Späte Erlösung für Real Madrid, peinliche Pleite für Inter Mailand: Die beiden Mitfavoriten auf den Titel sind nur schleppend in die neue Saison der Champions League gestartet. Auch Bayerns Gruppengegner kamen noch nicht richtig in Fahrt. ManUtd tat sich in Lissabon schwer, Moskau holte ein Last-Minute-Remis.
Gruppe A
Manchester City - SSC Neapel 1:1 (0:0)
Tore: 0:1 Cavani (69.), 1:1 Kolarov (74.)
Ballbesitz: 61:39 Torschüsse: 24:12 Ecken: 9:8
Aus deutscher Sicht das perfekte Ergebnis: Bayern Münchens Gruppengegner trennen sich in einem spannenden Spiel remis. Manchester City war vom Anpfiff weg um Kontrolle bemüht, die Offensive um die agilen Sergio Agüero und David Silva ließ den Ball gut laufen.
Vor lauter Kurzpassspiel wurde aber zu oft der richtige Moment für den Torabschluss verpasst. Napoli strahlte bei Kontern immer wieder Gefahr aus, Ezquiel Lavezzi traf nach starkem Antritt mit links nur die Latte (18.). Auf der anderen Seite scheiterte auch Yaya Toure nach schöner Vorarbeit von Agüero am Querbalken (34.).
Nach dem Seitenwechsel wurde Napoli immer stärker. Kompany musste einen Volleyschuss von Hamsik für den schon geschlagenen Joe Hart von der Linie kratzen (49.). Nach schöner Vorarbeit von Christian Maggio sorgte Cavani dann per Flachschuss aus zehn Metern für die Führung (69.).
Aber ManCity schlug zurück. Agüero scheiterte zunächst noch an der Latte (73.), Alexander Kolarov machte es dann besser und zirkelte einen Freistoß zum insgesamt leistungsgerechten Ausgleich in den Winkel.
Spieler des Spiels: Sergio Agüero (Manchester City)
FC Villarreal - FC Bayern München 0:2 (0:1)
Tore: 0:1 Kroos (7.), 0:2 Rafinha (76.)
Ballbesitz: 43:57 Torschüsse: 7:13 Ecken: 2:4
Der FC Bayern begann in Villarreal dort, wo er gegen Freiburg aufgehört hatte: Dominanz an den Tag legen und Tore schießen. Nach nur sieben Minuten wurde Kroos sehenswert von Ribery in Szene gesetzt und schob souverän aus zwölf Metern zur Führung ein. Auch in der Folgezeit blieben die Münchner überlegen.
Auf Seiten der Gastgeber konnten in Durchgang eins lediglich die Sturmspitzen Rossi und Nilmar überzeugen. Vor allem Letzterer beschäftigte die Bayern-Abwehr regelmäßig, doch zu oft fehlte ihm die Unterstützung seiner Mitspieler.
Zur Pause konnten die Gastgeber froh über den 0:1-Rückstand, angesichts der zahlreichen Chancen der Münchner. Der zweite Durchgang begann furios mit zwei Riesenchancen für den eingewechselten Petersen, der jedoch beide Male aus bester Position vergab.
Gleiches Spiel in der 61. Minute, als der Ex-Cottbusser aus 14 Metern am überragend reagierenden Lopez scheiterte. Besser machte es Rechtsverteidiger Rafinha, der den Ball nach tollem Dribbling aus spitzem Winkel in kurze Eck zimmerte.
Villarreal kam hingegen nicht mehr gefährlich vors Tor der Bayern. Damit sind die Münchner seit 658 Pflichtspielminuten ohne Gegentor. Zudem gewann der FCB die letzten sieben Auftaktspiele in der Champions League zu Null.
Spieler des Spiels:Toni Kroos (FC Bayern)
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Gruppe B
OSC Lille - ZSKA Moskau 2:2 (1:0)
Tore: 1:0 Sow (45.), 2:0 Pedretti (57.), 2:1, 2:2 Doumbia (72., 90.)
Ballbesitz: 60:40 Torschüsse: 21:8 Ecken: 8:5
Der OSC Lille schenkt zum Auftakt drei Punkte her und muss sich nach einem Last-Minute-Treffer der Gäste mit einem Remis zum Auftakt in die Gruppenphase begnügen.
