Für Stefan Wessels wäre es kein Neuland, für seinen Klub dagegen schon. Odense BK darf sich nach dem 1:0-Heimsieg gegen Villarreal CF Hoffnungen auf das erstmalige Erreichen der Champions-League-Gruppenphase machen. Im Rückspiel (Dienstag, 20.30 Uhr im LIVE-TICKER) muss Wessels wohl ähnlich gut halten wie bei der Partie in der Vorwoche, als er die Angriffsreihe um den Brasilianer Nilmar in die Verzweiflung trieb.
Der Vierte der Primera Division hat in der Champions League schon etwas mehr Erfahrung gesammelt als der dreimalige dänische Meister (zuletzt 1989).
Gleich bei der ersten Teilnahme 2005/06 schipperte das gelbe U-Boot bis ins Halbfinale, beim zweiten Versuch 2008/09 erreichten die Kicker aus der Kleinstadt an der spanischen Ostküste das Viertelfinale.
Auch wenn sich aufseiten der Dänen der Nigerianer Peter Utaka und der Norweger Tore Reginiussen fit gemeldet haben, wäre die Qualifikation für Odense BK eine wahre Sensation. Aus dem "kleinen Wunder", das die Boulevardzeitung "Ekstra Bladet" bereits in der vergangenen Woche ausgemacht hat, wäre dann endgültig ein großes geworden.
Malmö braucht gegen Zagreb einen rauschenden Abend
Beim Duell Malmö FF gegen Dinamo Zagreb treffen zwei Vielfachmeister aufeinander. 16 schwedische Titel auf der einen Seite, 13 kroatische auf der anderen. Mit dem Unterschied dass Malmö in den letzten 22 Jahren nur zwei Meisterschaften gewinnen konnte, während Dinamo alle Titel seit 1993 angesammelt hat (plus vier jugoslawische vor der Unabhängigkeit).
Die Tendenz in diesem Jahr geht klar in Richtung der Kroaten, denen nach dem 4:1-Heimsieg die erste Gruppenphase seit 1999/2000 winkt. Im Hinspiel glänzte der Brasilianer Sammir mit zwei Toren.
Die Schweden brauchen nach dem Überraschungs-Coup gegen die Glasgow Rangers in der dritten Runde (1:0 und 1:1) in Anbetracht des Hinspielresultats schon einen rauschenden Europacup-Abend, um zum ersten Mal in den Genuss des großen Geldregens der UEFA zu kommen.
Schafft APOEL den Coup wie 2009?
Zwei weitere aktuelle Landesmeister treffen mit APOEL Nikosia und Wisla Krakau aufeinander. Den Polen gelang nur ein knapper 1:0-Sieg im heimischen Stadion. "APOEL war heute besser, sie sind für mich der Favorit", sagte der ehemalige Bundesligaspieler Kamil Kosowski (43 Einsätze für Kaiserslautern) auf der Webseite der Zyprer.
Kosowski hat schon für beide Klubs gespielt und glaubt wegen des Heimvorteils an einen Triumph der Südeuropäer: "Jetzt wird in Nikosia gespielt. Die Atmosphäre wird sehr heiß, es werden viele Fans da sein."
Dem Vertreter aus dem kleinen Zypern gelang bereits 2009 der Einzug in die Gruppenphase. Die letzte Hürde lautete damals FC Kopenhagen. Auch der hatte das Hinspiel mit 1:0 gewonnen - und verlor dann auf der Mittelmeerinsel mit 1:3.
Genk muss gegen Haifa 1:2 aufholen
Für den belgischen Verein KRC Genk könnte der Anschlusstreffer zum 1:2 im Hinspiel bei Maccabi Haifa noch Gold bzw. bares Geld wert sein. Erzielt hat ihn der Israeli Elyaniv Barda, der bis 2006 bei Maccabi spielte. Haifa, 2003 das erste Team aus Israel, das es in die Champions League schaffte, hat das große Ziel noch nicht abgeschrieben.
Denn die Belgier sind nicht unbedingt in guter Form: Genk hat im August keines seiner fünf Spiele in Liga und Europa gewinnen können.
Haifa dagegen gewann seine Generalprobe für das entscheidende Rückspiel mit 4:1 beim ehemaligen Matthäus-Klub aus Netanya. Für alle vier Tore sorgte Wiyam Amashe, der auch im Hinspiel traf. Auch im Zeitalter der Zonenverteidigung lohnt es sich manchmal, über Manndeckung nachzudenken.
Die Champions-League-Playoffs