Spaniens Unbesiegbare gegen kleinlaute Urus

Von Adrian Franke
15. Juni 201315:34
Einlaufen für die WM: Die Spanier sind neben den Brasilianer auch beim Confed Cup natürlich Favoritgetty
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Während bei Spanien die Torhüterfrage vor dem Confed-Cup-Auftakt gegen Uruguay dominiert, wollen sich die Urus aus ihrem Tief rausarbeiten (0 Uhr im LIVE-TICKER). Dennoch denkt Trainer Tabarez schon an das nächste Spiel.

Die Gruppe B eröffnet beim Confed Cup mit einem Kracher: Welt- und Europameister Spanien trifft am Samstagabend (Mitternacht deutscher Zeit) auf den Copa-America-Sieger von 2011, Uruguay. Bei Spanien stellt sich die Torhüterfrage, Javi Martinez vom FC Bayern München könnte derweil Historisches schaffen.

SPOX-Portrait der Gruppe B: Endlich raus aus Ozeanien

Mit dem Gewinn des Confed Cups wäre Martinez der erste Spieler, der amtierender Welt- und Europameister, Champions-League-Sieger, nationaler Meister und Pokalsieger sowie Confed-Cup-Sieger ist. Auch die Einsatzchancen stehen für den Mittelfeldmann vom FC Bayern nicht schlecht, immerhin musste der sonst vor ihm gesetzte Xabi Alonso das Turnier wegen Leistenproblemen absagen.

Casillas oder Valdes?

Bis auf Alonso kann Spaniens Nationaltrainer Vicente del Bosque seine derzeit beste Elf aufbieten, muss sich aber noch für einen Torhüter entscheiden. Der eigentlichen Stammtorhüter, Iker Casillas, wurde von Real Madrids Ex-Trainer Jose Mourinho in der Rückrunde nach einer Verletzung nicht mehr berücksichtigt und weist somit ein Defizit in puncto Spielpraxis auf.

Beim Testspiel in der vergangenen Woche gegen Irland (2:0) stand daher zunächst Victor Valdes vom FC Barcelona in der Startelf, Casillas wurde später jedoch eingewechselt. Wenige Tage zuvor hütete Casillas beim Spiel von Spaniens B-Elf gegen Haiti (2:1) das Tor. Ebenfalls offen ist die Position im Sturmzentrum: David Villa, Fernando Torres und Cesc Fabregas sind hier die Optionen. "Es fällt mir schwer, aus einer sehr guten Gruppe die Besten auszuwählen", gab Del Bosque zuletzt zu.

Dass ihm dennoch meist eine gute Auswahl gelingt, zeigt die jüngere Bilanz der Furia Roja: Der amtierende Welt- und Europameister ist seit 22 Spielen ungeschlagen (15 Siege), die WM-Qualifikationsgruppe I führt Spanien an. Dennoch hat Del Bosque viel Respekt vor dem Turnier: "Das Wettkampfniveau bei diesem Pokal ist sehr hoch. Es sind die besten Spieler und Trainer der Welt vertreten."

Uruguay derzeit im Tief

Uruguay hat derweil andere Sorgen: Der 1:0-Sieg in der WM-Quali gegen Venezuela am Dienstag war der erste Pflichtspielsieg seit sechs Partien, die Celeste steht derzeit nur auf dem Relegationsplatz. Entsprechend kleinlaut geht Trainer Oscar Tabarez in das Duell mit Spanien und legt den Fokus auf das Spiel gegen Nigeria: "Egal, was uns im ersten Spiel gelingt: das zweite ist die Schlüsselpartie. Wenn wir das gewinnen, machen wir einen großen Schritt Richtung Halbfinale."

Luis Suarez, mit acht Treffern Uruguays bester Torjäger in der Qualifikation sieht das anders: "Spanien - das ist hart, aber wir sind sicher nicht hierher gefahren, um es uns gemütlich zu machen. Wir werden um den Sieg kämpfen." Genauso wie Suarez dürfte auch Edinson Cavani gegen Spanien genau beobachtet werden, beide Stürmer sollen bei Real Madrid auf der Wunschliste stehen.

Für Suarez ist das aber kein Thema: "Ich spiele hier aber nicht für einen Transfer, ich spiele für mein Land." Taktisch bleibt abzuwarten, wie offensiv Tabarez das Spiel angehen will. Möglich wäre ein Dreiersturm, in dem Diego Forlan Suarez und Cavani ergänzen könnte. Alternativ wäre eine defensivere Variante denkbar, wobei dann Cristian Rodriguez Forlan ersetzen dürfte.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Spanien: Casillas (Valdes) - Arbeloa, Pique, Ramos, Alba - Xavi, Busquets, Iniesta - Pedro, Villa (Fabregas), Silva

Uruguay: Muslera - Pereira, Lugano, Godin, Caceres - Perez, Gargano, A. Pereira - Cavani, Forlan (Rodriguez), Suarez

Die Gruppe B im Überblick