Der Belgier Remco Evenepoel siegt im Kampf gegen die Uhr, Tadej Pogacar bleibt aber in Gelb.
Remco Evenepoel witzelte im Ziel gelöst mit Fürst Albert von Monaco und freute sich königlich über seinen Zeitfahr-Coup bei der Tour de France: Mit einem Höllenritt durch die Weinberge der Bourgogne hat Belgiens Rad-Wundknabe den slowenischen Teufelskerl Tadej Pogacar bezwungen. Trotz eines Schreckmoments kurz vor dem Ziel feierte der Weltmeister seinen ersten Etappensieg bei der Tour und rückte nahe an den Mann in Gelb heran.
"Ich habe heute jeden Meter genossen, auch wenn es hart war. Ich bin super glücklich", sagte der 24-Jährige vom Team Soudal Quick-Step, der zwei Kilometer vor der Ziellinie aber heftig zusammenzuckte und bang sein Rad checkte: "Ich dachte, ich hätte einen Platten. Ich bin über etwas drübergefahren - das hat mich echt sehr erschreckt."
Der zweimalige Tour-Champion Pogacar (25/UAE Team Emirates) verpasste als letzter Starter die Bestzeit des Tour-Debütanten Evenepoel um zwölf Sekunden. Evenepoel, der designierte Nachfolger von Belgiens Rad-Idol Eddy Merckx, setzte sich bei idealen Bedingungen und Volksfeststimmung in Gevrey-Chambertin nach 25,3 km mit einem beeindruckenden Temposchnitt von 52,587 km/h durch. In der Gesamtwertung liegt er nun 33 Sekunden zurück.
Dritter wurde Primoz Roglic (+34 Sekunden). Der slowenische Kapitän des deutschen Teams Red Bull-Bora-hansgrohe bleibt damit auf Podiums-Kurs. Der dänische Topstar Jonas Vingegaard (Visma-Lease a Bike) war erneut konkurrenzfähig und wurde mit 37 Sekunden Rückstand Vierter - das Niveau von Evenepoel und Pogacar hat er nach seinen schweren Sturzverletzungen aus dem April aber noch nicht.