Das Playoff-Hinspiel gegen Bosnien hat Portugal am Ende glücklich mit 1:0 gewonnen. Vor dem Rückspiel am Mittwoch (20.30 Uhr im LIVE-TICKER) sprach Stürmer Hugo Almeida über den eigenen Dusel, das Fehlen von Cristiano Ronaldo, gegenseitigen Respekt und seine Bundesliga-Kollegen in der Elf des Gegners.
SPOX: Herr Almeida, wie läuft die Vorbereitung auf das Rückspiel in Bosnien?
Hugo Almeida: Sehr gut, danke. Alles okay, der Transfer nach Bosnien hat gut geklappt, seit Dienstag sind wir vor Ort in Zenica, haben am Dienstagmorgen das erste Mal trainiert. Wir sind bereit.
SPOX: Das Hinspiel war eng, mit dem 1:0 kann man hochzufrieden sein, oder?
Almeida: Das Spiel hat deutlich gezeigt, dass der Unterschied zwischen beiden Mannschaften nur minimal ist. Klar haben wir durch das Ergebnis einen kleinen Vorteil, aber das müssen wir im Rückspiel vergessen und trotzdem auf Sieg spielen. Wir haben eine schwere Aufgabe vor uns. Bosnien hat gezeigt, wie stark es ist.
SPOX: Unter anderem haben die Bosnier drei Mal Aluminium getroffen...
Almeida: Ja, aber ein bisschen Dusel gehört immer dazu - Gott sei Dank war es im Hinspiel auf unserer Seite. Du musst immer dein Bestes geben, aber manchmal kommt es eben auch auf Glück an. Hoffen wir, dass wir am Mittwoch erneut auf beides zählen können.
SPOX: War Trainer Carlos Queiroz nach dem Spiel verärgert, dass Sie so viele Chancen zugelassen haben?
Almeida: Nein, war er nicht. Das war ein WM-Spiel. Uns war klar, dass Bosnien uns alles abverlangen würde.
SPOX: Sie als Bundesliga-Spieler sind vertraut mit den Fähigkeiten von Edin Dzeko, Zvjezdan Misimovic, Vedad Ibisevic und Sejad Salihovic. Haben Sie den Trainer vorab mit Informationen versorgt?
Almeida: Klar konnte ich ihm und meinen Teamkollegen einiges von den bosnischen Bundesliga-Spielern berichten. Aber die Jungs sind mittlerweile alle auch international bekannt, also wussten wir bereits, wie gut sie sind.
SPOX: Wie schlecht ist es für Portugal, dass Cristiano Ronaldo nicht spielen kann?
Almeida: Er ist ein wichtiger Spieler, keine Frage. Jeder hat gerne den besten Spieler der Welt im Team, aber wir müssen elf Mann aufbieten, die fit sind. Und wir sind stark - ob mit oder ohne Ronaldo.
SPOX: Erwarten Sie einen Sturmlauf von Bosnien? Wie muss Portugal taktisch spielen?
Almeida: Ich denke, sie werden angreifen müssen, weil sie ja ein Tor zurückliegen. Ihre Stärke liegt in der Offensive, so werden sie auch auftreten. Darauf müssen wir vorbereitet sein. Aber je offensiver sie spielen, desto mehr Chancen haben wir, schnelle Konter zu spielen. Ich weiß zwar noch nicht, mit welcher Taktik wir spielen werden, aber wir sind so flexibel, dass wir in diesem entscheidenden Match die richtigen Mittel wählen werden.
SPOX: Haben Sie Angst, dass es am Rande des Spiels zu unschönen Szenen oder gar Ausschreitungen kommt, so wie man es zuletzt in Ägypten erlebt hat? Am Flughafen in Sarajevo sind Sie und Ihre Kollegen ja schon übel beschimpft worden...
Almeida: Die Leute haben uns angepöbelt, um uns einzuschüchtern, aber wir haben keine Angst. Wir hoffen, dass wir nun mit Respekt behandelt werden. Genau so, wie wir den Gegner in Portugal behandelt haben. Fußball sollte ein Fest sein, ein Spiel der Freude, nicht der Gewalt. Wir wollen wie faire Sportsmänner auftreten und erwarten dasselbe von der Gegenseite.
SPOX: Sie sind der große Favorit. Was passiert in Portugal, wenn das Team die WM verpasst?
Almeida: Ich kann diese Frage nicht beantworten, weil ich es ablehne, an diese Möglichkeit zu denken. Wir werden bei der WM dabei sein.
SPOX: Sie haben im Hinspiel nur zwei Minuten gespielt. Gibt es Aussicht auf mehr Einsatzzeit im Rückspiel?
Almeida: Ich war lange verletzt - allein zu diesem frühen Zeitpunkt schon wieder für die Nationalmannschaft nominiert zu sein, ist großartig für mich. Ich bin bereit und wäre überglücklich, wenn ich meinem Team am Mittwoch auf dem Platz helfen könnte. Wenn nicht, bin ich trotzdem froh, dass ich dabei bin.
SPOX: Letzte Frage: Wie geht das Spiel aus?
Almeida: (lacht) Ganz ehrlich, wegen mir kann es auch 0,5 zu 0 ausgehen, Hauptsache wir kommen weiter. Wir wollen zur WM - egal wie.
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