RB Leipzig hat im dritten Spiel unter Trainer Domenico Tedsco einen ersten und völlig unnötigen Dämpfer erhalten. Beim abstiegsgefährdeten FC Augsburg mussten sich die Sachsen trotz großer, teilwese drückender Überlegenheit und einer Vielzahl bester Möglichkeiten mit einem 1:1 (1:0) begnügen. Daniel Caligiuri (85.) glich per Handelfmeter die frühe Führung der Gäste durch Andre Silva (19.) aus.
"Mit dem Punkt können wir zufrieden sein, den nehmen wir gerne mit", sagte der eingewechselte Caligiuri, der seine in der zweiten Halbzeit stark verbesserte und druckvolle Mannschaft mit dem Ausgleich belohnte. Zu diesem Zeitpunkt hätte das Spiel aber längst entschieden sein können. "In der ersten Halbzeit hatten wir Glück, dass wir nur 0:1 zurückliegen", bekannte Augsburgs Manager Stefan Reuter bei Sky.
Die Leipziger, für die der eingewechselte Nordi Mukiele an den Pfosten köpfte (73.), verpassten durch das Unentschieden den Sprung auf den Europa-League-Platz und ihren ersten Auswärtssieg seit April. Augsburg, für das Sergio Cordova an die Latte köpfte (80.), bleibt auf dem Relegationsplatz, hat in der Tabelle aber immerhin nach Punkten (17) zum VfB Stuttgart aufgeschlossen.
Weil Kapitän Jeff Gouweleeuw wegen einer Gelbsperre fehlte, musste FCA-Trainer Markus Weinzierl im 16. Saisonspiel schon zum zwölften Mal eine andere Formation in der Abwehr aufbieten. Augsburg stand tief in der eigenen Hälfte und lauerte auf Konter, kam allerdings kaum dazu. Offensivaktionen blieben im Ansatz stecken, dies änderte sich erst in der zweiten Halbzeit.
Leipzig war freilich von Beginn an spielbestimmend, hielt den Ball in den eigenen Reihen und kombinierte gut nach vorne. Schon früh fanden die Gäste Lücken in der Abwehr der Augsburger. Silva nutzte seine zweite Chance zur Führung und hätte mit einem Kopfball, der nur knapp über die Latte strich, kurz danach fast nachgelegt (25.).
Leipzig verliert Kontrolle nach Halbzeit
Ein abgefälschter Distanzschuss von Jan Moravek (28.) war die erste gute Gelegenheit zum Ausgleich für den FCA, blieb gegen die konzentrierten und ballsicheren Leipziger aber zunächst ein Strohfeuer. Die Sachsen wiederum mussten sich vorwerfen, dass sie ihre vielen guten und oft schön herausgespielten Gelegenheiten nicht konsequent genug zu Ende spielten.
Augsburg kam wie üblich mit Schwung aus der Pause, zeigte mehr Zug zum Tor und besaß durch Reece Oxford (51.) oder Arne Maier (60.) auch gute Gelegenheiten zum Ausgleich. Leipzig wirkte nun bisweilen ein wenig unsicher in der Defensive, verlor zusehends die Kontrolle. Und vergab vorne weiter beste Chancen, wie etwa durch Silva (72.) oder Mukiele.
FC Augsburg - RB Leipzig: Die Stimmen
Markus Weinzierl (Trainer FC Augsburg): "In der ersten Halbzeit hatten wir zu viel Respekt, haben keinen Zugriff bekommen. In der zweiten Halbzeit waren wir mutiger. Wir freuen uns über den Punkt. In Fürth wollen wir jetzt nachlegen."
Domenico Tedesco (Trainer RB Leipzig): "Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht, wir hatten eine gute Struktur, haben uns eine Menge gute Torchancen erspielt. Da müssen wir einfach die Tore machen. Wenn du zur Halbzeit 2:0 führst, was möglich gewesen wäre, dann spielst du es in der zweiten Halbzeit ganz anders, dann verteidigst du es auch entspannter runter. So ist es natürlich enttäuschend, noch das Gegentor zu bekommen und mit nur einem Punkt nach Hause zu fahren."
FC Augsburg - RB Leipzig: Die Aufstellungen
- FCA: Gikiewicz - Framberger, Gumny, Oxford, Iago - Moravek (46. Pedersen), Dorsch - Jensen (66. Cordova), Vargas (46. Arne Maier) - Hahn (80. Sarenren-Bazee), Gregoritsch (67. Caligiuri)
- RBL: Gulacsi - Simakan (46. Mukiele), Orban, Gvardiol - Laimer (46. Adams), Kampl - Henrichs, Angelino - Forsberg (64. Szoboszlai) - Nkunku, Silva (86. Brobbey)