In der Nacht von Donnerstag auf Freitag steht der alljährliche NBA-Draft auf dem Programm. Der diesjährige Jahrgang gilt als so tief wie seit vielen Jahren nicht mehr. Während an College-Superstar und Defensiv-Wunder Anthony Davis auf Position eins kein Weg vorbei führt, herrscht dahinter ein Kampf um jeden Platz. Im mySPOX-Mock-Draft haben die NBA-Nerds der Community die Köpfe zusammengesteckt und die erste Runde des Drafts durchgerechnet.
1. New Orleans Hornets (ttraxion): Anthony Davis, PF, Kentucky
Der Draft ist zwar extrem tief und es gibt viele Spieler, die All-Star Potential haben, aber nur einen absoluten Superstar-Kandidaten: Anthony Davis. Er kann ein Spiel beeinflussen, ja sogar entscheiden, ohne dabei auch nur einen einzigen Punkt zu erzielen. Wahnsinnige Athletik und unglaubliches Timing machten ihn zum besten Shot Blocker der NCAA. Er bewegt sich defensiv sehr clever, diese Fähigkeit vereinigt mit seiner Schnelligkeit ergeben einen Help Defender erster Klasse. "The Brow" reboundet stark und ist auch in der Lage, seine Mitspieler einzusetzen. Sein Wurf aus der Mitteldistanz ist nicht perfekt, aber ausbaufähig. Arbeiten muss er noch an seinem Post-Game, um auch offensiv zum Go-to-Guy zu werden. Den Großteil seiner Punkte erzielt er aus Lobs, einfachen Dunks und nach Offensive-Rebounds. Wenn er noch ein bisschen Muskelmasse drauflegt und an seinen Post-Skills arbeitet, kann er einer der besten Big Men, wenn nicht sogar der beste Big Man der Liga werden und die Hornets zusammen mit Eric Gordon und ihrem zweiten Lottery Pick in eine goldene Zukunft führen.
2. Charlotte Bobcats (BigTime): Andre Drummond, C, Connecticut
Die Bobcats stehen wieder mal vor einem kompletten Neuaufbau. Sie benötigen einen weiteren offensiven Fixpunkt im Team. Kidd-Gilchrist hat hier ein zu geringes Arsenal. Außerdem ist die Center-Position mit Diop und Mullens nicht gut gelöst. Andre Drummond kann genau der offensive Fixpunkt in einem Team werden, wenn er sich zusammenreißt, weiter an sich arbeitet und sein Talent bestätigt.
3. Washington Wizards (PumaLikaJon): Michael Kidd-Gilchrist, SF, Kentucky
Der 18-jährige Small Forward aus Kentucky kann den Wizards die fehlende defensive Mentalität und Intensität geben. Zusammen mit Davis bildeten die beiden das Top-Duo der vergangenen College-Saison. Dieser Pick wäre zwar kein No-Brainer, da hierfür der Draft zu tief besetzt ist, aber es ist keiner, der risikobehaftet ist.
4. Cleveland Cavaliers (Bulls): Bradley Beal, SG, Florida
Bradley Beal hat alles für einen zukünftigen NBA-All-Star. Einen überragenden Jumpshot, egal ob aus der Mitteldistanz oder von ganz draußen, tolle Athletik sowie ein überragendes Basketballverständnis. Beal hat ein beeindruckendes Jahr als Freshman bei den Florida Gators gespielt. Die Cavaliers brauchen neben Kyrie Irving eine zweite zuverlässige Scoringoption, will man langfristig wieder in die Playoffs. Hier ist Bradley Beal als Scharfschütze in Kombination mit dem amtierenden Rookie of the Year genau der Richtige. Ebenso ist dieser Pick nötig, da es große Lücken auf der SG-Position bei den Cavs gibt.
5. Sacramento Kings (duderino11): Thomas Robinson, PF, Kansas
Thomas Robinson hat jetzt schon einen NBA-Körper. Er ist ein tougher Defender, der sehr physisch spielt und exzellent reboundet. Außerdem wird ihm ein guter Charakter nachgesagt, genau das, was die Kings brauchen. Er könnte mit DeMarcus Cousins in einigen Jahren den besten Frontcourt der Liga bilden. Robinson hat sich im letzten Jahr auch offensiv stark verbessert. Diese bisher größte Schwäche macht er dank seiner Athletik und Einsatz wieder wett.
