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SPOX
20. Januar 201322:57
Nach einem knappen Sieg gegen Gastgeber Spanien gewinnt Kroatien die Gruppe DGetty
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Die Handball-WM findet vom 11. bis 27. Januar in Spanien statt. Der Modus: In der Vorrunde spielen je sechs Teams in den vier Gruppen. Jedes Team spielt gegeneinander. Danach gibt es aber keine Hauptrunde mehr, sondern es geht sofort im K.o.-Modus weiter. Die vier besten Teams jeder Gruppe qualifizieren sich für das Achtelfinale (A gegen B, C gegen D). Das Finale steigt am 27. Januar im Palau Sant Jordi in Barcelona.

Vorrunden-Gruppe A (in Granollers und Barcelona)

PlatzNationSiegeNiederlagenPunkte
1.Deutschland
4
1
8
2.
Frankreich
4
1
8
3.Brasilien32
6
4.Tunesien32
6
5.Argentinien142
6.Montenegro
050

12. Januar

Deutschland - Brasilien 33:23 (12:10)

Topscorer: Steffen Weinhold (7) - Fernando Pacheco Filho, Arthur Patrianova (beide 4)

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Argentinien - Montenegro 28:26 (13:12)

Topscorer: Diego Simonet (7) - Zoran Roganovic (6)

Der Südamerikameister traf im zweiten Spiel der Gruppe A auf Montenegro. Beide Teams starteten ähnlich wie die DHB-Auswahl sehr nervös in die Begegnung. In den ersten zehn Minuten fielen nur vier Tore (3:1). Argentinien zog dann, angeführt vom erst 20-jährigen Spielmacher Pablo Simonet, ein wenig davon (11:8). Doch Montenegro kämpfte sich gegen Ende der ersten Häfte zurück in die Partie und kam vor der Pause auf ein Tor heran.

Nach der Pause ging Montenegro zunächst in Führung, doch beide Mannschaften schafften es nicht, ihre Angriffsschwäche abzustellen. So ging die Führung der Partie immer wieder hin und her. Durch die harte Gangart zum Ende der Begegnung brachten sich die Montenegriener selbst um den Erfolg: In Unterzahl kassierten sie in den letzten Sekunden die entscheidenen Tore. Den Schlusspunkt setzte der starke Simonet zum 28:26.

Frankreich - Tunesien 30:27 (13:14)

Topscorer: Jerome Fernandez, Luc Abalo (beide 6) - Amine Bannour (7)

Zum Abschluss des Tages stieg Titelverteidiger und WM-Favorit Frankreich gegen Tunesien auf das Parkett. Vom Papier her eigentlich eine klare Sache, doch die Nordafrikaner setzten den Franzosen ordentlich zu. Erst in Überzahl kam der Favorit nach einigen Minuten ins Spiel. Nachdem Thierry Omeyer den Weltmeister im Spiel hielt, konnten sie sich mit 7:5 absetzen. Doch beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe, mit leichten Vorteilen zum Ende der ersten Hälfte für die Tunesier (13:14).

Auch im zweiten Abschnitt bot sich den Zuschauern eine spannende Partie. Zunächst setzten sich wieder die Franzose durch Nicola Karabatic in Führung (18:17), doch nach 42 Minuten führten die Tunesier mit 21:18 - es roch nach einer Sensation. Kurz vor dem Ende der Begegnung konnten die Franzosen durch Xavier die Partie wieder drehen (57.), nachdem Daouda Karaboue, der im zweiten Abschnitt für Omeyer im Tor stand, sein Team im Spiel hielt. So setzten sich die Franzosen am Ende aufgrund der individuellen Klasse mit 30:27 durch.

13. Januar

Brasilien - Argentinien 24:20 (9:8)

Topscorer: Fernando Jose Pacheco (8) - Federico Fernandez, Diego Simonet (beide 5)

Im Südamerika-Derby der Gruppe A trafen Brasilien und Argentinien aufeinander. Nach dem Auftaktsieg gegen Montenegro wollten die Argentinier die nächsten zwei Punkte einfahren - doch zunächst fanden sie gar nicht in die Partie. Brasilien war besser im Spiel und ging nach sieben Minuten mit 5:2 in Führung. Im weiteren Verlauf kämpften sich die Argentinier in die Partie und zeigten einige spielerische Glanzmomente. Angeführt vom erneut starken Diego Simonet gelang es den Gauchos, den Rückstand bis auf ein Tor zu verkürzen.

Im zweiten Abschnitt wurde die Begegnung fahriger, Argentinien schloss oftmals zu überhastet ab oder wurde von den Brasilianern gut verteidigt. So wog die Führung oftmals hin und her. Kurz vor Schluss wurden die Argentinier für ihre überhasteten Angriffe bestraft, die Brasilianer nutzen ihre Chancen und Tempogegenstöße cleverer aus. So gewannen sie gegen den Panamerikameister nicht unverdient mit 24:20.

Tunesien - Deutschland 25:23 (13:13)

Topscorer: Wael Jallouz (8) - Sven-Sören Christophersen (7)

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Montenegro - Frankreich 20:32 (11:17)

Topscorer: Vasko Sevaljevic (5) - Jerome Fernandez (6)

Nach dem Zittersieg gegen Tunesien präsentierte sich der große WM-Favorit deutlich verbessert. Nur am Anfang hatten die Franzosen ein paar Probleme mit Montenegro.

Gerade die Deckung des Titelverteidigers zeigte sich zu Beginn arg löchrig. Allerdings änderte sich dies schnell: Hinten lief Thierry Omeyer heiß, in der Offensive gab Frankreichs körperliche Überlegenheit immer häufiger den Ausschlag. Nach der Pause machte die Equipe dann kurzen Prozess mit Montenegro.

Gegen Ende glich die Begegnung eher einem Testspiel. Frankreich ist damit wie erwartet mit zwei Siegen in die Weltmeisterschaft gestartet.

15. Januar

Tunesien - Montenegro 27:25 (11:11)

Topscorer: Aymen Toumi, Abdelhak Ben Salah (beide 5) - Fahrundin Melic (6)

Montenegro musste die Partie gewinnen, um noch Chance auf das Weiterkommen in der Gruppe A zu haben. Zunächst entwickelte sich eine zähe Begegnung, nach 10 Minuten stand es 3:3 - erst gegen Ende konnten beide Teams ihr Offensivpotenzial entfalten. Die Montenegriner zogen zwischenzeitlich mit drei Toren davon, aber mit dem Halbzeitpfiff glichen die Tunesier aus.

In der zweiten Hälfte wirkte Tunesien nicht mehr so kraftlos, sondern kam jetzt mit mehr Emotionen ins Spiel. Das Spiel wurde intensiver, was den Tunesiern zu Gute kam. Mitte der zweiten Hälfte konnte sie auf 19:15 davonziehen, Montenegro fand keine Mittel gegen die Würfe aus der zweiten Reihe.

Einen herben Rückschlag gab es dann für Tunesien: Die Nordafrikaner müssen für den Rest des Turniers auf ihren Rückraumspieler Amine Bannour verzichten. Der Linkshänder brach sich in der Schlussphase des Spiels den Daumen der linken Wurfhand.

Danach fingen sich die Montenegriner und glichen wenigen Minuten vor Schluss aus, doch die Tunesier konnten abermals eine Schippe drauflegen und erzielten Sekunden vor dem Abpfiff in einem spannenden Spiel das 27:25.

Deutschland - Argentinien 31:27 (17:13)

Topscorer: Patrick Wiencek, Adrian Pfahl (beide 5) - Diego Simonet (9)

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Frankreich - Brasilien 27:22 (12:5)

Topscorer: Michael Guigou (6) - Alexandro Pozzer (4)

Die Franzosen marschieren weiter und machen nicht mehr wie nötig. Angeführt vom starken Guigou führte das Onesta-Team ganz schnell 6:1, Brasilien brachte in Halbzeit eins nur 5 Tore zustande. Thierry Omeyer (16/29) zeigte wieder einmal eine famose Leistung im Tor der Franzosen.

