München - Der FC Barcelona hat den Ausrutscher von Real Madrid genutzt und den Rückstand auf den Tabellenführer auf einen Zähler verkürzt.
In einer einseitigen Partie besiegten die Katalanen Real Betis mit 3:0 (1:0). Thierry Henry brachte Barca mit seinem fünften Saisontor (33.) in Führung. Die weiteren Treffer erzielte Ronaldinho mit zwei verwandelten Freistößen (53./90.).
Der Brasilianer ragte in einer spielfreudigen Mannschaft aber nicht nur wegen seiner Tore heraus. Ronaldinho hat seine Krise wohl endgültig überwunden.
Mit Barcelona punktgleicher Dritter bleibt der FC Villarreal nach dem 4:3 (2:2)-Sieg bei Atletico Madrid. Der eingewechselte Nihat drehte durch zwei Tore (69./89.) das Spiel zugunsten des "gelben U-Boots".
Schuster kritisiert Schiedsrichter
Real Madrid musste nach dagegen beim 0:2 (0:2) beim FC Sevilla die zweite Saisonpleite hinnehmen.
Real-Trainer Bernd Schuster zeigte sich nach der Partie mit den Entscheidungen des Referees Alvarez Izquierdo mehr als unzufrieden. Ivica Dragutinovic hatte den heranstürmenden Raul am Trikot gehalten, doch der Schiedsrichter zeigte dem Madrilenen den Gelben Karton für eine Schwalbe.
"Das war ein sehr aggressiv geführtes Spiel von Sevilla", beschwerte sich Schuster. Der vermeintlich Gefoulte stellte die Leistung des Unparteiischen zusätzlich in Frage: "Für gewöhnlich äußere ich mich nicht über Schiedsrichterleistungen, aber absichtlich hinfallen lassen habe ich mich jedenfalls nicht."
Katalane? Das sagt doch alles!
Während Jimenez noch über die Feldüberlegenheit seines Teams philosophierte, attackierte Schuster den Schiedsrichter. "Woher kommt der Schiri denn?", fragte der Deutsche. Auf die Antwort "Katalonien" winkte er ab: "Da haben wir's doch. Da muss ich nicht mehr dazu sagen."
Doch letztlich verantwortlich machte Schuster die Mannschaft. Für den Trainer hat sich im Vergleich zum Kantersieg gegen Valencia nicht viel geändert, nur "der Gegner war eben ein anderer". Außerdem habe Valencia nicht nur mit Real kämpfen müssen, sondern auch mit einer schwierigen Gesamtsituation.
Sevilla rehabilitiert sich damit nach einer turbulenten Woche. Trainer Juando Ramos hatte den Klub verlassen und gegen Atletico konnte trotz dreier Auswärtstore kein Punkt geholt werden. Der neue Coach Jimenez hatte bei seiner Feuertaufe gegen die Königlichen einen Sieg gefordert, der der Mannschaft die Moral zurückbringen sollte.
Damit steht Sevilla zwar immer noch auf dem zehnten Tabellenplatz, aber mit 15 Punkten sind die Andalusier nur noch sechs Punkte vom zweitplatzierten FC Barcelona entfernt. Sevilla hat die Chance, bei ihrem Nachholspiel gegen Osasuna weitere drei Punkte aufzuholen.
Tagesordnung in Valencia
Beim FC Valencia kehrt wieder Tagesordnung ein. Fernando Morientes besiegte den RCD Mallorca quasi im Alleingang. Damit rehabilitierte sich der Klub von Timo Hildebrand für das 1:5-Debakel gegen Madrid am Mittwoch.
Für Hildebrand war es das erste echte Erfolgserlebnis im Kasten der Valencianer. In den vergangenen zwei Spielen gegen Madrid und Sevilla hatte er insgesamt acht Tore kassiert. Valencia bescherte damit Interimscoach Oscar Fernandez einen würdigen Abschied. Ab Montag wird Ronald Koeman das Zepter in Valencia übernehmen.
"Das war mit Abstand das beste Spiel von Timo", setzte Fernandez dicke Ausrufezeichen hinter die überzeugende Leistung des Ex-Stuttgarters und fügte hinzu: "Er hat gezeigt, über was für Reflexe er verfügt."