Am Ostersamstag hatte Russland im Test-Länderspiele mit Litauen keine Probleme. 4:0 hieß es nach einem einseitigen, aber durchaus historischen Spiel. Ebenfalls in Torlaune zeigten sich die Polen, die Finnland mit 5:0 nach Hause schickten. Österreich siegte dank eines guten Starts mit 2:1 gegen Albanien. In Ungarn erreichte das deutsche Trainerduo ein gerechtes 1:1 gegen Kroatien.
Russland - Litauen 3:0 (1:0)
Tore: 1:0 Smolov (41.), 2:0 Golovin (61.), 3:0 Glushakov (72.)
Ganze 41 Minuten mussten die russischen Fans in der Otkrytie Arena zu Moskau auf den Führungstreffer ihres Teams warten, dann platzierte Mittelstürmer Fedor Smolov den Ball aus der Strafraummitte rechts unten im Eck.
Zuvor gaben vor allem die Russen eine mäßige Kostprobe ihres Könnens ab, allerdings machten die gut gestaffelten Litauer die Räume eng und zerstörten des Gegners Spielfreude durch Einsatzwille in den Zweikämpfen.
Im zweiten Durchgang wechselten die Gastgeber kräftig durch - mit Erfolg. Der eingewechselte Alexandr Kerzhakov legte für seinen eingewechselten Namensvetter Golovin auf und der 19-Jährige traf links im Sechzehner diagonal rechts unten. Es war sein zweiter Treffer im erst zweiten Länderspiel.
20 Minuten vor Ende vollendete Denis Glushakov den gelungenen Abend für Leonid Slutskis Jungs per Kopf zum 3:0. Aleksey Ionov trat zuvor eine Ecke in den Fünfer. Am Dienstag testet Russland gegen Frankreich im Stade de France.
Der seit neun Jahren für Lokomotive Moskau spielende Torhüter Guilerme, gebürtig aus Brasilien, rückte nach dem Seitenwechsel zwischen die Pfosten des WM-Gastgebers von 2018 und avancierte damit zum ersten nicht russischstämmigen Spieler in der Geschichte der Sbornaja.
Österreich - Albanien 2:1 (2:0)
Tore: 1:0 Janko (6.), 2:0 Harnik (13.), 2:1 Lenjani (46.)
Gelb-Rote Karte: Kace (77./wdh. Foulspiel)
Nach nicht mal einer Viertelstunde stand der Sieger im Ernst-Happel-Stadion bereits so gut wie fest. Nach Zlatko Junuzovic' Zuspiel in die Strafraummitte setzte sich sich Marc Janko im Zweikampf gegen Ansi Angolli durch und spitzelte den Ball in die Maschen.
In der 13. Minute nutzte VfB Stuttgarts Martin Harnik einen Patzer der Gäste für das 2:0. Die albanische Abwehr ließ einen Abschlag von Robert Almer durch ihre Reihen tanzen, der Angreifer lief hinterher und verwandelte dann eiskalt gegen Berisha.
Wenige Sekunden nach Wiederanpfiff markierte Ermir Lenjani den Anschlusstreffer, Aleksandar Dragovic ließ den Albaner links im Sechzehner gewähren und der Ball war im kurzen Eck zu finden. Lenjanis Treffer fungierte allerdings als Wecker und das Team von Marcel Koller zog das Tempo wieder an. Trotz überlegener Spielweise und Junuzovics (57.) sowie Guido Burgstallers (90. +3) Großchancen aus kurzer Distanz wollte kein Treffer mehr gelingen.
Albaninen beendete darüber hinaus das Spiel nur zu zehnt. Ein gute Viertelstunde vor Spielende leistete sich Ergys Kace einen Ausraster. Der Albaner stieg Dragovic auf den Knöchel und blieb kurze Zeit darauf stehen. Der Schiedsrichter zückte die Gelb-Rote Karte.
Am Dienstag trifft Österreich zum zweiten Testspiel auf die Türkei - mit dabei 14 Akteure aus der Bundesliga und 2. Liga.
Polen - Finnland 5:0 (3:0)
Tore: 1:0 Grosicki (18.), 2:0 Wszolek (20.), 3:0 Starzynski (32.), 4:0 Wszolek (67.), 5:0 Grosicki (86.)
Die Hausherren legten in Breslau los wie die Feuerwehr - und das ohne ihren Starstürmer Robert Lewandowski, der sich ebenso wie Lukasz Piszczek und Jakub Blaszczykowski zunächst auf der Bank wiederfand. In der ersten halben Stunde hatten die Polen über 70 Prozent Ballbesitz und münzten ihre Überlegenheit in Tore um. Kamil Grosicki und Pawel Wszolek sorgten mit einem Doppelschlag für die komfortable Führung, Filip Starzynski legte nach einer halben Stunde noch mal nach.
Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit konnten die Gäste die Partie etwas offener gestalten. Sie kamen jedoch kaum gefährlich vor das gegnerische Tor. Einen mageren Schuss musste Polens Schlussmann Artur Boruc abwehren.
Dieser leichte Positiv-Trend aus finnischer Sicht setzte sich im zweiten Durchgang zunächst fort, was auch daran lag, dass die Polen einen Gang zurückschalteten. Doch nach den zweiten Treffern von Wszolek und Grosicki wurde es allmählich bitter für den Gast. Nach einer guten Stunde bekam dann auch Lewandowski seinen Einsatz, blieb aber ohne Torerfolg.
Ungarn - Kroatien 1:1 (0:1)
Tore: 0:1 Mandzukic (29.), 1:1 Dzsudzsak (79.)
Es war eine Co-Produktion von zwei ehemaligen Bundesliga-Profis, die für die Führung der Kroaten sorgte. Nach schöner Kombination kam Ivan Perisic auf der linken Außenbahn an den Ball, brachte diesen flach in die Mitte, wo Mario Mandzukic am zweiten Pfosten lauerte und zum 1:0 einschob. Doch spät schlugen die Ungarn per Freistoß zurück.
In der Anfangsphase beschränkten sich die Gastgeber darauf, sicher in der Defensive zu stehen und auf Konter zu lauern. Nach dem Rückstand wurde die Partie dann deutlich offener. Das Team des deutschen Trainerduos Bernd Storck und Andreas Möller hatte drei Minuten vor dem Pausenpfiff ihre beste Chance. Laszlo Kleinheister fasste sich aus 25 Metern ein Herz, seinen Schuss fischte Gäste-Torhüter Lovre Kalinic aber noch aus dem rechten Eck.
Die Ungarn wechselten zu Beginn des zweiten Durchgangs munter durch und mit Adam Szalai kam auch der erste Bundesliga-Legionär in die Partie. Die Partie flachte zunächst ab, bis zu einem Freistoß-Doppelschlag. Zunächst durfte sich Experte Darijo Srna aus zentrale Position 17 Meter vor dem Tor versuchen. Doch sein Versuch strich haarscharf am reckten Winkel vorbei (77.). Nur zwei Minuten später fand der Kroate in Balazs Dzsudzsak seinen Meister. Der Kapitän der Ungarn brachte den ruhenden Ball aus 20 Metern im Torwarteck unter und sorgte so für den verdienten Ausgleich.