Nach der Pause ließen les Bleus nach, Brasilien kam auf 4 Tore heran (16:12). Frankreich schaltete noch einmal einen Gang hoch, schon war man wieder auf 9 weg (22:13). Wieder kam der Schlendrian ins Spiel, mit einem 5:0-Lauf verkürzten die Brasilianer ein weiteres Mal auf 4 Tore (22:18). Aber wenn man Jerome Fernandez oder Welthandballer Daniel Narcisse in seinen Reihen hat, ist das alles überhaupt kein Problem. Fernandez und Narcisse übernahmen in den letzten acht Minuten das Kommando und Frankreich brachte es ganz souverän nach Hause.

16. Januar

Brasilien - Tunesien 27:22 (13:11)

Topscorer: Lucas Gandido (5) - Kamel Alouini (6)

Für beide Mannschaften ging es im vorletzten Gruppenspiel darum, die Weichen auf Achtelfinale zu stellen. Tunesien hatte nach den beiden Siegen gegen Deutschland und Montenegro die besseren Karten. Brasilien musste gewinnen, um am letzten Spieltag noch Chancen zu haben.

Die Tunesier kamen sehr schlecht ins Spiel, sie hatten Probleme mit der offensiven Deckung der Brasilianer. Zeitweise gingen die Mannen vom Zuckerhut mit vier Toren in Führung. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit kamen die Nordafrikaner besser ins und zeigten eine ähnliche Leistung wie in den Spielen zuvor, trotzdem ging man mit zwei Toren Rückstand in die Pause.

In der zweiten Halbzeit gingen die Tunesier dann fast unter, wenig gelang - die Brasilianer konnten wieder davonziehen. Die Nordafrikaner kamen nicht in ihre gewollten Positionen. Am Ende verdienten sich die Südamerikaner der Erfolg absolut, Tunesien enttäuschte in Durchgang zwei vollends.

Bei Brasilien überzeugten Gandido und Jose Pacheco (4), bei Tunesien enttäuschten fast alle - das Fehlen von Amine Bannour (Daumenbruch) machte sich im Offensivspiel sehr bemerkbar. Das Ergebnis macht die Gruppe A hinter Frankreich noch interessanter...

Deutschland - Montenegro 29:21 (13:11)

Topscorer: Dominik Klein, Christoph Theuerkauf (beide 4) - Fahrudin Melic (7)

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Argentinien - Frankreich 23:35 (6:19)

Topscorer: Pablo Simonet (8) - Samuel Honrubia (7)

Gegen Brasilien ließ Frankreich in der ersten Halbzeit 5 Tore zu, gegen Argentinien waren es jetzt 6. Ohne Worte. Thierry Omeyers Quote war mit 68 Prozent (13/19) unglaublich gut. Les Bleus dominierten von Beginn an nach Belieben, nach 9 Minuten stand es schon 7:0, zur Pause betrug der Vorsprung 13 Tore (19:6), der Rest war nicht mehr als Schaulaufen. Nikola Karabatic steuerte 5 Tore zum Sieg bei.

Frankreich darf aber im letzten Spiel nicht gegen Deutschland verlieren, sonst wäre der Gruppensieg wegen des direkten Vergleichs doch noch weg. Argentinien muss jetzt Tunesien schlagen, wenn es noch mit dem Achtelfinale klappen soll.

18. Januar

Argentinien - Tunesien 18:22 (6:7)

Topscorer: Sebastian Simonet (4) - Abdelhak Ben Salah (5)

Mit vierminütiger Verzögerung ging es nach mehrmaliger Reaktivierung der Uhren und Anzeigen in die Begegnung Argentinien gegen Tunesien, in der beide Teams noch den Sprung ins Achtelfinale schaffen konnten. Die Sache mit den Uhren und der Anzeigetafel scheint zum absoluten Running-Gag der WM zu werden.

Die Verzögerungen bekamen den Offensivreihen beider Teams wohl nicht gut, denn nach 15 Minuten stand es gerade einmal 4:2 für die Argentinier. Beide Seiten definierten sich über ihre Abwehrreihen - sehr zum Leidwesen der Attraktivität. Überragender Akteur der Partie war bis dahin Argentiniens Torhüter Matias Schulz.

Erst im zweiten Durchgang wurde die Abwehr auf beiden Seiten löchriger, vor allem am Kreis wurde nicht mehr so gut verteidigt, was vor allem Tunesien nutzen konnte. Issam Tej wurde immer besser ins Spiel gebracht. Bei den Gauchos verletzte sich Supertalent Diego Simonet am Fuß und konnte am Ende nur vereinzelt helfen. Wael Jallouz blieb diesmal blass.

Dank der besseren Offensivleistung in Halbzeit zwei rangen die Nordafrikaner Argentinien nieder und ziehen so ins Achtelfinale ein.

Frankreich - Deutschland 30:32 (16:16)

Topscorer: Nikola Karabatic (8) - Patrick Groetzki (6)

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Montenegro - Brasilien 25:26 (10:11)

Topscorer: Mladen Rakcevic (7) - Felipe Ribeiro (7)

Nachdem die Entscheidung in der Gruppe A bereits gefallen war, ging es für Brasilien nur noch um den dritten Platz in der Gruppe. Wer nun auf ein nettes Handballspiel gehofft hatte, wurde arg enttäuscht.

Beide Mannschaften boten teilweise eine indiskutable Leistung. Sie verloren Bälle, setzten Würfe unnötiger Weise daneben oder schlossen Angriffe viel zu überhastet ab. Teilweise wirkten beide Teams absolut unmotiviert im Abschluss. Brasilien hatte zum Ende der Halbzeit das Glück auf seiner Seite und ging mit einem Tor Führung in die Pause.

Auch im zweiten Durchgang stieg das Niveau der Partie nicht an. Gut zehn Minuten vor dem Ende ging Montenegro in Führung und es sah fast so aus, als würden sie die ersten Punkte einfahren. Doch mit einer Energieleistung holten sich die Brasilianer den Sieg und somit Platz drei. Sie treffen nun im Achtelfinale auf Russland. Bei Brasilien war Fernando Pacheco (5) neben Ribeiro der beste Werfer.

Vorrunden-Gruppe A

Vorrunden-Gruppe B

Vorrunden-Gruppe C

Vorrunden-Gruppe D

Vorrunden-Gruppe B (in Sevilla)

PlatzNationSiegeNiederlagenPunkte
1.Dänemark5
010
2.Russland
317
3.Island
3
2
6
4.Mazedonien
225
5.Katar
1
4
2
6.Chile050

12. Januar

Mazedonien - Chile 30:28 (12:10)

Topscorer: Kiril Lazarov (8) - Rodrigo Salinas (8)

Im ersten Spiel der Gruppe B hatte Mazedonien mit Chile mehr Mühe als erwartet. Über 60 Minuten war es ein Handballspiel auf Messers Schneide. Den besseren Start erwischten die Mazedonier (3:1), doch nach wenigen Minuten zogen die Chilenen gleich und konnten dann gar in Führung gehen (4:8). Bis zur Pause fand Mazedonien kaum ins Spiel, Superstar Kiril Lazarov konnte wie die gesamte Mannschaft nicht überzeugen. Etwas glücklich ging es dann mit einem 12:10 in die Pause.

Im zweiten Durchgang konnten die Chilenen, die einige Akteure aus der 2. und 3. Liga in Deutschland im Team haben, zunächst nicht mehr mithalten. Nach 38 Minuten zog Mazedonien mit 20:14 davon. Doch danach kamen die Südamerikaner wieder zurück: Knapp zehn Minuten vor Schluss kamen sie noch einmal auf einen Treffer heran (21:20). Erst wenige Sekunden vor dem Ende konnte sich Mazedonien retten und die Partie für sich entscheiden.

