Der SC Freiburg hat seine Ergebniskrise beendet und mit dem 3:0 (1:0)-Sieg über den 1. FC Nürnberg die Sorgen des Clubs vergrößert.
Nach einem Remis und zwei verlorenen Spielen hintereinander feierten die Breisgauer ihren zweiten Saisonsieg und schoben sich nun in der Tabelle mit einem Zähler mehr als die Franken an den Nürnbergern vorbei, die nun mit der Hypothek von vier Niederlagen am Stück in die Länderspielpause gehen.
Coach Dieter Hecking nahm nach der Niederlage keine Blatt vor den Mund: "Die Mannschaft hat alles verloren, was sie in den ersten drei Spielen ausgezeichnet hat. So geht es nicht." Hecking vermisste vor allem Laufbereitschaft und kämpferischen Einsatz und kündigte deutliche Worte an: "Wir werden jetzt eine Nacht darüber schlafen und dann Tacheles reden."
Vor 22.800 Zuschauern sorgten Cedrick Makiadi (36.) mit seinem Kopfballtreffer und in der Nachspielzeit Daniel Caligiuri per Foulelfmeter (90. + 2) und Marco Terrazzino (90.+3) für den hoch verdienten Sieg der Badener in einem zerfahrenen Spiel.
"Es ging darum, Kompaktheit und Sicherheit reinzukriegen", analysierte SC-Trainer Christian Streich und freute sich darüber, dass sein Team diesmal die auch zuletzt gezeigten guten Ansätze über die gesamten 90 Minuten an den Tag legte. "Die Mannschaft hat auch zuletzt auf einem sehr ordentlichen Level gespielt und ist dafür heute belohnt worden", sagte Streich.
Jendrisek statt Freis
SC-Trainer Christian Streich hatte die Anfangsformation im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Frankfurt auf einer Position verändert. Statt Sebastian Freis stürmte Erik Jendrisek von Beginn an.
Club-Coach Dieter Hecking reagierte auf die zurückliegenden Aussetzer in der Innenverteidigung, indem er Timmy Simons für den beim 0:2 gegen den VfB Stuttgart dilettierenden Marcos Antonio neben Timm Klose ins Abwehrzentrum und Hanno Balitsch ins defensive Mittelfeld beorderte.
Nach den zuletzt von individuellen Fehlern geprägten Auftritten waren beide Teams bestrebt, Ruhe und Ordnung ins Spiel zu bringen. Dennoch hätten die Gäste schon in der zweiten Minute in Führung gehen können, als Sturmspitze Tomas Pekhart mit seinem Kopfball nach einer Ecke das Tor nur knapp verfehlte.
Danach bestimmte der SC das Geschehen, ohne die aus der Not geborene Nürnberger Verteidigung in den ersten 20 Minuten aber ernsthaft in Verlegenheit zu bringen.
Jendrisek an die Latte
Dass es mit der inneren Sicherheit der Gäste doch nicht zum Allerbesten bestellt war, stellte sich erstmals in der 21. Minute heraus. Jendrisek kam mit dem Kopf an den von Kruse geflankten Ball, sein Aufsetzer sprang ans Lattenkreuz.
Jendrisek im Angriff zu bringen, erwies sich dann in der 36. Minute endgültig als gelungener Streich. Nach einer hohen Flanke von der rechten Seite von Jonathan Schmid köpfte der Slowake den Ball vom langen Pfosten vors Tor, wo Cedrick Makiadi einen Meter vor der Linie nur noch die Stirn hinhalten musste, um das verdiente 1:0 zu erzielen.
Würden die Freiburger, die auch bei den 1:2-Niederlagen gegen Bremen und Frankfurt das erste Tor erzielt hatten, diesmal die Führung über die Zeit bringen?
Baumann hält gegen Kiyotake
Die spielerisch unterlegenen Nürnberger hatten ihren besten Szenen bei Standards. Als Hiroshi Kiyotake in der 44. Minute bei einem Freistoß Maß nahm, musste SC-Torhüter Oliver Baumann sein ganzes Können aufbieten, um den Ausgleich zu verhindern.
Die Badener starteten furios in die zweite Halbzeit. Erst prüfte Jendrisek Torhüter Raphael Schäfer mit einem Distanzschuss. In der 51. Minute musste dann der Pfosten retten für den geschlagenen Schlussmann, als Daniel Caligiuri eine schöne Kombination suboptimal beendete. Im Nachschuss scheiterte Makiadi.
Den Nürnbergern schien danach zu dämmern, dass nur ein Tor eine weitere Pleite verhindern könnte. Die größte Chance bot sich für Sebastian Polter in der 56. Minute, doch nach seinem Heber über Baumann klärte SC-Verteidiger Mensur Mujdza per Kopf auf der Linie.
Zwei Treffer in der Nachspielzeit
Weil die Gäste hinten aufmachten, kamen die Freiburger zu weiteren Möglichkeiten. Freis hatte das 2:0 in der 61. Minute auf dem Fuß, doch er kam nicht an Schäfer vorbei und vergab noch weitere Chancen.
In der Nachspielzeit holte Caligiuri einen Elfmeter heraus und verwandelte diesen auch. Für den Schlusspunkt in der 93. Minute sorgte Terrazzino mit seinem Distanzschuss aus 20 Metern.
Freiburg - Nürnberg: Daten zum Spiel