NBA Power Ranking nach der ersten Saisonhälfte: Der Mittelstand erhebt sich

Ole Frerks
20. Januar 202014:01
Kawhi Leonard und die L.A. Clippers lassen es in der Regular Season locker angehen.getty
Werbung
Werbung

Die Teams haben die erste Hälfte ihrer Saison geschafft, entsprechend ist es mal wieder Zeit für ein Power Ranking! SPOX-NBA-Redakteur Ole Frerks blickt auf alle 30 NBA-Teams und ordnet sie ein.

Die Statistiken in diesem Artikel kommen von nba.com/stats, Second Spectrum und basketball-reference.com. Das "Offensiv-Rating" bezeichnet die Anzahl der erzielten Punkte pro 100 Ballbesitze, "Defensiv-Rating" die Anzahl der kassierten Punkte pro 100 Ballbesitze. "Net-Rating" rechnet beides gegeneinander auf.

Von 30 auf 30: Golden State Warriors (10-34)

Am Christmas Day war erfreulich zu sehen, mit was für einer Energie Draymond Green noch spielen kann, wenn er wirklich gewinnen will. Diese Leistungen spart er sich nun jedoch wieder für die nächsten Jahre auf (8 Punkte, 6 Rebounds, 6 Assists, 38 Prozent FG) und die Warriors haben vor dem Sieg gegen Orlando zehn Pleiten am Stück kassiert. Mit den Splash Brothers ist vorerst nicht zu rechnen, mit einer Änderung des Kurses auch nicht. Die spannendste Frage im weiteren Saisonverlauf ist die, ob man noch bei einem Angebot für D'Angelo Russell schwach werden könnte.

Von 27 auf 29: Atlanta Hawks (10-33)

Die Hawks haben diese Saison noch nicht aufgegeben, das signalisiert der Trade für Jeff Teague, mit dem endlich ein Backup für Trae Young geholt wurde, ohne den sie quasi den Spielbetrieb eingestellt haben (ein Offensiv-Rating von 90,7 ist kaum mit Worten zu beschreiben). Die Realität bisher war: Es lag nicht primär an den Jungen, dass die Hawks so katastrophal auftraten, sondern an allen anderen! Teague könnte helfen, unmöglich ist ein Run auf die Playoffs im Osten nicht - allerdings müsste sich noch sehr viel tun. Mit -9,3 hat Atlanta noch immer das schlechteste Net-Rating der Liga.

Von 29 auf 28: Cleveland Cavaliers (12-31)

Kevin Love hat mittlerweile für mehrere der besten Slapstick-Aktionen dieser Saison gesorgt, sein Ärger ist aber verständlich: Sein Starting Backcourt aus Collin Sexton und Darius Garland weigerte sich lange komplett, den Ball mal abzugeben. Garland hat nun immerhin mal damit angefangen, dennoch bleiben Cavs-Spiele überwiegend schwere Kost, zumal sich mit Kevin Porter einer der jüngeren verletzt hat. Die Veteranen hoffen auf Trades - statt Love ist Tristan Thompson aber womöglich der interessanteste Kandidat, der im letzten Vertragsjahr seine wohl beste Saison spielt.

Von 26 auf 27: New York Knicks (11-32)

Niemand wird die Knicks mit einem guten Team verwechseln, aber seit der Übernahme von Mike Miller haben sie 7 von 21 Spielen gewonnen - immerhin! Da sich ihre sportliche Relevanz allerdings in Grenzen hält, an dieser Stelle eine ernst gemeinte Frage: Wenn man einen 21-jährigen Mitchell Robinson im Kader hat, der bis 2022 keine 2 Mio. Dollar im Jahr verdient, warum will man dann - ob per Trade oder Free Agency - für viel Geld einen 26-jährigen Andre Drummond holen? Schaut das Front Office seinem Team noch zu? Center ist die eine Position, auf der New York keinen Bedarf hat.