Island - Russland 25:30 (13:14)

Topscorer: Gudjon Valur Sigurdsson (7) - Sergei Gorbok (6)

Im 18-Uhr-Spiel der Gruppe B standen sich Island und Russland gegenüber. Nach einem grauenvollen Start der Isländer, die zunächst viel zu fahrig wirkten, setzten sich die Russen früh mit schönen Kombinationen mit 7:2 ab. Erst danach fand Island besser ins Spiel, doch die Russen konnten ihren Vorsprung zunächst verteidigen. Gegen Ende der ersten Hälfte waren es die Russen, die einfache Treffer zuließen und so konnte Island das Spiel zunächst drehen. Mit einem Doppelschlag rettete sich Russland mit einer Führung in die Pause (14:13).

In der zweiten Hälfte war Island besser im Spiel und zog schnell mit drei Toren davon, aber Russland zog mit. Zehn Minuten vor Schluss konnten die Russen ausgleichen (21:21) und hatten am Ende die größeren Kraftreserven. In Unterzahl erzielte Russland zwei Treffer, was den Isländern das Genick brach. Letzendlich siegten die Russen somit verdient mit 30:25.

Dänemark - Katar 41:27 (19:13)

Topscorer: Anders Eggert, Hans Lindberg (beide 8) - Ahmed Abdelhak, Bassel Alrayes (beide 4)

In ihrem Autaktspiel ließen die Dänen von Anfang an nichts anbrennen und untermauerten ihre Favoritenrolle. Bereits nach zehn Minuten führten sie mit 8:3. Katar war hoffnungslos unterlegen und hatte in der Offensive nicht ansatzweise die Möglichkeit, die Dänen in Verlegenheit zu bringen. So zog Dänemark bis kurz vor der Pause mit 15:6 davon, erst in den letzten Minuten kamen die Katari zu einigen Treffern. Mit einem 19:13 ging es in die Halbzeit.

Auch im zweiten Spielabschnitt bot sich dasselbe Bild. Die Dänen dominierten und Katar hatte dem nichts entgegenzusetzen. Nach 42 Minuten verschaffte sich Dänemark erstmals einen zweistelligen Torevorsprung (29:19). Auch danach ließ Danish Dynamite nicht locker und blieb weiterhin bis zum Ende des Spiels effizient, so dass man klar und deutlich mit 41:27 gewann.

13. Januar

Chile - Island 22:38 (11:18)

Topscorer: Erwim Jan Feuchtmann (6) - Arnor Gunnarsson (7)

Nach der Pleite zum Auftakt gegen Russland waren die Isländer unter Druck. Im Duell mit Chile musste unbedingt ein Sieg her. Offenbar lähmte diese Ausgangslage allerdings den großen Favoriten. Der Olympiafinalist von 2008 kam nur schwer in die Gänge.

Island machte sich das Leben jedoch auch selber unnötig schwer. Immer wieder kassierten die Nordeuropäer Zeitstrafen, wodurch Chile in Reichweite blieb. Im Laufe der Zeit zogen die Isländer dann doch an. Die Vorentscheidung fiel kurz vor der Pause, als Island mit fünf Treffern in Folge auf 18:11 davonzog.

Die zweite Halbzeit war danach nicht mehr als eine kleine Trainingseinheit für die Truppe von Aron Kristjansson, die damit wieder auf Kurs Achtelfinale sind.

Katar - Mazedonien 30:34 (13:21)

Topscorer: Charafeddine Boumendjel, Mahmoud Osman (beide 5) - Kiril Lazarov (9)

Was für ein verrücktes Spiel! Eigentlich deutete lange Zeit alles auf einen lockeren Erfolg Mazedoniens hin. Angeführt von einem überragenden Kiril Lazarov, der neun Tore erzielte und nur einen Fehlwurf auf dem Konto hatte, war der Favorit nach 20 Minuten auf 16:6 weggezogen.

Es drohte eine Klatsche. Doch Katar konnte sich zurück in die Partie kämpfen, weil Mazedonien in den Schongang schaltete und die zweite Garde auf das Feld schickte. Zehn Minuten vor dem Ende war die Partie beim Stand von 28:26 auf einmal wieder komplett offen.

Am Ende durfte sich Mazedonien bei Torwart Borko Ristovski bedanken, der den zweiten Sieg in der Gruppe B mit starken Paraden über die Zeit rettete.

Russland - Dänemark 27:31 (13:14)

Topscorer: Timur Dibirov (7) - Nikolaj Markussen (6)

Ein hartes Stück Arbeit für Dänemark! Russland konnte nach dem Auftaktsieg gegen Russland auch gegen den Europameister überzeugen. Dabei verlief der Auftakt für die Russen alles andere als nach Plan. In der Offensive fabrizierte man einige Fehlwürfe und wirkte unkonzentriert.

Es war Torwart Vadim Bogdanov zu verdanken, dass Russland nicht früh den Anschluss verlor. Als man nach 20 Minuten allerdings immer noch nur bei vier Toren stand, nahm Coach Oleg Kuleshov bereits die zweite Timeout. Die richtige Entscheidung, denn danach löste sich der Knoten.

Russland setzte die Dänen unter Druck, die allerdings nicht die Nerven verloren. Zudem erwies sich Keeper Niklas Landin Jacobsen in der entscheidende Phase als Fels in der Brandung. Dänemark hat durch den zweiten Triumph den Gruppensieg weiter fest im Blick.

15. Januar

Katar - Russland 22:29 (13:16)

Topscorer: Wajdi Sinen (5) - Timur Dibirov (6)

Nach der Niederlage gegen Dänemark war Russland im dritten Gruppenspiel gegen Katar gefordert. Auf dem Papier eine einfache Aufgabe, doch tat sich der Favorit in der ersten Hälfte schwer. Zwar lag man immer in Führung, doch brachte man sich durch Unkonzentriertheit und Undiszipliniertheiten immer wieder aus dem Spiel.

Die Russen konnten ihre Führung halten, aber verpassten es, sich entscheidend abzusetzen. Unschöner Höhepunkt in der ersten Hälfte war die Rote Karte für Russlands Egor Evdokimov.

Auch im zweiten Durchgang konnten die Katari die Begegung relativ offen gestalten, doch die Russen waren individuell zu überlegen, so dass der Sieg nie gefährdet war.

Mazedonien - Island 19:23 (10:10)

Topscorer: Dejan Manaskov (5) - Gudjon Valur Sigurdsson (9)

Nach einem furiosen Start der Isländer kam Mazedonien erst ins Spiel, als sich bei den Nordeuropäern immer mehr Fehler einschlichen. Danach entwickelte sich eine sehr ausgeglichene Partie auf eher durchwachsenem Niveau.

Auch in der zweiten Hälfte boten beide Teams handballerische Magerkost. Allerdings war Mazedonien noch schlechter als Island. Die Isländer waren im Angriff den Tick entschlossener, was insgesamt reichte, um eine Partie auf dürftigem Niveau für sich zu entscheiden. Star Kiril Lazarov (4/10) kam ausnahmsweise mal nicht so zum Zug bei Mazedonien.

Dänemark - Chile 43:24 (17:13)

Topscorer: Anders Eggert (9) - Rodrigo Salinas (10)

Die Dänen wollten im dritten Spiel ihren dritten Sieg einfahren. Selbstverständlich für einen Mitfavoriten im Kampf um die WM-Krone. Der Gegner war Chile.

Dänermark ließen nach schludrigem Beginn ihr Muskeln spielen und konnten dem Außenseiter davonziehen. Die Chilenen verloren in der Offensive zu viele Bälle, was den Skandinaviern in die Karten spielte. Überragender Akteur war allerdings Rodrigo Salinas, der mit seinen acht Treffern in der ersten Hälfte die Chilenen noch halbwegs im Spiel hielt.

Der zweite Durchgang bot dann aber das zu erwartende Bild. Die Dänen um den abermals starken Anders Eggert spielten nun ihr Spiel - Chile hat im Grunde nichts mehr entgegenzusetzen. Zudem leisteten sich die Südamerikaner insgesamt zu viele Ballverluste und kassierten insgesamt 13 Fastbreak-Tore.

Bei den Dänen, die gänzlich auf Keeper Niklas Landin und den Ex-Welthandballer Mikkel Hansen verzichten konnten, überzeugte neben Eggert auch Hans Lindberg mit fünf Toren.