6. Portland Trail Blazers (RogerLakers): Damian Lillard, PG, Weber State
Portland braucht dringend einen Point Guard und einen Center. Da Drummond in diesem Draft bereits vergeben ist, wählen die Trail Blazers den besten Point Guard des Drafts. Lillard hat beim Draft Combine alle Scouts und GMs mit seinem Jumper, seiner Explosivität und dem positiven Auftreten in Interviews positiv überrascht. Er besitzt großes Potential, hat einen sehr hohen Basketball-IQ und ist ein guter Rebounder. Das hört sich nach einer guten Mischung an. Als richtiges Arbeitstier passt er perfekt nach Portland.
7. Golden State Warriors (veb00a): Harrison Barnes, SF, North Carolina
Sollte Harrison Barnes an dieser Stelle noch verfügbar sein, ist der Pick für die Warriors ein absoluter No-Brainer. Die Small-Forward-Position wurde zwar in der letzten Saison mit dem alternden Richard Jefferson verstärkt, ist aber noch immer die Baustelle Nummer eins. Mit Barnes hätten die Warriors einen offensiv vielseitigen Spieler, der vor allem durch seinen exzellenten Jumpshot besticht, aber auch durch Penetration zu scoren versteht. Auch in der Defensive präsentierte sich der 20-Jährige in seiner Freshman-Saison sehr stark. Keine Frage: Barnes an sieben wäre das "Best Case Scenario" für die Golden State Warriors.
8. Toronto Raptors (Dino_Thunder): Perry Jones III, SF/PF, Baylor
Die Raptors brauchen dringend einen Small Forward, also suchen sie das Risiko und draften Perry Jones III. Der Forward besticht durch eine hervorragende Athletik, eine sehr große Spannweite, einen schnellen ersten Schritt und trifft auch den Dreier. Er bringt fast alles für einen guten NBA-Spieler mit, doch das große Rätsel ist seine optimale Position auf dem Feld: Er spielte am College als Power Forward und Center, Experten sehen aber seine größten Chancen in der NBA als Small Forward.
9. Detroit Pistons (fabger): Jared Sullinger, PF, Ohio State
Vorletzter in der offensiven Effizienz, Fünftletzter in der defensiven Effizienz: Die Pistons brauchen dringend Hilfe an beiden Enden des Courts. Da Ben Wallace seine Karriere beendet hat und noch unklar ist, ob Maxiell seine Player Option zieht, sind die Pistons im Frontcourt sehr dünn besetzt. Was läge da näher, als mit Sullinger einen Big Man zu picken, der unter allen Power-Forward-Prospects der beste Scorer ist, die beste Fußarbeit sowie ein bereits jetzt gutes Arsenal an Postmoves besitzt und darüber hinaus auch dank seines Basketball-IQs defensive Schwächen kaschieren kann? Einziges Hindernis sind seine Rückenprobleme, die ihn die gesamte College-Saison verfolgten und nun auch die NBA-Ärzte dazu veranlassten, ihm eine "Red Flag" zu zeigen, was gleichzusetzen ist mit dem Nichtbestehen der sportärztlichen Untersuchungen. Alternativer Pistons-Pick: Tar Heel John Henson, mit dem Sullinger sein Workout bei den Pistons absolvierte.
10. New Orleans Hornets: Kendall Marshall, PG, North Carolina
Die Hornets brauchen noch einen Point Guard und Marshall ist der beste, der noch verfügbar ist. Marshall ist ein Pass-First Point Guard, ein echter Floor General und Spieler der alten Schule. Er findet immer den offenen Mitspieler und ist laut Roy Williams, seinem Coach am College, der "beste Passer, den ich je gecoacht habe". Er läuft den Fastbreak stark und spielt viele Pässe, die einfach aussehen, aber eben auch verdammt effektiv sind. Probleme hat er in der Defensive vor allem mit schnellen Gegenspielern, da er nicht gerade explosiv ist. Außerdem ist er meist nicht in der Lage, zum Korb zu gehen und dort hochprozentig abzuschließen. Sein Wurf aus dem Dribbling ist im Prinzip nicht vorhanden. Allerdings hat er im Laufe der Saison seinen Dreier enorm verbessert und beweist damit, dass er in der Lage ist, an seinem Wurf zu arbeiten. Mit Eric Gordon würde er sich perfekt ergänzen. Beide wären in der Lage, über viele Jahre ein sehr starkes Backcourt-Duo für die Hornets zu bilden.
