Der große Traum ist ausgeträumt

SPOX
20. Januar 201112:00
Stephan Keppler stürzte auf der Abfahrt in Wengen schwerImago
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Die alpine Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen wirft ihre Schatten voraus. Ab dem 7. Februar geht es für Maria Riesch, Felix Neureuther und Co. um Medaillen. Aber wer ist am besten in Form? SPOX stellt ab sofort anhand der Saisonergebnisse ein Ranking in den vier Disziplinen auf, das von Event zu Event aktualisiert wird. Die Herren im SPOX-Check.

In der Abfahrt fand am vergangenen Wochenende in Wengen das vierte Rennen statt. Als nächstes steht die Streif in Kitzbühel auf dem Programm.

SPOX1. Michael Walchhofer (AUT): Der einzige Abfahrer mit zwei Saisonsiegen. Das sichert ihm auch in der zweiten Woche unseres Rankings Platz eins, obwohl er in Wengen nur Elfter wurde. Auf der langen Lauberhorn-Strecke kommt aber niemand fehlerlos durch. Diesmal hat es eben Walchhofer erwischt.

SPOX2. Silvan Zurbriggen (SUI): Für Zurbriggen lief es ausgerechnet beim Heimspiel auch nicht besser als für Walchhofer. Am Ende kam er nicht über Rang 13 hinaus. Aber auch ihm reichen die übrigen Ergebnisse noch, um Platz zwei zu halten. Sieg in Gröden, Platz zwei in Bormio, Platz vier in Lake Louise - klingt immer noch gut.

SPOX3. Klaus Kroell (AUT): Die Übermacht der ersten beiden bröckelt. In Wengen siegte Kroell am berüchtigten Lauberhorn, während Walchhofer und Zurbriggen die Top Ten verpassten. Sein Formaufbau scheint sehr gut zu passen. Es war der erste Podestplatz, den er nach einem vierten und einem sechsten Rang einfahren konnte.

SPOX4. Didier Cuche (SUI): Cuche ist da, wenn es darauf ankommt. Schon in Gröden zeigte er als Dritter aufsteigende Form, Platz zwei in Wengen machte endgültig klar, dass mit dem Schweizer nun wieder dauerhaft ganz vorne zu rechnen ist. Die WM kann kommen, Cuche ist bereit.

SPOX5. Carlo Janka (SUI): Lag es nur am Heimvorteil in Wengen oder ist Janka plötzlich in der Abfahrt eine große Nummer? Kitzbühel wird es zeigen, aber die Plätze drei in der Spezial- und zwei in der Kombi-Abfahrt waren beeindruckend. Janka beendete bisher jede Abfahrt, bei der er dabei war, in den Top Ten.

SPOXStephan Keppler (GER): Was für ein Drama um den Deutschen! Er war in dieser Saison bisher so gut, dass er sich sogar zu einem Geheimtipp auf eine Medaille in Garmisch gemausert hatte. Doch dann sein schwerer Sturz in Wengen. Das Kernen-S hat ihn die Teilnahme an der Heim-WM gekostet - eine ganz bittere Pille.

Teil 2: Slalom-Ranking

Teil 3: Super-G-Ranking

Teil 4: Riesenslalom-Ranking

Wengen war schon der fünfte Slalom in dieser Saison, dazu gab es den Parallel-Slalom in München.

SPOX1. Ivica Kostelic (CRO): Der Mann, den es im Slalom zu schlagen gilt. Das hat Wengen nur noch weiter bestätigt. Sieg im Spezialslalom, Sieg in der Kombi nach überragendem Slalom-Durchgang. In beiden Disziplinen gibt es im Moment so gut wie keinen, der es mit dem Kroaten aufnehmen kann. Inklusive München hat er drei der letzten vier Slaloms gewonnen.

SPOX2. Marcel Hirscher (AUT): Schon vorher war klar, dass Hirscher den Speed hat, um Rennen zu gewinnen. Kommt er ins Ziel, ist er weit vorne. Das war auch in Wengen der Fall, wo Hirscher Zweiter wurde. Highlight seines Jahres bleibt der Sieg in Val d'Isere. Aber kann er auch Kostelic schlagen?

SPOX3. Andre Myhrer (SWE): Myhrer kommt immer ins Ziel, das ist sein Plus. Rang 22 in Wengen war aber bei weitem kein Ruhmesblatt. Deshalb fällt er einen Platz im Ranking zurück.Trotzdem bleibt es dabei: Mit seinem Sieg in Zagreb hat sich Myhrer zum Favoriten auf eine Medaille in Garmisch erkoren.

SPOX4. Jean-Baptiste Grange (FRA): Ein Neuling im Ranking. Dass er ein ganz Großer im Slalom ist, war schon vorher klar, aber zu viele Ausfälle haben ihn in dieser Saison lange Zeit zurückgeworfen. Jetzt ist er wieder da. Platz drei in Wengen war ein Ausrufezeichen. Dazu der Sieg zum Auftakt in Levi, da keimen eindeutig Medaillenhoffnungen auf.