Von 25 auf 26: Washington Wizards (13-28)

Verletzungen haben den Kader der Wizards dermaßen zerfleddert, dass teilweise die gesamte Starting Five eher nach G-League klang als nach NBA-Basketball - gemessen daran hat sich Washington noch sehr ordentlich aus der Affäre gezogen und unter anderem gegen Boston, Denver und Miami gewonnen (definiere "Chance genutzt": Jordan McRae!). Langsam lichtet sich das Lazarett wieder, auch Moritz Wagner könnte bald endlich zurückkehren. Ob dann noch etwas geht? Wohl unwahrscheinlich, denn die Wizards stellen nach wie vor die schlechteste Defense der Liga.

Von 22 auf 25: Charlotte Hornets (15-29)

Vor der Saison wurden die Hornets eher in dieser unteren Range erwartet und nach einem überraschend guten Saisonstart wurden sie mittlerweile von der Realität eingeholt. Devonte' Graham spielt weiter eine klasse (MIP-würdige?) Spielzeit, aber von den letzten 15 Spielen wurden bloß noch zwei gewonnen. Malik Monk bleibt dabei das große Enigma: Auf 18 Punkte in Memphis folgten 25 Punkte und ein DNP-CD in den nächsten neun Spielen. Die Bilanz ist derweil nicht "schlimm": Charlotte braucht unbedingt Superstar-Talent, dieses bekommen die Hornets wohl nur in der Lottery.

Von 20 auf 24: Minnesota Timberwolves (15-27)

Am 27. November stand Minny noch bei einer 10-8-Bilanz und galt als eine der positiven Überraschungen der Saison. Seither folgten fünf Siege, 19 Niederlagen, eine Menge Verletzungen und Trade-Gerüchte - sowie vergangene Woche der erste Trade, als Jeff Teague nach Atlanta abgegeben wurde. Bedenkt man, dass damit die Zügel mehr in die Hände von Rookie Jarrett Culver gelegt werden, bedeutet das wohl: In dieser Saison ist nicht mehr mit den Wolves zu rechnen. Der Guard hat sich zwar verbessert, ein Lead-Ballhandler eines guten Teams ist er aber noch lange nicht.

Von 15 auf 23: Sacramento Kings (15-27)

Die Rekonvaleszenten sollten in Sacramento eigentlich als Kavallerie fungieren, tatsächlich ist seit der Rückkehr von De'Aaron Fox und Marvin Bagley eher Sand im Getriebe (drei Siege aus den letzten 16 Spielen) - wobei sich in diesem Zeitraum auch Bogdan Bogdanovic und Richaun Holmes verletzt haben. Die Kings kommen in dieser Saison in keinen Rhythmus, zumal sie ihre Identität noch nicht wirklich gefunden haben: Bis Ende Dezember spielte kein Team in der NBA langsamer als Sacramento, seit der Jahreswende gehören sie zu den fünf schnellsten Teams. Das kommt zumindest Fox zugute.

Von 17 auf 22: Detroit Pistons (16-27)

Den Pistons gehen die Spieler aus, wobei man mit Blake Griffin in dieser Saison wohl nicht mehr unbedingt rechnen sollte. Zuletzt wurde dafür der bisherige Sixth Man Derrick Rose in die Starting Five beordert und die letzten beiden Spiele wurden sogar gewonnen, auch wenn es aus den letzten elf Spielen trotzdem bloß vier Ws gab. Es riecht nach Rebuild in Detroit, spätestens dann, wenn ein adäquates Angebot für Andre Drummond hineinflattert. Spaß macht dabei der jüngste NBA-Spieler Sekou Doumbouya mit 12,9 Punkten, 5,1 Rebounds und 60 Prozent True Shooting im Januar.

