Mark Cavendish hat auf der längsten Etappe der diesjährigen Tour de France seinen zweiten Tageserfolg in Folge eingefahren (das Ergebnis der 6. Etappe). Thor Hushovd, der Mann in Grün, musste dagegen eine herbe Niederlage einstecken. Das Highlight der Etappe fand nach der Zieleinkunft statt: ein Faustkampf zwischen Carlos Barredo und Rui Costa.
In überlegener Manier hat Mark Cavendish seinen zweiten Sieg in Folge gefeiert. Wie schon am Donnerstag hatte der Mann von der Isle of Man am Ende die größte Endgeschwindigkeit und ließ die komplette Sprinter-Elite hinter sich.
Als bester Deutscher landete Gerald Ciolek auf Platz fünf. Der Pulheimer, der in Montargis noch als Zweiter auf dem Podium stand, setzte in Gueugnon auf das falsche Hinterrad.
Sprintvorbereitung von Reißbrett
Die Basis für den ungefährdeten Sprintsieg Cavendishs legte einmal mehr sein Team. Columbia bereitete die Sprintankunft perfekt vor. Als letzter des Zuges setzte Anfahrer Mark Renshaw den 25-Jährigen rund 300 Meter vor der Ziellinie ab.
Durch seinen insgesamt zwölften Etappensieg bei der Tour meldet sich der ManXpress eindrucksvoll zurück im Kampf um das Grüne Trikot.
Cavendish: Sind wieder mittendrin
"Es war unglaublich. Die Jungs haben perfekt gearbeitet", sagte Cavendish nach dem Rennen. "Am Ende war es wirklich hart, aber jetzt sind wir wieder mittendrin in der Verlosung."
Während Thor Hushovd als Zehnter lediglich 16 Punkte gutgeschrieben bekam, ergatterte Cavendish derer 35 - und verkürzte den Abstand auf den Norweger auf 33 Zähler.
Farrar kommt in Tritt
Langsam aber sicher in Tritt kommt auch Tyler Farrar. Der Amerikaner zählte vor der Tour zum absoluten Favoritenkreis im Rennen um das Maillot Vert. Doch bei einem Sturz auf der ersten Etappe nach Brüssel brach sich der 26-Jährige das Handgelenk.
Nach einem 23. Platz in Reims und Rang zehn in Montargis kam der Garmin-Sprinter in Gueugnon hinter Cavendish als Zweiter ins Ziel. Durch die 30 Punkte macht Farrar in der Sprintwertung einen Satz auf Rang elf.
"Ich bin immer noch der Überzeugung, dass wir gewinnen werden, wenn wir zusammenbleiben", hofft Farrars Teamkollege und Anfahrer Robert Hunter, der den Rotschopf kurz nach der Flamme Rouge aus den Augen verloren hat.
Faustkampf zwischen Barredo und Costa
Kaum war der Zielsprint entschieden, bildete sich in der Ausrollzone eine Menschenmenge. Der Grund: Wie ein Berserker drischt Carlos Barredo vom Team Quick Step auf Rui Costa ein. Mit heftigen Faustschlägen traktierte der Spanier den 23-Jährigen, der noch auf dem Rad sitzt und sich nur mit den Händen vor seinem Gesicht verteidigen kann.
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Offenbar hatte der Portugiese von Caisse d'Epargne Barredo im Kampf um die beste Position im Sprintfinale einen Hieb mit dem Ellenbogen mitgegeben. Zunächst war von einem Renn-Ausschluss der beiden Fahrer die Rede. Offenbar müssen die Streithähne nun aber wohl lediglich eine Strafe von 200 Schweizer Franken zahlen.
Lang in der Fluchtgruppe
Geprägt wurde die Etappe durch ein Ausreißer-Trio, das erst zehn Kilometer vor dem Ziel gestellt wurde. In der Fluchtgruppe befand sich mit Sebastian Lang auch ein Deutscher.
Der Erfurter hatte sich kurz nach dem Start mit dem Franzosen Mathieu Perget und dem Spanier Ruben Perez abgesetzt. Das Trio hatte einen maximalen Vorsprung von fast acht Minuten herausgefahren, ehe die Teams Columbia und Lampre Verfolgung übernahmen.