11. Portland Trail Blazers (RogerLakers): Tyler Zeller, C, North Carolina
Da Portland im "Win-Now"-Modus ist, fällt die Wahl hier auf Zeller und nicht auf Meyers Leonard. Leonard hat nach der Meinung vieler Scouts wesentlich mehr Upside, Zeller aber kann sicherlich sofort eine gute Rolle in der NBA spielen. Zeller ist außerordentlich mobil, hat einen sehr guten Touch in Korbnähe, ist ein passabler Shooter und ein extrem guter Floor-Runner für einen Center dieser Größe (2,13 Meter) . Er muss jedoch sicher noch ein bisschen Muskelmasse zulegen. Zeller wird wahrscheinlich kein All-Star, steht aufgrund seiner Einstellung und Größe aber vor einer soliden Karriere. Er hat sich in jedem College-Jahr verbessert, was für seine Arbeitsmoral spricht.
12. Houston Rockets (from the Milwaukee Bucks) (Raz): Austin Rivers, SG, Duke
Die Rockets haben Samuel Dalembert und den 14. Pick zu den Milwaukee Bucks getradet, für Shaun Livingston, Jon Leuer, Jon Brockman und den 12. Pick. Gut möglich, dass sie an dieser Stelle für ein anderes Team auswählen. Sollte es wider Erwarten doch der eigene Pick sein, könnten sie Dukes Austin Rivers ziehen. Der Sohn von Celtics-Coach Doc Rivers wird als Combo-Guard gesehen. Er hat seine Stärken im Offensivspiel, kann sowohl seinen eigenen Wurf kreieren, als auch Mitspieler in Szene setzen. Rivers ist schnell und athletisch, gelobt wird außerdem seine Ballbehandlung. Auch bei den Profis wird sein flinker, tiefer Crossover schwer zu verteidigen sein. Zudem könnte man die Gewinnermentalität der Familie in Houston ganz gut gebrauchen.
spox13. Phoenix Suns (Jasper32): Jeremy Lamb, SG, Connecticut
Langsam muss man sich in Phoenix Gedanken um die Zeit nach Nash und Hill machen. Mit Jeremy Lamb bekämen die Suns ein sofortiges Upgrade auf der Shooting-Guard-Position und einen Spieler, der sich seinen eigenen Wurf kreieren kann. Auch wenn Phoenix eher einen Power Forward braucht, ist Lamb einfach zu talentiert, um ihn nicht zu draften. Er ist nicht nur der beste verbliebene Spieler in unserem Mock-Draft, sondern passt auch in den Kader der Suns, egal ob Nash bleibt oder nicht.
14. Milwaukee Bucks (from the Houston Rockets) (Dino_Thunder): Meyers Leonard, C, Illinois
Nach dem Trade von Bogut brauchen die Bucks wieder einen Center und draften deshalb Sophomore Meyers Leonard. Der Sevenfooter glänzt durch seine Athletik und Fußarbeit, seine Help-Defense ist schon jetzt NBA-tauglich. Auch Würfe vom Zonenrand sind für den Center kein Problem. Allerdings muss er noch an Gewicht zulegen und sich eine Menge Offensivskills aneignen um einer der besseren Center der NBA zu werden, weshalb Leonard eher ein Langzeitprojekt ist, das nach einiger Zeit aber enormen Profit abwerfen könnte.