16. Januar

Mazedonien - Russland 29:29 (13:16)

Topscorer: Kiril Lazarov (10) - Tibur Dibirov (8)

Es war das zu erwartende enge Spiel, mit leichten Vorteilen für die Russen. Diese begannen sehr souverän, während die Mazedonen nicht so recht ins Spiel kamen. Besonders in der Abwehr agierte Russland konsequent, allerdings verloren sie im Laufe der ersten Hälfte mehr und mehr den Faden.

Erst nach einer Auszeit war man wieder auf der Höhe. Überragend bei den Russen in Halbzeit eins: Timur Dibirov, der bis dahin sieben Mal traf. Mazedonien hielt nur dank der individuellen Klasse von Kiril Lazarov Anschluss.

Im zweiten Durchgang wirkten die Russen gehemmt, Mazedonien glaubte immer mehr an sich und kam immer näher an die Russen ran. Dank des überragenden Lazarov, der nun die Verantwortung übernahm, glichen die Mazedonier kurz vor Ende der Partie aus. Auf Seiten der Russen konnte Dibirov nicht mehr an seinen Galavorstellung aus der ersten Hälfte anknüpfen. Beide Teams stehen nach dem Remis in der K.o.-Runde.

Chile - Katar 23:31 (9:16)

Topscorer: Rodrigo Salinas (7) - Sahbi Aziza (8)

Bei diesem Spiel ging es von Anfang an eigentlich nur um die goldene Ananas, beide Teams hatten nur noch geringe Chancen auf das Erreichen des Achtelfinals. Trotzdem entwickelte sich in den ersten Minuten eine muntere Partie. Danach übernahm Katar das Zepter und zog mit fünf Toren davon (12.). Defensiv standen die Katari sicher und zogen den Südamerikanern so den Zahn.

Auch im zweiten Durchgang untermauerten die Jungs aus Katar, dass sie heute nichts anbrennen lassen wollen. Chile fand so gut wie gar nicht statt. Neben Salinas empfahl sich nur der in Deutschland spielende Emil Fleischmann für höhere Aufgaben. Auf Seiten Katars waren neben Aziza Charafeddine Boumendjel (5) und Bassel Alrayes (6) die auffälligsten Spieler.

Island - Dänemark 28:36 (13:16)

Topscorer: Kari Kristjan Kristjansson (8) - Anders Eggert, Mikkel Hansen, Hans Lindberg (alle 7)

Beeindruckend souveräner Auftritt der Dänen, die sich vorzeitig den Gruppensieg sicherten. Im Laufe der Spielzeit machte sich auch die viel größere Tiefe im Kader bemerkbar. Nach 25 Minuten war Island noch im Spiel (12:13), 15 Minuten später hatte Dänemark die Sache nach zwei Hans-Lindberg-Toren in Folge im Griff (21:15) und spielte es stark nach Hause.

Lindberg und Anders Eggert trafen fast alles (zusammen 14/16), die isländischen Keeper Gustavsson und Edvarsson hielten so gut wie nichts. Auch Kiels Rückraum-Star Aron Palmarsson (2/8) hatte keinen guten Tag. Island ist auf dem Papier noch nicht durch, bei einer Niederlage gegen den Katar würde man das Achtelfinale verpassen. Das sollte aber nun wirklich nicht passieren.

18. Januar

Russland - Chile 36:25 (18:13)

Topscorer: Timur Dibirov (11) - Emil Feuchtmann (9)

Für die bereits ausgeschiedenen Chilenen ging es im letzten Gruppenspiel gegen Russland um nichts mehr. Die Russen hingegen wollten gewinnen, um Platz zwei in der Gruppe B zu sichern. Und Russland legte los wie die Feuerwehr, doch wie in den letzten Partie davor verloren sie schnell den Faden und Chile kam wieder ran (6:5).

Chiles Topstar Rodrigo Salinas fand jedoch überhaupt keinen Zugriff auf die Partie, einzig Emil Feuchtmann überzeugte in der ersten Hälfte. Nach einer Auszeit Russlands nahm die erste Hälfte wieder ihren normalen Verlauf - und das Team von Oleg Kuleschow zog zur Halbzeit auf 18:13 davon.

Im zweiten Durchgang merkte man den Südamerikanern an, dass es für sie um nichts mehr ging. Russland dominierte die Begegnung völlig. Besonders auffällig bei den Russen waren neben Topscorer Dibirov Dmitry Zhitnikov (5) und Alexej Shindin (7). Bei den Chilenen, die ohne Punktgewinn die Gruppenphase abschließen, waren die Feuchtmann-Brüder noch die besten Spieler.

Island - Katar 39:29 (19:14)

Topscorer: Gudjon Valur Sigurdsson (10) - Waidi Sinen (8)

Die Isländer erfüllten die Pflichtaufgabe nach schwachem Beginn am Ende souverän. Zu Beginn konnten sich die Skandinavier noch nicht entscheidend absetzen. Erst nach 20 Minuten gingen sie, angeführt von einem starken Sigurdsson, mit drei Toren in Führung.

Im zweiten Durchgang hatte Katar dem Favoriten nichts mehr entgegenzusetzen. Neben Sigurdsson überzeugte Thorir Olafsson mit neun Treffern. Generell zeigten sich die Isländer recht treffsicher - sie verwandelten 67 Prozent ihrer Würfe. Bitter: Island muss im Achtelfinale gegen Frankreich ran.

Dänemark - Mazedonien 33:30 (13:14)

Topscorer: Mikkel Hansen (5) - Kiril und Filip Lazarov (5)

Im letzten Gruppenspiel für Mitfavorit Dänemark ging es nur noch um die Platzierungen in der Gruppe B. Beide Teams waren schon für das Achtelfinale qualifiziert - Dänemark stand sogar schon als Gruppensieger fest.

Daher taten sich die Skandinavier im ersten Abschnitt schwer, wobei Mazedonien eine starke Leistung aufs Parkett legte. Mazedoniens Torhüter Borko Rizkovski (VfL Gummersbach) zeigte eine ganz starke Partie und kam auf sechs Paraden. Außerdem machten die beiden Lazarov-Brüder mit jeweils vier Treffern ebenfalls ein gutes Spiel. Die Dänen mussten sich in der zweiten Halbzeit deutlich steigern, um nicht die erste Niederlage zu kassieren.

Aber auch danach wurde es zunächst nicht besser. Die Dänen verloren zu viele einfache Bälle oder schlossen unmotiviert ab. Erst nach 45. Minuten zogen die Skandinavier an - aber dann so richtig. Mazedonien hatte dem nichts entgegenzusetzen. Dänemark drehte einen Zwei-Tore-Rückstand in eine Vier-Tore-Führung, Mazedonien war völlig von der Rolle. Erst in der Crunchtime fanden sie wieder in die Spur, kamen aber nicht mehr entscheidend ran. Mit dem Sieg ziehen die Dänen ungeschlagen ins Achtelfinale ein und treffen dort auf Tunesien, Mazedonien bekommt es mit dem DHB-Team zu tun.

Vorrunden-Gruppe A

Vorrunden-Gruppe B

Vorrunden-Gruppe C

Vorrunden-Gruppe D

Vorrunden-Gruppe C (in Saragossa)

PlatzNationSiegeNiederlagenPunkte
1.Slowenien5010
2.Polen418
3.Serbien326
4.Weißrussland234
5.Saudi-Arabien142
6.Südkorea050

12. Januar

Serbien - Südkorea 31:22 (13:9)

Topscorer: Momir Ilic (7) - Hyowon Eom (6)

Der Vize-Europameister aus Serbien hatte es zum Auftakt der WM mit dem Asienmeister zu tun. Doch trotz eines guten Starts machten die Südkoreaner den Serben in der ersten Häfte das Leben schwer. Die offensive Deckungsformation der Asiaten war für die Serben schwer zu spielen und so gerieten sie zeitweise in Rückstand (5:6).

Einzig Torhüter Darko Stanic hielt den Vize-Europameister in der Partie. Mit mehreren starken Paraden brachte er sein Team wieder auf die Spur, so dass Serbien kurz vor der Pause auf vier Tore davon zog (13:9).