Armstrong blickt nach vorne
Im Gesamtklassement blieb derweil alles beim Alten. Fabian Cancellara (SAX) liegt weiterhin 23 Sekunden vor dem Briten Geraint Thomas.
Alberto Contador (AST) ist mit 1:40 Minuten Rückstand Neunter, Lance Armstrong (RSH) liegt schon 2:30 Minuten zurück auf Platz 18.
Wie auch seine Konkurrenten um den Toursieg verlebte der Amerikaner eine entspannte Etappe im Schatten seiner Teamkollegen. Via Twitter blickt der 38-Jährige bereits nach vorne. "Hitzige Etappe heute. Langer Tag mit viel Gegenwind. Ansonsten gibt es nicht viel zu berichten. Nächster Halt - die Alpen"
Die Alpen kommen
Für wahr, denn am Dienstag ist die Zeit der Sprinter vorbei. Wenn es über sechs Bergwertungen in die Alpen geht, werden Cavendish, Petacchi und Co. nur noch Statisten sein.
Auf dem Weg zur Station des Rousses wird die Gesamtwertung ordentlich durcheinandergewirbelt werden. Inklusive eines Wechsels des Gelben Trikots.
Die Trikotträger nach der heutigen Etappe:
Gesamtwertung: Fabian Cancellara (SAX)
Sprinter: Thor Hushovd (CTT)
Bester Jungprofi: Geraint Thomas (SKY)
Bergtrikot: Jerome Pineau (QST)
Auf Seite 2 gibt's das Rennen im Re-Live zum Nachlesen
Das Rennen im Re-Live zum Nachlesen:
17.40 Uhr: Doppelschlag für CAVENDISH! Zweiter Etappensieg für den ManXpress in Folge!
17.39 Uhr:Flamme Rouge Uuuuuuiiiih, herbe Finte von Lampre. Ab jetzt geht es nur noch gerade aus. Wer macht's?
17.38 Uhr: 2-km-Marke: Alle Top-Sprinter vorne dabei. Eisel vorne für Columbia. Dahinter Lampre, Cervelo und Garmin.
17.38 Uhr: Nun eine echte Lokomotive an der Pole Position: Tony Martin macht die Pace!
17.37 Uhr: Sieht man auch nicht so häufig: Michael Rogers knüppelt als Mann für die Gesamtwertung nur 3 km vor dem Ziel ganz vorne im Wind und bereitet für Cavendish vor.
17.36 Uhr: Hondo schaut sich um. "Ist Petacchi an meinem Hinterrad?" Yo, Danilo, ist er! Läuft!
17.35 Uhr:AUFGESCHNAPPTWelcher Sprinter macht es heute? Tony Martin traut Cavendish auch heute den Sieg zu: "Cavs Beine waren immer gut, aber er hatte ein Problem im Kopf, das Selbstvertrauen hat etwas gefehlt. Jetzt hat er gezeigt, dass er der Schnellste ist - und jetzt kann er jede Sprintankunft gewinnen."
17.33 Uhr: Kämpferischster Fahrer der Etappe übrigens Mathieu Perget. Klar, der Mann ist schließlich Franzose. Buuuuuuuuh!
17.33 Uhr:Astana macht momentan die Pace. Es hat sich also noch kein Sprinterzug an der Spitze des Feldes gebildet. Noch 7,5 km!
17.30 Uhr: Nun beginnen wieder die Positionskämpfe. Die Sprinterteams positionieren ihre schnellen Männer wieder in den vorderen Position.
17.29 Uhr:10-km-Marke! Die Ausreißer haben sich lange tapfer gewehrt. Aber nun ist Feierabend. Das Feld hat das Quintett geschluckt.
17.25 Uhr:TOUR INSIDEEin belgischer Anwalt hat wegen einer weggeworfenen Trinkflasche Anzeige gegen den Quick Step-Profi Maarten Wynants erstattet. "Der Mann muss der einzige Nicht-Radfan sein, der am Straßenrand steht", reagierte Wynants auf die Anzeige."Er ist bemitleidenswert!" WORD!
17.22 Uhr: Das Feld wartet noch etwas ab, bis es die Ausreißer stellt. Man will wohl keinen weiteren Fahrern die Möglichkeit einer Attacke geben, wenn man einen Zusammenschluss zu früh zulassen würde.
