NBA: Lakers-Debakel! LeBron und Co. gehen im Pfeifkonzert unter - Sixers siegen erneut dank Harden und Embiid

Robert ArndtAlexander Weber
28. Februar 202207:21
LeBron James und die Lakers kassieren gegen New Orelans ein Debakel.getty
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In einer Partie voller Fouls haben die Sixers auch das zweite Spiel mit James Harden gewonnen. In New York spielte der Neuzugang stark, doch der Mann des Tages war einmal mehr Joel Embiid. Die Lakers präsentierten sich zuhause desolat gegen die Pelicans und wurden von den eigenen Fans ausgepfiffen. Zuvor siegten die Pistons dank eines Buzzer-Beaters von Kelly Olynyk in Overtime gegen Charlotte.

New York Knicks (25-36) - Philadelphia 76ers (37-23) 109:125 (BOXSCORE)

  • Es war teilweise sehr zäh, dafür sorgten die zahlreichen Pfiffe im Spiel (50 Fouls, 79 Freiwürfe), wobei die Linie der Refs gar nicht mal kleinlich war. Wenn aber Joel Embiid und James Harden auf dem Feld stehen, dann kann das mal passieren. Embiid war mit 37 Punkten (7/17 FG, 9 Rebounds, 4 Blocks) Topscorer und stellte in Sachen Freiwürfen Karrierebestwerte bei den Versuchen (27) und auch bei den Treffern (23) auf. Harden marschierte dagegen "nur" zehnmal an die Linie, er legte in seinem zweiten Spiel als Sixer mit 29 Punkte (8/14 FG), 10 Rebounds, 16 Assists und 5 Steals das erste Triple-Double auf.
  • Wie schon in Minnesota sah das Zusammenspiel der beiden Stars richtig gut aus, die Knicks fanden keine Lösungen, wenn die beiden All-Stars zusammen auf dem Feld standen. Embiid alleine nahm in der ersten Halbzeit 15 Freiwürfe und brachte so beide Knicks-Bigs (Mitchell Robinson und Rookie Jericho Sims) schnell in Foulprobleme. Apropos Fouls: Im ersten Viertel gab es zusammengerechnet 16 Fouls und 28 Freiwürfe - Saisonrekord in der NBA.
  • Trotz allem blieben die Knicks in Schlagdistanz, auch wenn sie zahlreiche Turnover produzierten. Evan Fournier (24, 6/11 Dreier) hatte die heiße Hand aus der Distanz, dazu erarbeiteten sich auch R.J. Barrett (24, 9/22 FG) und Julius Randle (16, 4/13 FG, 10 Rebounds, 7 Assists) einige Freiwürfe. Dazu kam auch die Überlegenheit an den Brettern, sodass die Gastgeber nach einem zwischenzeitlichen 12-Punkte-Rückstand zum Ende des dritten Viertels wieder auf 2 Zähler dran waren.
  • Es war Immaunel Quickley (21), der den Knicks Leben einhauchte und einen 15:5-Lauf einleitete. Wenig später foulten aber gleich beide Knicks-Center aus (9 Minuten vor Schluss!), Randle übernahm die Fünf. Das klappte aber nur bedingt, die Sixers versenkten ihre ersten zehn Würfe im Viertel und setzten sich wieder etwas ab. Tobias Harris (12, 3/9) erhöhte rund vier Minuten vor dem Ende mit seinem ersten verwandelten Wurf der Partie auf +8, es war die Vorentscheidung. Tyrese Maxey wusste mit 21 Punkten (8/14) zu gefallen.
  • Die 27 Freiwürfe von Embiid waren übrigens auch ein NBA-Saisonrekord. Der letzte Spieler, der mindestens 27 Freiwürfe in einem Spiel nahm, war Anthony Davis, der im Oktober 2019 gegen Memphis 26 seiner 27 Freebies versenkte.

