Starker Aufsteiger empfängt wankenden Riesen

SPOX
24. August 201311:20
Vermiest Hertha den Hamburgern das Bundesliga-Jubiläum? Dem Aufsteiger winkt ein Rekordstartgetty
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Hertha BSC will am 3. Spieltag gegen den HSV (Sa., 18.30 Uhr im LIVE-TICKER) den besten Bundesliga-Auftakt der Klub-Historie perfekt machen. Indes ist der Hamburger SV bereits um Wiedergutmachung bemüht - dem Chaos im eigenen Verein zum Trotz.

Ungleicher könnte ein Bundesliga-Spiel kaum sein: Hier die auf Wolke sieben schwebenden Berliner, die einen neuen Startrekord anstreben, da der schon wieder wankende Dino Hamburger SV. Aber nicht nur die sportliche Bilanz holte die Norddeutschen nach dem 3:3 gegen Schalke zu Saisonbeginn auf den eiskalten Boden der Tatsachen zurück.

Aufstellungen So wollen Hertha und HSV spielen

Neben Kaderfragen - Paul Scharners Vertrag wurde am Freitag aufgelöst - eröffnen sich beim HSV täglich Nebenkriegsschauplätze.

Während Investor Klaus-Michael Kühne am Freitag zum Rundumschlag gegen den "amateurhaft aufgestellten" Verein ausholte und insbesondere Fink verbal abwatschte, wurde unter der Woche insbesondere die Chefetage kritisiert. Sie leistet sich Entgleisungen wie Aufsichtsratsmitglied Hans-Ulrich Klüver, der einen Ordner des Vereins attackierte, oder klagt die Führungsspieler an.

Fink: "Jeder muss einen Meter mehr machen"

In Hamburg brodelt es: Nicht zuletzt nach den Mallorca-Kurztrips von Dennis Aogo und Tomas Rincon, die den Zweitagesurlaub nach dem 1:5-Desaster gegen 1899 Hoffenheim für einen Kurztrip auf die Balearen nutzten. Die Konsequenz: Beide Profis wurden für das Spiel in Berlin suspendiert.

Thorsten Fink möchte "die Mannschaft nach zwei Spielen nicht völlig durcheinanderwerfen". Dennoch könnte im Vergleich zur Blamage am 2. Spieltag Petr Jiracek für Jacques Zoua auf links in die Startelf rücken.

Ein neuerlicher Rückschlag soll ausbleiben. Fink nahm seine Spieler in die Pflicht: "Jeder muss einen Meter mehr machen." Rafael van der Vaart, der selbst im medialen Kreuzfeuer stand, übt sich dafür in Zweckoptimismus. Letzte Saison habe der HSV nach drei Spieltagen null Punkte gehabt, jetzt einen.

Zu viele Gegentore

Von der Unruhe lässt sich der Hamburger Kapitän nicht beirren. "Wenn wir verlieren, kommen alle aus den Löchern und versuchen uns, schlechtes einzureden", bleibt der Niederländer im "Hamburger Abendblatt" gelassen. SPOX

Angesichts von acht Gegentoren in nur zwei Spielen muss sich zumindest das Abwehrverhalten des HSV gegen die Hertha verbessern. Nach dem 6:1-Auftaktsieg hat die Elf von Trainer Jos Luhukay gegen Nürnberg erst in letzter Sekunde den Ausgleich kassiert.

Der Aufsteiger aus Berlin seit knapp einem halben Jahr ungeschlagen. Mit acht Toren in zwei Spielen hat die Berliner Offensive zudem genauso viele Treffer geschossen, wie der HSV in der noch jungen Saison kassiert hat.

"Wollen an unsere guten Leistungen anknüpfen"

Luhukay erwartet trotz allem eine "andere Hamburger Mannschaft, als die, die gegen Hoffenheim gespielt hat". Stürmer Sami Allagui ergänzte: "Wir gucken nur auf uns. Wir wollen am Samstag an unsere guten Leistungen anknüpfen."

Dabei kann Coach Luhukay die gleiche Truppe ins Rennen schicken wie zuletzt gegen Nürnberg. Johannes van den Bergh (Muskelfaserriss) und Marcel Ndjeng (Knochenmarksödem an der Zehe) fehlen in der Defensive weiterhin verletzt. Zudem scheint eine Rückkehr Ronnys in die Startelf nicht unwahrscheinlich.

Bundesliga: Der Tabellenrechner

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