Joseph S. Blatter, Präsident des Weltverbandes FIFA, hat in einem Exklusiv-Interview mit dem Magazin "sportjournalist" erneut den Willen zur Fortsetzung seiner Amtszeit über 2015 hinaus bekräftigt.
"Die Wahrscheinlichkeit, dass ich noch einmal antrete, ist sehr groß," betonte Blatter im Gespräch mit dem Organ des Verbandes Deutscher Sportjournalisten. Seine Kandidatur werde er nicht verkünden: "Aber wenn mich die FIFA-Mitglieder fragen, würde ich nicht nein sagen. Meine Mission führe ich gern weiter - wenn meine Gesundheit stimmt."
Der seit 1998 amtierende 79 Jahre alte Schweizer sagt, er habe sich erst kürzlich medizinisch durchchecken lassen: "Der Herzprofessor war mit meinen Werten zufrieden, für die Karosserie aber müsse ich selbst sorgen." Und wenn es nichts werde mit der Fortsetzung als FIFA-Präsident, "dann habe ich ja immer noch mein Hobby, die Bienenzucht".
Zu wiederholter Medienschelte bekennt Blatter: "Wo gehobelt wird, fallen Späne. Auch wir haben Fehler gemacht. Daraus mache ich keinen Hehl." Auf die Frage, ob er die Presse fürchte als gern zitierte "dritte Macht", antwortete der FIFA-Präsident: "Nein. Ich habe als Sportjournalist meine ersten Franken verdient und sehe mich noch selbst als Journalist." In einer Demokratie sei die freie Meinungsäußerung ein Grundrecht: "Die Medien spielen eine wichtige Rolle, nicht nur, um zu informieren, sondern auch zu kritisieren."