Glänzender Auftakt für den DSV bei den Biathlon-Weltmeisterschaften in Pyeongchang. Im Sprint sicherte sich Kati Wilhelm die Goldmedaille, Simone Hauswald gewann dahinter Silber.
Mit dem Sprint-Doppelsieg von Kati Wilhelm vor Simone Hauswald ist den deutschen Biathletinnen ein Traumstart in die Weltmeisterschaften von Pyeongchang/Südkorea gelungen. Nach 7,5km lag Wilhelm in 21:11,1 Minuten 9,9 Sekunden vor ihrer Teamgefährtin und feierte den vierten WM-Titel ihrer Karriere.
Bronze sicherte sich die Russin Olga Saizewa. Das hervorragende Abschneiden der deutschen Mannschaft komplettierten Titelverteidigerin Andrea Henkel, Magdalena Neuner und Martina Beck auf den Rängen sechs, acht sowie zwölf.
Alle fünf deutschen Läuferinnen haben damit beim 10-km-Jagdrennen am Sonntag erstklassige Medaillenchancen.
Letzte WM für Wilhelm
"Ich bin total glücklich, so hatte ich mir das vorgestellt. Ich habe bei meiner ersten WM gewonnen und jetzt bei meiner letzten", meinte Kati Wilhelm und ließ ihren Freudentränen bei der Siegerehrung freien Lauf.
"Nach 2001 hat es bei Weltmeisterschaften einfach nicht mehr geklappt. Viele Leute haben in den letzten Jahren viel mehr bei einer WM von mir erwartet. Diesmal ist mir endlich ein sehr gutes Rennen gelungen. Da ist großer Druck von mir abgefallen. Da sind eben die Tränen gekullert", erklärte die 32-Jährige.
Die Biathletin aus Zella-Mehlis war 2001 in Pokljuka nach ihrem Umstieg vom Langlauf auf Anhieb Sprint-Weltmeisterin geworden und wird ihre Karriere wahrscheinlich nach den Olympischen Spielen 2010 beenden. Wilhelm: "So ist es geplant."
Wilhelm eroberte bereits als vierte deutsche Skijägerin in Reihenfolge Sprint-Gold bei einer WM. Zuvor hatten Uschi Disl (2005), Magdalena Neuner (2007) und Andrea Henkel (2008) gewonnen. Alle drei siegten danach auch im Jagdrennen, das die Sprintsiegerin als Erste in Angriff nimmt.
Hauswald mit bisher größtem Erfolg
Simone Hauswald (Gosheim) feierte mit der Silbermedaille den bisher größten Erfolg ihrer Karriere. Dagegen vergaben die Mitfavoritinnen Andrea Henkel (Großbreitenbach) und Magdalena Neuner (Wallgau) aufgrund von zwei bzw. drei Strafrunden ihre Medaillenchancen.
"Das war ein perfektes Rennen für mich. Dass ich ausgerechnet bei dieser speziellen WM meine erste Einzelmedaille gewinnen konnte, macht mich überglücklich. Ich widme die Medaille zur Hälfte meiner Mama", sagte Simone Hauswald. Deren aus Südkorea stammende Mutter Kye-Soon war mit südkoreanischer und deutscher Flagge ausgerüstet unter den nur knapp 1000 Tribünengästen, die eine bedauerlich karge Kulisse bildeten.
Wilhelm: Piste "einer WM nicht würdig"
Trotz des Triumphes sparte Kati Wilhelm nicht mit Kritik an der Piste, die sich trotz Nachtschicht der Organisatoren und rund 100 Lkw-Ladungen mit frischem Schnee in jämmerlichem Zustand präsentierte.
"Das war einer WM nicht würdig", befand die neue Weltmeisterin. Dem stimmten auch Henkel und Neuner zu. "Wenn du die falsche Rinne erwischt hast, hat es dich geschmissen", meinte Titelverteidigerin Henkel. "Das hatte nichts von einer WM", sagte Neuner.
Die drittplatzierte Russin Olga Saizewa wollte am Ende nur über ihre gute Form, aber nicht über den Dopingfall um ihre drei positiv getesteten Teamgefährten sprechen. Dafür sprang Wilhelm ein. "Klar kommt jetzt die Vermutung auf, dass wir alle gedopt sind. Das trifft mich schwer. Ich habe Angst davor, dass die Fans sich von uns abwenden. Die Leute, die dopen, machen unseren Sport kaputt."
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