Von 23 auf 21: Chicago Bulls (16-28)

Die Verletzung von Wendell Carter hat die Bulls getroffen, zumal sich in Daniel Gafford kurz danach auch noch einer seiner Vertreter abgemeldet hat. Die Defense leidet bereits darunter, auch wenn Chicago beim Rating derzeit immer noch einen guten achten Platz belegt (jedoch nur Platz 20 seit Anfang Januar). Die größte Problemzone bleibt aber die Offense: Den Bulls fehlt weiterhin eine ordnende Hand im Spiel, weder Kris Dunn noch Zach LaVine oder Tomas Satoransky können dies konstant leisten. Nach einem heißen Dezember ist auch Lauri Markkanen wieder etwas abgekühlt.

Die Mittelklasse der Liga ist von positiven Überraschungen wie den jungen Memphis Grizzlies sowie von einigen Enttäuschungen geprägt.

Von 13 auf 20: Brooklyn Nets (18-23)

Die Nets belegen weiterhin einen Playoff-Platz und allzu furchteinflößend ist die Konkurrenz dafür nicht - trotzdem präsentiert sich Brooklyn momentan in einem leicht alarmierenden Zustand. Seit dem letzten Ranking war offensiv kein Team schlechter unterwegs, vier Siege standen elf Niederlagen gegenüber. Und Kyrie Irving? 1-3 seit seiner Rückkehr nach 26 Spielen Ausfall, und schon nach dem dritten Spiel sagte er öffentlich, dass um den Kern herum noch ein, zwei Teile geholt werden müssen - und "vergaß" dabei Jarrett Allen und Joe Harris. Ein Traum von einem Anführer.

Von 18 auf 19: Portland Trail Blazers (18-26)

Die Blazers bleiben im Playoff-Rennen, ihre Defensive macht allerdings recht große Sorgen, seit dem letzten Ranking verteidigten nur fünf Teams schlechter. Und Portland bleibt extrem inkonstant: Quality-Wins gegen Houston oder Toronto stehen (deftige) Pleiten etwa gegen New York oder Minnesota gegenüber. Der Trade mit Sacramento bringt nun in Trevor Ariza, Wenyen Gabriel und Caleb Swanigan etwas Tiefe, vor allem aber finanzielle Erleichterung. Die Blazers setzen (richtigerweise) wohl nicht mehr alles auf den Erfolg in dieser schon jetzt verkorksten Saison.

Von 28 auf 18: New Orleans Pelicans (16-27)

Die Pelicans haben sich seit dem letzten Power Ranking gefangen: Zehn Siege wurden seither bei sechs Niederlagen geholt, wodurch man mittlerweile zumindest wieder Außenseiter-Chancen auf die Playoffs hat. Dabei fehlte Jrue Holiday zuletzt, aber vor allem Brandon Ingram, Lonzo Ball und Derrick Favors haben den Kurs korrigiert und in dieser Woche soll nun endlich auch Zion Williamson sein Debüt geben. Ohne solche Zahlen zu hoch zu hängen: Laut tankathon.com haben die Pelicans in der Western Conference den einfachsten noch verbleibenden Schedule. Volle Kraft voraus?

Von 19 auf 17: Phoenix Suns (18-24)

Über die letzten zwölf Spiele (acht Siege) haben die Suns endlich wieder eine ansteigende Tendenz gezeigt, zuvor drohten acht Ls am Stück, den guten Saisonstart vergessen zu machen. Deandre Ayton wurde dabei zwischenzeitlich auf die Bank beordert, wohl auch deshalb, weil sein Einsatz weder offensiv (13 Freiwürfe in den ersten zehn Spielen!) noch defensiv begeisterte. Seine Reaktion in den letzten beiden Spielen machte Hoffnung: 26 Punkte und 21 Rebounds in New York, 26 und 15 in Boston, 15 Freiwürfe. Ein aggressiver Ayton wäre ein sehr guter Partner für Devin Booker.