Phoenix Suns (49-12) - Utah Jazz (38-22) 114:118 (BOXSCORE)

  • Nächster wichtiger Sieg für die Jazz, die nach Dallas auch in Phoenix gewonnen haben. Dabei war Donovan Mitchell (26, 6/11 Dreier) aus der Distanz heiß und Sixth Man Jordan Clarkson erzielte 10 seiner 22 Punkte im vierten Viertel. Clarkson führte dabei eine richtig gute Jazz-Bank an, welche den Gästen die entscheidenden Läufe bescherte.
  • So war es auch zum Ende des dritten Viertels, als die Jazz mit einem 11:0-Lauf die Kontrolle übernahmen. Zwar traf Mitchell in dieser Phase zwei Triples, doch auch starke Defense von Danuel House sowie Hassan Whiteside (8, 8 Rebounds) halfen, damit die Jazz die Partie umbogen und danach die Führung nicht mehr abgaben. Für die (scheinbare) Entscheidung sorgte schließlich aber Mitchell, der zwei Minuten vor dem Ende mit ablaufender Uhr einen Dreier mit Brett versenkte und den Gästen die erste zweistellige Führung des Abends brachte.
  • Dreier von Devin Booker und Jae Crowder (16) machten es aber noch einmal spannend und Mitchell ließ mit einem vergebenen Distanzwurf 9 Sekunden vor dem Ende bei 3 Punkten Vorsprung die Tür offen. Suns-Coach Monty Williams verzichtete auf die Auszeit, doch Crowder warf einen Pass völlig unnötig in die Zuschauerränge. Mike Conley machte von der Linie den Deckel drauf.
  • Phoenix hatte gut begonnen und von den ersten elf Würfen zehn getroffen, bevor Utah auch etwas Defense spielte. Booker (30, 12/24, 6 Assists) war erst nicht zu stoppen, baute aber mit der Zeit etwas ab, bevor er in der Crunchtime noch einmal alles versuchte. Am Ende punkteten alle Starter der Suns zweistellig, die Bank war aber ein großes Problem.
  • So spielte es auch keine Rolle, dass Deandre Ayton (23, 11/15 FG, 7 Rebounds) im Matchup mit Rudy Gobert (16, 5/13 FG, 14 Rebounds, 3 Blocks) eine gute Figur machte und neben vier Treffern aus der Mitteldistanz auch einen Dreier versenkte. Cameron Johnson legte für die Suns 23 Punkte auf.

Indiana Pacers (21-41) - Boston Celtics (36-27) 128:107 (BOXSCORE)

  • Einen Tag nachdem die Pacers gegen OKC erstmals mit ihrem neuen Backcourt-Duo aus Tyrese Haliburton (22, 9 Assists) und Malcolm Brogdon (20, 6 Rebounds, 5 Assists) aufliefen, führten die beiden Spielmacher ihr Team anders als noch am Abend zuvor zu einem Sieg gegen die Celtics. Boston zeigte die letzten Wochen eine stark verbesserte Defense, ließ diese zu Gast bei den Pacers aber über weite Strecken vermissen. Insgesamt 128 Punkte schenkte das Heimteam den Celtics ein - höchster Wert, seitdem die Bucks 117 Punkte gegen Boston an Weihnachten erzielen konnten.
  • Sinnbildlich für die Partie war eine Sequenz Anfang des vierten Viertels: Erst verwandelte Jaylen Brown (23, 8 Assists) einen Dreier, doch kaum waren die Celtics auf sieben Punkte herangerückt, konterte Indiana postwendend. Zunächst traf Buddy Hield (21, 6 Rebounds) einen Stepback-Dreier und ließ die Pacers mit 10 Punkten in Führung gehen. Direkt im Anschluss holte er sich einen Steal und erhöhte den Vorsprung nach schönem Zusammenspiel mit Haliburton auf + 12.

  • Indiana bewies zudem ein gutes Händchen von der Dreierlinie und verwandelte mehr als die Hälfte der Versuche von Downtown (17/33 3FG). Bei den Celtics lief in dieser Partie nicht viel zusammen und außer Brown kam nur Jayson Tatum mit 24 Punkten bei einer schwachen Wurfquote (7/22 FG) auf über 20 Zähler. Daniel Theis (5, 5 Rebounds) blieb in etwas mehr als 15 Minuten von der Bank recht blass , konnte aber mit einem Block gegen Brogdon zumindest ein kleines Highlight liefern.