SPOX5. Felix Neureuther (GER): Neureuther macht vor allem dadurch Spaß, dass er konstant geworden ist. Zweimal Sechster und zuletzt in Wengen Neunter. Auf so eine Basis kann er im Hinblick auf die WM aufbauen. Aber nach wie vor fehlt der deutschen Hoffnung der Ausreißer nach oben. Vielleicht klappt es ja am Kitzbühel-Wochenende.

Teil 1: Abfahrts-Ranking

Teil 3: Super-G-Ranking

Teil 4: Riesenslalom-Ranking

In dieser Saison gab es auch erst drei Rennen im Super-G, und alle mit völlig unterschiedlichem Ausgang. Das macht eine Prognose schwierig.

SPOX1. Michael Walchhofer (AUT): Der Trend hievt ihn auf den ersten Platz, denn er hat nach einem schwachen 18. Rang zu Beginn in Lake Louise den letzten Super-G in Gröden gewonnen. Zudem machen ihn seine konstant starken Leistungen in der Abfahrt grundsätzlich zu einem der Favoriten im Super-G.

SPOX2. Didier Cuche (SUI): Seine Erfahrung sollte ihn bei einem Großereignis ganz weit nach vorne bringen, auch wenn seine bisherigen Ergebnisse nur guter Durchschnitt waren. Die Plätze drei und fünf in Übersee waren bisher das Höchste der Gefühle.

SPOX3. Georg Streitberger (AUT): Sein Sieg in Beaver Creek war ein Statement, aber an der Konstanz unter den Top fünf hapert es bei ihm. Wenn ihm einer rausrutscht, kann er jeden schlagen, er wird aber auch gerne mal nur 14. wie in Lake Louise. Er hat es der mangelnden Konkurrenz zu verdanken, dass er trotzdem Dritter im Ranking ist.

SPOX4. Mario Scheiber (AUT): Wenn er ins Ziel kommt, ist er ein heißer Medaillenkandidat. Das haben die Plätze vier und fünf in Übersee bewiesen. Da er in Gröden aber eben nicht ins Ziel kam, liegt er im Super-G-Weltcup zurück. Aber vielleicht ist ihm die daraus resultierende Außenseiterrolle gar nicht so unrecht.

SPOX5. Carlo Janka (SUI): Für seine Verhältnisse eine bisher sehr durchwachsene Saison. Zum Auftakt war er mit Platz zwei in Lake Louise noch sehr gut dabei, doch es folgten nur noch die Ränge 23 und acht. Trotzdem wird ganz bestimmt niemand den Gesamtweltcupsieger der vergangenen Saison abschreiben.

Teil 1: Abfahrts-Ranking

Teil 2: Slalom-Ranking

Teil 4: Riesenslalom-Ranking

In vier Riesenslaloms durfte sich die Weltelite in dieser Saison schon messen.

SPOX1. Ted Ligety (USA): Der Alleinherrscher im Riesenslalom. Die ersten drei Saisonrennen hat er gewonnen, im vierten lag er nach dem ersten Durchgang klar in Führung. Dann schied er allerdings aus. Entweder ein heilsamer Schock vor der WM oder vielleicht doch ein kleiner Knacks im eigentlich unerschütterlichen Selbstvertrauen. Die nächsten Rennen werden es zeigen.

SPOX2. Aksel Lund Svindal (NOR): Wenn einer Ligety gefährlich werden kann, dann Svindal. Sieg in Adelboden, dazu stehen ein zweiter, ein fünfter und ein sechster Platz für ihn zu Buche - ein Muster an Zuverlässigkeit. Mit einem Ausfall sollte man bei ihm nicht rechnen.

SPOX3. Cyprien Richard (FRA): Der heißeste Fahrer der letzten beiden Rennen. Er war als Zweiter in Alta Badia schon ganz dicht an Ligety dran und hat das letzte Rennen in Adelboden zeitgleich mit Svindal gewonnen. Schon vorher bestach der 31-Jährige durch Konstanz. Ein zwölfter Platz in Val d'Isere war sein schlechtestes Ergebnis.

SPOX4. Thomas Fanara (FRA): Der zweite der starken Franzosen. Achter, Elfter, Dritter, Dritter - die Ergebnisse in diesem Winter sprechen ebenso für ihn wie der positive Trend. Ein starkes Comeback von Fanara, der die komplette letzte Saison wegen eines Kreuzbandrisses hatte aussetzen müssen.

SPOX5. Benjamin Raich (AUT): Vielleicht der aussichtsreichste Österreicher im Riesenslalom, wenngleich seine Ergebnisse bisher alles andere als überragend waren. Platz vier zuletzt in Adelboden war das beste Resultat, in Val d'Isere wurde er Fünfter. Er hat nur drei der vier Rennen absolviert und von daher eine etwas bessere Quote als sein Teamkollege Marcel Hirscher.

Teil 1: Abfahrts-Ranking

Teil 2: Slalom-Ranking

Teil 3: Super-G-Ranking

Stand im Gesamtweltcup der Herren