Vom Anpfiff weg diktierte der OSC das Spielgeschehen nach Belieben und hätte bereits nach 19 Minuten in Führung gehen können, doch der Fallrückzieher von Moussa Sow segelte noch hauchdünn über den Querbalken. So mussten die Gastgeber zunächst weiter auf das erste Champions-League-Tor seit Dezember 2006 warten.
Angetrieben vom quirligen Eden Hazard erspielte sich Lille Chance um Chance, doch es dauerte bis zur 45. Minute, ehe Sow nach Vorlage von David Rozehnal sehenswert mit der Hacke vollstreckte. Nach dem Pausentee zunächst das gleiche Bild, Benoit Pedretti erhöhte nach Vorarbeit von Florent Balmont auf 2:0 (57.).
Das Spiel schien entschieden, Moskau am Boden. Doch dann kam der Auftritt von Seydou Doumbia: Zunächst sorgte der Ivorer für den Anschlusstreffer (72.), ehe er in der Schlussminute nach feinem Zuspiel von Alan Dzagojew den 2:2-Endstand herstellte.
Spieler des Spiels: Seydou Doumbia (ZSKA Moskau)
Inter Mailand - Trabzonspor 0:1 (0:0)
Tor: 0:1 Celustka (76.)
Ballbesitz: 52:48 Torschüsse: 16:5 Ecken: 9:2
Die Gruppe B hat zum Auftakt schon gleich die erste faustdicke Überraschung parat. Trabzonspor, das nur in der Königsklasse dabei ist, weil Fenerbahce ausgeschlossen wurde, schlägt den Titelgewinner von 2010.
In einem schwachen Champions-League-Spiel hatten die Nerazzurri zwar deutlich mehr vom Spiel, richtig zwingend kamen die Italiener jedoch nur in den seltensten Fällen vor das Trabzonspor-Gehäuse. Wenn es gefährlich wurde, war Mauro Zarate beteiligt, seinen trockenen Rechtsschuss entschärfte Tolga Zengin mit einem glänzenden Reflex (32.).
Auffällig harmlos waren dagegen die Standards von Wesley Sneijder, dessen Freistöße entweder in der Mauer oder aber direkt in Tolgas Armen landeten. Die größte Chance zur Führung vergab der eingewechselte Diego Milito, der nach Traumpass von Esteban Cambiasso frei vor dem Gehäuse an Tolga scheiterte (73.).
Trabzonspor kam im Grunde nur ein einziges Mal richtig gefährlich vor den Inter-Kasten, doch dann zappelte der Ball auch schon im Netz. Nach Halil Altintops fulminantem Lattenkracher setzt Ondrej Celusta nach und grätschte den Ball aus spitzem Winkel in die Maschen (76.).
Inter mühte sich nach dem Rückstand verzweifelt, doch Konstruktives kam dabei nicht mehr heraus. So hatte Trabzonspor keine große Mühe, den Sieg über die Zeit zu bringen.
Spieler des Spiels:Mauro Zarate (Inter Mailand)
Gruppe C
FC Basel - Otelul Galati 2:1 (1:0)
Tore: 1:0 Fabian Frei (39.), 1:1 Pena (58.), 2:1 Alex Frei (84.)
Ballbesitz: 63:37 Torschüsse: 6:14 Ecken: 7:3
Rote Karte: Salageanu (82./Galati)
Gelb-Rote Karte: Huggel (87./Basel)
Der FC Basel schrammte knapp an einem Punktverlust gegen Außenseiter Galati vorbei. In einem kampfbetonten Spiel kamen die Baseler kurz vor der Pause nach schöner Vorarbeit von Marco Streller durch Fabian Frei zur verdienten Führung. Galati steckte jedoch nicht auf und nach einem Patzer von Basel-Keeper-Sommer, der einen harmlosen Schuss nach vorne abklatschte, staubte Pena in der 58. Minute zum Ausgleich ab.
In der Schlussphase ging es dann heiß her. Nachdem Salageanu im eigenen Strafraum gegen Streller zu spät kam, zeigte Schiedsrichter Collum auf den Elfmeterpunkt und stellte den rumänischen Abwehrspieler gleich auch noch wegen einer Notbremse vom Feld. Alex Frei ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte eiskalt zur erneuten Basler Führung.
