Der HSV Hamburg konnte im Hinspiel um die Champions League den Füchsen in Berlin ein Remis abtrotzen und sich damit eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel schaffen. Dabei sah es für das Team von Martin Schwalb zwischendurch gar nicht gut aus.
Angetrieben durch Neuzugang Petar Djordjic und Rechtsaußen Hans Lindberg gingen die Hamburger vor 7128 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle in Front und gaben den zu Beginn herausgespielten Vorsprung in den ersten zehn Minuten nicht mehr ab.
Auch einige Fehler der Berliner im Aufbau begünstigten das Hamburger 6:4 (9.). Wenig später konnte auch eine Zeitstrafe gegen Domagoj Duvnjak nichts an der Überlegenheit der Gäste ändern - Johannes Bitter parierte den fälligen Siebenmeter, auf der Gegenseite erhöhten Adrian Pfahl und Djordjic in Unterzahl auf 10:5 (14.).
Torwartwechsel bringt die Wende
Füchse-Trainer Dagur Sigurdsson versuchte, den Abwärtstrend seiner Mannschaft durch eine Auszeit zu bremsen, brachte zudem Petr Stochl für den bis dato chancenlosen Silvio Heinevetter, der seinen Vertrag bei den Füchsen kurz vor dem Spiel bis 2018 verlängert hatte. Auszeit und Wechsel zahlten sich aus: Die Berliner gingen in der Folge deutlich konzentrierter zu Werke, Stochl konnte sich auszeichnen und Pavel Horak brachte die Füchse mit seinem vierten Treffer auf 10:12 heran (20.).
Für den HSV lief es nach der Berliner Auszeit einfach nicht mehr. Sieben Minuten ohne Torerfolg und sechs Tore der Füchse in Folge sorgten für den Ausgleich. Auch die Torhüterleistungen waren gänzlich anders als zu Beginn der Partie: Petr Stochl vernagelte das Berliner Tor, Johannes Bitter wurde in der 26. Minute durch Marcus Cleverly ersetzt, weil er keine Hand mehr an den Ball bekam. Nachdem sich die Gäste zumindest wieder einigermaßen gefangen hatten, die Füchse in der letzten Minute aber nochmal doppelt zuschlugen, ging es mit einem 18:15 in die Pause.
HSV nach der Pause schnell wieder dran
Noch sichtbar gezeichnet vom 3:12-Lauf der letzten 15 Minuten versuchte sich der HSV in der zweiten Hälfte wieder heranzukämpfen. Da die Berliner in den ersten Minuten scheinbar das Zielwasser in der Kabine gelassen hatten, kamen die Gäste zum 20:20-Ausgleich (38.). Durch größere Sicherheit in der Defensive wurde auch der Angriff des HSV stärker, auch wenn Stochl weiter gute Paraden zeigte. Die Füchse reagierten jedoch glänzend und konnten mit einem erneuten Lauf auf 25:21 stellen, HSV-Trainer Martin Schwalb wusste sich nur mit einer Auszeit zu behelfen (44.).
Das Spiel wogte nun endgültig hin und her. Der HSV schaffte es, den Anschluss wieder herzustellen. Auf beiden Seiten gab es immer mehr Fehlwürfe, die Anspannung wuchs in den Schlussminuten. Als der HSV seine kleine Aufholjagd mit dem Ausgleich beendete, nahm auch Sigurdsson die Auszeit (52.).
Umkämpftes Finale mit besserem Ende für den HSV
In den letzten acht Minuten lagen die Hausherren zwar immer wieder knapp in Front, konnten sich aber wie schon zuvor nicht entscheidend absetzen. Vor allem der in der Schlussphase aufdrehende Iker Romero hätte einen größeren Vorsprung für die Füchse herausholen können, die in den letzten Sekunden dann noch den Ausgleich durch Stefan Schröder hinnehmen mussten. Der letzte Freiwurf der Berliner brachte nichts mehr ein, das Spiel endete 30:30 Unentschieden.
Der HSV Hamburg konnte den Füchsen Berlin am Ende ein Remis abtrotzen, da es den Gastgebern nicht gelang, die zwischenzeitlich herausgespielten Vorsprünge auszubauen und über die Zeit zu bringen. Insgesamt ist das Remis für die Gäste sicher etwas glücklich, aber auch nicht unverdient. Das Rückspiel am Freitag wird entscheiden, wer in die Champions League einzieht und wer mit dem EHF-Pokal Vorlieb nehmen muss - der HSV hat sich durch das Unentschieden eine hervorragende Ausgangsposition geschaffen.
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