Rekord-Brady, Big Ben verletzt

SPOX
28. September 201510:30
Tom Brady und die New England Patriots hatten gegen Jacksonville keine großen Problemegetty
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Mit einer Offensiv-Explosion zerlegen die Patriots Jacksonville, Tom Brady macht die 400 voll. Glück im Unglück dagegen in Pittsburgh - Ben Roethlisberger bleibt eine lange Zwangspause wohl erspart, dennoch fällt der QB erstmal aus. Die Colts gewinnen, Weedens Magie hält nur kurz. Der späte Abend bringt Blowouts in Seattle, Arizona und Miami - und J.J. Watt lacht über einen Kicker. Zum Abschluss des Sonntags bat Peyton Manning Matthew Stafford zum Shootout - und behielt die Oberhand. Detroit hat große Sorgen.

New York Giants (1-2) - Washington Redskins (1-2) 32:21 (12:0, 3:6, 3:0, 14:15) BOXSCORE

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Dallas Cowboys (2-1) - Atlanta Falcons (3-0) 28:39 (14:7, 14:10, 0:8, 0:14) BOXSCORE

"Einen talentierteren Passer sieht man so schnell nicht", hatte Cowboys-Eigner seinen neuen Quarterback-Starter Brandon Weeden gelobt. Dieser Satz wurde allerorts belächelt, doch gegen die Falcons sah es zu Beginn danach aus, als hätte Jones nicht ganz unrecht! Kein Tony Romo, kein Dez Bryant - egal. Mit Running Back Joseph Randle (87 YDS, 3 TDs, der schon in der ersten Halbzeit drei Touchdowns erzielte, wurde die Falcons-Defense förmlich überrannt! Dazu zeigte Weeden (22/26, INT), dass er nicht umsonst das Cowboy-Jersey trägt und spielte zu Beginn hochprozentigen Football.

Dummerweise konnte die Defense der Cowboys den gegnerischen Running Back genauso wenig stoppen wie auf der anderen Seite. Devonta Freeman (30 CAR, 141 YDS) legte für die Falcons nämlich ebenfalls drei Scores auf, darunter auch das 32:28 zu Beginn des Schlussviertels. Da war die Cowboys-Offense nach 28 Punkten in der ersten Hälfte schon ins Stottern geraten. "Wir wollen den Ball bewegen und Punkte machen - mir egal, wie. Laufen, passen, drei Punkte für ein Field Goal - Hauptsache wir bewegen den Ball und punkten."

Der Unterschied: Dallas vermisst Bryant, aber die Falcons haben einen Julio Jones. Der Wide Receiver ist der vielleicht dominanteste Passfänger der Liga derzeit und hat mit Normalsterblichen nur noch die Statur gemein - ansatzweise. 12 Catches, 164 Yards und der TD zum 39:28. Während sich die Falcons über drei Siege zum Saisonauftakt freuen, weiß man bei den Cowboys spätestens jetzt, dass es ohne Romo ganz schwer wird. "Wir haben viel richtig gemacht", sagte Weeden. "Nur eben in der zweiten Hälfte nicht mehr." Vielleicht hat Jerry Jones ja noch eine Super-Defense in der Hinterhand.

New England Patriots (3-0) - Jacksonville Jaguars (1-2) 51:17 (10:0, 10:3, 17:7, 14:7) BOXSCORE

18 Sekunden vor der Halbzeitpause: Tom Brady stand mal wieder unbedrängt in der Pocket, schaute sich um - und feuerte dann einen Pass über kurze Distanz in die Arme eines völlig freien Receivers in der gegnerischen Endzone. Diesmal war der Touchdown aber historisch - es war nämlich der 400. Touchdown-Pass in der Karriere des vierfachen Super-Bowl-Champions! Damit befindet er sich in illustrer Gesellschaft: Nur Dan Marino, Brett Favre und Peyton Manning haben mehr. "Es spielt keine Rolle für mich, ob wir den Ball werfen oder in die Endzone laufen", wehrte Brady ab. "So lange wir punkten und gewinnen, habe ich meinen Spaß."

Gegen die völlig überforderten Jacksonville Jaguars hätte sich wohl auch Bill Belichick als QB betätigen können: Die ersten neun Drives resultierten neunmal in Punkten, da durfte jeder ran: Running Back LeGarrette Blount etwa brachte es im ersten Spiel nach abgesessener Sperre auf drei Touchdowns, sein Vordermann fand ebenso einmal den Weg in die Endzone. Der deutsche Offensive Tackle Sebastian Vollmer teilte sich seine Snaps wieder mit Marcus Cannon.

