Nach nur wenigen Monaten ist das Engagement der deutschen Investoren Peter Hammer und Nik Schwarz beim slowakischen Klub FC Nitra wieder beendet. Nun hat sich das Duo zum Rückzug geäußert.
Hammer zog gegenüber transfermarkt.de ein ernüchterndes Fazit zum Engagement beim FC Nitra, das erst zu Jahresbeginn begonnen hatte: "Im Nachhinein sind wir natürlich enttäuscht. Wenn wir ehrlich sind, müssen wir uns aber nicht wundern. In den letzten 13 Monaten wurde der Verein fünfmal verkauft, zuvor immer an irgendwelche mysteriösen Gruppen. Da hätten wir uns eigentlich schon wundern müssen."
Er selbst sei mehrfach gewarnt worden: "Nitra hat Riesenpotenzial, aber im Hintergrund läuft irgendetwas schief seit Jahren. Das wurde jetzt leider bestätigt. Wir mussten auf Empfehlung unseres Rechtsbeistandes ganz schnell einen Schlussstrich ziehen."
Dabei bestehe bei Nitra vor allem ein strukturelles Problem, was die Kontrolle des Vereins angehe: "Der Eigentümer selbst darf bei Nitra ja eigentlich gar nichts machen, es läuft alles über die Firma seiner Frau, weil er in der Vergangenheit schon Probleme hatte", betonte Hammer.
Seine Vermutung: "Wir glauben, er wollte das Geld von uns einstecken und hätte die Schulden nie bezahlt. Jeder in der Slowakei hat uns abgeraten und gesagt: Leute, gebt dem kein Geld mehr, bevor der nicht irgendwas bezahlt."
Schwarz, der als Finanzvorstand agiert hatte, sagte zum Scheitern des Projekts: "Uns haben ehemalige Aktionäre, die an unserer Stelle nur die Verbindlichkeiten übernommen hätten, beinahe schon ausgelacht für das, was wir bereit gewesen wären zu zahlen. So viel hättet ihr denen niemals bieten sollen, wurde gesagt."
FC Nitra - Investoren: "Es fehlt jegliche Logik"
Schwarz weiter: "Der Eigentümer hätte ein Riesengeschäft machen können, hat es aber selbst kaputt gemacht. Keiner von uns hat Verständnis dafür. Warum? Es fehlt jegliche Logik."
Die Konsequenz aus dem Intermezzo beim FC Nitra seien laut Schwarz zunächst rechtliche Schritte: "Wir haben auf jeden Fall Strafanzeige gestellt wegen Betruges und versuchten Betruges. Deswegen sind wir auch zurückgetreten. Die Verkäuferseite musste im Kaufvertrag sechs Punkte erfüllen. Fünf davon haben sie nicht erfüllt und den einzigen eigentlich unser Anwalt. Es war anscheinend von Anfang an nicht gewollt, ein seriöses Geschäft abzuwickeln."
Hammer selbst ließ ein weiteres Engagement im Fußball offen, räumte jedoch ein: "Uns wurden mittlerweile auch wieder Vereine aus der Slowakei angeboten, ob wir Interesse hätten. Die wissen natürlich auch, dass es nicht unsere Schuld war, sondern das Problem der Personen des FC Nitra. Die kennen die ja noch besser als wir."