In zweiten Halbzeit bot sich dann jedoch das zu erwartende Bild: Serbien war nun sicherer und zog auf 20:13 davon. Südkorea wurde der physische Nachteil zum Verhängnis, zumal die Serben nun auch in der Defensive gewohnt gut verteidigten. Kurz vor Ende der Parte zog Serbien dann gar auf zehn Tore davon und setzte sich letztendlich verdient mit 31:22 durch.

Slowenien - Saudi-Arabien 32:22 (17:15)

Topscorer: Gaspar Marguc (6) - Hisham Alobaidi, Ahmad Alabdulali (beide 5)

Auch die Slowenen taten sich in ihrem ersten Spiel mit der Favoritenrolle schwer. Gerade in der ersten Halbzeit konnten die Saudis die Begegnung noch offen gestalten. Nach 15 Minuten stand es 10:10, erst kurz vor dem Halbzeitpfiff setzten sich die Slowenen leicht ab.

Nachdem Slowenien in der ersten Halbzeit noch sehr fehlerhaft spielte und Saudi-Arabien dran bleiben konnte, zeigte die Truppe um Youngster Gasper Margus, was sie wirklich drauf hatten. Nach dem 23:18 brachen die Saudis ein und die Slowenen konnten einen 7:0-Lauf starten. In den letzten Minuten sicherten sie das Ergebnis und gingen verdient mit dem 32:22-Sieg vom Parkett.

Polen - Weißrussland 24:22 (14:9)

Topscorer: Krzysztof Lijewski (7) - Siarhei Rutenka (9)

Auch die Polen wurden ihrer Favoritenrolle in der Gruppe C gerecht. Im Auftaktspiel gegen Weißrussland setzten sie sich früh mit 4:1 ab. Die Weißrussen hatten der Offensive der Polen wenig entgegenzusetzen. Mitte der ersten Spielhälfte setzten sich die Polen mit 12:6 ab, danach blieb der Abstand bis zur Pause konstant.

Nach der Pause schien die Partie durch einen polnischen Zwischenspurt bereits entschieden (18:10), doch sechs Minuten vor dem Ende führten die Polen plötzlich nur noch mit drei Toren (22:19). Letztendlich schafften es die Weißrussen aber nicht, dem Favoriten ein Bein zu stellen und verloren mit 22:24.

14. Januar

Südkorea - Slowenien 27:34 (13:14)

Topscorer: Keyong Yi Jeong, Seho Kim (beide 6) - Dragan Gajic (11)

Der Geheimfavorit aus Slowenien setzte sich mit mehr Mühe als Gedacht gegen die Außenseiter aus Südkorea durch. Zwar begannen die Slowenen furios und führten früh mit 6:0 (10.), doch gegen Mitte der ersten Hälfe fingen sich die Asiaten. Slowenien wurde in der Defensive viel zu nachlässig und die trickreichen Südkoreaner holten Tur um Tor, so dass sie mit nur noch einem Tor Rückstand in die Halbzeit ging.

In den ersten zehn Minuten blieb die Partie ausgeglichen (17:17), erst dann konnte sich der Favorit entscheidend absetzen. Südkorea hatten den physischen Vorteilen der Slowenen gegen Ende der Partie nichts mehr entgegen zu setzen. So siegten die Slowenen letztendlich standesgemäß.

Weißrussland - Serbien 28:34 (13-20)

Topscorer: Siarhei Rutenka (11) - Marko Vujin, Ivan Nikcevic, Petar Nenadic (alle 5)

Wie im Auftakt-Spiel zeigte Weißrussland abermals eine beherzte Vorstellung, am Ende setzte sich jedoch Serbien klar durch. Dabei hielt der Außenseiter das Spiel anfangs offen. Angeführt von Rutenka, dem überragenden Akteur, bereitete man dem gegnerischen Defensiv-Verbund immer wieder Probleme.

Allerdings ließ Serbien Mitte des ersten Abschnitts kurzzeitig die Muskeln spielen, erarbeitete sich einen Vier-Tore-Vorsprung. Nach Wiederbeginn wurden die weißrussischen Hoffnungen mit einem Doppelschlag endgültig zerstört. Kurzzeitig führte der Favorit sogar mit zehn Treffern.

Überzeugend war insbesondere die serbische Team-Leistung. Gleich zwölf Spieler verewigten sich in der Schützenliste. Vujin, Nikcevic und Nenadic waren mit je fünf erfolgreichen Versuchen die Besten.

Saudi-Arabien - Polen 14:28 (6:14)

Topscorer: Mahdi Alsalem (4) - Michal Bartczak, Robert Orzechowski (beide 5)

Trainer Mariusz Jurkiewicz erklärte vor dem Spiel: "Wir haben unsere Lektion gelernt." Das war gegen Saudi Arabien deutlich zu erkennen. Anders als zum Start gegen Weißrussland, als man in der Schlussphase kräftig zitterte, ließ die polnische Auswahl diesmal zu keinem Zeitpunkt locker. Zum Leidwesen des Gegners.

In der ersten Halbzeit erspielten sich das Team um die Topscorer Bartczak und Orzechowski einen Acht-Tore-Vorsprung. Nach der Pause baute man diesen auf 14 Treffer aus. Die Polen überzeugten vor dem Showdown mit Slowenien, das übrigens Spiel eins gegen Saudi-Arabien mit 32:22 gewann.

15. Januar

Südkorea - Weißrussland 20:26 (12:10)

Topscorer: Hyowon Eom (7) - Siarhei Rutenka (10)

Beide Teams verloren ihre bisherigen Spiele und so ging es für Südkorea und Weißrussland in der Begegnung schon um alles. Und das merkte man. Die Asiaten agierten gewohnt offensiv, wirkten dabei aber oft unstrukturiert und vergaben beste Chancen. Weißrussland hingegen spielte wesentlich abgeklärter und ruhiger, ohne sich jedoch entscheidend absetzen zu können. Südkorea kam gegen Ende der ersten Hälfte ran (10:12).

Im zweiten Durchgang konnten die Weißrussen zunächst auf 20:13 davonziehen (40.), danach kam jedoch lange Zeit nichts - Südkorea hatte die Möglichkeit heranzukommen, vergab aber beste Chancen. Am Ende siegten die abgezockteren Weißrussen mit dem abermals starken Siarhei Rutenka verdient.

Serbien - Saudi-Arabien 30:20 (12:10)

Topscorer: Momir Ilic (8) - Ahmad Alabdulali (8)

Im dritten Gruppenspiel hatten die Serben mit einer einfacheren Aufgabe gerechnet, doch die Saudis verkauften sich im ersten Abschnitt sehr gut. Serbien brachte zu Beginn kaum etwas zu Stande, die Saudis waren in der Defensive im Rahmen ihrer Möglichkeiten auf der Höhe - allerdings fehlte die Durchschlagskraft und die individuelle Klasse in der Offensive, um Serbien wirklich zu gefährden.

In der zweiten Hälfte machten die Serben dann allerdings ernst und ließen Saudi-Arabien nicht den Hauch einer Chance, so dass es am Ende standesgemäß wurde. Neben Momir Ilic zeichnete sich vor allem Ivan Nikcevic (7 Tore) aus. Im Tor bekam Stanic-Backup Ivan Gajic seine Chance und hielt stark (45 Prozent).

Slowenien - Polen 25:24 (11:14)

Topscorer: Borut Mackovsek (8) - Bartosz und Michal Jurecki (5)

In einem irren Match setzten sich die Slowenen trotz des Halbzeitrückstands noch gegen die Polen durch und machten einen wichtigen Schritt in Richtung Gruppensieg. Beide Mannschaften gingen von Beginn an hohes Tempo und zeigten ihre Offensivqualitäten. Im ersten Abschnitt hatte Polen noch das Übergewicht und konnte die entscheidenden Treffer erzielen. Erst als Primoz Prost in den Kasten ging, kam Slowenien besser ins Spiel.