Den Jaguars gelang nur einmal ein langer Touchdown-Pass von Blake Bortles auf Allen Hurns über 59 Yards und ein weiterer Score in den Schlussminuten, ansonsten war der Gegner einfach nur drei oder vier Nummern zu groß, zumal sich auch noch einige Spieler in der Secondary verletzten. "Wir hatten nur drei Safeties aktiv und zwei haben sich verletzt", erklärte Cornerback Devon House. "Safety zu spielen, obwohl man dort noch nie trainiert hat? Das ist hart, Mann."

Baltimore Ravens (0-3) - Cincinnati Bengals (3-0) 24:28 (0:7, 0:7, 7:0, 17:14) BOXSCORE

Die Playoffs sind mit Andy Dalton immer drin in Cincinnati, ein Sieg in der Postseason bisher jedoch nicht. Die "Red Rifle" bietet eben Licht und Schatten. Licht etwa in der 8. Minute, als er die Beine in die Hand nahm und mit einem Wackler selbst aus 7 Yards den Touchdown markierte. Licht auch, als er im Schlussviertel einen tiefen Ball auf Receiver-Star A.J. Green (227 YDS! 2 TDs) markierte und der sich irgendwie gegen zwei Verteidiger durchsetzte und 80 Yards zum Touchdown sprintete.

Aber eben auch Schatten wie in der 53. Minute, als er zu lange in der Pocket stand und von Pass Rusher Elvis Dumervil in einen Pfannkuchen verwandelt wurde - den herrenlosen Ball trug Ravens-Linebacker C.J. Mosley zum Touchdown zurück.

Dass die Ravens trotz ihres desaströsen Running Games (18 CAR, 36 YDS ) überhaupt irgendwie im Spiel blieben, lag einzig und allein an Receiver Steve Smith Senior. Der Mann ist 36 Jahre alt, hat bereits seinen Abschied zum Saisonende angekündigt - und spielte an diesem Abend fast in einer eigenen Liga. Zuerst ein spektakulärer 50-Yard-Catch-and-Run die rechte Seitenlinie hinunter, knapp vier Minuten vor dem Ende ein tiefer Ball von QB Joe Flacco. Fazit: 13 Catches, 2 Touchdowns, 186 Yards. Mithalten konnte da nur Green - 130 Sekunden vor dem Ende fing er den Pass zum Sieg. Nach drei Wochen eindeutig mehr Licht als Schatten bei Andy Dalton (383 YDS, 3TDS, INT). "Wir haben unseren Kurs beibehalten und unsere Offense gespielt", erklärte Green. "Das ist nicht unser erstes Rodeo."

Carolina Panthers (3-0) - New Orleans Saints (0-3) 27:22 (0:3, 10:7, 10:6, 7:6) BOXSCORE

"Ich wette, dass einige dieser Backups wirklich glänzen würden, wenn sie nur eine Chance bekämen." Diese Worte spricht Luke McCown, Profi-Ersatz-Quarterback von den Saints, derzeit in einem kultigen Werbespot für einen Mobilfunkanbieter in den USA. Niemand hätte damit gerechnet, dass der Bruder von Josh McCown so schnell eine Chance erhalten würde - doch die Verletzung von Drew Brees macht's nötig.

McCown machte seine Sache gut, konnte teilweise sogar glänzen - aber seine 310 Yards bei 58 Pass-Versuchen reichten nicht für den ersten Sieg der Saints in diesem Jahr. 10:0 hatte man nach einem Touchdown von Running-Back-Kraftwürfel Mark Ingram geführt, aber Cam Newton bekam die Defense einfach nicht in den Griff. "Herausragend", lobte Coach Ron Rivera. "Er hat viele gute Entscheidungen getroffen." Der athletische Quarterback der Panthers konnte laufen (33 YDS, TD) und passen (315 YDS, 2 TDs) wie er wollte und war vor allem mit seinem Tight End Greg Olsen (134 YDS, 2 TDs) ein Herz und eine Seele. Mit einer spektakulären Interception 69 Sekunden vor Schluss machte Carolinas Cornerback Josh Norman schließlich den Deckel drauf.

Gut möglich, dass McCown kommenden Sonntag eine weitere Chance erhält, sein Können unter Beweis zu stellen. Schafft er das nicht, sind die Playoffs im Big Easy wohl nur ein schöner Traum.

