Braunschweig - Auch ohne den verletzten Thomas Haas sprüht die deutsche Tennis-Nationalmannschaft vor dem Auftakt im Davis Cup gegen Südkorea vor Selbstvertrauen.
"Wir wollen gewinnen, egal ob mit 5:0 oder mit 3:2", sagte Philipp Kohlschreiber (im Bild links), der in seinem ersten Heimspiel von Freitag bis Sonntag in Braunschweig die Rolle des "Leitwolfs" übernehmen muss. Der Auckland-Sieger und Roddick-Bezwinger von Melbourne fügte kämpferisch hinzu: "Ich will den Schwung vom Jahresanfang mitnehmen."
Wer das zweite Einzel gegen die bestenfalls zweitklassigen Asiaten bestreiten wird, wollte Teamchef Patrik Kühnen am Dienstag in Braunschweig noch nicht verraten.
Auch Petzschner mit Einsatzchancen
"Ich habe mir ein paar Gedanken gemacht, werde sie aber erst am Donnerstag verraten", sagte Kühnen, der sich bis zur offiziellen Auslosung mit der Aufstellung Zeit lassen will. "Es wissen alle, auch Philipp Petzschner, dass sie zum Einsatz kommen können", meinte der Bundestrainer.
Petzschner hatte sich in der vorigen Woche beim Challenger in Heilbronn am Knie verletzt und musste das Endspiel sausen lassen. "Die Probleme sind überwunden. Die Vorfreude auf mein erstes Heimspiel ist riesengroß", sagte der 23-Jährige, der im Halbfinale des Vorjahres gegen Russland sein Debüt gegeben hatte.
Mayer Kandidat Nr. 1
Erster Kandidat für das zweite Einzel scheint aufgrund seiner Erfahrung und Klasse auf dem verlegten roten Sand Florian Mayer zu sein. "Ich freue mich über die Chance, hier dabei zu sein", sagte der 24-Jährige aus Bayreuth, der seit 2004 zum Team gehört und im Abstiegskampf gegen Thailand vor eineinhalb Jahren seinen größten Auftritt hatte.
Auch über die Besetzung des Doppels grübelt Kühnen noch, denn das etatmäßige Duo Alexander Waske/Michael Kohlmann ist verletzt und kann wie Nicolas Kiefer, auf den Kühnen verzichtete, und Haas nicht aufschlagen.
Haas fiebert mit
Nach seiner Schulteroperation kämpft Haas daheim in Florida um sein Comeback. Nach Absprache mit Kühnen sollte der mit 22 Siegen in 30 Davis-Cup-Matches aktuell erfolgreichste deutsche Spieler ohnehin eine Auszeit nehmen.
Doch vor dem ersten Match ohne ihn seit mehr als vier Jahren kommt dennoch Wehmut auf. "Sie werden gewinnen. Ich vertraue den Jungs und auf ihre Stärke", übermittelte der 29-Jährige aus seiner Wahl-Heimat und erklärte: "Nach Braunschweig kann ich leider nicht kommen, weil ich noch immer in der Reha bin. Aber ich stehe in regem Kontakt mit der Mannschaft und fiebere mit."
Südkoreaner sehen sich als krasse Außenseiter
Asiatisch freundlich, aber ohne große Sieg-Hoffnungen bereiten sich die Südkoreaner auf ihr erstes Erstligaspiel seit 21 Jahren vor. Und niemand mochte widersprechen, als Spitzenspieler Hyung-Taik Lee erklärte: "Die deutschen Spieler sind sehr stark und wir der krasse Außenseiter. Wir können nur auf unseren Teamgeist vertrauen."
Mit drei Punkten hatte der Weltranglisten-44. beim 3:2 gegen die Slowakei für den Aufstieg gesorgt. Denn seine Kollegen Woong-Sun Jun, der im ATP-Computer die Nummer 321 ist, oder Jae-Sung An (329) haben nicht annähernd seine Klasse.
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