Premium-Zentrale & viele Fragezeichen

Vom 12. Juni bis 13. Juli 2014 findet im Land des fünfmaligen Weltmeisters Brasilien die 20. Fußball-WM statt. SPOX stellt die 32 Endrunden-Teilnehmer vor. Dieses Mal: Kroatien.

Land: Kroatien

Einwohner: 4,26 Millionen

Aktive Spieler: 700.000

FIFA-Weltrangliste: 20

WM-Teilnahmen: 3

Größter WM-Erfolg: Dritter Platz 1998

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Der Star: Luka Modric. Nach einem schwierigen Jahr unter Jose Mourinho blühte der Kroate bei Real Madrid unter Carlo Ancelotti in der vergangenen Saison auf. Der 28-Jährige zeigte im Champions-League-Halbfinale gegen den FC Bayern, wie er ein Spiel ordnen kann und ist auch für Kroatien der Dreh- und Angelpunkt. Gelingt es Modric nicht, das Spiel seiner Nationalmannschaft aufzubauen und mitzuprägen, dürfte das Team Probleme bekommen. Bei Real musste er aufgrund der Verletzungen von Sami Khedira und Xabi Alonso eine Mischung zwischen Sechser und Achter spielen, was seine Entwicklung nochmals vorantrieb. Von Weltfußballer Cristiano Ronaldo gab es deshalb bereits das womöglich größtmögliche Lob: "Modric entscheidet, wie wir spielen."

Der Trainer: Niko Kovac. Der Ex-Bundesligaprofi ist das Greenhorn unter den WM-Trainern. Erst 2013 übernahm er die Nationalmannschaft, es war sein erster Job als Cheftrainer außerhalb des Jugendbereiches. Der 42-Jährige schaffte es, die von Igor Stimac verpasste direkte WM-Qualifikation durch den Playoff-Erfolg gegen Island noch umzubiegen und geht optimistisch an seine bislang größte Aufgabe: "Wir sind voller Vorfreude. Ich denke, wir haben eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern." Assistiert wird er von seinem Bruder Robert Kovac. "Wir verstehen einander sehr gut. Ich vertraue meinem Bruder, es könnte nicht besser sein", betonte der Chefcoach.

Der Kapitän: Darijo Srna. Durch den Ausfall von Josip Simunic kommt dem 32-Jährigen eine noch wichtigere Rolle zu. Srna muss die Viererkette führen und gleichzeitig offensive Impulse setzen. Auch die Standards des robusten Rechtsverteidigers können stets für Gefahr sorgen. Eine Rippenverletzung aus dem ukrainischen Pokalfinale warf Srna kurz vor der WM-Vorbereitung zunächst zurück, doch ein Sprecher gab zuletzt Entwarnung: "Wir müssen noch schauen, was es genau ist, dann wissen wir auch, wie lange er Pause machen muss. Aber es sollte seine WM-Vorbereitung nicht verhindern."

Der Spieler im Fokus: Ivan Rakitic. Der 26-Jährige gewann in der vergangenen Saison als Kapitän des FC Sevilla die Europa League und kann einem Spiel einen Rhythmus geben und gleichzeitig aus der Zentrale heraus für Torgefahr sorgen. Wenn er mit dem ebenfalls in Topform spielenden Modric harmoniert, hat Kroatien ein enorm spielstarkes Zentrum, das die offensiven Außen Olic und Perisic hervorragend in Szene setzen kann.

Die Wunschelf (4-4-2): Pletikosa - Srna, Corluka, Lovren, Pranjic - Perisic, Rakitic, Modric, Olic - Mandzukic, Eduardo

Die Prognose: Vom Potenzial her stellt Kroatien zweifellos die zweitbeste Mannschaft der Gruppe, allerdings gibt es zusätzlich zu Kovacs Unerfahrenheit einige Sorgenfalten. Abwehrchef Simunic wurde nach seinem faschistischen Gruß im Playoff-Spiel gegen Island für zehn Spiele gesperrt, die Nationalmannschafts-Karriere des 36-Jährigen könnte damit vorbei sein. Ausgerechnet im Eröffnungsspiel gegen Brasilien fehlt außerdem Bayern-Stürmer Mario Mandzukic, der gegen Island vom Platz flog. "Die ganze Welt schaut zu, und wir werden versuchen, die Brasilianer zu überraschen", bleibt Kovac dennoch optimistisch. Bei einer Niederlage gegen den Gastgeber stünde Kroatien aber direkt unter Druck. Das Team braucht einen Luka Modric in Topform, doch bereits in einem möglichen Achtelfinale gegen Spanien, die Niederlande oder Chile dürfte für Kroatien Endstation sein.

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