Von 21 auf 16: San Antonio Spurs (18-23)

Seit dem 23. Dezember haben die Spurs die zweitbeste Offense der NBA (117,1). Warum dieses Datum? Es markierte einen Wendepunkt für LaMarcus Aldridge: Der Big Man hat seither in jedem Spiel mindestens einen bzw. bis zu fünf Dreier getroffen und seine alte Weigerung endlich abgelegt. Wer hätte ahnen können, dass das in der NBA 2020 eine gute Idee ist?! Auch DeMar DeRozan hat sich gesteigert, im Januar liefert er bisher bärenstarke 29 Punkte, 6 Rebounds und 6 Assists. 1,5 Spiele fehlen auf Playoff-Platz acht und die Fortsetzung der Rekordserie von 22 Playoff-Teilnahmen in Folge.

Von 16 auf 15: Orlando Magic (20-23)

Auf dem Fünf-Spiele-Westcoast-Trip ging den Magic am Ende merklich die Puste aus, gerade der Sieg bei den Lakers zeigte dennoch ihren Fortschritt. Markelle Fultz hat sich in Orlando zu einem vielversprechenden Spieler entwickelt und wertet die Offense auf, wenngleich die Magic hier immer noch große Probleme haben (Platz 26). Defensiv waren derweil seit dem letzten Ranking nur die Bucks besser, auch die bittere Verletzung von Jonathan Isaac ließ sich dabei bisher ansatzweise kompensieren. Die Playoffs sind erneut ein realistisches Ziel für das Team aus Disneyland.

Von 24 auf 14: Memphis Grizzlies (20-22)

Wir kommen zur positiven Überraschung der ersten Saisonhälfte! Seit dem letzten Ranking haben die Grizzlies elf Siege bei nur fünf Niederlagen geholt, ihre Offense in diesem Zeitraum wurde nur von Utah und Denver getoppt - momentan bedeutet das trotz schwacher Defense einen Playoff-Platz, wobei der Spielplan nun härter wird. Sei's drum: Ja Morant, Jaren Jackson Jr. und Brandon Clarke stehen einem tollen jungen Kern vor. Morant ist als Rookie ein legitimer Star. Was macht eigentlich Andre Iguodala? Playoff-Basketball könnte der Exilant womöglich auch ohne Trade erleben.

Von 14 auf 13: OKC Thunder (24-19).

Mittlerweile wirkt es recht unwahrscheinlich, dass OKC noch einen Kurswechsel anstrebt - vielleicht ist es dafür auch schon zu spät. Denn: Die Thunder sind ein legitimes Playoff-Team, nach 13 Siegen aus den letzten 18 Spielen stehen sie nun schon fünf Spiele vor einem Nicht-Playoff-Platz. Chris Paul gehört ins All-Star Game, dazu bewerben sich auch Dennis Schröder (Sixth Man) und Shai Gilgeous-Alexander (MIP) um Hardware. Wenn Sam Presti das Team zusammenhält (und potenziell noch auf dem Flügel ergänzt), könnte es in den Playoffs sogar ein unangenehmer Gegner werden.

Von 4 auf 12: Philadelphia 76ers (28-16)

Auch mit Joel Embiid waren die Sixers an den Erwartungen gemessen eine Enttäuschung und vor allem inkonstant - durch seine Verletzung an der Hand hat nun der vielleicht interessanteste Teil ihrer Saison begonnen. Al Horford, Ben Simmons und Tobias Harris (wird immer stärker!) sind jetzt mehr denn je gefragt, dieser etwas komischen Saison neues Leben einzuhauchen, um dann mit Embiid (und Robert Covington?) einen Angriff auf den Heimvorteil zu starten. Betrachtet man ihre Auswärtsschwäche (8-14???), sollten die Sixers die Playoffs wohl nicht auf Platz 6 eröffnen.

Von 7 auf 11: Boston Celtics (27-14)

Das fünftbeste Net-Rating der Liga (6,0) gehört nach wie vor den Celtics, doch in den letzten Wochen sah das Produkt auf dem Court eher selten danach aus. Sieben der letzten zwölf Spiele wurden verloren, auch zuhause sieht Boston nicht mehr so stark aus wie zu Saisonbeginn. Das gilt auch für Gordon Hayward, der nach seiner Verletzungspause noch nicht wieder an seine Oktober/November-Form anknüpfen konnte. Leiser werden die Gerüchte um potenzielle Verstärkungen dadurch nicht, auch wenn GM Danny Ainge jederzeit betont, dass er seinen Kader gut findet. Aber gut genug?