15. Philadelphia 76ers (DavidSilva21x3): John Henson, PF, North Carolina
Die Sixers brauchen ganz klar einen Bigman, da man im Backcourt mit Holiday, Turner, Williams und Meeks bereits ausreichend gut und jung besetzt ist. Besonders auf Power Forward ist man derzeit relativ dünn besetzt. Die Sivers haben dort eigentlich nur einen mittlerweile 33-jährigen Elton Brand , Tweener Thaddeus Young, der auch auf der 3 aushilft und Lavoy Allen. John Henson ist die logische Wahl, nachdem Sullinger bereits vergriffen ist. Mit seiner eher defensiven Spielweise und einer Spannweite von 2,26 Metern wird er die ohnehin schon starke Defense der Sixers verstärken und den Kader noch tiefer machen. Jedoch muss Henson sich noch auf vielen Ebenen verbessern, um auf NBA-Niveau bestehen zu können. Nicht nur dass sein Midrange Game sehr dürftig ist, auch sein Postgame ist auch bedingt durch seinen noch nicht für die NBA reifen Körper sehr limitiert. Um gegen NBA-Big-Men zu bestehen, muss er auf jeden Fall noch Gewicht zulegen. Dann könnte er aber dank eines guten Coaches zu einem wichtigen Teil der Rotation werden.
16. Houston Rockets (Raz): Dion Waiters, SG, Syracuse
Sollte auch der 16. Pick den Rockets gehören, holen sie sich erneut das Beste, was noch übrig ist. In diesem Szenario ist das der 20 Jahre alte Dion Waiters. Der Shooting Guard misst zwar lediglich 1,93 Meter, dennoch trauen ihm die Scouts zu, sich zu einem gefährlichen Scorer zu entwickeln. Er ist robust und hat einen explosiven Zug zum Korb, muss aber noch an seinem Wurf arbeiten. Waiters bringt ohne große Anlaufzeit sofort Punkte aufs Konto, deshalb kam er in Syracuse von der Bank. Eine ähnliche Rolle, vergleichbar mit der von Manu Ginobili oder James Harden, erwartet ihn in der NBA. In Houston könnte er zu einer jungen Version von Kevin Martin werden, dem bei den Rockets keine große Zukunft bescheinigt wird.
17. Dallas Mavericks (Eastwood): Terrence Ross, SG, Washington
Alle Zeichen stehen auf Neuaufbau in Dallas. Nur fünf garantierte Verträge für die nächste Saison deuten darauf hin, dass ein Spieler gedraftet wird, den man am ehesten zutraut , bereit für die NBA zu sein. Deshalb fällt meine Entscheidung auf Terrence Ross. Der 2,03 Meter große Shooting Guard, der auch als Small Forward spielen kann, gilt als grundsolider Schütze, der sowohl aus der Mitteldistanz als auch von jenseits der Dreierlinie trifft. Ross ist ein sehr athletischer und explosiver Spieler mit guter Ballbehandlung, der sich trotzdem mehr auf seinen Jumper verlässt, anstatt den Abschluss in Korbnähe zu suchen. Dies kann man sicherlich als eine seiner größeren Schwächen bezeichnen, denn er schließt zu 70 Prozent außerhalb der Zone ab. Nichtsdestotrotz kann er eine wichtige Rolle im Team einnehmen, da er ein sehr aufmerksamer Verteidiger ist, der für einen Guard stark reboundet und blockt. Seine Qualitäten im Catch & Shoot sowie in der Verteidigung würden den Mavs mit großer Wahrscheinlichkeit sofort helfen.
18. Houston Rockets (from the Minnesota Timberwolves) (SPOX), Royce White, PF, Iowa State
Auch den 18. Pick der T-Wolves haben sich die Rockets geholt (u.a. für Chase Budinger). Das Ziel ist klar: Houston will ein Paket schnüren mit den Picks Nummer 12, 16 und 18, dazu Kyle Lowry, und dafür sich zwei Top-10-Picks holen, die man dann den Magic für Dwight Howard anbieten könnte. Also wieder ein Pick, den die Rockets wohl kaum für sich selbst nutzen werden. Wenn doch, wäre Royce White einer der Kandidaten.
19. Orlando Magic (Jasper32): Terrence Jones, SF/PF, Kentucky
Jones ist ein Tweener, was ihm die Anpassung an die NBA erschweren könnte. Trotzdem habe ich ihn für die Magic gepickt, da er als Backup für Hedo Turkoglu noch einige Minuten sehen sollte und gleichzeitig Druck auf die etablierten Anderson und Davis auf der 4 macht. Falls Orlando einen Rebuild starten muss, wäre dieser ein talentierter Scorer für beide Forward-Positionen. Mögliche Alternativen wären Spieler wie Fab Melo oder Arnett Moultrie, die erstmal als Backups für Howard in das Roster kommen würden.
