Für Brasilien beginnt am Samstag (ab 21 Uhr im LIVE-TICKER) der Ernstfall: Der WM-Gastgeber trifft im Eröffnungsspiel des Confed-Cups auf Japan. Die Asiaten reisen mit ordentlich Bundesliga-Power an.
Am Mittwoch enthüllte Pele in Rio eine Countdown-Uhr, genau ein Jahr vor Beginn der Weltmeisterschaft 2014. Am Samstag wird sie sich erst auf 362 Tage heruntergearbeitet haben, doch das Fieber steigt: Der Anpfiff des Eröffnungsspiels im Confederation Cup zwischen Brasilien und Japan in Brasilia markiert den Startschuss für die WM-Saison.
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"Das wird eines der wichtigsten Turniere meiner Karriere, und ich will mich beweisen", erklärte der zu Barca wechselnde Nationalheld Neymar. "Wir wollen jetzt den Titel und nächstes Jahr Weltmeister werden." Es wäre ein Novum: 1997, 2005 und 2009 gewann Brasilien den Confed-Cup, nur um im Jahr darauf bei der WM leer auszugehen.
Scolari erhofft sich Erkenntnisse für 2014
Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari stellt ohnehin die Erkenntnisse für die WM über den Erfolg bei der Generalprobe: "Der Confed-Cup wird ganz entscheidend sein, um zu sehen, wie die Spieler auf Druck reagieren. Davon ausgehend werden wir dann unsere Entscheidungen im Hinblick auf die Weltmeisterschaft treffen", stellte er klar.
Er muss es wissen: Scolari bescherte den Südamerikanern ihren vorerst letzten WM-Titel 2002 - ausgerechnet in Japan, dem Land des kommenden Gegners. "Es ist gut möglich, dass dies eines der härtesten Duelle wird, die diese beiden Teams sich je geliefert haben", prophezeit der frühere brasilianische Nationalspieler und Ex-Japan-Coach Zico.
Mit einem 3:0 im Freundschaftsspiel gegen Frankreich hat man am Zuckerhut ordentlich Selbstvertrauen getankt, im Oktober war ein 4:0 gegen die Japaner in Breslau gelungen. Zuletzt vertraute Scolari auf ein 4-2-3-1 mit Neymar hinter der einzigen Spitze Fred. Für Triple-Sieger Dante ist in der Startelf kein Platz, Thiago Silva und David Luiz besetzen die Innenverteidiger-Positionen.
Japan mit acht Bundesliga-Profis
Zicos Analyse kommt nicht von ungefähr: Der amtierende Asienmeister Japan, neben Brasilien als einzige Mannschaft schon für die WM qualifiziert, hat seit dem letzten Pflichtspiel gegen Brasilien beim Turnier 2006 (1:4) einen großen Sprung gemacht. Mit Shinji Kagawa, Keisuke Honda und Yuto Nagatomo verfügt Japan mittlerweile über international profilierte Stars.
Vorbei sind die Zeiten, als sich bis auf zwei oder drei Stars wie Hidetoshi Nakata oder Shunsuke Nakamura fast alle Akteure in der J-League verdingten: Der Kader ist mit allein acht Bundesliga-Legionären gespickt. Trainer Alberto Zaccheroni ist auch dank dieser Fülle an international erfahrenen Spielern noch auf der Suche nach seiner besten Elf, aber so viel ist klar: Honda, dessen Stern bei der WM 2010 aufging, wird wieder die Fäden ziehen.
"Wir treten an, um zu gewinnen. Die Frage wird nur sein, wie wir dieses Ziel erreichen wollen. Mit dieser Einstellung gehe ich ins Turnier", so der frühere Dortmunder Kagawa selbstbewusst. Auch Zaccheroni freut sich auf den Härtetest: "Der FIFA Konföderationen-Pokal wird eine schwierige Angelegenheit. Aber genau das wollen wir."
Der Confed-Cup-Spielplan im Überblick