Beim FC Bayern München ist er einst an der großen Konkurrenz gescheitert. Doch durch jahrelange harte Arbeit hat sich Max Grün anschließend von der Regionalliga bis in die Bundesliga hochgekämpft. Auch von einer schweren Verletzung hat sich der Keeper der SpVgg Greuther Fürth nicht umwerfen lassen. Jetzt ist Grün einer der Hoffnungsträger.
Max Grün ist ein Kämpfer. Das war er schon immer. Wo andere aufgegeben hätten, da machte er einfach weiter. Seine Karriere verlief alles andere als geradlinig, doch egal wie groß der Rückschlag auch war, Grün kämpfte sich zurück - immer.
"Ich möchte nur jeden Tag Fußball spielen und mich voll verausgaben. Sonst fühle ich mich einfach nicht wohl", sagt Grün über sich selbst. Alles andere als einhundert Prozent Einsatz kommt für ihn nicht infrage. Und so wurde der große FC Bayern auf den damals 16-jährigen Grün aufmerksam und lockte ihn vom kleinen FV 1920 Karlstadt an die Säbener Straße.
Möglicherweise stach der Keeper den Scouts der Bayern damals auch noch aus einem anderen Grund ins Auge. Denn Grün hob sich zu der Zeit nicht nur durch seine Leistungen, sondern auch durch sein Äußeres von seinen Mitspielern ab. "Vielleicht glaubt das heute keiner mehr, aber früher habe ich sehr mit meiner Frisur experimentiert. Ich war zwar kein Punk, aber habe fast alle möglichen Haarfarben durch", verriet der Keeper im Interview mit SPOX.
Regionalliga statt Champions League
Beim FC Bayern spielte Grün in den Jugendmannschaften und schaffte durch gute Leistungen sogar den Sprung in die deutsche U-16- und später auch U-17-Nationalmannschaft. Insgesamt acht Länderspiele stehen auf seinem Konto.
Doch den Sprung zu den Profis schaffte er trotz guter Leistungen nie, und auch in der zweiten Mannschaft der Bayern konnte er sich später gegen Konkurrenten wie Thomas Kraft und Michael Rensing nicht mehr durchsetzen. Zwischen 2006 und 2009 brachte es der Keeper dort gerade einmal auf fünf Einsätze.
Es folgte der Wechsel zu Greuther Fürth, doch auch dort ließ der Durchbruch auf sich warten. Grün musste beim Kleeblatt ebenfalls zunächst in der zweiten Mannschaft ran, bekam aber dort immerhin seine Einsatzzeit. "Vor allem die ersten sechs Monate waren sehr lehrreich. Ich bekam bei der zweiten Mannschaft Spielpraxis, trainierte bei den Profis und bekam mit, wie die Mechanismen im Profifußball greifen", erinnert sich der Keeper heute zurück.
Loboue gibt Starthilfe
Trotz guter Leistungen brauchte Grüns Profikarriere noch einen kleinen Anschubser. Diesen lieferte Stephan Loboue, damals Stammkeeper der Fürther, als er sich im Februar 2010 einen Muskelfaserriss zuzog. Damit war der Weg frei für Grüns Debüt in der 2. Bundesliga.
Das Spiel gegen 1860 München verloren die Fürther zwar mit 1:2, doch Grün hinterließ in seinem Debüt, und auch in den kommenden Wochen, einen bleibenden Eindruck. So blieb er, auch nach der Rückkehr Loboues, bis zum Saisonende im Kasten der Spielvereinigung.
Schienbeinbruch stoppt Aufstieg
In der nächsten Saison war Grün dann von Beginn an die Nummer eins der Kleeblätter. Der Rückschlag folgte allerdings in der Winterpause: Im Testspiel gegen den VfB Stuttgart brach sich der Keeper das Schienbein - Saisonaus. Ohne ihren Stammkeeper verpassten die Fürther in der Rückrunde wieder einmal den Aufstieg.
Pünktlich zur Saison 2011/12 war Grün dann jedoch wieder fit und unter Mike Büskens auch sofort wieder die Nummer eins. In seiner ersten kompletten Saison als Stammkeeper schaffte Grün dann das, woran sie in Fürth zuvor jahrelang gescheitert waren: Den Aufstieg in die Bundesliga. Außerdem kassierten die Fürther in dieser Spielzeit die wenigsten Gegentreffer aller Zweitliga-Mannschaften. Grün avancierte zum Liebling der Fans.
Endlich in der Bundesliga
Mit 25 Jahren ist Max Grün nun also endlich in der Bundesliga angekommen. Allerdings läuft die Premierensaison der Fürther noch schleppend. Erst sieben Pünktchen haben die Franken trotz ansprechender Leistungen bisher gesammelt und stehen damit aktuell auf dem vorletzten Tabellenplatz.
Am bisher einzigen Saisonsieg hatte Grün einen großen Anteil. Beim 1:0-Erfolg gegen Mainz 05 bewahrte er seinen Klub mehrfach vor dem Ausgleich. Es war sein erstes und bisher einziges Zu-Null-Spiel in der höchsten deutschen Spielklasse. Weitere werden folgen müssen, wenn der Traum von der Bundesliga nicht nach einem Jahr schon wieder ausgeträumt sein soll. Die nächste Chance gibt's im Derby gegen den Club aus Nürnberg.
Max Grün im Steckbrief