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New York Jets (2-1) - Philadelphia Eagles (1-2) 17:24 (0:3, 7:21, 0:0, 10:0) BOXSCORE

Wir haben einen Puls in Philadelphia. Gegen die bis dato so exzellente Defense der Jets brachten die Eagles zum ersten Mal in dieser Saison ihr Running Game in Stellung - und das auch ohne DeMarco Murray. Ryan Matthews erlief 108 Yards, sein Konterpart Darren Sproles betätigte sich gleich als doppelte Bedrohung: Ein Touchdown gelang ihm aus dem Backfield, dazu kam ein Punt-Return aus 89 Yards Entfernung in die Endzone.

Und die schwache Defense der Eagles: Die zwang die Jets zu gleich vier Turnovern - wobei "zwingen" ja immer relativ ist. Die drei Interceptions von Ryan Fitzpatrick taten weh, waren aber bei weitem nicht so kurios wie ein Fumble von Receiver Brandon Marshall. Der versuchte vor der Halbzeit nämlich im Fallen ein Lateral, also einen Pass zu einem Teamkollegen hinter ihm. Allerdings warteten da nur Eagles, die das Geschenk dankbar annahmen.

Marshall (109 YDs, TD) hatte auch eine Menge gute Offensiv-Aktionen, ohne den verletzten Eric Decker waren Fitzpatricks Optionen jedoch beschränkt. Zudem fehlte bei den Jets Running Back Chris Ivory. Eagles-QB Sam Bradford hatte auch diesmal wieder Probleme und brachte nur jeden zweiten Pass an den Mann, darunter war jedoch ein extrem wichtiger Touchdown zu Matthews. "In den ersten Wochen war der Druck sehr groß", erklärte er. "Wir wollten wohl alle ein bisschen zu viel. Der erste Sieg ist immer schön, jetzt ist dieser Druck erstmal weg."

Cleveland Browns (1-2) - Oakland Raiders (2-1) 20:27 (0:3, 3:14, 7:3, 10:7) BOXSCORE

Als die Interception von Josh McCown wenige Sekunden vor dem Ende in den Armen von Cornerback-Legende Charles Woodson landete und damit der erste Auswärtssieg der Raiders nach zuvor elf Pleiten feststand, wünschte sich der eine oder andere Browns-Fan sicherlich, dass Johnny Manziel diesen Deep Ball ausgepackt hätte. Der kam an diesem Abend allerdings nicht von der Ersatzmann herunter, was einige Fans im Laufe des Abends auch mit Buhrufen und Sprechchören quittierten. Ganz besonders natürlich nach dem Pick.

Dabei hatte McCown (341 YDS, 2 TDs), der Week 2 wegen einer Gehirnerschütterung verpasst hatte, keinen schlechten Job gemacht. Ein Touchdown auf Travis Benjamin (45 YDS, TD) stellte auf 20:27, und hätte eben jener Benjamin nicht vier Minuten vor dem Ende einen Punt fallen lassen, es hätte zur Overtime reichen können. "Wir wollen, dass unser Quarterback gut spielt, aber wir müssen ihn auch unterstützen", lamentierte Coach Mike Pettine.

Stattdessen jubeln die Raiders, die zum ersten Mal seit 2011 eine positive Bilanz aufweisen. "Man muss solche Spiele gewinnen, wenn man langfristige Veränderungen herbeiführen will", so Woodson. QB Derek Carr (314 YDS, 2 TDs) setzte seinen Aufwärtstrend fort und scheint mit Rookie-Receiver Amari Cooper (134 YDS) ein formidables Gespann zu bilden, dazu kamen 139 Rushing Yards und ein Score von Latavius Murray.

Tennessee Titans (1-2) - Indianapolis Colts (1-2) 33:35 (0:7, 10:7, 17:0, 6:21) BOXSCORE

Es wird nur sehr langsam besser bei den Colts - und vielleicht auch bei Andrew Luck. Eiserne Regel: Niemals zu früh in der Saison überreagieren, aber nach zwei weiteren richtig üblen Picks gegen die Titans klingelten vor dem letzten Viertel gegen Tennessee die Alarmglocken bei den Hufeisen. Es fehlt im Team schlicht und ergreifend an Talent - und Luck versucht im steten Angesicht mehrerer Rusher einfach zu viel.