Drei Minuten vor Schluss musste dann auch noch Huggel nach einem Foul mit Gelb-Rot vom Platz. Thorsten Fink jubelte am Ende über einen verdienten Heimsieg und die ersten drei Punkte in der Champions-League-Saison 2011/2012. Dorinel Munteanu und sein Team müssen die Heimreise dagegen ohne Zählbares antreten.
Spieler des Spiels: Marco Streller (FC Basel)
Benfica - Manchester United 1:1 (1:1)
Tore: 1:0 Cardozo (24.), 1:1 Giggs (42.)
Ballbesitz: 39:61 Torschüsse: 15:5 Ecken: 9:5
Sir Alex Ferguson hatte seine Mannschaft auf acht Positionen verändert, unter anderem wurde Keeper David de Gea durch Ersatzmann Anders Lindegaard ersetzt. Die Red Devils wirkten in einer abwechslungsreichen Begegnung anfangs lange unsortiert, die Hausherren begannen schwungvoller. Immer wieder angetrieben von den schnellen Offensivspielern Aimar und Gaitan setzten sie Manchester sehr früh unter Druck. Der englische Rekordmeister hatte zwar mehr Ballbesitz, konnte daraus aber keinen Profit ziehen.
Folgerichtig fiel nach einem Ballverlust auf der rechten Seite der 1:0-Führungstreffer für die Portugiesen, die bis dahin deutlich gefährlicher waren. Altmeister Ryan Giggs war es dann vorbehalten, kurz vor der Pause zum Ausgleich einzuschießen. Von der rechten Seite zog der 37-Jährige nach innen und jagte den Ball aus etwa 17 Metern mit links ins rechte obere Eck. Damit hat er bereits in 20 Spielzeiten hintereinander für ManUtd getroffen und ist mit 37 Jahren und 289 Tagen der älteste Torschütze der CL-Geschichte.
Nach einer wohl lauten Kabinenpredigt von Alex Ferguson kamen die Engländer schon nach etwa zehn Minuten zurück auf das Feld und zeigten sich auch danach deutlich griffiger. Die besseren Chancen hatten aber nach wie vor die Portugiesen. Im Minutentakt scheiterten Nolito, Gaitan und Emerson entweder am bestens aufgelegten Keeper Lindegaard oder ihren Nerven.
Am Ende stand für beide Mannschaften ein 1:1 zu Buche. Eigentlich ein gutes Ergebnis für Benfica. Nach dem Spielverlauf wäre jedoch deutlich mehr drinnen gewesen, so dass man am Ende etwas enttäuscht vom Feld ging.
Spieler des Spiels: Nicolas Gaitan (Benfica)
Gruppe D
Ajax Amsterdam - Olympique Lyon 0:0
Tore: Fehlanzeige
Ballbesitz: 58:42 Torschüsse: 15:17 Ecken: 10:7
Wie nicht anders zu erwarten kam es in Amsterdam zum offenen Schlagabtausch zwischen zwei gleichwertigen Teams, die in der Gruppe D voraussichtlich um den zweiten Platz kämpfen werden. Das Tempo war hoch, Chancen gab es einige, Tore aber ließen auf sich warten.
Nahezu jeder Offensivspieler hätte mindestens einmal treffen müssen, die besten Chancen ließ Lyons Mittelstürmer Bafetimbi Gomis liegen. Für Ajax wirbelte Miralem Sulejmani immer wieder auf der Außenbahn, auch er vergab aber eine Hundertprozentige. Mit dem Remis wird Reals Angstgegner Lyon sicher besser leben können als Ajax.
Spieler des Spiels:Hugo Lloris (Olympique Lyon)
Dinamo Zagreb - Real Madrid 0:1 (0:0)
Tor: 0:1 Di Maria (53.)
Ballbesitz: 44:56 Torschüsse: 11:23 Ecken: 11:6
Real Madrid hätte, wie ursprünglich erwartet, durchaus höher gewinnen können. Doch die Königlichen scheiterten reihenweise am Dinamo-Keeper und könnten froh sein, dass zumindest Di Maria das Tor traf.
Zu Spielbeginn zeigte sich ein ungewohntes Bild: Real lief in Zagreb mit den neuen, roten Champions-League-Trikots auf, durch die man sich neue Gewinne beim Merchandising erhofft. Sollten die Königlichen in Rot aber immer derart farblos spielen, so dürfte das ein Schuss in den Ofen werden.
