FIFA verbietet Trauersymbol auf Trikots

SID
02. November 201622:20
Die Remembrance Poppy steht für das Gedenken an die britischen Opfer des ersten Weltkriegsgetty
Werbung

Die britische Premierministerin Theresa May hat die FIFA für das Aussprechen eines Trauertrikot-Verbots beim WM-Qualifikationsspiel zwischen England und Schottland am 11. November scharf kritisiert.

"Es ist absolut ungeheuerlich", sagte May: "Unsere Fußballer wollen denen Anerkennung zollen, die ihr Leben für unsere Sicherheit gaben. Es ist ihr gutes Recht, das auch tun zu dürfen."

Am sogenannten Armistice Day gedenken die Briten des Waffenstillstandes von Compiègne am 11. November 1918, mit dem die Kampfhandlungen des Ersten Weltkriegs beendet waren. Viele Menschen im Vereinigten Königreich tragen an diesem Tag stilisierte künstliche Mohnblumen ("Remembrance Poppy") im Gedenken an die Kriegsopfer. Die FIFA hat das Tragen des Symbols auf den Trikots beider Teams jedoch verboten, da sie dies als politische Aussage wertet. Bis zum Mittwochvormittag unterzeichneten rund 200.000 eine Petition, um den Weltverband zum Umdenken zu bewegen.

"Die FIFA respektiert voll und ganz die Bedeutung des Gedenkens am den 11. November", teilte der Weltverband am Mittwochabend der Nachrichtenagentur AFP mit. Allerdings hätten sich alle 211 Mitgliedsverbände den Spielregeln des International Football Association Board (IFAB) zu unterwerfen, welches die Spielregeln festlegt. Darin ist unter Regel 4, Absatz festgelegt, dass die Spielkleidung keinerlei politische, religiöse oder persönliche Botschaften enthalten darf.

Wie der englische Fußballverband FA am Mittwochabend mitteilte, wird England aber auch ohne Zustimmung der Weltverbands am Volkstrauertag Mohnblumen tragen. Selbst einen möglichen Punktabzug würde der Verband hinnehmen. "Es ist meine persönliche und auch die Meinung als FA-Vorsitzender, dass wir natürlich Mohnblumen tragen sollten", sagte FA-Boss Greg Clarke. Man werde aber versuchen, in den Verhandlungen mit der FIFA eine Lösung zu finden. Derzeit führt England seine Gruppe mit sieben Punkten an.

Bereits 2011 hatte es Streit um die traditionellen Mohnblumen gegeben. Damals erlaubte die FIFA der englischen Nationalmannschaft für das Spiel gegen Spanien lediglich das Tragen von schwarzen Armbändern mit Mohnblumen-Symbol.

Die WM-Qualifikation in der Übersicht