RB Leipzig hat die Champions League ganz dicht vor Augen. Beim 2:1 (0:0) gegen Werder Bremen kamen die Gastgeber furios zurück.
Die Stars von RB Leipzig rissen beim Schlusspfiff die Arme in die Höhe, Mohamed Simakan hob Trainer Marco Rose freudestrahlend in die Luft: Durch ein starkes Comeback haben die Sachsen die Qualifikation für die Champions League ganz dicht vor Augen.
Die Leipziger siegten am Sonntag in der Nachspielzeit mit 2:1 (0:0) gegen Werder Bremen und vergrößerten den Abstand auf Tabellenplatz fünf bei noch zwei ausstehenden Spielen auf vier Zähler.
"Diese Mentalität und dieser Wille, einfach überragend. Ich bin richtig stolz auf die Mannschaft", sagte Matchwinner Dominik Szoboszlai bei DAZN. Der Ungar war es, der nach traumhafter Vorarbeit von Christopher Nkunku den Siegtreffer besorgte (90.+6): "Wir brauchen jetzt erstmal ein bisschen Pause, wir sind alle kaputt".
Bremens Bittencourt sauer: "Das kotzt mich an"
Kapitän Willi Orban (87.) hatte das Spiel zuvor vor 47.069 Zuschauern ausgeglichen, nach dem furiosen Finale in der Red Bull Arena halten die Leipziger als Tabellendritter für die Königsklassen-Qualifikation nun alle Trümpfe in der Hand. "Morgen haben wir frei bekommen, und dann bereiten wir uns auf Bayern vor", so Szoboszlai.
Werder hingegen, für das Leonardo Bittencourt traf (70.), ist weiterhin nicht gerettet. Der Vorsprung auf den Relegationsrang 16 beträgt aber fünf Punkte. "Es sind noch sechs zu gehen. Wir hätten es vorzeitig klarmachen können, aber wir wollen einfach Spiele gewinnen. Heute ist uns das nicht gelungen, das kotzt mich an", sagte Bittencourt.
Bei den Sachsen fehlte der zuletzt furios aufspielende Dani Olmo kurzfristig wegen leichter muskulärer Probleme. RB hatte zu Beginn einige Mühe mit frech aufspielenden Bremern. Leipzig fand nur wenig Lücken in der Werder-Defensive, Timo Werner lupfte knapp über das Tor (20.), der Abschluss von Konrad Laimer (21.) war zu ungefährlich.
Schiri Badstübner nimmt Leipziger Führungstreffer zurück
Die Gäste versteckten sich nicht, die letzte Präzision fehlte dem Team von Trainer Ole Werner aber zunächst. Leipzig übernahm immer mehr die Spielkontrolle, der hochkarätig besetzten Offensive um Nkunku fehlte in der Red Bull Arena aber die zündende Idee. Dominik Szoboszlai zog eine Ecke frech direkt aufs Tor, scheiterte aber am Pfosten (42.).
Auch nach dem Seitenwechsel scheuten beide Teams zunächst das Risiko, der auffällige Laimer scheiterte aus der Distanz an SVW-Keeper Jiri Pavlenka (52.). Werder bemühte sich um Entlastung, Romano Schmid vergab bei einem satten Abschluss die bis dahin beste Bremer Chance (55.).
Dann überschlugen sich die Ereignisse: Marvin Ducksch scheiterte zunächst aus kurzer Distanz an RB-Keeper Janis Blaswich (64.), Nkunku traf wenig später nach Zuspiel von Werner zur vermeintlichen Führung (66.), doch Schiedsrichter Florian Badstübner nahm den Treffer aufgrund eines leichten Schubsers von Laimer an Bittencourt per Videobeweis zurück - eine harte Entscheidung.
Bittencourt war es dann, der kurz darauf den Treffer für die Gäste erzielte. Orban per Kopf und Szoboszlai drehten aber die Begegnung.
RB Leipzig - Werder Bremen: Die Stimmen zum Spiel
Marco Rose (Trainer RB Leipzig): "Es war ein schwieriges Spiel gegen eine gute Bremer Mannschaft. Wir haben ein paar falsche Entscheidungen getroffen. Insgesamt ist es aber ein verdienter Sieg."
Ole Werner (Trainer Werder Bremen): "Wir haben alles auf dem Platz gelassen. Der Unterschied am Ende war die Qualität, die bei Leipzig von der Bank kam. Man muss über 90 Minuten konstant spielen, das gelingt uns derzeit nicht."
RB Leipzig - Werder Bremen: Die Daten zum Spiel
Leipzig: Blaswich - Simakan, Klostermann (71. Gvardiol), Orban, Henrichs (71. Halstenberg) - Laimer (81. Schlager), Haidara (71. Kampl) - Szoboszlai, Forsberg (76. Poulsen) - Timo Werner, Nkunku. - Trainer: Rose
Bremen: Pavlenka - Veljkovic, Stark, Friedl - Gruev (76. Schmidt) - Weiser, Jung - Stage, Bittencourt (77. Dinkci) - Schmid (86. Mbom), Ducksch (76. Philipp). - Trainer: Werner
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Nürnberg)
Tore: 0:1 Bittencourt (70.), 1:1 Orban (87.), 2:1 Szoboszlai (90.+6)
Zuschauer: 47.069 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Henrichs (8), Szoboszlai (3) - Stark (9), Jung (2), Friedl (8), Bittencourt (8)