  • Bei den Gastgebern machte zudem Forward Oshae Brissett (27, 9/14 FG) mit einem Karriere-Bestwert von sechs verwandelten Dreiern auf sich aufmerksam, Jalen Smith erzielte 12 Punkte und 10 Rebounds in 25 Minuten von der Bank. Die Celtics bleiben durch die Niederlage auf Rang 6 im Osten und kehren nach drei Auswärtsspielen am Mittwoch gegen die Atlanta Hawks zurück nach Boston, Indiana bleibt in der Eastern Conference weiter auf Platz 13.

Houston Rockets (15-45) - L.A. Clippers (32-31) 98:99 (BOXSCORE)

  • Die Rockets gingen mit einer Serie von acht Niederlagen in das Duell mit den Clippers, konnten diese aber am Ende eines knappen Spiels nicht stoppen. Reggie Jackson (26, 9, 6 Assists) und Iviva Zubac (14, 15 Rebounds) führten das Team der Gäste am Ende zu einem hart umkämpften Sieg. Zubac war dabei der Anker der Clippers-Defensive und erzielte mit 6 Blocks zudem eine persönliche Karriere-Bestmarke.

  • Dennis Schröder half seinem Team, wo er konnte, und erzielte am Ende beinahe ein Triple Double (11, 8, 10 Assists), seine Wurfquote von 4/15 aus dem Feld ließ aber zu Wünschen übrig. Top-Scorer von Houston war Garrison Matthews, der 17 Punkte von der Bank auflegte, Jalen Green erzielte nur 10 Punkte bei ebenfalls mageren Quoten (4/18 FG).

  • Isaiah Hartenstein kam in etwas mehr als zehn Minuten von der Bank auf 12 Punkte, 4 Rebounds und 2 Blocks, Marcus Morris war mit 13 Punkten drittbester Scorer. Am Ende war es Zubac, der mit seinem sechsten Block gegen Christian Wood (15, 7 Rebounds) kurz vor Ende der Partie die Führung der Clippers verteidigen konnte. Die Schiedsrichter entschieden zunächst auf Foul, Clippers-Coach Tyronn Lue nutzte jedoch seine Challenge und bekam Recht.

  • Durch den Sieg hat L.A. mit 32-31 auf die Saison gesehen wieder eine positive Bilanz vorzuweisen und festigte den achten Platz im Westen, die Rockets bleiben abgeschlagen letzter.

Charlotte Hornets (30-32) - Detroit Pistons (15-46) 126:127 (BOXSCORE)

  • Die Hornets konnten die letzten 15 Aufeinandertreffen mit den Detroit Pistons für sich entscheiden, die bis dato längste aktive Siegesserie einer Mannschaft gegen ein Team in der NBA. Die Pistons setzten alles daran, diese Serie in Charlotte zu beenden und dank des Gamewinners von Kelly Olynyk (20, 8 Rebounds, 4/5 Dreier) in der Overtime gelang dies auch.
  • Cade Cunningham (19, 6 Assists) hatte früh Foulprobleme und verbuchte Anfang der zweiten Hälfte bereits 4 Vergehen. Jerami Grant machte eine starke Partie und legte 26 Punkte auf (11/19 FG), genau wie Saddiq Bey (28, 8 Rebounds, 11/18 FG). Bei den Hornets brillierte Terry Rozier offensiv mit 33 Punkten (6/10 3FG), LaMelo Ball (17, 7 Assists) hatte zwar ein paar schöne Aktionen, traf insgesamt aber nur 6 von 24 genommenen Würfen aus dem Feld.
  • Bey erzielte 13 Sekunden vor Schluss von Viertel Nummer 4 einen Dreier zur 115:112-Führung seines Teams. Danach foulten die Pistons, um keinen Dreier zuzulassen, doch Miles Bridges (29, 10 Rebounds, 3 Blocks) traf beide Würfe. Danach wurde Cunningham an die Linie geschickt und er vergab einen Freiwurf. P.J. Washington (10, 5/9 FG) rettete sein Team mit einem Layup in die Overtime.
  • Die Hausherren führten die gesamte Overtime über, doch am Ende war es Olynyk der mit einem sehenswerten Buzzer-Beater Detroit den Sieg bescherte. Die Hornets sind in dieser Saison 0-7 in Overtime-Spielen und haben in den letzten 12 Spielen zehnmal verloren.

