Effenberg kritisiert Lewandowskis Aussagen

SPOX
11. September 201700:28
Stefan Effenberg über den FC Bayern Münchengetty
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Stefan Effenberg wünscht sich beim FC Bayern München mehr junge, deutsche Spieler und rät dazu, Stars wie Robert Lewandowski zu verkaufen. Den Polen kritisiert er darüber hinaus scharf für dessen jüngste Aussagen über Bayerns Transferpolitik.

"Du hast beim FC Bayern schon Manuel Neuer, Mats Hummels, Jerome Boateng - dazu Joshua Kimmich, Sebastian Rudy, Niklas Süle. Vorne noch Serge Gnabry, der gerade verliehen ist. Und natürlich Thomas Müller. Warum nicht genau das ausbauen?", schrieb Effenberg in seiner Kolumne für t-online.de.

Der frühere Kapitän des FCB schlägt vor, mehr auf die eigene Jugend zu setzen und deutsche Spieler in den Fokus zu stellen: "Nachdem das neue Nachwuchsleistungszentrum - und das hat wirklich lange gedauert - endlich fertig ist, sehe ich heute ein riesiges Potenzial in einer ganz anderen Strategie. Dem FC Bayern Deutschland. Wenn man ihn konsequent umsetzt."

Als mögliche FCB-Spieler der Zukunft sieht Effenberg daher etwa Timo Werner von RB Leipzig, Liverpools Emre Can und Leon Goretzka vom FC Schalke 04. Auch Julian Brandt, Benjamin Henrichs, Kai Havertz oder Maximilian Arnold seien Kandidaten.

"Dann hast du ein Paket um die 150 Millionen - und perspektivisch eine Mannschaft, die man erstmal schlagen muss. Das sind alles Jungs, die es verstehen, als Mannschaft zusammen zu stehen. Genau deswegen wären sie auch international erfolgreich", so Effenberg.

Effenberg: Lewandowski sollte verkauft werden

Im Gegenzug müsse sich der deutsche Rekordmeister der Meinung des 49-Jährigen nach von derzeitigen Stars trennen. "Wenn der FC Bayern diese Strategie fahren möchte, dann muss er sie auch ganz durchziehen", erklärte Effenberg: "Dann muss sich Bayern von den ausländischen Topspielern in den nächsten Jahren konsequent trennen, auch von Lewandowski."

Der Stürmer sorgte sich in einem Spiegel-Interview um die internationale Konkurrenzfähigkeit der Münchner, weil diese auf dem Transfermarkt nicht die Summen von Barcelona, Paris und Co. ausgeben. Kritik, die Effenberg nicht gutheißt.

"Ich finde, das ist ein Hammer!", stellte er klar: "Er greift zum einen die Philosophie des Vereins an. Uli Hoeneß hat ja schon mehrfach geäußert, dass sie diese Ablösesummen um 100 oder 150 Millionen Euro nicht mitgehen werden. Er greift auch seine Kollegen an, die dann seiner Meinung nach offenbar nicht die Qualität haben, um das zu gewinnen, wonach er jagt: Die Champions League."