Dabei hatte der Tag mit einem 48-Yard-Monster-Catch von TY Hilton so gut begonnen, Frank Gore brachte das Leder aus kürzester Distanz in die Endzone, der erste Score vor dem Seitenwechsel in dieser Saison. Ein getippter Pass von Marcus Mariota landete dann in den Armen von Dwight Lowery, der Defensive Back trug ihn 69 Yards zum 14:0 zurück. Egal, nach drei Punts und dem Pick brachte der Rookie seine Offensive dann ein ums andere Mal in Position, die Folge waren im zweiten und dritten Viertel 27 Punkte in Serie.

So ganz unfähig ist Luck dann aber natürlich auch nicht. 35-Yard-Touchdown auf Rookie Philipp Dorsett, nach einer weiteren Interception dann 13 Yards auf Donte Moncrief - Führung Indy. Und weil Frank Gore dann noch einen weiteren TD-Run hinlegte, reichte es zum Sieg: Die Titans hatten kurz vor Schluss zwar noch die Chance auf Verlängerung, doch Jalston Fowlers Zwei-Punkt-Versuch brachte nichts ein - außer eine Verletzung für selbigen Running Back. Erster Sieg für die Colts, bei denen Björn Werner in der Defense unauffällig spielte. "Der Sieg war wichtig", freute sich Luck. "Tennessee ist gut, in unserer Division, auswärts. Vielleicht ist das der Start einer Serie."

Minnesota Vikings (2-1) - San Diego Chargers (1-2) 31:14 (3:0, 7:7, 14:0, 7:7) BOXSCORE

Am 24. November 2013 hatte Adrian Peterson zuletzt einen Ball in die gegnerische Endzone getragen. Nachdem er fast die komplette letzte Saison aussetzen musste, schienen die Vorzeichen auch an diesem Sonntag nicht allzu gut - wenn auch sehr erfreulich: Nur wenige Stunden vor dem Kickoff brachte seine Frau Sohn Axyl Eugene Peterson zur Welt.

Vielleicht hatte er deshalb den Kopf frei, vielleicht lag es am guten Blocking vor ihm - vielleicht ist er auch nur richtig gut: "All Day" legte zunächst einen 2-Yard-Touchdown hin, im dritten Viertel folgte ein patentierter 43-Yard-Score. 20 Carries, 126 Yards - Berichte über einen Leistungsabfall seinerseits waren eindeutig verfrüht. "Ich war heute leichtfüßiger", erklärte Peterson. "Ich fühlte mich gut, körperlich und geistig. Ja, ich glaube ich bin zurück."

Philip Rivers (246 YDS, TD, INT) hielt auf der Gegenseite ebenfalls eine Serie am Laufen - im neunten Spiel am Stück warf er eine Interception. Diese brachte Chad Greenway 91 Yards für sechs Punkte zurück. Mitte des Schlussviertels war Rivers' Arbeitstag dann beendet, das Spiel schon längst außer Reichweite. Einen guten Arbeitstag erwischte für San Diego nur Keenan Allen (133 YDS, 2 TDs). Teddy Bridgewater konnte sich angesichts von 163 Rushing Yards zurückhalten (121 YDS, INT).

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St. Louis Rams (1-2) - Pittsburgh Steelers (2-1) 6:12 (0:3, 3:6, 0:0, 3:3) BOXSCORE

Erst Feuer, dann Drama in St. Louis - und wohl Glück im Unglück für die Steeler Nation. Fast 40 Minuten waren gespielt, da kam Rams-Strong Safety Mark Barron zu Ben Roethlisberger (20/24, 192 YDS, INT) herangerauscht und rutschte mehr als unglücklich ins linke Knie des zweifachen Super-Bowl-Siegers, als der gerade loslaufen wollte. Die Zeitlupen bewiesen: Big Bens Knie hatte richtig was abgekriegt. Der Hüne wurde in die Kabine gefahren, sein Abend war vorbei. Auf Krücken verließ er das Stadion, sein Gesicht sprach Bände. "Ich habe sein Bein erwischt, als ich ankam", entschuldigte sich Barron später. "Mit seinem Knie hatte ich nichts zu tun, ich weiß auch gar nicht, wie er gefallen ist."

