Westbrook hat bei seinem ersten Sieg mit den Rockets Geschichte geschrieben. Antetokounmpo flog derweil bei der Niederlage seiner Bucks erneut raus.
Russell Westbrook hat bei seinem ersten Sieg mit den Houston Rockets Geschichte geschrieben. Giannis Antetokounmpo flog derweil bei der Niederlage seiner Milwaukee Bucks erneut raus.
Trae Young führte die Atlanta Hawks mit einer Galavorstellung zum zweiten Sieg, dazu konnten die Boston Celtics sich erstmals über einen richtig starken Kemba Walker freuen.
Milwaukee Bucks (1-1) - Miami Heat (2-0) 126:131 OT (BOXSCORE)
- Was für ein kurioses Spiel in Milwaukee! Die Bucks führten bereits mit 21 Punkten, doch auf den Schultern von Goran Dragic (25 Punkte) fighteten sich die Heat zurück ins Spiel und hätten dieses sogar schon in der regulären Spielzeit gewinnen können. Stattdessen gelang ihnen dies dann in der Verlängerung, und das, obwohl Jimmy Butler gar nicht mit dabei war.
- Das galt in der Verlängerung auch für Giannis Antetokounmpo. Nachdem der MVP (29 Punkte, 17 Rebounds, 9 Assists, 8 Turnover) am Ende des vierten Viertels noch mit einem Tip-In für den Ausgleich gesorgt hatte, foulte er in der Overtime wie schon im vorigen Spiel gegen die Rockets aus. Diesmal konnte Milwaukee das Spiel ohne ihn jedoch nicht mehr gewinnen, zumal auch George Hill sich Foul Nr. 6 abholte.
- So gehörte die Verlängerung den Heat, bei denen Dragic sowie der ebenfalls bärenstarke Bam Adebayo (19 Punkte, 13 Rebounds, 8 Assists) in diesem Abschnitt alle 10 Punkte ihres Teams erzielten. Bei den Bucks waren drei getroffene Freiwürfe durch Khris Middleton (25) die einzigen Punkte, die nach Giannis' Rauswurf noch erzielt wurden.
- Miami präsentierte sich da etwas ausgeglichener. Insgesamt sieben Spieler punkteten zweistellig, darunter auch wieder die beiden Rookies Tyler Herro (14) und Kendrick Nunn (18). Die Bank gewann ihr Duell vor allem dank Dragic mit 62:36.
- "Das Frustrierende ist, nicht dort draußen zu sein und meinem Team helfen zu können", sagte Antetokounmpo über seine zweite Ejection im zweiten Spiel. "Ich weiß nicht, ob wir das Spiel sonst gewonnen hätten, aber ich hätte es gerne versucht. Ich muss offensichtlich daraus lernen und es nächstes Mal besser machen."
Detroit Pistons (1-2) - Philadelphia 76ers (2-0) 111:117 (BOXSCORE)
- Auch im zweiten Spiel der Saison konnten die Sixers einen Sieg einfahren, obwohl es gegen die Pistons lange ziemlich eng blieb. Während Joel Embiid (Knöchel) pausieren musste, führte Tobias Harris sein Team mit 29 Punkten an.
- Detroit musste dabei ebenfalls auf seinen besten Mann verzichten, da Blake Griffin noch immer nicht sein Saisondebüt geben konnte. In seiner Abwesenheit war Derrick Rose (31 Punkte) der Topscorer und der Grund dafür, warum die Pistons noch im dritten Viertel zeitweise mit 13 Punkten vorn lagen. Dwane Casey monierte danach, dass er dem nominellen Backup-Guard nicht mehr Minuten geben könne.
- "Glaubt mir, ich würde ihn gerne 40 Minuten pro Spiel einsetzen", sagte der Head Coach über den oft verletzten Rose. "Aber das geht für ihn einfach nicht." Rose stand 27 Minuten auf dem Court und traf dabei 14 seiner 21 Würfe.
- Die Pistons haderten indes mit ihren Ballverlusten (23) - und mit der Länge der Sixers, an der sich auch ohne Embiid nichts geändert hatte. Philly erlaubte den Pistons nur 5 Offensiv-Rebounds, der Impact von Andre Drummond (13 Punkte, 12 Rebounds) hielt sich somit in Grenzen, zumal der Center in nur 25 Minuten ausfoulte.