Abgesehen vom extrem lauffreudigen und aktiven Angreifer Karim Benzema sowie dem hinten stark abräumenden Pepe blieb die gesamte Mannschaft hinter den Erwartungen zurück. Ein perfektes Beispiel für den blassen Auftritt der Spanier war in Zagreb Mesut Özil, der abgesehen von einer vergebenen Großchance kaum zu sehen war.
Marcelo dagegen scheint das Rot zu gut zu gefallen: Der Außenverteidiger stürmte in der 73. Minute links in den Strafraum, kreuzte den Weg von Leko und ging dann völlig unberüht zu Boden. Eine extrem freche Schwalbe, die völlig zurecht mit Gelb-Rot "belohnt" wurde und vielleicht auch eine etwas ausgedehntere Sperre nach sich ziehen wird.
Spieler des Spiels:Karim Benzema (Real Madrid)
Gruppe E
FC Chelsea - Bayer Leverkusen 2:0 (0:0)
Tore: 1:0 David Luiz (67.), 2:0 Mata (92.)
Ballbesitz: 59:41 Torschüsse: 22:11 Ecken: 6:2
Das Thema des Abends an der Stamford Bridge war die Rückkehr von Michael Ballack an seine alte Wirkstätte. Der 33-Jährige zeigte eine starke Leistung und wurde bei seiner Auswechslung in der 66. Spielminute sogar von den gegnerischen Fans mit stehendem Applaus verabschiedet.
Angeführt von Ballack zeigte das gesamte Leverkusener Team von Beginn an eine engagierte und kämpferische Leistung und hielt lange gut mit. Dennoch war über die gesamte Distanz zu erkennen, dass Chelsea das qualitativ besser besetzte Team besitzt.
Probleme hatte Leverkusen mit seiner rechten Abwehrseite, wo Castro und Schürrle die ständig attackierenden Cole und Mata - und bisweilen auch Sturridge - nicht so richtig in den Griff bekamen. Vor allem über diese Seite erspielte sich Chelsea Chance um Chance, scheiterte jedoch immer wieder am überragenden Bayer-Keeper Leno.
Spieler des Spiels: Bernd Leno (Bayer Leverkusen)
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KRC Genk - FC Valencia 0:0 (0:0)
Tore: Fehlanzeige
Ballbesitz: 36:64 Torschüsse: 7:21 Ecken: 5:6
Die Spanier waren zwar über 90 Minuten das spielbestimmende Team, konnten aber ihre Überlegenheit nicht in Tore ummünzen. Die besten Chancen verpassten Dani Parejo und Adil Rami mit einem sehenswerten Seitfallzieher an die Latte.
Genk hatte gleich nach der Halbzeit durch Vossen die beste Chance des Spiels, mauerte sich aber am Ende zu einem torlosen Remis. Während die Spanier enttäuscht die Rückreise antreten, freuen sich die Belgier über den ersten Punkt in der Champions-League-Saison 2011/2012.
Spieler des Spiels: Adil Rami (FC Valencia)
Gruppe F
Borussia Dortmund - FC Arsenal 1:1 (0:1)
Tore: 0:1 van Persie (42.), 1:1 Perisic (88.)
Ballbesitz: 57:43Torschüsse:15:5Ecken:6:4
Nach acht Jahren Abstinenz ist Borussia Dortmund mit einem Remis in die neue Champions-League-Saison gestartet. In einer rassigen Partie starteten beide Teams vom Anpfiff weg mit offenem Visier.
Allein im ersten Durchgang hatte der BVB drei hundertprozentige Torchancen, doch entweder stand im letzten Moment noch ein Abwehrbein zwischen den Hausherren und der Führung oder es wurde zu hastig verzogen.
Kurz vor dem Pausentee leitete Sebastian Kehl, der den Vorzug vor Ilkay Gündogan erhalten hatte, mit einem katastrophalen Fehlpass die Führung für die Gunners ein. Van Persie ließ sich nach feiner Vorarbeit von Theo Walcott die Möglichkeit nicht entgehen, frei vor Weidenfeller zu vollstrecken (42.).
Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich dann ein fahriges Spiel, ehe der eingewechselte Ivan Perisic mit einem Sonntagsschuss in der 88. Minute den verdienten 1:1-Ausgleich besorgte.