Mit Roethlisbergers Ersatzmann Michael Vick (5/6, 38 YDS) schafften es die Steelers, das Spiel über die Zeit zu retten, weil St. Louis offensiv auch überhaupt nichts einfiel. Viel Positives also bei den Steelers: Running Back Le'Veon Bell (62 YDS, TD) ist zurück, Antonio Brown (108 YDS, TD) immer noch nicht zu stoppen, die Defense diesmal stark. Aber das ist nur ein schwacher Trost... "Ich stand unter Schock", sagte auch Vick. "Jemanden wie Ben will man nie verletzt sehen."

Schon vor dem Kickoff hatte das Spiel für Schlagzeilen gesorgt, als das pompöse Feuerwerk zum Rams-Einmarsch einen quadratmetergroßen Fleck des Turfs in Brand gesteckt hatte. Bis die Feuerlöscher zum Einsatz kamen und der künstliche Rasen mit einem Ungetüm von Staubsauer gereinigt worden war, war über eine halbe Stunde vergangen. Einige Stunden nach Spielende war dann für die Steelers zumindest leichtes Aufatmen angesagt: Offenbar hat sich Roethlisberger eine Verstauchung sowie eine Prellung zugezogen und wird für vier bis sechs Wochen ausfallen, das Kreuzband ist aber nicht schwerer beschädigt. Er sollte somit im Laufe der zweiten Saisonhälfte zurückkehren.

Houston Texans (1-2) - Tampa Bay Buccaneers (1-2) 19:9 (7:0, 0:9, 3:0, 9:0) BOXSCORE

Kyle Brindza verwandelte für die Buccaneers zwar ein beachtliches 58-Yard-Field Goal in Houston, trotzdem sollte er seine Bewerbungsmappe besser auf Hochglanz polieren: Der 22-Jährige hatte sich in der Preseason gegen Veteranen wie Connor Barth durchgesetzt, verfehlte an diesem Nachmittag aber gleich drei Field-Goal-Versuche aus 43, 41 und 33 Yards. Und noch einen Extrapunkt. Macht zusammen 10 Punkte - und Houston gewann mit 10.

Rookie-QB Jameis Winston (17/36, 261 YDS, TD, INT) allein konnte das Ruder ebenfalls nicht herumreißen, zumal Lieblingsziel Mike Evans gleich mehrere Bälle fallen ließ. Dazu 57 Yards nur durch das Laufspiel - reicht nicht. Ryan Mallett hat schon ein paar NFL-Jahre intus und eröffnete den Scoring-Reigen mit einer lockeren kurzen Slant zu DeAndre Hopkins (101 YDS). Danach regierte das Running Game der Texans (186 YDS), angeführt von Alfred Blue.

In der Defense erledigte J.J. Watt den Rest, Houston feiert den ersten Saisonsieg. "Ihr Kicker hat uns ein bisschen geholfen, also vielen Dank dafür", feixte Watt nach dem Spiel. "Wir haben sie nicht geblockt, sie gingen einfach nicht durch diese gelben Dinger durch - super. Ich hoffe das passiert jetzt immer."

Arizona Cardinals (3-0) - San Francisco 49ers (1-2) 47:7 (14:0, 17:7, 9:0, 7:0) BOXSCORE

Aus Sicht der 49ers war es bereits ein gebrauchter Tag, bevor die eigene Offense überhaupt die gegnerische Hälfte betreten hatte. Colin Kaepernick (9/19, 67 YDS, 4 INTs) wirkte völlig verloren, kam mit Arizonas aggressiver Defense zu keinem Zeitpunkt zurecht - und brachte sein Team so früh in große Nöte. Die ersten beiden eigenen Drives endeten mit Interceptions, welche die Cards-Secondary in die Endzone zurücktrug.

"Wir haben das Spiel heute defensiv an uns gerissen", lobte Cardinals-Coach Bruce Arians und Running Back Chris Johnson (110 YDS, 2 TDs), der seinerseits ein starkes Spiel ablieferte und beeindruckend explosiv wirkte, fügte hinzu: "Es stand ja schon 14:0, bevor wir offensiv überhaupt im Spiel waren." Doch nicht nur die defensive Dominanz war aus Cards-Sicht das Thema, auch die Offense überzeugte erneut und rundete so den nächsten komplettem Team-Vortrag ab. Die Niners wurden nie auch nur gefährlich, schon zur Pause war das Spiel nahezu entschieden.