17.19 Uhr: So sehr sich die Ausreißer angestrengt haben: Das wird nichts, denn das Feld ist schon in Sichtweite, nur einige Sekunden hinter den Flüchtlingen. Schade Ausreißer, schade Seppl Lang! Noch 17,5 km!
17.17 Uhr: Die aktuelle Rensituation bei der 20-km-Marke: Perget > + 10 sek Gruppe Lang > + 10 sek Hauptfeld.
17.14 Uhr: Perget holt sich die Bergwertung und zieht direkt durch. Der Franzose nun also einige Sekunden vor Lang, Champion, Perez und Fedrigo.
17.12 Uhr: Nun setzt auch Pierrick Fedrigo (BTL) nach. Champion ist bereits an die drei Ausreißer herangefahren. Die beiden haben es wohl auf die letzte Bergwertung abgesehen.
17.11 Uhr: ATTACKE aus dem Feld: Dimitri Champion (ALM) greift an. Der Franzose hat sofort einige Meter zwischen sich und dem Hauptfeld gelegt.
17.09 Uhr: Also, warum nicht auch ein deutscher Tagssieg bei der Tour? In der Verlosung: Lang als Solist oder Ciolek bei einem Massensprint...
17.07 Uhr: Applaus für Andre Greipel! Der Columbia-Sprinter hat bei der Österreich-Rundfahrt heute seinen 14. Saisonsieg eingefahren. Den deutschen Doppelerfolg perfekt machte Robert Förster vom Team Milram!
17.05 Uhr: In wenigen Kilometern folgt die letzte Bergwertung. Werden die drei Ausreißer diese noch erreichen, bevor sie das Hauptfeld schluckt? Momentan beträgt der Vorsprung von Lang, Perez und Perget noch eine gute Minute.
17.01 Uhr: Sturz im Feld! Kurz vor der Sprintwertung zerlegt es einige Faher. Darunter Kern (COF) und Boom (RAB). Aber alles nicht so schlimm. Die beiden sitzen wieder im Sattel.
16.59 Uhr: Den letzten Zwischensprint holte sich Perez. Wird auch mal Zeit, der Spanier hatte bis dato nämlich noch keine der Sonderwertungen gewonnen.
16.58 Uhr: 32 km vor dem Ziel haben Lang, Perget und Perez noch 1:15 min Vorsprung. Das macht nicht gerade großen Mut für weitere Schufterei....
16.52 Uhr: Der alte Mann kommt ins Schwitzen: Lance Armstrong nimmt kurz die Brille ab und wischt sich mit dem Handschuh den Schweiß aus den Augenhöhlen. Es bruzzelt auch heute wieder akkurat.
16.48 Uhr: Es folgt noch eine Wertung der vierten Kategorie. Die Cote de la Croix-de-l'Arbre (2,3 km, 4,5 %). Perget könnte also bis auf einen Punkt an Pineau herankommen.
16.45 Uhr: Der aktuelle Stand in der Bergwertung:
Jerome Pineau (QST) - 13 Punkte
Mathieu Perget (GCE) - 9
Sylvain Chavanel (QST) - 8
Rein Taaramae (COF) - 8
fränk schleck16.41 Uhr: Kurze Anekdote von Fränk Schleck, dessen dreifacher Schlüsselbein- und Schulterbruch mittlerweile operiert ist: Die Strebe hält bestens!16.35 Uhr: Die Ausreißer passieren die Bergwertung an der Montarons. Und wie die ersten beiden holt sich auch hier wieder Perget die Punkte. Dennoch wird Jerome Pineau (QST) auch nach der heutigen Etappe im Bergtrikot bleiben.
16.30 Uhr: Aiaiaiai. Wenn Columbia da vorne mit Eisel, Monfort und Siutsou so weiter keult, dann wird es nix für den Seppl. Was Lang jetzt noch in die Karten spielen könnte, wäre eine geschlossene Bahnschranke für das Peloton. So wie einst bei Paris-Roubaix. Fragen Sie mal bei Tom Boonen nach...
