Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München Karl-Heinz Rummenigge soll eine entscheidende Rolle bei der Vermittlung zwischen der UEFA-Spitze um Präsident Aleksander Ceferin und den Initiatoren der gescheiterten Super League einnehmen.
"Ich bin dafür bekannt, ein Mann des Dialogs und nicht des Krieges zu sein", sagte Rummenigge der italienische Tageszeitung Tuttosport. "Deshalb hat mich der UEFA-Präsident Ceferin gebeten, ihm bei der Lösung der Probleme und dem Neustart nach sehr schwierigen Tagen für die Fußballwelt zu helfen."
Rummenigge erklärte: "Wir werden warten, bis sich das Wasser beruhigt hat, und uns dann auf den Dialog konzentrieren. Präsident Ceferin hat mir gegenüber in den letzten Stunden noch einmal bekräftigt, dass er nicht die Absicht hat, irgendjemandem die Türen vor der Nase zuzuschlagen."
Im Exekutivkomitee der UEFA übernahm Rummenigge bereits den Posten des Juventus-Turin-Präsidenten Andrea Agnelli, der die Super-League-Pläne federführend angetrieben hatte. Der 65-jährige Bayern-Boss hat seine Zweifel, ob das Verhältnis zwischen Ceferin und Agnelli noch zu kitten ist: "Ich weiß nicht, ob ein Frieden zwischen den beiden möglich sein wird, Ceferin ist sehr enttäuscht", verriet Rummenigge. Er werde den Dialog mit Agnelli suchen, "aber erst, wenn etwas Dampf aus dem Kessel gewichen ist. Dann werde ich ihn nach seinen Motiven fragen."
Rund 48 Stunden nach der Bekanntgabe in der Nacht von Sonntag auf Montag waren die Pläne von zwölf internationalen Top-Klubs kollabiert. "Was passiert ist, tut allen leid, auch denen, die die Super League ins Leben gerufen haben", sagte Rummenigge. "Am Dienstagabend hat sich Ferran Soriano, der CEO von Manchester City, bei mir entschuldigt. Anschließend kamen Entschuldigungen von vielen anderen Vereinen. Sie haben sich sehr geirrt, aber das ist nicht das, was mich jetzt interessiert. Das Wichtigste ist, mit Intelligenz aus der Krise zu kommen."