Spieler des Spiels: Mats Hummels (Borussia Dortmund)
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Olympiakos Piräus - Olympique Marseille 0:1 (0:0)
Tor: 0:1 Lucho Gonzalez (51.)
Rote Karte: Fanni (90.)
Ballbesitz: 54:46 Torschüsse: 8:11 Ecken: 2:3
In Piräus sahen die Zuschauer eine abwechslungsreiche Partie. Fußballerisch zwar nicht immer hochklassig, dafür aber spannend. Während die Heimmannschaft mehr Ballbesitz hatte und nach vorne spielte, kam OM immer wieder zu guten Konterchancen.
Kurz nach der Halbzeit gingen die Franzosen mit 1:0 in Führung, als der starke Linksverteidiger Morel sich auf der linken Seite durchsetzte und mit einem schönen Querpass den in der Mitte mitgelaufenen Argentinier Lucho Gonzalez bediente. Der ließ sich nicht zweimal bitten und schoss seine Farben in Führung.
In der hitzigen Schlussphase drängten die Hausherren auf den Ausgleich, der jedoch nicht mehr fallen wollte. Stattdessen holte sich der eingewechselte OM-Spieler Fanni nach hartem Einsteigen noch die Rote Karte ab.
Spieler des Spiels: Jeremy Morel (Olypique Marseille)
Gruppe G
FC Porto - Schachtjor Donezk 2:1 (1:1)
Tore: 0:1 Luiz Adriano (12.) 1:1 Hulk (28.) 2:1 Kleber (51.)
Rote Karte: Rakitskiy (40.)
Gelb-Rote Karte: Chygrynskiy (80.)
Ballbesitz: 60:40 Torschüsse: 28:7 Ecken: 8:7
Besonderes Vorkommnis: Hulk (10.) schießt Foulelfmeter an den Pfosten.
In einem abwechslungsreichen Spiel kam Donezk zunächst gut ins Spiel. Besonders über Srna auf der rechten Seite machten die Ukrainer in der Anfangsphase viel Dampf. Nach zehn Minuten dann der Schock: Schiedsrichter Felix Brych zeigte nach einem Foul von Rakitskiy auf den Elfmeterpunkt.
Hulk konnte die Chance aber nicht nutzen und setzte das Leder an den linken Pfosten. Die Rache ließ nicht lange auf sich warten. Nach einem harmlosen Schuss von Willian aus rund 16 Metern konnte Porto-Keeper Helton den Ball nicht festhalten, Luiz Adriano erkannte die Chance sofort und staubte zum 1:0 ab.
Angetrieben vom Unglücksraben Hulk erhöhten die Portugiesen dann das Tempo und kamen in der 28. Minute zum verdienten Ausgleich. Beim 34-Meter-Freistoß-Knaller von Hulk sah diesmal der ukrainische Schlussmann Rybka mehr als schlecht aus. Nach der Pause sahen die Zuschauer dann ein Spiel auf ein Tor. Folgerichtig traf Kleber nach schöner Vorarbeit von James Rodriguez zur verdienten Führung.
Danach attackierten die Portugiesen weiter, Donetsk hatte durch Luiz Adriano aber noch eine Konterchance. Schlussendlich beendeten die Ukrainer die Begegnung nur noch zu neunt, nachdem auch Chygrynski mit Gelb-Rot vom Feld musste. Insgesamt ein überlegener Sieg von Porto, das trotz des Abgangs von Falcao in der Offensive weiterhin herausragend besetzt ist.
Spieler des Spiels: Hulk (FC Porto)
Apoel Nikosia - Zenit St. Petersburg 2:1 (0:0)
Tore: 0:1 Zyrianov (63.), 1:1 Manduca (73.), 2:1 Ailton Almeida (75.)
Gelb-Rote Karte: Bruno Alves (76.)
Ballbesitz: 55:45 Torschüsse: 12:19 Ecken: 2:4
In Nikosia fand das heimische APOEL nach einer kurzen Drangphase von Zenit immer besser ins Spiel. Aus einer sicheren Defensive heraus hatten sie immer wieder ihre Möglichkeiten. Besonders Ailton Almeida war viel unterwegs und stellte die russischen Verteidiger auf die Probe. Überraschend war es dann Zenit, das in der 63. Minute nach schönem Zuspiel von Danny durch Zyrianov mit 1:0 in Führung ging.
