Der Deutsche Schachbund (DSB) steht nach der Aberkennung der Leistungssportförderung durch das Bundesinnenministerium (BMI) vor großen finanziellen Herausforderungen.
"Alle Verantwortlichen des DSB sind davon ausgegangen, dass Kürzungen auch in größerem Ausmaß vorgenommen werden", sagte Vizepräsident Michael Langer, dessen Verband 2013 noch 130.000 Euro Fördergeld erhalten hatte.
In einer Mitteilung des BMI wurde die Entscheidung mit "beim Denksport nicht vorliegender eigenmotorischer Aktivität" begründet. "Was jetzt passiert ist, verletzt unseres Erachtens massiv die Regeln eines fairen Umgangs miteinander", sagte Langer, dessen Verband Gründungsmitglied des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) ist und seit 1976 Fördergelder bezieht.
"Erfolg nicht beliebig wiederholbar"
"Es war klar, dass ein großer Teil der theoretisch erreichbaren Fördergelder künftig von sportlichen Erfolgen abhängig gemacht wird", sagte DSB-Präsident Herbert Bastian, der auf den Mannschafts-Sieg bei der Europameisterschaft in Griechenland 2011 verwies: "Uns ist bewusst, dass ein solcher Erfolg nicht beliebig wiederholbar ist."
Noch im Dezember hatte der DOSB in Wiesbaden in Anwesenheit des zuständigen BMI-Referatsleiters Schach einstimmig als förderungswürdigen Sport bestätigt. Das Loch im Haushalt könne für das laufende Geschäftsjahr ausgeglichen werden, "die Rücklage des DSB wird aber abschmelzen und uns damit an die Grenze der notwendigen Liquidität führen", sagte Langer.