Im zweiten Abschnitt starteten die Slowenen mit einer 5:0-Serie furios. Davon erholten sich die Polen so schnell nicht. Bis zum Ende blieb die Partie spannend, weil Slowenien es versäumte, für eine Entscheidung zu sorgen. Erst nach dem verworfenen Siebenmeter der Polen 30 Sekunden vor Schluss war die Sache zugunsten der Slowenen entschieden.

Bei Slowenien überzeugte neben Mackovsek noch Jure Dolenec (7) und Keeper Prost (13/28). Bei den Polen waren Michal und Batrosz Jurecki mit Abstrichen die auffälligsten Spieler. Schwach: Rückraumspieler Krysztof Lijewski (4/14). Dessen Bruder Marcin wurde indes nachnominiert, nachdem Mariusz Jurkiewicz (Mittelhandbruch) ausgefallen ist.

17. Januar

Slowenien - Weißrussland 27:26 (12:17)

Topscorer: Dragan Gajic (8) - Siarhei Rutenka (9)

Die Slowenen bleiben weiterhin ungeschlagen, doch es war ein unerwartet hartes Stück Arbeit. Nach fünf Toren Rückstand zur Pause starteten die Slowenen mit einem 4:0-Run die Aufholjagd. 18 Minuten vor Abpfiff glich Luka Zvizej mit einem Sprungwurf aus 6 Metern erstmals aus (21:21).

Weißrussland ging zwar noch einmal mit 26:25 in Führung, doch schließlich war es Sloweniens Topscorer Gajic vorbehalten, einen Siebenmeter zum Endstand zu verwandeln. Bitter: Die Weißrussen vergaben im letzten Angriff den möglichen Ausgleich nach einem illegalen Pass durch Dzmitry Nikulenkau.

Weißrussland kann im direkten Duell mit Saudi-Arabien trotzdem noch das Achtelfinal-Ticket lösen.

Saudi-Arabien - Südkorea 24:22 (11:13)

Topscorer: Mahdi Alsalem (5) - Eom Hyo-Won (6)

Mit diesem Überraschungserfolg bugsierten die Saudis Polen schon vor deren Clash gegen Serbien ins Achtelfinale.

Saudi-Arabien kann im direkten Duell mit Weißrussland aus eigener Kraft die Runde der letzten 16 erreichen.

Polen - Serbien 25:24 (11:13)

Topscorer: Bartosz Jurecki (9) - Momir Ilic (9)

Der Matchwinner heißt Robert Orzechowski! Mit der Schlusssirene versenkte der Rechtsaußen die Kugel zum Siegtreffer.

Zuvor entwickelte sich der erwartet heiße Tanz: Serbien führte bereits vor der Pause zwischenzeitlich mit drei Treffern, nach Wiederanpfiff zogen sie gar bis auf 20:16 davon. Serbiens Keeper Darko Stanic (16 Saves) und ihre Offensive (58 Prozent versenkte Würfe) erwischten einen starken Tag. Rajko Prodanivoc fügte Ilic' 9 Treffern 6 hinzu.

Polen erkämpfte sich erst mit dem nicht mehr für möglich gehaltenen 9:2-Endspurt den Sieg. Das Team von Michael Biegler kam insgesamt häufiger zum Abschluss und leistete sich weniger Ballverluste (2:4).

Ozechowski hatte gegen über weite Strecken führende Serben bereits in der ersten Hälfte den letzten Treffer gesetzt und so den Drei-Tore-Rückstand verhindert. Die Bundesliga stellte mit Magdeburgs Jurecki und Kiels Ilic beide Topscorer.

19. Januar

Weißrussland - Saudi-Arabien 33:15 (18:5)

Topscorer: Siarhei Shylovich (6) - Turki Alenbaawi (3)

Im letzten Spiel der Gruppe C für beide Teams ging es noch um den Einzug ins Achtelfinale. Mit einem Sieg hätte Saudi-Arabien den vierten Tabellenplatz ergattern können. Aber was die Wüstensöhne an diesem Tag auf der Platte zeigten, war einem Achtelfinalisten auch nicht gerecht. Zwar spielten die Weißrussen gut, aber keinesfalls überragend - trotzdem nahmen sie die Saudis komplett auseinander. Bereits zur Pause führten die Weißrussen sehr deutlich mit 18:5. Dies spiegelte auch absolut den Spielverlauf wieder.

In der zweiten Hälfte fingen sich die Saudis einigermaßen, doch an der herben Klatsche änderte das nichts. Die Weißrussen konnten so einige Spieler schonen. Beben Topscorer Shylovich waren Dzmitry Nikulenkau und Dzmitry Kamyshyk die erfolgreichsten Werfer (5.). Der führende Topscorer der WM, Siarhei Rutenka, traf drei Mal.

Polen - Südkorea 33:25 (18:11)

Topscorer: Jurecki (10) - Yoon Ci-Yoel (9)

Für die Polen ging es im letzten Vorrundenspiel der Gruppe C nur noch um die Platzierung, im Achtelfinale standen sie schon vor der Begegnung. Gegner Südkorea war schon ausgeschieden. Die Asiaten hielten in der ersten Minuten erstaunlich gut mit und konnte die Polen bis kurz vor Ende der erste Hälfte ärgern - erst dann nahmen die Osteuropäer das Heft in die Hand und spielten in Überzahl ihre Qualitäten aus.

Auch im zweiten Durchgang waren die Polen nicht überragend, taten aber das, was sie tun mussten. Südkorea hielt gut mit, aber scheidet letztendlich ohne Punkte als Gruppenletzter aus. Allerdings waren die Asiaten einer der besseren Gruppenletzten bei der WM, doch der physische Unterschied zu den Top-Nationen war doch zu offensichtlich.

Serbien - Slowenien 31:33 (16:19)

Topscorer: Marko Vujin (7) - Luka Zvizej (7)

In einem Duell auf Augenhöhe setzten sich die Slowenen knapp durch und sicherten sich damit ohne Punktverlust den Sieg in Gruppe C.

Der erste Durchgang war 20 Minuten lang ausgeglichen auf hohem Niveau. Die Quoten beider Offensivreihen waren stark, kein Team konnte sich auf mehr als einen Treffer absetzen. Dies gelang dann erstmals den Slowenen, die von Unkonzentriertheiten der Serben (Offensivfouls, technische Fehler) profitierten und erstmals davonzogen. Besonders Rückraumshooter Momir Ilic machte in dieser Phase - wie auch im ganzen Spiel (nur 2 Treffer) - keinen Stich.

Kurz nach der Pause lagen die Slowenen sogar schon mit vier Toren in Front (21:17). Wie schnell sich die Verhältnisse im Handball drehen können, zeigten dann aber die Serben, die sich die Führung mit einem 5:0-Run zurückholten. Etwa zehn Minuten lang traf das Team von Trainer Veselin Vukovic alles, was ihm vor die Flinte kam.

Bis kurz vor Schluss (55. Minute) hielt Serbien den Tabellenführer auf Abstand (30:28). Ein Doppelschlag des Spielmachers Marko Bezjak brachte die Slowenen aber wieder zurück - dann kam der große Auftritt des slowenischen Tormanns Primoz Prost, der im entscheidenden Moment zur Stelle war und sein Team mit zwei starken Paraden auf die Siegerstraße brachte. Letztlich war es ein 5:0-Run des Vize-Europameisters von 2004, den die Serben Sekunden vor Schluss nicht mehr aufholen konnten.

Vorrunden-Gruppe A

Vorrunden-Gruppe B

Vorrunden-Gruppe C

Vorrunden-Gruppe D

Vorrunden-Gruppe D (in Madrid)

PlatzNationSiegeNiederlagenPunkte
1.Kroatien
5010
2.Spanien418
3.Ungarn
326
4.Ägypten133
5.Algerien
133
6.Australien050

11. Januar

Spanien - Algerien 27:14 (14:5)

Topscorer: Victor Tomas (8) - Mohamed Aski Mokrani (4)

Der Gastgeber ist standesgemäß in die Weltmeisterschaft gestartet. Spanien brauchte dabei nicht einmal eine herausragende Leistung, um die ersten beiden Punkte in der Vorrunde einzufahren. Die Algerier waren in allen Aspekten unterlegen und zeitweise heillos überfordert.