- Philly profitierte neben Harris auch davon, dass mit Al Horford ein idealer Embiid-Ersatz verpflichtet wurde. Der Veteran kam auf 23 Punkte. Von der Bank machte zudem Mike Scott mit 17 Punkten (5/6 Dreier) einen ganz starken Eindruck.
Atlanta Hawks (2-0) - Orlando Magic (1-1) 103:99 (BOXSCORE)
- Ob Trae Young wohl Lust auf die neue Saison hat? Nachdem der Sophomore im ersten Spiel bereits 38 Punkte aufgelegt hatte, toppte er diese Leistung nun noch einmal um einen Zähler. Mit 39 Punkten (16/25 FG, 5/10 Dreier), 7 Rebounds und 9 Assists führte Young die Hawks zum zweiten Sieg im zweiten Spiel.
- Es waren auch keineswegs leere Zahlen - im Gegenteil. Die letzten 8 Punkte der Hawks kamen von Young, im Alleingang zog er den Magic am Ende davon und war nicht mehr zu stoppen. "Das macht große Spieler zu dem, was sie sind. Sie sind in den großen Momenten da", klopfte sich Young danach verdientermaßen selbst auf die Schulter.
- Zuvor hatten sich beide Teams ein Duell auf durchwachsenem Niveau geliefert. Die Magic trafen katastrophal von der Dreierlinie (16,1 Prozent) und hatten generell Probleme mit ihrer Offense, Evan Fournier war mit 23 Punkten noch der beste Spieler. Markelle Fultz gefiel zudem mit 12 Punkten von der Bank, der ehemalige Nr.1-Pick traf sogar zwei der nur fünf Dreier seines Teams.
- Am Ende waren die Hawks dennoch besser, auch wenn bei ihnen Jabari Parker und Kevin Huerter mit je 10 Punkten schon die besten Scorer nach Young waren. John Collins (9, 12 Rebounds) blieb klar unter seinen Möglichkeiten, die beiden Lottery-Picks Cam Reddish und De'Andre Hunter kamen auf jeweils 6 Punkte.
- Aber dafür hatte man ja Young. "Er ist einfach clutch", sagte Collins über seinen Point Guard. "Er hat einfach dieses Gen. Spieler wie er nehmen gerne die Würfe am Ende und rechnen immer damit, dass sie reingehen."
New York Knicks (0-3) - Boston Celtics (2-1) 95:118 (BOXSCORE)
- Im dritten Anlauf hat Kemba Walker sein erstes echtes Topspiel für sein neues Team abgeliefert. In seiner Heimatstadt New York führte der Point Guard die Celtics mit 32 Punkten (7/12 Dreier) zu einem ungefährdeten Sieg.
- Dabei taten sich die Celtics in der ersten Hälfte noch schwer, zur Pause lagen die Knicks vor allem dank Nr.3-Pick R.J. Barrett (26 Punkte) sogar mit 51:46 vorn. Nach der Pause jedoch funktionierte Bostons Offense wesentlich besser, stolze 72 Punkte schenkten die Gäste New York in den letzten beiden Vierteln ein.
- Dabei zeigten neben Walker vor allem die Jays gute Vorstellungen. Jaylen Brown kam auf 19 Punkte, Jayson Tatum legte 15 Zähler auf, wenn auch ziemlich ineffizient (5/17 FG). Von der Bank kamen Marcus Smart (12) und Carsen Edwards (10) noch auf zweistellige Punktzahlen. Daniel Theis fehlte aufgrund von Knöchelproblemen.
- Im letzten Viertel wurde dafür Publikumsliebling Tacko Fall auf Seiten der Celtics erstmals eingesetzt. Der 2,29-m-Hüne kam auf 4 Punkte - und zeigte sich im Anschluss begeistert. "Das war unglaublich. Ich wusste das ganze Spiel über nicht, ob es passieren würde. Als wir unsere Führung ausgebaut haben, wuchs in mir die Hoffnung, dass es passieren könnte", so Fall.
