Der FC Bayern München ist souverän in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Gegen Preußen Münster gelang dem FCB ein klarer 4:1 (2:0)-Auswärtssieg.
Vor 16.797 Zuschauern im ausverkauften Preußenstadion brachte Mario Götze die Bayern per Kopfball in Führung (9.). Noch vor der Pause schraubte Thomas Müller den Spielstand auf 2:0 hoch (29.).
Nach Wiederanpfiff erzielte David Alaba ein Traumtor aus der zweiten Reihe (52.), ehe der eingewechselte Claudio Pizarro per Lupfer nachlegte (73.).
Rogier Krohne erzielte für Münster kurz vor Schluss per Handelfmeter den Ehrentreffer (89.), auf der Gegenseite scheiterte Robert Lewandowski wenig später vom Punkt an Daniel Masuch (90.+1).
Beim FC Bayern gab Holger Badstuber sein Pflichtspiel-Comeback, nachdem er seit Dezember 2012 pausieren musste. Müllers Treffer zum 2:0 war dessen 100. Pflichtspieltor im Dress der Münchner.
Die Reaktionen:
Trainer Pep Guardiola (Bayern München): "Ich gratuliere meiner Mannschaft für ihre Seriosität. Bis zum Tor von Götze war Münster aber besser als wir. Nach dem Tor waren wir besser und in der zweiten Halbzeit viel besser. Deshalb bin ich zufrieden. Aber man hat gesehen, dass wir noch Zeit brauchen."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Münster beginnt in einem 4-2-3-1 mit Reichwein als vorderster Spitze. Unterstützung soll er vor allem von Hoffmann und Kara auf den Flügeln bekommen.
Beim FC Bayern gibt Badstuber nach über 20 Monaten sein Pflichtspiel-Comeback links in der Dreierkette. Bernat und Shaqiri beginnen auf den Flügeln, die offensive Dreierkette bilden Müller, Lewandowski und Götze.
8.: Shaqiri macht Dampf über rechts und schlägt eine Flanke auf Götze. Dessen Schuss aus spitzem Winkel wird erst abgeblockt, dann köpft er nochmal Richtung Tor. Heitmeier kratzt die Kugel schließlich mit dem Kopf von der Linie.
12.: Nach Pass von Krohne geht Reichwein von links nach innen, lässt Boateng stehen und schließt durch dessen Beine aus 14 Metern halblinker Position ab. Neuer hechtet in die linke Ecke und wehrt zur Ecke ab. Klasse Parade!
19., 0:1, Götze: Lewandowski geht über rechts zur Grundlinie und schlägt die Flanke in die Mitte. Dort ist Götze frei und köpft aus sechs Metern halblinker Position links ins Tor.
29., 0:2, Müller: Lewandowski dieses Mal über links mit dem Pass ins Zentrum. Lahm versucht zum Doppelpass zurückzulegen, doch Truckenbrod ist dazwischen. Sein Klärungsversuch landet aber bei Müller, der völlig frei aus 15 Metern zentraler Position ins linke Eck versenkt.
52., 0:3, Alaba: Aus dem Getümmel heraus kommt der Ball aus dem Preußen-Strafraum zu Alaba. Der nagelt die Kugel aus 24 Metern halblinker Position wuchtig mit links unter die Latte.
63.: Lahm mit der Flanke von rechts zu Bernat, der sechs Meter vor dem Tor abschließt. Seine Direktabnahme wird gefährlich abgefälscht, aber Masuch lenkt das Ding übers Tor.
69.: Bernat taucht mal in der Mitte auf, spielt dann Doppelpass mit Pizarro. Der Peruaner schießt danach aus 15 Metern halblinker Position knapp rechts unten vorbei.
73., 0:4, Pizarro: Krohne verdaddelt im Mittelfeld einen Ball gegen Müller und Alaba. Müller trägt ihn dann Richtung Strafraum, spielt in den Lauf von Pizarro und der lupft das Leder wunderschön aus zehn Metern linker Position über den fast schon liegenden Masuch ins Netz.
89., 1:4, Krohne (HE): Boateng blockt eine Flanke mit dem angelegten Arm ab, Winkmann zeigt auf den Punkt. Krohne verwandelt sicher - halbhoch rechts schlägt's ein.
90.+1.: Heitmeier bringt Lewandowski als letzter Mann zu Fall und sieht folgerichtig Rot. Der Pole schiebt den Elfmeter jedoch Masuch dankbar in die Arme.
Fazit: Verdienter und souveräner Sieg der Bayern, die sich lediglich in der Anfangsphase etwas schwer taten. Bei bessere Chancenverwertung wäre der Sieg höher ausgefallen.
Der Star des Spiels: Thomas Müller. War nicht nur eiskalt als Abstauber und clever als Vorbereiter zur Stelle, sondern hatte auch reichlich Spaß am Kombinationsfußball. Harmonierte gut mit Lewandowski, Shaqiri und Boateng und gönnte sich sogar das ein oder andere Kabinettstückchen. Besonders im zweiten Durchgang ging viel Gefahr von ihm aus.
Der Flop des Spiels: Fabian Hergesell. Der Linksverteidiger war mit Müller, Shaqiri, Boateng und Co. zeitweise überfordert. Kam kaum in die Zweikämpfe und häufig einen Schritt zu spät. Machte beim 0:1 eine unglückliche Figur und ließ in Durchgang zwei jede Menge Spielzüge über seine linke Seite zu.
Der Schiedsrichter: Guido Winkmann. Der Referee behielt in einem dankbaren Spiel stets die Übersicht und musste nur bei Shaqiris taktischem Foul (37.) eingreifen, das er konsequent und richtig bewertete. In der Schlussphase wurde es kniffliger: Der Elfmeterpfiff gegen Boateng (angelegter Arm) war zu hart, Rot für Heitmeiers Notbremse hingegen konsequent und richtig.
Das fiel auf:
- Die Bayern wiesen zu Beginn einige Defizite auf. Die Fehlpassquote war hoch, die Abstimmung ausbaufähig und vor allem die Dreierkette hatte noch kleinere Probleme im Stellungsspiel. In der Anfangsviertelstunde erhielt so vor allem Münsters Ein-Mann-Sturm Reichwein zahlreiche Freiheiten.
- Nach kleinen Unaufmerksamkeiten zu Beginn fanden die Bayern jedoch schnell ins Spiel. Die Ballzirkulation im sehr variablen Vierer-Mittelfeld funktionierte gut und kostete Münster Kraft und Nerven. Auch Neuzugang Bernat war bereits bestens ins Münchner Spiel eingebunden.
- Götze und Müller ließen sich oft auch in die Zentrale fallen und boten so den Flügelspielern Räume für Vorstöße. Auch Lewandowski bewegte sich viel und wich oft auf die Außenbahn aus, damit in der Mitte Götze oder Müller durchstoßen konnten - so wie beim 1:0.
- In der zweiten Halbzeit ergab sich Münster schnell seinem Schicksal - und bekam auch seine Grenzen aufgezeigt. Bayern boten sich vor allem über rechts riesige Räume, die die Münchner mit schnellen Kombinationen zu nutzen wussten. Die Viererkette der Gastgeber ließ sich mit geschickten Positionswechseln und Direktspiel leicht aushebeln.
Preußen Münster - FC Bayern: Die Statistik zum Spiel