20. Denver Nuggets (Cbeh): Marquis Teague, PG, Kentucky
Nach dem möglichen Abgang von Andre Miller ist es gut möglich, dass die Nuggets auf Point Guard nachrüsten. Marquis Teague, der jüngere Bruder von Jeff Teague, und ein weiterer Kentucky-Freshman, den es nach dem Titelgewinn in Richtung NBA zieht, könnte hinter Ty Lawson diese Lücke zumindest in der näheren Zukunft füllen. Der junge Guard glänzt allem voran mit seiner ungeheuren Geschwindigkeit, Explosivität und Athletik - und er ist in der Transition kaum zu stoppen. Bis zur Mitteldistanz ist Teague ein begnadeter Scorer, weiter weg sieht es jedoch düsterer aus. Seine Distanzwürfe, seine Wurfauswahl und sein Spielaufbau werden ihn vor große Probleme stellen, doch das Potential des 19-Jährigen ist riesig und ein Point Guard, der bereits unter John Calipari trainiert hat, besitzt eben einen gewissen Stellenwert.
21-30: Boston bis Golden State
21. Boston Celtics (MGoedderz): Arnett Moultrie, PF, Mississippi State
Sollte Moultrie bis hierhin fallen, wäre er der perfekte Mann für die Celtics, auch wenn man noch nicht einschätzen kann, was diese in der Offseason vorhaben. Der Power Foward gehört zu den athletischsten Spielern seines Jahrgangs. Daneben bringt er Größe, Schnelligkeit und Rebounding aus drei Jahren College mit, genau die Eigenschaften, die den Celtics in dieser Saison so häufig abgingen. Sollte Garnett bleiben, könnte Moultrie enorm viel vom Veteranen lernen und diesem gleichzeitig die so wichtigen Verschnaufzeiten geben, da der 21-Jährige bereits als relativ reif gilt.
22. Boston Celtics (MGoedderz): Moe Harkless, SF, St. Johns
Da die Celtics bei Moultrie ziemlich genau wissen, wo sie dran sind, könnten sie im direkt darauf folgenden Pick ein bisschen mehr Risiko gehen. Freshman Moe Harkless ist ein sehr athletischer Flügelspieler mit langen Armen und einem starken Zug zum Korb. Sein Spiel wirkt noch etwas wild und roh, doch insbesondere in der Verteidigung, genauer im Shot-Blocking, besteht großes Potential beim 19-Jährigen. Bester Beweis dafür sind die vermehrten Vergleiche mit Trevor Ariza. Mit Rajon Rondo (21.) und Avery Bradley (19.) zeigten die Celtics bereits häufiger ihr Geschick im Draft. Warum sollte Harkless nicht der nächste Sleeper sein? Die Anlagen dazu hat er.
23. Atlanta Hawks (arm3nia): Fab Melo, C, Syracuse
Rund um die Philips Arena regiert das Fragezeichen. Lediglich sechs Spieler besitzen Verträge für die kommende Saison, Tradegerüche (Smith) und Verletzungssorgen (Horford, Pachulia) machen die Planungen für das Front Office nicht einfacher. Bedarf bestünde auf jeder Position, es müssen also Prioritäten gesetzt werden. Deshalb fällt die Wahl auf Fab Melo, den lang ersehnten Sevenfooter (2,13 m). Der 22-jährige Brasilianer wurde am College als bester Verteidiger der Big East ausgezeichnet. Seine Shotblocking-Qualitäten erinnern an Josh Smith, bei den Defensive-Rebounds gibt es allerdings Steigerungspotential. Dies gilt ebenfalls für sein Offensivspiel - vom Pick-and-Roll und den Alley-Oops mal abgesehen. Egal ob Sprungwurf, Passfähigkeiten oder die Fußarbeit - für sein Alter hat Melo noch zu viele Baustellen, an denen dringend gearbeitet werden muss. Ob dies gelingt? Ein weiteres Fragezeichen. Aber das passt aktuell ja zu den Hawks.
