Die Dallas Mavericks haben in Washington gegen die Wizards um Kristaps Porzingis eine Klatsche einstecken müssen, Franz Wagner verletzt sich. Die Memphis Grizzlies gewinnen mit einem B-Team gegen Phoenix, die Minnesota Timberwolves halten ihre Playoff-Träume am Leben.
Orlando Magic (20-58) - Toronto Raptors (45-32) 89:102 (BOXSCORE)
- Fünfter Sieg in Folge für die Raptors, die nun drei Spiele Vorsprung auf Cleveland auf Rang sieben haben und damit langsam, aber sicher die Planungen für die erste Playoff-Runde beginnen können. In Orlando ließen die Kanadier nichts anbrennen und führten im dritten Viertel mit bis zu 22 Punkten.
- Grundstein dafür war eine solide Defensivleistung. Orlando traf nur 42 Prozent aus dem Feld, dazu erzwang Toronto 21 Ballverluste, die zu 32 eigenen Punkten führten. Die komplette Starting Five der Raptors beendete das Spiel in Double Digits, Scottie Barnes (19, 8 Rebounds, 7 Assists, +32) und Fred VanVleet (19, 7/19, 5 Steals, +30) waren die besten Scorer. Pascal Siakam erzielte 16 Zähler und griff sich 11 Rebounds.
- Für Orlando waren bereits die 15 Punkte (dazu 10 Rebounds, 6 Assists und 3 Blocks) von Mo Bamba der Bestwert des Teams. Im vierten Viertel führten Markelle Fultz (12, 7 Assists) und Moe Wagner (8, 3/8 FG, 8 Rebounds) die Gastgeber noch einmal auf -11 heran, Toronto behielt aber die Nerven und spielte es souverän herunter.
- Für Franz Wagner war der Abend bereits nach 20 Sekunden gelaufen. Der Berliner verletzte sich bei einer Defensiv-Aktion im Post, als ihm Scottie Barnes auf den Fuß fiel. Die Magic verkündeten noch im ersten Viertel, dass Wagner nicht mehr zurückkehren würde. Magic-Coach Jamahl Mosley konnte nach dem Spiel kein Update zur Verletzung geben.
Washington Wizards (34-43) - Dallas Mavericks (48-30) 135:103 (BOXSCORE)
- Off-Night für die Mavs, die beim Wiedersehen mit Kristaps Porzingis einen über weite Strecken blutleeren Auftritt hinlegten. Das Gegenteil war für den Letten der Fall, der sichtlich motiviert war und seinem ehemaligen Team 24 Punkte (8/18 FG) einschenkte. Vor allem zu Beginn des Spiels hatte das Einhorn ein heißes Händchen, später fielen seine Jumper nicht mehr.
- Bei den Gastgebern war nicht nur Porzingis zu Beginn im Rhythmus, auch Kentavious Caldwell-Pope (35, 13/19) traf seine Jumper und half mit, dass die Wizards satte 41 Punkte im ersten Viertel auflegten - trotz nur 6 Zählern in der Zone. Washington traf 12/19 bei Sprungwürfen und 8/13 aus der Mitteldistanz, eine schnelle zweistellige Führung war die Folge.
- Dallas war dagegen anzumerken, dass es das neunte Spiel in 15 Tagen war. Viele Dreier waren zu kurz, als Team trafen die Gäste nur 30 Prozent aus der Distanz. Dass die Mavs kurz vor der Pause noch einmal auf -9 herankamen, lag vornehmlich am Ziehen von Fouls. Alleine in der ersten Halbzeit nahm Dallas 20 Freiwürfe, 19 waren drin.
- Nach der Pause sorgten die Wizards jedoch mit einem 17:2-Lauf schnell für klare Verhältnisse. KCP, Porzingis und Rui Hachimura (21, 8/14) trafen Dreier, Dallas warf den Ball mehrfach weg. Der Vorsprung wuchs auf 26 Zähler, ein Mavs-Lauf mit drei Dreiern am Stück war schließlich auch nicht genug. Luka Doncic (36, 11/22 FG, 10/10 FT) leistete sich insgesamt 5 Ballverluste. Ansonsten punktete aber nur Jalen Brunson (21, 9/13) zweistellig, Maxi Kleber kam auf 6 Zähler (2/5 Dreier), 5 Rebounds und 1 Block in 26 Minuten.