Portland Trail Blazers (25-35) - Denver Nuggets (35-25) 92:124 (BOXSCORE)

  • Dank 76 Punkten von der Bank haben die Nuggets zu Gast in Portland einen souveränen Sieg eingefahren. Nikola Jokic (8, 18, 11 Assists) fehlten schlussendlich nur 2 Punkte zu einem Triple Double, doch da der Sieg früh im vierten Viertel bereits fest stand, schonte Coach Michael Malone seinen MVP-Kandidaten früh.
  • In seinen 26 Minuten auf dem Feld glänzte Jokic wieder einmal mit genialen Pässen, überlies das Scoring aber seinen Mitspielern. JaMychal Green war Denvers bester Schütze (20, 10 Rebounds 7/8 FG), gefolgt von DeMarcus Cousins (19, 8 Rebounds, 7/10 FG) und Bryn Forbes (17, 6/10 FG), die allesamt von der Bank kamen.
  • Für Portland lief an diesem Abend im Prinzip überhaupt nichts zusammen. Anfernee Simons war mit 16 Zählern bereits fleißigster Punktesammler, traf aber nur 5 seiner 18 Versuche aus dem Feld. Ansonsten lieferten Drew Eubanks (13, 10 Rebounds) und Brandon Williams (12, 7 Assists) noch Zählbares.

Golden State Warriors (43-18) - Dallas Mavericks (36-25) 101:107 (SPIELBERICHT)

Los Angeles Lakers (27-33) - New Orleans Pelicans (25-36) 95:123 (BOXSCORE)

  • Bereits im dritten Viertel hatten die Lakers-Fans genug gesehen und begannen, ihre Mannschaft lautstark auszupfeifen. L.A. präsentierte sich über die gesamte Partie in desolater Form und produzierte einen Turnover nach dem anderen. Bereits Mitte des dritten Abschnitts hatte jeder Starter der Pelicans zwei oder mehr Steals auf dem Konto. Für New Orleans war es der erste Auswärtssieg bei den Lakers seit 2017.
  • Die Starter der Pelicans punkteten zudem allesamt zweistellig, angeführt von C.J. McCollum (22, 8 Assists, 8/15 FG), Jonas Valanciunas (19, 10 Rebounds, 7/10 FG) und Ex-Laker Brandon Ingram (19, 8 Assists). Bei den Lakers konnte nur LeBron James (32, 6 Rebounds, 13/23 FG) einigermaßen gut aufspielen, wobei er mit 7 Turnover auch großen Anteil an der Unsicherheit der Lakers hatte.
  • Im ersten Durchgang starteten die Gastgeber zunächst recht ordentlich, verloren im zweiten Viertel dann aber an Boden und die Pelicans gingen mit einer 11-Punkte-Führung in die Pause. Nach der Unterbrechung baute New Orleans den Vorsprung dann schnell auf 22 Zähler aus und erste Pfiffe waren in der Halle zu hören.
  • Ende des dritten Abschnitts war der Rückstand dann sogar bis auf 30 Punkte angewachsen, die Lakers spielten dennoch lange ihre Starter und versuchten vergeblich, den Abstand nochmal zu verkürzen. Russell Westbrook (16, 6 Rebounds, 5/15 FG) war erneut kaum eine Hilfe und verbuchte zudem noch 7 Ballverluste.
  • Ansonsten konnte nur Carmelo Anthony (13, 5 Rebounds, 4/9 3FG) aufseiten der Lakers im zweistelligen Bereich punkten. Am Ende waren die zahlreichen fahrlässigen Ballverluste der Lakers (23) sowie das schwache Shooting (7/34 Dreier) entscheidend, noch dazu war L.A. selten in der Lage, defensiv Stops zu forcieren. Die Pelicans rutschen den Lakers auf Rang 9 im Westen immer mehr auf die Pelle und liegen nur noch 2,5 Spiele zurück.