Braga - Die Qualifikation wird zur Quälerei: Rekordmeister Bayern München hat den vorzeitigen Einzug in die Zwischenrunde des UEFA-Cups verpasst.
Die Mannschaft von Trainer Ottmar Hitzfeld kam bei Sporting Braga in Nordportugal nicht über ein insgesamt leistungsgerechtes 1:1 (0:0) hinaus und kann damit erst am letzten Spieltag der Gruppe F gegen Aris Saloniki fünf Tage vor Heiligabend alles klar machen.
Vor 10.000 Zuschauern erzielte Nationalstürmer Miroslav Klose in der 47. Minute mit seinem dritten Europacup-Tor der laufenden Saison zunächst den Führungstreffer für die Gäste. Klose war dabei mustergültig von seinem italienischen Sturmpartner Luca Toni bedient worden.
Ex-Löwe trifft
In der 66. Minute glich Braga jedoch aus. Ausgerechnet der ehemalige Jugendspieler des Münchner Lokalrivalen 1860 München, Roland Linz, war für das Tor verantwortlich.
Der österreichische Nationalspieler traf für die Mannschaft von Coach Manuel Machado aus kurzer Distanz, nachdem kurz zuvor auf der Gegenseite Franck Ribery die Chance zum zweiten Münchner Tor ausgelassen hatte.
Hitzfeld unzufrieden
"Wir wollten heute gewinnen und haben das Spiel auch kontrolliert. Doch schon in der ersten Halbzeit hätten wir die Zweikämpfe aggressiver annehmen müssen. Mit dem Ergebnis können wir nicht zufrieden sein, denn unser Ziel war es, drei Punkte zu holen. 80 bis 90 Prozent reichen nicht. Wir müssen 100 Prozent bringen und den Hunger behalten", erklärte Hitzfeld nach der Partie.
Der Bayern-Coach vertraute im Felsenstadion von Braga bis auf eine Ausnahme auf die selbe Mannschaft, die am vergangenen Samstag mit dem 2:1-Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg den Durchhänger in der Bundesliga überwunden hatte. Anstelle von Daniel van Buyten rückte der in der Liga noch gesperrte Lucio neben Demichelis in die Innenverteidigung. Braga, derzeit Tabellensiebter in Portugal, begann gegen das Starensemble aus München ohne Angst und hatte bereits in der vierten Minute die Chance zur Führung.
Vandinho setzte seinen Kopfball freistehend neben das von Oliver Kahn gehütete Tor. Auf der Gegenseite sorgte Mark van Bommel zwei Minuten später für das erste Ausrufezeichen der Gäste, als der Niederländer mit einem Rechtsschuss aus 20 Metern nur hauchdünn das Ziel verfehlte.
Ribery ohne Glück
In der Folgezeit bekamen die Bayern die Portugiesen besser in den Griff und spielten überlegen, ohne allerdings zu hochkarätigen Chancen zu kommen. Vor allem das Sturmduo Klose und Toni konnte nicht in Szene gesetzt werden.
Auch der französische Nationalspieler Ribery kam häufig über gelungene Ansätze nicht hinaus. In der 22. Minute hatten die Portugiesen den Torschrei auf den Lippen, doch der schwedische Schiedsrichter Jonas Eriksson verweigerte dem vermeintlichen Führungstreffer die Anerkennung. Linz hatte Kahn aus einer Abseitsposition heraus überwunden.
Kahn mit Rettungstaten
Trotz der Feldüberlegenheit der Bayern blieb es auch in der Folge bei nur wenigen gelungenen Offensivaktionen. Die Ausnahmen bildeten zunächst ein Kopfball von Toni in der 32. Minute, der von Torwart Paulo Santos noch zur Ecke abgewehrt werden konnte.
Lucio hatte direkt danach eine Schusschance, scheiterte aber ebenfalls an dem Keeper der Gastgeber. Beinahe wäre Braga jedoch in der Schlussphase der ersten Halbzeit die Führung gelungen, als Lucio zunächst eine Hereingabe von Joao Pereira in der 36. Minute nur um Zentimeter am Tor vorbeispitzeln konnte.
Kurz vor dem Halbzeitpfiff rettete Kahn gleich zweimal gegen Wender. Trotz der Führung durch Klose gewannen die Bayern nicht mehr ihre Sicherheit zurück, die sie sich Mitte der ersten Halbzeit erarbeitet hatten.
Braga blieb wie schon zum Ende des ersten Durchgangs ein stets gefährlicher Gegner. Auf Seiten der Gastgeber verdienten sich Linz und Wender eine gute Note. Bei den Bayern gefiel neben Torschütze Klose vor allem Mark van Bommel.