Der Senegal hat seinen zweiten Sieg bei der WM 2018 verpasst. Gegen Japan verspielte die Mannschaft um Liverpool-Star Sadio Mane eine zweifache Führung und trennte sich 2:2 (1:1).
Beiden Teams fehlte zu Beginn die Präzision, um wirklich gefährlich zu werden. Der frühe Führungstreffer von Mane (12.) resultierte aus einer Aneinanderreihung kapitaler Fehler. Haraguchi klärte den Flankenball von Wague mangelhaft, ehe Japans Torhüter Kawashima den Ball in die Mitte boxte und Manes Knie traf.
Die Löwen von Teranga nutzten ihre körperliche Überlegenheit clever aus, hielten ihre defensive Grundordnung und kamen über lange Pässe immer wieder ins letzte Angriffsdrittel.
Japan betrieb in der Folge mehr Aufwand, nahm die Zweikämpfe an und übte mehr Druck auf die Senegalesen aus. Gegen die hochgewachsenen Sane und Koulibaly war über Flanken nichts auszurichten. Die Japaner setzten ihr Kombinationsspiel nun aber besser um, hätten nach einer Stunde durch Osako in Führung gehen müssen. Inui traf in der 64. Minute zudem die Latte.
Die Punkteteilung ging nach einer ausgeglichenen Partie in Ordnung. Für beide Teams ist das Weiterkommen in Gruppe H noch absolut möglich. Japan trifft am dritten Spieltag auf Polen, der Senegal auf Kolumbien.
Die Daten des Spiels Japan - Senegal
Tore: 0:1 Mane (11.), 1:1 Inui (34.), 1:2 Wague (71.), 2:2 Honda (78.)
- Mane traf mit seinem ersten Torschuss überhaupt bei Weltmeisterschaften.
- Senegal hat nie verloren, wenn Mane traf (9 Siege, 6 Unentschieden).
- Japan gewann bei einer WM nie nach Rückstand (2 Unentschieden, 9 Niederlagen).
- Honda traf als erster Japaner in drei verschiedenen Weltmeisterschaften.
Der Star des Spiels: Takashi Inui (Japan)
Traf selbst zum 1:1, bereitete das 2:2 vor. Neben Hasebe der Antreiber in Japans Offensive. Allerdings auch defensiv sehr stark und präsent. Gewann 62,5 Prozent seiner Zweikämpfe und sammelte die meisten Balleroberungen (11).
Der Flop des Spiels: Genki Haraguchi (Japan)
War im rechten Mittelfeld kaum ins Spiel der Japaner eingebunden (33 Ballkontakte in 75 Minuten). Nach seinem kapitalen Bock vor dem 0:1 völlig von der Rolle und mit schwachen Zweikampfwerten (40 Prozent gewonnene Duelle).
Der Schiedsrichter: Gianluca Rocchi (Italien)
Weitestgehend souveräner Auftritt. Pfiff allerdings etwas zu großzügig und ließ sehr viel laufen. Die erste Gelbe Karte in einem von Nickligkeiten durchzogenen Spiel zückte Rocchi erst nach einer Stunde.
Japan - Senegal: Die Reaktionen der Trainer
Akira Nishino (Trainer Japan): "Es war ein schweres Spiel, wir wussten das. Es spricht für uns, dass wir zweimal einen Rückstand aufgeholt haben. Meine Mannschaft ist ruhig geblieben, auch als sie in Rückstand geraten ist. Meine Spieler haben nie ihr Selbstvertrauen verloren."
Aliou Cisse (Trainer Senegal): "2:2 ist doch kein schlechtes Ergebnis. Das letzte Spiel wird zählen. Gegen Kolumbien wird es nicht einfach. Schade, dass man bei einer 2:1-Führung den Sack nicht zumachen konnte. Wir sind nochmal und nochmal angerannt, aber es hat nicht gereicht. Wir werden gegen Kolumbien alles geben, um im Turnier zu bleiben."