- Eine Premiere gab es dagegen für Head Coach Jason Kidd, der sich früh im vierten Viertel zwei technische Fouls in Serie abholte und sich damit die Garbage Time sparen konnte. In 76 Partien zuvor hatte Kidd lediglich ein einziges T kassiert.
Boston Celtics (48-30) - Indiana Pacers (25-53) 128:123 (BOXSCORE)
- Es war mühsam, am Ende fuhren die Celtics aber doch einen (Start-Ziel-)Pflichtsieg gegen Indiana ein, die auch in der Crunchtime ein Big Play nach dem anderen machten und einfach nicht abreißen ließen. Das Problem dabei: Stoppen konnten sie die Celtics auch nicht. Das galt vor allem für Jaylen Brown, der mit 32 Punkten (12/18 FG) und 7 Assists an diesem Abend der beste Akteur der Gastgeber war.
- Jayson Tatum (31, 10/24) war nicht ganz so effizient, sorgte dafür aber mit diesem Dunk über Goga Bitadze für das Highlight des Abends. Ein Layup von Derrick White (13) 14 Sekunden vor Schluss war schließlich die Entscheidung, nachdem Oshae Brissett (17) und Lance Stephenson (11, 11 Assists) es in der Schlussphase mit Dreiern knapp gehalten hatten. Die Pacers trafen 17 von 36 Distanzwürfen und mussten in der Crunchtime sogar auf ihren besten Spieler verzichten.
- Dies war eindeutig Tyrese Haliburton, der die Celtics gut drei Viertel im Pick'n'Roll herspielte. Der Point Guard erzielte 30 Punkte bei nur 11 Würfen und versenkte jeden seiner sechs Dreier. Eine fettere Statline wurde nur durch Fouls verhindert. Vier Minuten vor Ende des dritten Abschnitts hatte der Guard bereits fünf Fouls angesammelt, als er im Schlussviertel zurückkehrte, folgte nach nur 14 Sekunden das sechste.
- Bei Boston durfte Daniel Theis diesmal starten und machte seine Sache in der Rob-Williams-Rolle mit 10 Punkten (5/8 FG), 8 Rebounds und 1 Block in 29 Minuten sehr anständig. Al Horford kam auf 17 Punkte (7/8), 10 Rebounds und 6 Assists.
Houston Rockets (20-58) - Sacramento Kings (29-49) 117:122 (BOXSCORE)
- Theoretisch können die Kings noch immer das Play-In erreichen, möglich machen es vier Siege aus den vergangenen fünf Partien. Die Gegner (Indiana, Orlando, Houston 2x) waren aber auch sehr dankbar. Alle Spiele wurden dabei erst in der Crunchtime entschieden, so auch diesmal. Ein Jumper von Donte DiVincenzo 14 Sekunden vor dem Ende machte den Deckel endgültig drauf, nachdem die Rockets zwei Minuten zuvor noch zweistellig im Rückstand waren.
- Zwei Dreier von Kevin Porter Jr. (27, 11/24 FG, 11 Assists, 4 Steals) hatten es noch einmal spannend gemacht, letztlich konnten die Rockets einen guten Start und eine frühe 19-Punkte-Führung nicht konservieren. Dies lag vor allem an der Bank der Kings um DiVincenzo (19, 9 Rebounds, 9 Assists) sowie Center Damian Jones (17, 17 Rebounds, 6 Blocks), der gegen den dünnen Frontcourt der Rockets groß aufspielte.
- Die Rockets spielten ohne ihre Veteranen (Schröder, Gordon, Wood), dazu fehlte auch Alperen Sengün. Jalen Green (33, 6/14 Dreier, 8 Rebounds) verbuchte ein weiteres 30-Punkte-Spiel, auch Garrison Mathews (22) traf sechs Triples. Auf Seiten der Kings war Harrison Barnes der beste Scorer.
- Für das Highlight des Spiels sorgte aber KPJ, der gegen Justin Holiday einen fiesen Anklebreaker auspackte.
Memphis Grizzlies (55-23) - Phoenix Suns (62-15) 122:114 (BOXSCORE)
- Was für ein Abend in Memphis. Das FedEx Forum kochte, nachdem eine B-Mannschaft der Grizzlies ohne vier Starter tatsächlich das beste Team der NBA in Bestbesetzung im vierten Viertel zeitweise herspielte. Bezeichnend dafür war ein Play von Rookie Santi Aldama. Der Center ließ erst Jae Crowder per Pump Fake aussteigen und schloss dann mit einem krachenden Reserve Dunk ab. Die Bank um die nicht eingesetzten Ja Morant und Jaren Jackson Jr. hielt es nicht mehr auf den Sitzen.