16.25 Uhr:AUFGESCHNAPPTCioleks Milram-Teamkollege Linus Gerdemann ist aber zuversichtlich, dass sein Kumpel noch zuschlagen wird: "Zweiter hinter Cavendish zu werden zeigt, dass er hier eine Etappe gewinnen kann."
16.21 Uhr:AUFGESCHNAPPTGerald Ciolek verbuchte mit seinem gestrigen zweiten Platz seinen größten Tour-Erfolg. Dennoch war der Pulheimer etwas enttäuscht: "Als Zweiter ist man zwar nicht der erste Verlierer, aber man hat die Chance auf den Sieg gehabt."
16.16 Uhr: Leckermäulchen Klöden stopft sich noch einmal einen Knusperriegel rein. "Besser als die Banane", denkt sich Hilde. Die lässt er nämlich mal schön in seiner Rückentasche stecken.
16.11 Uhr: In knapp zehn Kilometern folgt die Cote de Montarons, ein Hügel der vierten Kategorie mit durchschnittlich 3,6 Prozent auf 3,6 km Länge.
16.07 Uhr: Die zweite Sprintwertung des Tages schnappte sich Lang (6 Pkt.) vor Perget (4) und Perez (2). Der Erfurter gewann bereits die erste und hat sich somit heute 12 Punkte geholt - und dazu 1600 Euro für die Teamkasse.
16.01 Uhr: Schrecksekunde bei Linus Gerdemann! Der Milram-Kapitän hat Defekt, lässt sich zum Teamwagen zurückfallen. Aber kein Problem. Kurz bisschen an der Rennmaschine rumgefummelt, und weiter geht es für Linus.
15.59 Uhr: Unveränderte Konstellation: Das Trio kreiselt vorne weiterhin vorbildlich. Der Vorsprung sinkt allerdings Stück für Stück. Aktuell beträgt er noch 3:35 min.
15.54 Uhr: Tour INsideAuch Andreas Klöden hatte so seine liebe Müh und Not, seine dringend benötigte Bettruhe zu finden: "Was für eine Nacht! 35 Grad im Schlafzimmer. Keine Klimaanlage", twitterte "Hilde" heute Morgen.
15.50 Uhr:TOUR INSIDELaut Ryder Hesjedal vom Team Garmin soll sein Bordcomputer während der gestrigen Etappe 42,2 Grad Celsius angezeigt haben.
15.47 Uhr: Übrigens ist die angekündigte Hitzeschlacht bisher ausgeblieben. Es hat am Start sogar leicht geregnet. Mittlerweile ist es aber wieder trocken, und die Temperaturen sind seitdem wieder auf annähernd 30 Grad geklettert.
15.42 Uhr: Noch 80 km! Der Vorsprung von Lang und Konsorten beträgt 4:17 min. Klar, wenn die Sprinterteams ernst machen, dann wird das eine enge Kiste mit dem Etappensieg für Seppl. Aber vielleicht sind sich Columbia, Cervelo und Lampre ja uneinig. Das wäre die Chance für die Ausreißer, das Ziel vor dem Hauptfeld zu erreichen.
15.37 Uhr: Das "Schweizer Uhrwerk" wird somit wohl auch nach der heutigen Etappe in Gelb bleiben. Morgen wird's dann kritisch für Cance. Hier geht's zur Vorschau der 7. Etappe!
15.33 Uhr: Allerdings ist nicht Lang, sondern Perez der Bestplatzierte in der Gesamtwertung mit 8:07 Minuten Rückstand auf Platz 102. Seppl folgt auf Platz 126 (+13:05) und auf Position 147 rangiert Perget (+18:45). Keine Gefahr also für Cancellara.
15.30 Uhr: Der Seppl also, wie er genannt wird - und wie er sich auch selbst nennt. Hat sich heute mal für einen gediegenen Ausflug entschieden. Stark!
15.28 Uhr: Die aktuelle Rennsituation: Drei Fahrer, darunter ein Deutscher, sind auf der Flucht und haben 4:35 Vorsprung vor dem Hauptfeld, 86 km vor dem Ziel. Das Trio im Überblick:
Sebastian Lang (OLO)
Mathieu Perget (GCE)
Ruben Perez Moreno (EUS)
15.26 Uhr: Salut zur 6. Etappe von Montargis nach Gueugnon. Es riecht erneut nach einer Sprintankunft.