"WM verloren? Vettel ist trotzdem der Bessere!"

Von Lukas Zahrer und Dominik Geißler
Sebastian Vettel und Lewis Hamilton in einem Rad-an-Rad-Duell
© xpb
Cookie-Einstellungen

Liberty Media ist genau das, was der Formel 1 gefehlt hat

Dominik Geißler: Bernie Ecclestone hat die Formel 1 zu dem gemacht, was sie heute ist. Dafür muss man dem eigenwilligen Briten für immer dankbar sein. Doch Bernie Ecclestone ist alt, um genau zu sein, 87 Jahre alt. Da war es höchste Zeit, das Formel-1-Zepter weiterzugeben.

Und Neu-Eigentürmer Liberty Media holte direkt das nach, was der Königsklasse des Motorsports gefehlt hat: mehr Rahmenprogramm an den GP-Wochenenden, mehr Fan-Attraktionen an der Strecke und viel mehr Social-Media-Aktivitäten. Wenn ich mir jetzt die Renn-Highlights offiziell auf Facebook ansehen kann und Einblicke in Fahrer-Briefings erhalte, ist das nicht nur praktisch, sondern auch ziemlich spannend.

Lukas Zahrer: Die High Society war schon immer Teil des Formel-1-Zirkus, aber das ist mir alles zu viel Trubel. Eben klassisch amerikanisch: Es geht mehr darum, welcher Superstar am Ende des Rennens Schwarz-Weiß-Kariert schwenken darf oder welcher Fan-Liebling dem Sieger zuerst übers Team Radio gratuliert.

Klar, die Neuerungen auf Social Media sind top, da kann ich mir den fluchenden Alonso bis zum nächsten Rennen in Dauerschleife anhören. Aber mehr Fan-Attraktionen an der Strecke bringen auch herzlich wenig. Solange die Ticketpreise weiterhin hoch bleiben und Rennen an abgelegenen Orten steigen, werden auch in Zukunft kaum Familien zu den Wochenenden strömen.

Neue Eigentümer tun der Formel 1 sicher gut, zu eingerostet war das alte Management. Aber Liberty Media darf den Mythos der Königsklasse nicht ins Lächerliche ziehen!