24. Cleveland Cavaliers (Bulls): Festus Ezeli, C, Vanderbilt
Mit dem zweiten Pick in der ersten Runde des Drafts ist es für die Cavaliers klar, dass noch etwas auf der Center-Position getan werden muss. Varejao ist dort noch immer nicht optimal aufgehoben, verkörpert eher den Power Forward und auch Tristan Thompson kann hier seine Stärken nicht ausspielen. Ezeli ist ein solider Center und hat sein Potential noch nicht ausgeschöpft. Schon in seiner Rookie-Saison wird er sich in der Rotation einfinden. Wenn er seine Foulprobleme in den Griff kriegt, ist sogar noch mehr drin.
25. Memphis Grizzlies (RodneyJose): Doron Lamb, SG, Kentucky
Der Shooting Guard wäre eine echte Verstärkung für den Backcourt der Grizzlies. Die ist auch bitter nötig, da O.J. Mayo Memphis wahrscheinlich verlassen wird. Die Playoff-Serie gegen die Clippers hat gezeigt, dass Memphis vor allem einen guten Shooter benötigt. Doron Lamb könnte durch seinen starken Jump Shot und seine Qualitäten von der Dreier-Linie diese Lücke schließen.
26. Indiana Pacers (konserva11): Tyshawn Taylor, PG, Kansas
Tyshawn Taylor ist seit über drei Jahren in der Starting Five von Kansas gesetzt. Ihn zeichnen vor allem seine Schnelligkeit und seine gute Defense aus. Vor allen Dingen sein Zug zum Korb ist sehenswert und erinnert an Rajon Rondo. Schwächen dagegen hat er beim Dreier und beim Assist. Für Indiana wäre er der passende Spieler, da die Pacers auf der PG-Position leicht unterbesetzt sind und er wichtige Minuten von der Bank bekommen kann.
27. Miami Heat (MGoedderz): John Jenkins, SG, Vanderbilt
Die Finals haben gezeigt, dass Rollenspieler mit einem außerordentlich guten Wurf ab der Mitteldistanz dank der Penetrations-Monster namens Wade und James in Miami ihre helle Freude haben. Jenkins ist ein purer Shooter und besitzt einen der schönsten Würfe des gesamten Jahrgangs. In drei Jahren am College ist er zu einem NBA-reifen Shooting Guard mit butterweichem Jump Shot und durchschnittlicher Defense gereift. Viele Minuten wird er in seiner Rookie-Saison aber wohl nicht sehen.
28. Oklahoma City Thunder (Diddoff): Andrew Nicholson, PF, St. Bonaventure
Gesucht wird ein Big Man, der das Scoring auf den drei kleinen Positionen durch Punkte im Low-Post oder direkt am Brett erweitern kann. Im gut gefüllten Kader fällt nur selten Entwicklungszeit für rohe Talente ab. Daher wird ein persönlich und spielerisch reifer Spieler benötigt, der im Fall der Fälle wichtige Minuten auf dem Feld stehen kann, ohne eine Belastung darzustellen. Andrew Nicholson passt nach vier Jahren als Anführer der "Bonnies" in dieses Profil. Als erste Offensivoption seiner kleinen Schule überzeugte er durch vielseitiges Scoring aus Post und Kurz-, sowie Mitteldistanz. Das Fehlen körperlicher Stärke gleicht Nicholson durch eine für diese Position starke Mobilität aus, die gut in das schnelle Spiel der Thunder passt.
29. Chicago Bulls (konserva11): Quincy Miller, PF, Baylor
Quincy Millers Stärken liegen im Scoring und seinem Zug zum Korb. Er besitzt mit 2,05 Metern die Größe, um auf Power Forward zu spielen, wobei er auf den Flügeln besser aufgehoben ist. Auch wie Miller mit den Ball umgeht ist eine Augenweide. Allerdings bräuchte Miller, um in der NBA konkurrenzfähig zu bleiben, mehr Gewicht und einen besseren Distanzwurf.
30. Golden State Warriors (veb00a): Tony Wroten, SG, Washington
Wroten ist ein explosiver Combo-Guard, der ständig den Weg zum Korb sucht und somit den mit Shootern vollgepackten Backcourt der Warriors facettenreicher machen würde. Im Gegensatz zu Curry, Thompson, Robinson oder Rush ist er kein guter Jumpshooter, findet dafür allerdings dank seines athletischen und 1.96m großen Körpers immer wieder den Weg zum Korb. Er könnte für die Warriors als Scorer von der Bank kommen und mit seiner Penetration Lücken für die Scharfschützen im Team reißen.
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