Vor den Augen des spanischen Kronprinzen Felipe war die Partie eigentlich bereits zur Pause gelaufen (14:5). Während Algerien gerade im Rückraum die Durchschlagskraft fehlte, zeigte sich die Abwehr des Favoriten zu jeder Zeit sattelfest.

Vorne war vor allem Rechtsaußen Victor Tomas zur Stelle, der insgesamt acht Tore (darunter sechs Siebenmeter) erzielte. Zwar schlichen sich angesichts der komfortablen Führung ab und zu ein paar Unkonzentriertheiten ein, der spanische Sieg war jedoch zu keinem Zeitpunkt in Gefahr.

12. Januar

Kroatien - Australien 36:13 (17:4)

Topscorer: Zlatko Horvat (8) - Tommy Fletcher (5)

Kroatien hatte bei seiner Auftaktbegegnung Australien vor der Brust. Nach zunächst stockendem Beginn (3:2) sorgten die Kroaten relativ früh für klare Verhältnisse. Ganze zehn Minuten lang kassierten sie keinen Gegentreffer und so war die Partie zur Halbzeit (17:4) eigentlich schon entschieden.

Auch in der zweiten Hälfte bot sich in Madrid ein ähnliches Bild: Nach abermals durchwachsenem Beginn der Kroaten bekamen die Zuschauer dann Einbahnstraßen-Handball vom Allerfeinsten zu sehen. Kroatien zeigte sich in der Offensive variabel und abschlusssicher und setzte sich am Ende mit 23 Toren Vorsprung durch.

Ungarn - Ägypten 31:23 (17:9)

Topscorer: Gabor Csaszar (8) - Ahmed Mostafa (5)

Nach einer starken WM-Vorbereitung untermauerten die Ungarn in ihrem Auftaktspiel ihre gute Form. Gleich zu Beginn waren sie hellwach und ließen den Ägyptern kaum Chancen und gingen schnell mit 4:0 in Führung (7.). Erst danach fanden die Nordafrikaner besser ins Spiel, aber wirklich gefährlich wurden sie den starken Ungarn nie. So ging es mit einem verdienten 17:9 in die Pause.

Im zweiten Durchgang ließ Ungarn nichts mehr anbrennen und hielt Ägypten gekonnt auf Distanz. Bester Akteur der Ungarn war Gabor Csaszar mit acht Treffern. Sowohl defensiv als auch in der Offensive konnten die Ägypter nicht mithalten - dadurch gewannen die Ungarn verdient mit 31:23.

14. Januar

Algerien - Kroatien 20:31 (12:15)

Topscorer: Hichem Daoud (6) - Ivan Cupic (8)

Kroatien, das zum engen Kreis der WM-Favoriten zählt, hatte im zweiten Vorrundenspiel der Gruppe D mit den Algerien ein wenig Mühe. Im Vergleich zum Auftakt gegen Spanien verbesserten sich die Nordafrikaner in vielen Belangen - doch ein Bein stellen konnten sie den Kroaten nicht.

Über die ganze Partie hielten sich die Alegrier wacker, aber letzten Endes setzt sich die individuelle Klasse der Kroaten durch. Einzig einige Konzentrationsfehler machten ihnen ab und an das Leben schwer, was vor allem Slavko Goluza an der Seitenlinie fast zur Weißglut trieb.

Stärkester Mann bei den Kroaten war Ivan Cupic, der einige sehenwerte Treffer erzielte. Der Mitfavorit löste die Pflichtaufgabe dank ihm absolut problemlos.

Ägypten - Spanien 24:29 (11:16)

Topscorer: Ahmed Mostafa (5) - Valero Rivera (6)

Spanien konnte am zweiten Spieltag seine weiße Weste wahren. Zu glänzen vermochte der Gastgeber nicht. Vielmehr reichte gegen Ägypten eine durchschnittliche Performance. Nach anfänglichen Mühen setzten sich die Iberer mit Fortdauer ab, bis zur Pause waren es fünf Treffer

Offensiv wusste man die Außen, allen voran Valero Rivera, gut in Szene zu setzen. Jedoch schlichen sich in Halbzeit zwei immer wieder Nachlässigkeiten ein. So kamen die Ägypter auf 23:20 heran.

Die Warnung für Spanien, das sich danach wieder auf das Wesentlich konzentrierte und die Pflicht erfüllte.

Australien - Ungarn 13:43 (6:20)

Topscorer: Tommy Fletcher (6) - Gabor Csaszar (8)

Nächste Lehrstunde für Australien: Nach dem 13:36 gegen Kroatien traf es den Handballzwerg diesmal noch härter. Gegen die Ungarn schlitterte man in das nächste Debakel. Das hoffnungslos überforderte Schlusslicht musste sich in der Pause, als es 6:20 stand, bereits damit begnügen.

Ungarn-Coach Lajos Mocsai ließ daher munter rotieren. Insgesamt zwölf Spieler durften sich in der Torschützenliste verewigen. Rückraumspieler Csaszar ragte dabei mit acht Treffern heraus. Bei Australien war erneut Tommy Fletcher einziger Lichtblick. Er netzte sechs Mal und wurde als Mann des Spiels ausgezeichnet. Wohl nur ein schwacher Trost.

15. Januar

Algerien - Ägypten 24:24 (12:16)

Topscorer: Riad Chehbour, Omar Benali, Mohamed Aski Mokrani (alle 5) - Ahmed Mostafa (9)

Im Duell der beiden Nordafrikaner wollten die Ägypter von Beginn an zeigen, wer das bessere Team ist. Nach einer deutlichen Führung (10:5) ließen sie aber ihr Spiel ein wenig schleifen, Algerien bestrafte das sofort und kam gefährlich ran. Kurz vor der Halbzeit fingen sich die Ägypter aber und konnten sich wieder absetzen.

In der zweiten Hälfte konnte Ägypten das Tempo allerdings nicht mehr so hoch halten, wie in ersten Durchgang. Algerien war in der Abwehr nun wesentlich aggressiver und verteidigte deutlich besser, was den Ägyptern gar nicht behagte. Algerien kam dadurch kurz vor dem Ende zum Ausgleich. Nach einer spannenden Schlussphase mussten sich beide Teams mit dem Remis zufrieden geben. Nun wird das Torverhältnis wohl entscheiden, wer hinter den großen Drei der Gruppe ins Achtelfinale kommt.

Spanien - Australien 51:11 (24:6)

Topscorer: Albert Rocas (9) - Callum Mouncey (4)

Die einzige Sensation in diesem Spiel war der Auftakt, als die Australier schnell mit 2:0 führten. Danach sahen die Jungs von Down Under absolut kein Land mehr gegen die Spanier. Bereits zur Halbzeit lagen sich völlig aussichtlos zurück.

Im zweiten Abschnitt bot sich ein ähnliches Bild: Das Spiel hatte wenig WM-Charakter, es glich eher einem lockeren Testspiel. Die Spanier konnten so Kraft sparen und einige Akteure für die kommenden Aufgaben schonen - für Australien bleibt die WM wieder mal nur eine besondere Erfahrung.

Es war der dritthöchste Sieg der WM-Geschichte. Höhere Erfolge hatten nur Deutschland 1958 (46:4 gegen Luxemburg) und Island 2003 (55:15 gegen Australien) gefeiert.

Kroatien - Ungarn 30:21 (15:11)

Topscorer: Ivan Cupic (8) - Szabolcs Szöllösi (5)

Das nennt man wohl dann einen ersten Statement-Sieg! Im ersten Topspiel der Hammer-Gruppe waren die Ungarn erstaunlich chancenlos. Schon nach 17 Minuten führte Kroatien mit 9:4, in der ersten Halbzeit hielt nur Laszlo Nagy sein Team im Alleingang mit 4 Toren einigermaßen im Spiel.

Als Kroatien dann die zweiten Halbzeit aber auch noch mit einem 4:0-Run begann und den Vorsprung auf 8 Tore (19:11) ausbaute, war die Sache früh durch. Neben eines erneut starken Ivan Cupic glänzte vor allem Domagoj Duvnjak als Spielmacher (5 Tore, 8 Assists).