Cleveland Cavaliers (1-1) - Indiana Pacers (0-2) 110:99 (BOXSCORE)
- Wenn die Veteranen mitwirken dürfen, können die Cleveland Cavaliers durchaus noch ordentlichen Basketball spielen. Das zeigten sie in dieser Partie gegen Indiana, in der Tristan Thompson (25 Punkte, 13 Rebounds) und Kevin Love (21, 13, 9 Assists) unter dem Korb dominierten und von den Pacers nicht zu stoppen waren.
- Der Erfolg repräsentierte den ersten NBA-Sieg vom neuen Cavs-Coach John Beilein, der nach dem Spiel von Love & Co. eine Taufe in der Kabine über sich ergehen lassen musste, allerdings nur mit Wasser.
- Beilein hatte dabei einigen Grund zur Freude. So versenkte Thompson seinen ersten Karriere-Dreier, aber auch die beiden jungen Guards zeigten gute Vorstellungen. Sophomore Collin Sexton kam auf 18 Punkte, Nr.5-Pick Darius Garland lieferte 12 Punkte. Und die Offense lief, vor allem dank des Passspiels von Love, fast schon hochklassig.
- Was allerdings auch mit einigen Problemen beim Gegner zu tun hatte. Während Malcolm Brogdon mit 30 Punkten und 10 Assists ein überragendes Spiel machte, ließen sich vor allem die Bigs Myles Turner und Domantas Sabonis von ihren Gegnern die Butter vom Brot nehmen.
- Defensiv bekamen die Pacers zudem nie wirklich Zugriff. "Sie konnten machen, was sie wollten", ärgerte sich Head Coach Nate McMillan vor allem über das zweite Viertel, das Cleveland mit 39:20 gewann. "Man kann nicht 39 Punkte in einem Viertel kassieren. Sie waren heute einfach aggressiver als wir."
Chicago Bulls (1-2) - Toronto Raptors (2-1) 84:108 (BOXSCORE)
- Die Raptors haben in Kawhi Leonard zwar ihren besten Spieler verloren, tief und defensivstark sind sie aber nach wie vor. Das bekamen in dieser Partie die Bulls zu spüren, und zwar sehr: Nach drei Vierteln war die Partie schon entschieden.
- Chicago bekam offensiv kein Bein auf den Boden. Wendell Carter war mit 12 Punkten schon Topscorer, als Team trafen die Bulls nur fürchterliche 29,9 Prozent aus dem Feld und 25,7 Prozent von der Dreierlinie. Da reichte den Raptors auf der anderen Seite schon eine ordentliche Vorstellung (46,3 Prozent FG) für einen Blowout in fremder Halle.
- Pascal Siakam führte seine Mannschaft dabei mit 19 Punkten an, Serge Ibaka kam von der Bank auf 18 Zähler, O.G. Anunoby lieferte 17 und Fred VanVleet 16 Punkte. Fünf Minuten vor Schluss konnte Nick Nurse dabei schon ganz entspannt alle Leistungsträger vom Court nehmen.
Houston Rockets (1-1) - New Orleans Pelicans (0-3) 126:123 (BOXSCORE)
- Im zweiten gemeinsamen Spiel konnten James Harden und Russell Westbrook ihren ersten Sieg einfahren - und letzterem gelang dabei ein Meilenstein: Mit 28 Punkten, 13 Assists und 10 Rebounds fuhr Westbrook das 139. Triple-Double seiner Karriere ein. Damit hat er Magic Johnson hinter sich gelassen, nun steht in der ewigen Bestenliste nur noch Oscar Robertson (181) vor ihm.
- "Ich weiß, dass Triple-Doubles heutzutage normal wirken, aber ich bin stolz darauf, wie viel Energie und wie viele Opfer ich bringe, um auf diesem Level spielen zu können", sagte Westbrook danach. "Für mich ist das etwas Besonderes, weil ich nie dachte, dass ich es in die NBA schaffe, als ich aufgewachsen bin. Jetzt stehe ich in den Geschichtsbüchern. Das ist ein Segen für mich."
