Nach der Niederlage von Aufstiegsfavorit HSV gegen Darmstadt haben Spieler und Verantwortliche der Hamburger massive Kritik an Schiedsrichter Robert Schröder geübt. Dieser habe nicht nur im Falle eines der beiden Platzverweise eine Fehlentscheidung getroffen, sondern sich zudem abfällig gegenüber einem HSV-Profi geäußert.
"Was der Schiedsrichter heute gemacht hat, war für mich eine absolute Frechheit. Es war unter der Gürtellinie", ärgerte sich Jonas Meffert. Es seien "Worte gefallen, die sind unglaublich. Was er zu Aaron Opoku gesagt hat, ist respektlos." Von den Spielern werde Fairness erwartet, "aber was ich heute vom Schiedsrichter gehört habe, das ist unfassbar. Ich möchte das nicht wiederholen."
Opoku (Tritt) war neben Ransford-Yeboah Königsdörffer nach einer Tätlichkeit vom Platz geschickt worden, auch Darmstadts Klaus Gjasula wurde frühzeitig unter die Dusche geschickt (59., wiederholtes Foulspiel). Opoku folgte fünf Minuten später und glich die Kräfteverhältnisse wieder aus. Der Anschlusstreffer von Königsdörffer (87.) zum 1:2 kam zu spät, kurze Zeit später sah er für einen Ellbogenschlag Rot.
HSV-Sportvorstand Jonas Boldt sah insbesondere den Platzverweis gegen Königsdörffer sehr kritisch: "In erster Linie bin ich froh, dass ich Emotionen habe und immer meine Farben verteidige. Es gibt Regeln, an die ich mich zu halten habe. Aber natürlich habe ich mich über die Rote Karte aufgeregt, weil für mich ist es keine Rote Karte. Es waren viele Entscheidungen, die sehr hektisch waren." Auch er sah von Schröder Gelb-Rot - für ihn ebenfalls nicht nachvollziehbar: "Ich habe nichts Beleidigendes gesagt, sondern einfach nur: 'Da kannst Du keine Rote Karte geben, das ist außer Rand und Band'. Warum das dann zwei Karten zur Folge hat, weiß ich auch nicht."
Schiedsrichter Schröder hingegen hatte für all die Aufregung kein Verständnis: "Ich habe den Spielern klar gesagt, dass wir über solche Szenen nicht zu diskutieren brauchen und dass ich es nicht verstehen kann, dass so lange diskutiert wird bei - für mich - so klaren Vergehen." Es habe von seiner Seite "keine Beleidigung" gegeben. "Die Spieler, die die Rote Karte gekriegt haben, haben von mir die Ansage bekommen, das Spielfeld zu verlassen. Das taten sie nicht, also habe ich das mit Nachdruck getan. Aber ich habe kein Fehlverhalten meinerseits gesehen."
Hamburgs Trainer Tim Walter bezeichnete Schröders Leistung im Kabinengang als "Frechheit", er habe "selten einen schlechteren Schiri gesehen". Besonders groß war sein Ärger über eine Szene in der 2. Halbzeit, als Glatzel klar im Strafraum gefoult wurde. Da der Assistent allerdings zuvor bereits fälschlicherweise auf Abseits entschieden hatte, blieb die Aktion ohne Folgen.