Neben einem starken Running Game, dem Guard Mike Iupati doch nochmals fehlte, lieferte Larry Fitzgerald (9 REC, 134 YDS, 2 TDs) seine zweite Gala hintereinander ab. San Francisco dagegen offenbarte, wie schon in Pittsburgh, immer wieder große Lücken in der Secondary. Lediglich Running Back Carlos Hyde (15 ATT, 51 YDS) erreichte offensiv Normalform. Jede minimale Hoffnungen auf ein Comeback beendete Kaepernick, als er beim ersten Spielzug nach der Halbzeit seinen vierten und letzten Pick warf. Aus Arizonas Sicht war es der zweite Saisonstart in Folge mit drei Siegen zum Auftakt - eine Marke, die das Team seit 1923/1924 nicht mehr erreicht hatte.

Miami Dolphins (1-2) - Buffalo Bills (2-1) 14:41 (0:14, 0:13, 8:0, 6:14) BOXSCORE

Ein erschreckender Auftritt der Dolphins vor eigenem Publikum. Hinter einer Offensive Line, die den Gegner förmlich zum Pass Rush einlud, hatte es Tannehill unheimlich schwer und leistete sich insgesamt drei Interceptions, gerade die erste Halbzeit war ein Offenbarungseid: Punt, Punt, Punt, Interception, Punt, Pick-Six, Interception. Achtmal wurde er von anstürmenden Gegner getroffen.

Die Bulls traten ihrerseits dagegen wieder so stark auf wie schon in Week 1 gegen die Colts: Quarterback Tyrod Taylor (21/29, 277 YDS, 3 TDs) war fast fehlerlos, das Running Game leistete mit 151 Yards ihr übriges. Besonders Karlos Williams (110 YDS, TD) war wieder richtig gut drauf. Das Spiel war lange entschieden, als Tannehill zwei lange Touchdown-Pässe auf Rishard Matthews (113 YDS) auspackte - und die Zuschauer bedient.

Entsprechend gut gelaunt war Bills-Coach Rex Ryan im Anschluss, als er mit Blick auf Taylor zur Lobeshymne ausholte: "Der Junge hat es drauf. Wir wissen das. Wenn die Protection hält, kann er dich zerstören."

Seattle Seahawks (1-2) - Chicago Bears (0-3) 26:0 (3:0, 3:0, 14:0, 6:0) BOXSCORE

Shutout im Century Link Field! Eine defensiv dominante Vorstellung der Seahawks war von den meisten erwartet worden, konnte man sich schließlich auf die Rückkehr von Kam Chancellor freuen, der sich in Quarterback Jimmy Clausen einem Backup gegenüber sah. Dass es so krass werden würde, war dann vielleicht doch überraschend: Zehn Mal waren die Bears im Ballbesitz - zehn Mal wurde gepuntet. Anders gesagt: Raumgewinn durch Punting: 477 Yards. Raumgewinn durch Pässe von Clausen: 48 Yards.

Seattle hatte offensiv in Halbzeit eins auch Probleme. Running Back Marshawn Lynch musste früh raus und sich am Rücken behandeln lassen, mit 14 Yards hatte er mit dem Ausgang wenig zu tun. Stattdessen musste Backup Thomas Rawls ran, der es bei 16 Carries auf 104 Yards brachte. Viel wichtiger für die Seahawks: Tight End Jimmy Graham wirkte zum ersten Mal wie ein integraler Teil der Offense und fing einen 30-Yard-Touchdown im dritten Viertel. Ebenfalls bärenstark: Returner Tyler Lockett, der einen Kickoff über 105 Yards ins House zurückbrachte.

Zuvor hatte Richard Sherman für ein Highlight gesorgt: Weil sich die Defense komplett auf Lockett konzentrierte, schnappte er sich völlig unbemerkt einen Punt und holte 64 Yards, bevor die Bears wussten, was die Stunde geschlagen hat. RB Marshawn Lynch musste derweil zwar mit einer Oberschenkelverletzung raus, doch Hawks-Coach Pete Carroll beruhigte anschließend: "Er wurde durchgecheckt, und es ist alles im grünen Bereich. wir werden da einfach abwarten müssen." Übrigens: es war der erste Shutout der Bears seit 2002. Vielleicht könnte sich Clausen für den nächsten Verizon-Werbespot bewerben...

Detroit Lions (0-3) - Denver Broncos (3-0) 12:24 (0:0, 6:14, 6:0, 0:10) BOXSCORE

ANALYSEBroncos schlagen zahme Lions

Green Bay Packers (2-0) - Kansas City Chiefs (1-1) (Di., 2:30 Uhr) im LIVESTREAM FOR FREE

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