- Gespielt wurde derweil auch noch, und die Partie war durchaus unterhaltsam - wenn auch teilweise nicht hochklassig. James Harden etwa kam zwar auf 29 Punkte, traf allerdings nur verheerende zwei seiner 18 Dreierversuche. Houston konnte die Partie nicht kontrollieren, über weite Strecken wirkten die Pelicans auch ohne Jrue Holiday wie das bessere Team. Vor allem dank Brandon Ingram, der bärenstarke 35 Punkte und 15 Rebounds auflegte.
- Die Partie blieb bis zum Ende knapp. Zwei Minuten vor Schluss brachte Harden die Rockets per And-1 mit 6 Punkten in Front, doch Josh Hart (23 Punkte) erzielte prompt die nächsten 5 Zähler. 6 Sekunden vor Schluss traf Westbrook dann beide Freiwürfe, der letzte Dreierversuch von Hart verfehlte sein Ziel. So bleiben die Pelicans in dieser Saison weiterhin sieglos.
San Antonio Spurs (2-0) - Washington Wizards (1-2) 124:122 (BOXSCORE)
- Das ging gerade noch einmal gut für die Spurs. Nachdem San Antonio sich über vier Viertel mit den Wizards abmühte, sorgte DeMar DeRozan fünf Sekunden vor Schluss mit einem ganz schwierigen Wurf für die Führung. Auf der anderen Seite blockte Derrick White Bradley Beal bei dessen Versuch, das Spiel noch auszugleichen.
- Zuvor war es das ganze Spiel über ein Hin und Her, kein Team konnte sich je wirklich absetzen. Das Tempo war dabei hoch, Defense wurde auf beiden Seiten nicht unbedingt groß geschrieben. So kam DeRozan auf 26 Punkte, LaMarcus Aldridge sogar auf 27. Dejounte Murray zeigte mit 19 sowie 10 Rebounds ebenfalls einen starken Auftritt.
- Doch die Wizards leisteten eifrig Gegenwehr. Beal erzielte 25 Punkte, der beste Mann war mit Davis Bertans aber ein Ex-Spur. Für seine 23 Punkte traf Bertans jeden seiner sieben Würfe aus dem Feld und Gregg Popovich zeigte sich im Anschluss dankbar, dass der Forward nicht den letzten Wurf der Wizards genommen hatte. "Ich wäre fast auf den Court gesprungen", so Pop. "Er hatte ein großartiges Spiel, er war wundervoll. Ich freue mich für ihn."
- Grund zur Freude bereitete auch das Wizards-Debüt von Isaiah Thomas. Von der Bank kommend erzielte der frühere All-Star 16 Punkte und 5 Assists, erzielte dabei auch vier Dreier. Gemeinsam mit Bertans und Moritz Wagner (9) führte er einen guten Wizards-Benchmob an, der die Partie offen hielt.
- Wagner traf dabei in 18 Minuten vier seiner sieben Würfe, holte 4 Rebounds und 3 Blocks. Isaac Bonga startete erneut und kam auf 4 Punkte, 6 Rebounds und 4 Assists. Bei den Spurs sammelte Jakob Pöltl in 15 Bank-Minuten 6 Zähler, 6 Rebounds, 4 Assists und 3 Blocks.
Utah Jazz (2-1) - Sacramento Kings (0-3) 113:81 (BOXSCORE)
- Zum zweiten Mal in dieser Saison gewannen die Jazz, und zum ersten Mal konnten sie danach so richtig zufrieden sein. Insbesondere mit Bojan Bogdanovic, der Utah mit 26 Punkten zu einem nie gefährdeten Blowout gegen die Kings führte.
- Der Neuzugang traf dabei fünf seiner neun Dreier und nahm die Scoring-Last vom Backcourt, wo sich Donovan Mitchell (15) und Mike Conley (12, 8 Assists, 5/11 FG) fast schon zurücklehnen konnten. Die Partie war schon zur Pause entschieden, als Utah mit ganzen 25 Punkten vorne lag.
- Die Jazz trafen dabei 56,4 Prozent aus dem Feld und 48,6 Prozent von der Dreierlinie, was Bände sprach über die verheerende Defense der Kings. Nicht, dass deren Offense besser gewesen wäre. Dewayne Dedmond war mit 11 Punkten schon Topscorer.
Phoenix Suns (2-1) - Los Angeles Clippers (2-1) 130:122 (Spielbericht)