Mit einer 7:1-Packung schickte Bayer Leverkusen das Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth nach Hause. Vierfacher Torschütze war Patrik Schick.
Die verdienten Standing Ovations holte sich Patrik Schick bereits zehn Minuten vor dem Schlusspfiff ab. Trainer Gerardo Seoane gönnte dem Spieler des Spiels nach seinem Viererpack beim 7:1 (3:1) gegen die überforderte SpVgg Greuther Fürth die verdiente Huldigung des Publikums.
Der tschechische EM-Star bedankte sich mit Applaus nach dem Abpfiff bei den Fans und hatte sich schon einen Spielball gesichert. "In der ersten Halbzeit habe ich nicht aufs Tor geschossen. Die zweite Hälfte war wie das Öffnen der Ketchup-Flasche. Es war ein schöner Abend", sagte Schick bei Sky. Die Fans feierten ihn mit "Schick-Schick"-Sprechchören. Als erster Bayer-Profi schnürte er in der Bundesliga einen Viererpack in nur einer Halbzeit.
"Unser Ziel ist, in die Champions League zu kommen", meinte der Torjäger. Das Schlusslicht war ein willkommener Gegner für die Werkself, es war die zwölfte Pleite in Serie für das Kleeblatt. Leverkusen führt die Verfolgergruppe nach dem dritten Sieg in Folge hinter Rekordmeister Bayern München und Borussia Dortmund als Dritter weiter an.
Der formstarke Amine Adli (12.) brachte die Werkself artistisch in Führung. Edmond Tapsoba (17.) legte mit einem Kopfballtor nach. Fürth gelang durch Jeremy Dudziak (33.) der Anschluss, Piero Hincapie (45.) stellte den Zwei-Tore-Vorsprung kurz vor der Pause mit seinem ersten Bundesligator wieder her. Schick (49./69./74./76.) erhöhte nach dem Seitenwechsel und stockte sein Saisonkonto auf zwölf Tore auf.
Fürth bereits mit achter Auswärtsniederlage
Fürth wartet damit weiter auf den ersten Saisonsieg und stellte durch die achte Auswärtsniederlage in dieser Spielzeit bereits die Anzahl an Pleiten in der Fremde aus der zuvor einzigen Bundesliga-Saison 2012/13 ein. Damals stieg die SpVgg ab.
Danach sieht es auch in dieser Spielzeit aus. Seit Einführung der Drei-Punkte-Regel in der Saison 1995/96 holte kein Verein zwölf Punkte Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze noch auf.
Vor den Augen von Bundestrainer Hansi Flick brauchten beide Mannschaften einige Minuten, um bei unangenehmen, nasskalten Bedingungen in die Begegnung hineinzufinden. Dann agierte Bayer eiskalt. Die erste Großchance köpfte Adli nach mustergültiger Flanke von Landsmann Moussa Diaby sehenswert ins lange Ecke ein.
Schick mit vier Toren in 27 Minuten
Leverkusen, das in den vergangenen Wochen immer wieder Probleme mit der Chancenverwertung hatte, legte mit dem nächsten Angriff durch den freistehenden Tapsoba nach, der seinen ersten Saisontreffer erzielte.
Zuvor war der vermeintliche Ausgleichstreffer durch Maximilian Bauer wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt worden (15.). Fürth schnupperte durch einen Tiefschlaf in der Bayer-Defensive aber zumindest kurzzeitig am zweiten Punktgewinn der Saison.
Bayer-Kapitän Lukas Hradecky war bei Dudziaks strammen Schuss machtlos. Ebenso Fürths Keeper Marius Funk beim Abschluss von Hincapie, der mit dem dritten Torschuss der Gastgeber die hundertprozentige Chancenverwertung in der ersten Halbzeit perfekt machte.
In der zweiten Halbzeit spielte Leverkusen die Führung gegen entmutigte Fürther ohne Mühe herunter und erhöhte durch den Viererpack von Schick.
Bayer Leverkusen - Greuther Fürth: Stimmen
Gerardo Seoane (Trainer Bayer Leverkusen): "Die erste Halbzeit war ausgeglichen. Wir schießen das 3:1 zum richtigen Zeitpunkt. Wir hatten Schwierigkeiten, uns zu entfalten. Es spricht für die Qualität der Mannschaft, dass sie aus den Chancen so viel gemacht hat. Kompliment."
Stefan Leitl (Trainer SpVgg Greuther Fürth): "Wir mussten ein paar seelische Wunden lecken in der Kabine. Glückwunsch an Leverkusen zu einem völlig verdienten Sieg. Es ist immer schwer, nach einem 1:7 die richtigen Worte zu finden. Wir sind rangekommen, dann bekommen wir das 1:3 kurz vor der Pause. Das 1:4 fällt dann zu früh. Vor Leverkusen und deren Qualität muss man dann den Hut ziehen."
Bayer Leverkusen - Greuther Fürth: Aufstellungen
- B04: Hradecky - Frimpong (81. Kossounou), Tah, Tapsoba, Hincapie - Palacios (62. Aranguiz), Andrich (62. Demirbay) - Diaby, Wirtz, Adli (62. Bellarabi) - Schick (80. Alario). - Trainer: Seoane
- Fürth: Funk - Barry (77. Asta), Griesbeck, Bauer, Willems (60. Meyerhöfer) - Tillman, Christiansen (77. Seufert) - Leweling (60. Nielsen), Dudziak (58. Seguin), Hrgota - Abiama