In der Top 10 ist der amtierende Meister leicht gesprungen, dazu hat sich unter den Semi-Contendern einiges getan. Auf dem Treppchen grüßen aber nach wie vor die gleichen Teams.

Von 12 auf 10: Indiana Pacers (28-15)

Indiana bleibt ein Phänomen: Kein Team hat eine niedrigere Freiwurf-Rate, nur ein Team nimmt prozentual weniger Dreier - trotzdem funktioniert ihre Offense gut genug (Platz 14) und führt mit der guten Defense (Platz 10) zu Siegen. Vor allem auf den physischen Domantas Sabonis haben viele Teams keine Antwort, so hielt man auch in neun Spielen ohne Malcolm Brogdon den Kopf über Wasser. Kommende Woche soll nun endlich Victor Oladipo zurückkehren; mit ihm in ansatzweise alter Form könnte Indiana potenziell den Schritt zum zweitbesten Team im Osten schaffen.

Von 10 auf 9: Toronto Raptors (28-14)

Nur die Bucks sind defensiv stärker als der Champion, dabei hat dieser weiter mit Verletzungen zu kämpfen: Die fünf besten Scorer des Teams haben allesamt jeweils schon mindestens zehn Spiele verpasst. Mit Pascal Siakam ist der beste Mann nun immerhin endlich wieder zurückgekehrt, was durchaus nötig war, denn sechs der letzten 13 Spiele wurden von den Raptors verloren. Toronto macht dennoch weiterhin jede Menge Spaß, auch weil jederzeit ein No-Name wie Chris Boucher oder Rookie Terence Davis zum Helden eines bestimmten Spiels werden kann. Nick Nurse ist ein Zauberer.

Von 5 auf 8: Houston Rockets (26-15)

Offensiv bärenstark (Platz 3), defensiv mittelmäßig (Platz 17) - das bleibt die Kurzform, um die Rockets zu beschreiben. In der Zwischenzeit hat sich trotzdem einiges getan: Russell Westbrook fühlt sich mittlerweile wohler in seiner Rolle und produziert konstant, auch wenn seine Effizienz kommt und geht. Zuletzt waren die Rockets teilweise sogar besser, wenn James Harden auf der Bank saß - das sah zu Saisonbeginn anders aus. Konfus bleibt die Rolle von Isaiah Hartenstein, der in großer Rolle jedes Mal abliefert und dann wieder hinter Tyson Chandler (!) in der Rotation verschwindet.

Von 6 auf 7: Dallas Mavericks (27-15)

Die Mavs haben die beste Offense und das drittbeste Net-Rating der Liga, zwischenzeitlich sind sie dennoch etwas zurückgefallen, bevor nun wieder vier Siege am Stück geholt wurden. Kristaps Porzingis fehlte defensiv wie offensiv (kehrt nun aber zurück), dazu lässt sich Luka Doncic teilweise zu leicht frustrieren. Die Achillesferse bleibt derweil die Execution in engen Spielen: In 81 "Clutch"-Minuten hat die beste Offense der Liga ein Rating von 92,2 (Platz 28). Die Stichprobe ist winzig und daher nicht zu hoch zu hängen - wichtiger ist: Die Mavs haben 12 ihrer 22 engen Spiele verloren.

Von 8 auf 6: Miami Heat (29-13)

Die Defense der Heat ist über die letzten sechs Wochen ziemlich eingebrochen, was nicht verwundert, weil die Gegner nicht ewig so schlecht von draußen treffen konnten wie zu Beginn der Saison. Jimmy Butler traf dazu über stabile drei Wochen keinen Dreier (über die Saison: 27,1 Prozent). Trotzdem sind die Heat konstanter als ihre direkte Konkurrenz im Osten, insbesondere zuhause sind sie nahezu nicht zu bezwingen (18-1) und gewinnen fast jedes enge Spiel. Justise Winslow derweil hat in dieser Saison absolut kein Glück (erst 11 Einsätze) und ist nun schon wieder verletzt.