17. Januar

Australien - Algerien 15:39 (6:14)

Topscorer: Bevan Calvert (6) - Omar Chehbour (9)

Algerien hat mit diesem Kantersieg den ersten Erfolg der Titelkämpfe eingefahren und damit die Chance aufs Achtelfinale gewahrt. Bis auf die Offensive der Algerier bekleckerte sich kein Mannschaftsteil mit Ruhm: Knapp 88 Prozent aller Wurfversuche zappelten im Netz.

Auch die Australier versenkten 84 Prozent, sie gaben aber nur 19 Würfe ab. Mit 17 Ballverlusten und lediglich 10 Prozent abgewehrten Bällen gingen die Aussies gnadenlos unter.

Ungarn - Spanien 22:28 (14:14)

Topscorer: Laszlo Nagy (6) - Victor Tomas, Daniel Sarmiento (6)

Der Gastgeber besteht den ersten Härtetest. Über weite Strecken der ersten Hälfte lagen die Spanier hinten, mehr als zwei Tore Vorsprung konnten sich die Ungarn jedoch nicht erarbeiten. Bei Wiederanpfiff lief es genau anders herum, doch bis zehn Minuten vor Abpfiff blieb das Match hart umkämpft (20:21). Erst danach konnten sich die Spanier entscheidend absetzen.

Das Team um Nagy versenkte nach der Pause lediglich sechs Treffer - zu wenig für die Überraschung. Mit 40 Wurfversuchen blieben die Herausforderer deutlich hinter den Iberern zurück (53). So kompensierten sie vor 12.442 Fans in der ausverkauften Caja Mágica in Madrid die schlechtere Effektivität (53:55 Prozent). Spaniens Keeper Arpad Sterbik glänzte mit 42 Prozent abgewehrten Bällen.

Spanien kämpft nun gegen Kroatien um den Gruppensieg.

Kroatien - Ägypten 24:20 (11:9)

Topscorer: Marko Kopljar, Manuel Strlek, Ivan Cupic (4) - Ahmed Mostafa (8)

Nicht mehr als ein Pflichtsieg für die noch ungeschlagenen Kroaten. Ohne großen Glanz quälte sich der Favorit durch die Partie. Vor allem in der ersten Halbzeit agierte Kroatien sehr nachlässig. Beste Torchancen wurde nicht genutzt, wodurch die Afrikaner stets Kontakt halten konnten.

Starke zehn Minuten nach Wiederanpfiff sorgten dann aber für eine Vorentscheidung. Kroatien zog auf 16:10 davon. Durch unnötige Zeitstrafen verpassten es die Ägypter den Rückstand zu verkürzen. In der Folgezeit hieß die Devise für die Kroaten: minimaler Aufwand - maximaler Ertrag. Und so schaukelten sie die Partie locker nach Hause.

Am letzten Spieltag geht es nun gegen die ebenfalls ungeschlagenen Spanier. Um gegen die Iberer zu bestehen muss allerdings eine Leistungssteigerung her.

19. Januar

Ägypten - Australien 39:14 (25:8)

Topscorer: Mohamed Hisham (7) - Mitchell Hedges (5)

Bisher war für die Australier die WM äußerst enttäuschend, allerdings dürfte niemand erwartet haben, dass die Jungs von Down Under groß etwas reißen. Zum einen haben sie im Vorfeld der WM in zwei Jahren nur zwei Spiele bestritten, zum anderen gilt Australien nicht unbedingt als die Handballnation und so wollten sie sich im letzten Spiel gegen Ägypten gebührend verabschieden.

Doch: Fehlanzeige. Die schlechteste Turnierleistung brachten die Aussies auf die Platte. Gegner Ägypten wollte einen 18-Tore-Vorsprung herauswerfen und gleichzeitig auf einen Niederlage der Algerier hoffen, um noch ins Achtelfinale einzuziehen. Dem entsprechend gingen die Nordafrikaner zu Werke und führten zur Pause mit 25:8 (!).

In der zweiten Hälfte konnten die Ägypter die Konzentration nicht mehr ganz so hoch halten, was auch nicht zu verdenken war, da die Australier einfach keine Gegenwehr zeigten. Doch den 18-Tore-Vorsprung konnten sie locker halten und siegten auch in der Höhe verdient. Für die Aussies geht die WM ohne Punktgewinn und mit einem Torverhältnis von 66:208 zu Ende - mehr als Erfahrungen sammeln war einfach nicht drin.

Die Torschützen der Ägypter verteilten sich auf mehrere Schultern. Neben Hisham trafen Mohamed Mamdouh (6), Ahmed Mostafa (5), Mohamed Hesham (5) und Mohamed Ahmed (5) ordentlich. Hedges traf bereits im ersten Durchgang vier Mal für die Australier.

Spanien - Kroatien 25:27 (13:15)

Topscorer: Jorge Maqueda (7) - Ivan Cupic (9)

Nichts war's mit dem Gruppensieg für Gastgeber Spanien! In einer packenden Partie mit zehn Zeitstrafen und zwei Roten Karten lieferten die Iberer gegen Kroatien einen großen Kampf - und gingen am Ende doch leer aus.

Dabei erwischte der Gastgeber den besseren Start in die Partie, ging schnell mit 2:0 in Führung und hatte auch in den ersten zehn Minuten immer die Nase vorn. Nach und nach kamen die Kroaten jedoch besser ins Spiel, vor allem Keeper Mirko Alilovic machte mit zahlreichen starken Reaktionen den Unterschied aus, sodass der Olympiadritte mit einer Zwei-Tore-Führung in die Pause ging.

Im zweiten Durchgang kämpfte sich Spanien um den starken Rückraumspieler Jorge Maqueda zurück in die Partie. Bis fünf Minuten vor Schluss führte man noch knapp. Dann war es jedoch erneut eine starke Phase des kroatischen Schlussmanns, die die Partie drehte. Alilovic hielt beim Stand von 25:25 zweimal stark, auf der Gegenseite behielten Vori und Sprem die Nerven und machten den Deckel drauf.

Der Schlüssel zum Sieg für Kroatien: Keeper Alilovic als überragender Mann mit einer Quote von knapp 40 Prozent abgewehrter Bälle (gegenüber 18 Prozent bei Spaniens Torhüter Sterbik) und das effektive Spiel über die Außen (Rechtsaußen Cupic mit neun Treffern bester Werfer).

Damit gewinnt Kroatien mit fünf Siegen Gruppe D und trifft im Achtelfinale auf Weißrussland. Spanien ist der potenzielle Viertelfinalgegner des DHB-Teams.

Ungarn - Algerien 29:26 (14:8)

Topscorer: Mate Lekai, Gabor Ancsin, Gergely Harsanyi (5) - Hichem Daoud, Messaoud Berkous (5)

Bitter: Auf der Zielgeraden verpassen die Algerier noch den Sprung ins Achtelfinale. Nach einer Niederlage gegen Ungarn muss das Team von Trainer Salah Bouchekriou die Koffer packen und die Heimreise antreten.

Die Ungarn sorgten früh für klare Verhältnisse und zogen bereits im ersten Durchgang auf sechs Treffer davon. Der Vorteil: eine deutlich höhere Effizienz (67 Prozent zu 46 Prozent) und zwei hervorragend aufgelegte Torleute. Peter Tatai wehrte sogar starke 56 Prozente aller Würfe auf seinen Kasten ab.

Fünf Minuten vor Schluss war das Ding eigentlich durch, als die Ungarn mit 28:20 schier unerreichbar in Führung lagen. Ein 5:0-Run der Algerier sorgte dann allerdings noch einmal für Spannung. Gergo Ivancsik erlöste sein Team schließlich mit einem Treffer aus sechs Metern.

Die Ungarn schließen die Gruppe als Dritter ab und bekommen es im Achtelfinale mit Polen zu tun.

Vorrunden-Gruppe A

Vorrunden-Gruppe B

Vorrunden-Gruppe C

Vorrunden-Gruppe D