Die deutschen Hockey-Männer sind nach einer überzeugenden Leistung erstmals seit 2015 wieder in ein EM-Finale eingezogen. Die Mannschaft von Bundestrainer Kais al Saadi setzte sich gegen England mit 3:2 (3:1) durch und greift am Samstag gegen Gastgeber Niederlande nach dem neunten EM-Gold. Oranje gewann das zweite Halbfinale gegen Titelverteidiger Belgien mit 3:2 (0:0) nach Penaltyschießen.
Die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) legte im Wagener-Stadion in Amstelveen gegen die Engländer einen Blitzstart hin und ging bereits in der ersten Spielminute durch einen Treffer von Martin Häner in Führung. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Adam Dixon (4.) waren es Martin Zwicker (9.) und Niklas Wellen (13.), die bereits im ersten Viertel für eine komfortable Führung sorgten.
"Die Jungs sind stolz wie Bolle", sagte al Saadi. "Das war schon eine Materialschlacht, die viel Kraft gekostet hat, welche wir in der zweiten Hälfte nicht mehr in der Form hatten, das Match weiter voll zu kontrollieren. Über Einstellung, Kampf und eine gute Torwartleistung hat es trotzdem geklappt", so der Trainer.
Nach den frühen Treffern lief vor allem Torhüter Alexander Stadler zu Höchstform auf, beim Anschlusstreffer durch Sam Ward (59.) war der Schlussmann aber chancenlos. Das Team um Kapitän Tobias Hauke zeigte sich im Vergleich zum letzten Gruppenspiel gegen Frankreich in allen Bereichen verbessert und agierte mit viel Selbstbewusstsein. Deutschland war am Dienstag erst durch einen Last-Minute-Treffer von Häner zum 6:5 in die Runde der letzten Vier eingezogen.
Zuletzt hatte die DHB-Auswahl bei der EM 2015 in London das Endspiel erreicht, den letzten Titel gewann das Team 2013 im belgischen Boom. Die EM dient als Generalprobe für die Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli bis 8. August).