- Phoenix verpennte bereits den Start und hatte nach sechs Minuten nur 5 Punkte erzielt. Memphis führte schnell mit 16 Punkten, bevor Devin Booker (41, 17/28 FG) langsam auf Betriebstemperatur kam und die Suns wieder ins Spiel schoss. Letztlich reichten aber auch seine 18 Zähler im vierten Viertel nicht.
- Die Suns übernahmen zeitweise im dritten und im vierten Abschnitt sogar die Führung, doch dann legten die Grizzlies um Aldama (12) und Xavier Tillman (13) einen 17:2-Run über fünf Minuten hin. Booker verkürzte eine Minute vor Schluss noch einmal auf -5, im Gegenzug besorgte aber Topscorer Dillon Brooks (30, 11/28, 7 Assists) mit einem And-1 gegen Crowder die Entscheidung (114:106).
- Die Grizzlies erzwangen (völlig untypische) 20 Turnover der Suns und nahmen dank 16 Offensiv-Rebounds auch 16 mehr Würfe als die Gäste. Chris Paul (8, 2/6, 11 Assists) blieb blass, überholte jedoch mit 3 Steals Sonics-Legende Gary Payton in der ewigen Bestenliste und liegt nun auf Platz 4. Neben Booker scorten nur noch Mikal Bridges (18) und Backup-Guard Cameron Payne (11) zweistellig.
Milwaukee Bucks (48-29) - L.A. Clippers (38-40) 119:153 (BOXSCORE)
- Der April treibt in der NBA Jahr für Jahr kuriose Blüten, dieses Jahr scheint keine Ausnahme zu sein. In Milwaukee wurden wir Zeuge der Robert-Covington-Show, der mit 43 Punkten (15/24 FG) ein neues Career-High aufstellte. Dazu übernahm der Forward mit 11 verwandelten Dreiern (18 Versuche) auch den Franchise-Rekord, zuvor hatten J.J. Redick und Caron Butler je 9 Triples genetzt. 11 Dreier waren auch die Einstellung des Saisonrekords von Malik Beasley (Wolves).
- Ein Franchise-Rekord waren übrigens auch die aberwitzigen 153 Zähler. L.A. traf 61 Prozent aus dem Feld und 54 Prozent von Downtown (23/43). Jeder der nur acht verfügbaren Spieler hatte mindestens eine Feldwurfquote von 53 Prozent. Isaiah Hartenstein legte in 27 Minuten 14 Zähler (6/9), 10 Rebounds und 5 Assists auf, Amir Coffey (32, 10/16) verbuchte ebenfalls einen Karrierebestwert.
- Nun aber zu den Akteuren, die nicht spielten. Bei den Bucks fehlten Giannis Antetokounmpo, Jrue Holiday, Khris Middleton und Brook Lopez, die Clippers traten ohne Kawhi Leonard, Paul George, Norman Powell, Reggie Jackson, Nicolas Batum und Marcus Morris an.
- Antetokounmpo wurde von den Bucks mit einem Video geehrt, der Grieche hatte am Vortag in der All-Time Scoring List der Franchise Kareem Abdul-Jabbar vom ersten Platz verdrängt, nachdem er beim OT-Sieg in Brooklyn 44 Punkte erzielt hatte. Topscorer gegen die Clippers waren in Abwesenheit der Stars Jordan Nwora (28, 10/16) und Bobby Portis (25, 12/20).
Oklahoma City Thunder (22-56) - Detroit Pistons (22-56) 101:110 (BOXSCORE)
- Tanking-Showdown in OKC und das Team mit mehr Erfahrung in solchen Dingen unterlag am Ende souverän. Dabei versuchten die Pistons auch einiges, so spielten Cade Cunningham, Saddiq Bey und Isaiah Stewart in einem Back-to-Back nur im ersten Viertel. Frische Beine hatte dagegen Killian Hayes, der Ex-Ulmer legte mit 26 Punkten (12/25), 8 Assists und 5 Steals in 40 Minuten einen neuen Karrierebestwert auf.
