Beim Werben um die Dienste des argentinischen Stürmers Lucas Alario haben sich die Fronten zwischen Bayer Leverkusen und Alarios Arbeitgeber CA River Plate verhärtet. Absolvierte der Stürmer einen geheimen Medizincheck?
Der 24 Jahre alte Torjäger hatte am Montag in Buenos Aires unter den Augen einer Bayer-Delegation einen geheimen Medizincheck in einer Privatklinik durchgeführt, von der River Plate aber über die lokalen Medien Wind bekam. Der Spitzenklub aus Argentiniens Hauptstadt forderte die Rheinländer per Ultimatum auf, umgehend alle Aktionen einzustellen.
"Für den Fall, dass Sie nicht in einer ausdrücklichen und sofortigen Stellungnahme innerhalb einer Frist von 24 Stunden vom Transfer Abstand nehmen, werden wir die Angelegenheit der FIFA vorlegen", heißt es am Ende eines dreiseitigen, an Bayer-Geschäftsführer Michael Schade adressierten Schreibens, das als Kopie neben dem Weltverband auch der UEFA und dem DFB übermittelt wurde. Leverkusen wird dabei vorgeworfen, den Spieler zu einem einseitigen Vertragsbruch anzustiften.
Boldt derzeit in Argentinien
River Plate beruft sich vor allem auf den Paragrafen 16 des FIFA-Transferreglements, der eine einseitige Vertragsauflösung während einer Spielzeit nicht gestattet. Die Superliga war am Wochenende gestartet. Alario, der in 82 Spielen für die "Millonarios" 41 Tore erzielte, war jedoch beim 1:0 gegen Temperley leer ausgegangen.
Argentiniens Medien hatten vor einer Woche berichtet, dass Bayer ein Angebot von 16 Millionen Euro vorgelegt habe. River Plate, das 60 Prozent an den Transferrechten hält, erwartet aber mindestens die vertraglich festgelegte Ablöse von 24 Millionen Euro. Die übrigen 40 Prozent hat Alarios Jugendklub Colon inne. Laut der Tageszeitung La Nacion ist Bayer-Manager Jonas Boldt in Buenos Aires, um den Transfer abzuschließen.