Wer APOEL aber abgeschrieben hatte, wurde eines Besseren belehrt. Angepeitscht vom feurigen Publikum drehten die Zyprer innerhalb von zwei Minuten mit einem Doppelschlag durch Manduca und Ailton Almeida die Begegnung und gingen als verdienter Sieger vom Platz.
APOEL bestätigte eindrucksvoll seine Heimstärke und könnte zu Hause noch anderen Mannschaften ein Bein stellen.
Spieler des Spiels: Ailton Almeida (APOEL Nikosia)
Gruppe H
FC Barcelona - AC Milan 2:2 (1:1)
Tore: 0:1 Pato (1.), 1:1 Pedro (36.), 2:1 Villa (50.), 2:2 Thiago Silva (90+2)
Ballbesitz: 69:31 Torschüsse: 22:6 Ecken: 11:2
Das Duell im Camp Nou ist auf dem Papier ein absolutes Fußball-Highlight. Und die Partie begann entsprechend spektakulär. Pato startete im Mittelkreis einen Sololauf, spazierte gemütlich an Busquets und Mascherano vorbei und tunnelte Keeper Valdes - 0:1! Es war der Auftakt in eine chancenreiche erste Halbzeit. Barca drückte auf den Ausgleich und kam durch Villa (12.) aus spitzem Winkel und Messi (14.) aus der zweiten Reihe zu guten Gelegenheiten.
Doch noch blieben die Bemühungen ergebnislos, auch bei Messis Freistoß in der 19. Minute, der an den rechten Pfosten krachte. Barcelona blieb allerdings geduldig, legte die gewohnte Dominanz an den Tag und wurde dafür in der 36. Minute belohnt. Einem explosionsartigen Dribbling von Messi und einem Aussetzer von Abate folgte das 1:1 durch Pedro.
Auch nach Wiederanpfiff nahm Barca das Heft konsequent in die Hand. Zuerst scheiterte Xavi noch aus der zweiten Reihe (48.), doch wenig später zauberte Villa einen 27-Meter-Freistoß ins linke Kreuzeck. In der Folgezeit beherrschten die Katalanen zwar weiterhin das Spielgeschehen, ohne sich jedoch - wie noch in Durchgang eins - eine Vielzahl zwingender Chancen herauszuspielen. Der Gast aus Mailand fand offensiv ohnehin nicht statt. Doch in der Nachspielzeit schlug Milan eiskalt zu: Thiago Silva traf zum späten Ausgleich per Kopf.
Spieler des Spiels: Lionel Messi (FC Barcelona)
SPOX-Analyse zu Barcelona - Milan: AC Milan gewinnt 2:2
Viktoria Pilsen - BATE Borissow 1:1 (1:0)
Tore: 1:0 Bakos (45.), 1:1 Renan (69.)
Ballbesitz: 52:48 Torschüsse: 17:15 Ecken: 3:5
Es war der Zweikampf der Außenseiter in der Gruppe H. Beide Teams hatten sich bereits durch zwei Qualifikationsrunden und die Playoffs gekämpft, nun streiten sie um Platz drei, der zur Teilnahme an der Europa League berechtigt. Die Gäste versteckten sich keineswegs und kamen durch Rudik (18.), Kezman (22.) und Gordejchuk (36.) zu guten Gelegenheiten. Doch die Führung erzielten die Gastgeber kurz vor der Pause. Bakos beendete einen tollen Spielzug eiskalt aus kurzer Distanz zum 1:0 für Pilsen.
Im zweiten Durchgang blieb die Partie weiter offen. Ein starker Linksschuss von Kezman (58.) schrammte nur knapp am linken Kreuzeck vorbei, auf der anderen Seite schloss Pilar einen tollen Spielzug zu unpräzise ab (64.).
Wenig später dann die Quittung: Rudik schickte Renan in den Sechzehner, der Keeper Cech eiskalt tunnelte - Ausgleich (69.). In einer temporeichen Schlussphase konnte dann keines der Teams noch die Führung erzielen, somit blieb es beim leistungsgerechten Remis.
Spieler des Spiels: Renan (BATE Borissow)
Champions League: Der Spielplan im Überblick