- Detroits Guard-Play machte den Unterschied aus, auch Frank Jackson (26) spielte groß auf, dazu versenkte Isaiah Livers (17) vier seiner fünf Dreier und schnappte sich 11 Rebounds. Saben Lee (11, 12 Assists) kam von der Bank ebenfalls auf ein Double-Double.
- Für die Thunder war Theo Maledon (28, 10/22) der beste Scorer, dazu verbuchte der erst kürzlich mit einem Zehntagesvertrag ausgestattete Forward Jaylen Hoard (11 Punkte) 20 Rebounds, sechs davon am offensiven Brett. OKC lag zeitweise mit 22 Punkten hinten und konnte es am Ende nicht mehr spannend machen.
San Antonio Spurs (32-45) - Portland Trail Blazers (27-50) 130:111 (BOXSCORE)
- Pflicht erfüllt, die Spurs bleiben auf Platz zehn im Westen und hatten wie erwartet überhaupt keine Probleme mit den Blazers, die über das Wochenende in San Antonio bleiben und am Sonntag noch einmal gegen die Spurs antreten werden. San Antonio musste zwar kurzfristig auf All-Star Dejounte Murray (krank) verzichten, der Ausfall wurde aber im Kollektiv aufgefangen.
- Neun Spieler erzielten mindestens 9 Punkte, die besten Scorer waren Devin Vassell (22, 9/15) und Keldon Johnson (21, 6/10, 6 Assists). Murray-Ersatz Tre Jones (9, 9 Assists, 0 Turnover) machte es sehr solide, das gleiche traf auch einmal mehr auf Center Jakob Pöltl (13, 6/10, 6 Rebounds) zu.
- San Antonio führte im zweiten Viertel bereits mit 28 Punkten, unter anderem durch drei Dreier von Johnson am Stück, danach wurde es nicht mehr spannend. Keon Johnson (20) war bei den Gästen der fleißigste Punktesammler. Durch die Niederlage ist Portland nun auch offiziell aus dem Rennen um das Play-In. Damit geht auch die längste aktive Playoff-Serie (8) zu Ende, diese halten nun die Boston Celtics alleine (nun 8).
Denver Nuggets (46-32) - Minnesota Timberwolves (44-34) 130:136 (BOXSCORE)
- Es war ein Must-Win-Spiel für die Timberwolves und Minnesota gewann tatsächlich zum dritten Mal in Folge gegen Denver. Damit wurde der Tiebreaker gesichert und die Chance am Leben gehalten, doch noch einen direkten Playoff-Platz zu ergattern. 2 Spiele beträgt nun der Rückstand auf die Nuggets, welche noch ein interessantes Restprogramm vor sich haben (2x Lakers, Spurs, Grizzlies).
- Für Minnesota lieferte die Big Three geschlossen ab. Vor allem Karl-Anthony Towns (32, 11/18, 9 Rebounds) setzte früh ein Zeichen, der Center versenkte seine ersten sechs Würfe (16 PTS) im ersten Viertel und wurde erst durch Foulprobleme gestoppt. Auch D'Angelo Russell (24, 6/12) begann stark und machte vermutlich sein bestes Spiel seit Wochen.
- So führten die Wolves fast die komplette Spielzeit, nur zum Ende des dritten Viertels gingen die Nuggets durch einen Dreier durch Bones Hyland (14, 7 Assists) kurzzeitig in Front. Dennoch war die Bank der Nuggets mal wieder ein großes Problem, vor allem DeMarcus Cousins (3, 4 TO, 5 Fouls in 4:37 Minuten) war quasi nicht spielbar. In den Boogie-Minuten erlangten die Gäste wieder die Kontrolle und behielten dann auch in der Crunchtime die Nerven.
- Anthony Edwards, der in den ersten 36 Minuten nur einen seiner 10 Würfe getroffen hatte, erzielte 14 seiner 18 Punkte (6/15 FG, 8 Rebounds, 7 Assists) im Schlussviertel, Patrick Beverley gelangen in dieser Phase 3 seiner 6 Steals. So wurden die Nuggets letztlich auf Distanz gehalten, daran konnte auch der erneut bärenstarke Nikola Jokic (38, 14/21, 19 Rebounds, 8 Assists, +4) nichts ändern. Gute Spiele zeigten auch Aaron Gordon (24, 9/11) und Monte Morris (23, 8/12), das große Problem aus Nuggets-Sicht war die Bank.
Los Angeles Lakers (31-46) - New Orleans Pelicans (34-43) 111:114 (SPIELBERICHT)