Problem
Ähnlich sieht es auch Klinsmann, dem vor allem die Anfälligkeit bei Kontern immer noch Sorgen bereitet.
"Wir müssen kompakter stehen, in beide Richtungen. Das Umschaltverhalten, vor allem in der Rückwärtsbewegung, erfolgt noch zu langsam. Wir brauchen aber immer acht, neun Spieler hinter dem Ball. Das ist vor allem ein gedankliches Problem. Das müssen wir in den Griff bekommen."
Die Hierarchie innerhalb der Mannschaft kristallisiere sich immer mehr heraus, so Klinsmann weiter, "die Rollen sind klarer verteilt als noch zu Beginn der Saison. Dieser ständige Prozess ist aber noch nicht abgeschlossen."
Immerhin kann sich Klinsmann bald wieder auf einen Ribery in gewohnter Form freuen. "Ein Typ wie Franck ist auch für den FC Bayern nicht zu ersetzen. Er kann noch nicht der Alte sein, das ist klar. Aber er ist unglaublich ehrgeizig und voller Spielfreude, er wird immer besser." Premiere
Ribery bei 85 Prozent
Nach seiner langwierigen Verletzung sieht sich der Mittelfeldspieler selbst auch auf dem Weg zur Bestform, am Limit seiner Leistungsfähigkeit sei er aber noch lange nicht angelangt.
"Ich denke, dass ich bei 85 Prozent bin. Aber ich finde mehr und mehr zu meinem Spiel. Das macht mich für die kommenden Wochen sehr zuversichtlich."
Seine Rolle innerhalb der Mannschaft will Ribery trotz des neuen Trainers und eines abgewandelten Spielsystems wie auch unter Ottmar Hitzfeld frei interpretieren: "An meiner Art zu spielen hat sich nichts geändert. Ich habe immer noch die Freiheit, mich auf dem Platz frei zu bewegen."
Überrascht von Hoffenheim
Beim Spiel in Frankfurt soll nun die Mini-Serie in der Liga (zwei Siege in Folge) nun fortgesetzt werden, will man Sensations-Spitzenreiter Hoffenheim enger auf den Pelz rücken. Dem Aufsteiger zollt Ribery Respekt, als echten Konkurrenten im Kampf um die Meisterschaft empfindet der Franzose die TSG aber nicht.
"Es ist schon überraschend, dass ein Aufsteiger ganz oben steht. Aber danach kommen dann doch schon die üblichen Verdächtigen. Man wird sehen, wie lange Hoffenheim noch so spielt. Auch sie werden einige Phasen erwischen, in denen es nicht so läuft. Andere Mannschaften hatten die dann schon. Dann wird man sehen..."
Die Bilanz der Bayern gegen Frankfurt