Von 9 auf 5: Denver Nuggets (29-13)

Die guten Nachrichten zuerst: Nikola Jokic sieht wieder aus wie ein MVP-Kandidat und hat die Offense wieder zu alter Stärke aufgeputscht. Michael Porter Jr. zeigt immer mehr, warum sein Name seit Jahren so gehypt wurde - der Forward muss zwar noch einiges lernen, kann mittelfristig aber der Walking Bucket sein, den Denver noch benötigt. Die schlechten Nachrichten: Jamal Murray ist verletzt, Paul Millsap ebenfalls, und Gary Harris hat seinen Abschluss fast komplett verloren. Und die Defense? Seit Mitte Dezember nur noch Platz 26. Das hat (immer noch) kein Contender-Format.

Von 12 auf 4: Utah Jazz (29-13)

Auch wenn die 10-Spiele-Siegesserie ihr Ende fand: Da sind sie endlich, die Jazz! Kein Team im Westen war zuletzt formstärker als Utah, spätestens seit dem Trade für Jordan Clarkson, der für dringend benötigten Punch von der Bank gesorgt hat. Wichtiger waren jedoch die Entwicklungen von Donovan Mitchell und Rudy Gobert, die beide All-Stars sein sollten, sowie die Re-Integration von Joe Ingles in die Starting Five. Was passiert nun mit Mike Conley? Ihren besten Basketball haben die Jazz nicht zufällig ohne ihn gespielt. Kommt er wie bei seiner Rückkehr gegen die Kings nun konstant von der Bank?

Von 3 auf 3: L.A. Clippers (30-13)

Die Clippers-Saison firmiert weiter unter dem Mantra "Weckt mich, wenn die Playoffs anfangen". Das macht sie schwer einzuschätzen, aussagekräftig ist aber folgende Statistik: Von 18 Spielen, die Paul George und Kawhi Leonard zusammen absolviert haben, wurden 14 gewonnen, dieser Kurs passt. Große Sorgen muss man sich trotz der teilweise frustrierenden Inkonstanz nicht machen, zumal Kawhi seine Wurfkrise hinter sich gelassen hat (über 60 Prozent True Shooting in Dezember und Januar). Dass die Clippers ihr Potenzial noch lange nicht abrufen, ist allerdings auch klar.

Von 2 auf 2: Los Angeles Lakers (34-8)

Nach kurzer Schwächephase rund um Weihnachten mit vier Pleiten am Stück haben sich die Lakers umgehend stabilisiert und direkt wieder neun Siege am Stück geholt, obwohl Anthony Davis teilweise verletzt fehlte. Im Westen ist kein Team konstanter, allerdings bleibt die Frage nach der dritten Option ungeklärt, da Kyle Kuzma weiter mehr Schatten als Licht im Spiel hat - auf fast jede Top-Leistung folgt ein Totalausfall. Die Abhängigkeit von LeBron James bleibt problematisch, hier würde die kolportierte Verpflichtung von Darren Collison helfen. Ganz fertig wirkt der Kader noch nicht.

Von 1 auf 1: Milwaukee Bucks (38-6)

Keine Änderung an der Spitze. Die Bucks haben über die gesamte Saison noch nie zwei Spiele in Folge verloren und mit großem Abstand das beste Net-Rating aller Teams (12) sowie die (klar) beste Defense. Giannis Antetokounmpo stampft in einer guten halben Stunde Spielzeit fast alles in Grund und Boden, das System funktioniert aber auch ohne den MVP - selbst wenn Giannis sitzt, beträgt das Net-Rating noch 8 (das wäre Platz 3 in der NBA!). Ein Sonderlob geht an dieser Stelle an George Hill, der eine perfekte Saison als Backup-Aufbau hinlegt. Zu diesem Zeitpunkt Titelkandidat Nr. 1.