Formel 1, Driver-Ranking zum Spanien-GP - Lewis Hamilton: Die Reinkarnation des Babys

Lewis Hamilton hat nun 64 Siege auf seinem Formel-1-Konto.
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Platz 5, Sebastian Vettel:

Einige Zuschauer dürften sich verdutzt die Augen gerieben haben, als sie Vettel in der 41. Runde an die Box abbiegen sahen. Der zweite Reifenwechsel raubte dem Ferrari-Piloten schließlich die Chance aufs Maximum, Platz zwei. Ein Sieg war nämlich erstmals in dieser Saison nicht aus eigener Kraft möglich, dafür fuhr der Mercedes an diesem Wochenende zu stark.

Insofern lieferte Vettel mit der ersten Verfolgerposition hinter Hamilton eigentlich wie gewünscht ab. Am Start sog er sich in Bottas' und Hamiltons Windschatten am Finnen vorbei, anschließend hielt er sich wacker im Silberpfeil-Sandwich.

Die Strategie geht nicht auf seine Kappe, doch hätte man sich bei der Verfolgsjagd auf den angeschlagenen Verstappen ein bisschen mehr Aggressivität gewünscht. So verpasste Vettel das Podium kampflos.

Platz 4, Kevin Magnussen:

Während Stallgefährte Grosjean sich unkontrolliert über die Strecke ringelte, fuhr Magnussen ein fehlerfreies Rennen. Schon am Start kam er gut weg, hielt sich aber mit Bedacht gegen die Red Bulls zurück. Er wusste, dass er Ricciardo und Verstappen ohnehin nicht halten würde. Platz sechs und damit Best of the Rest war für den Dänen das Optimum.

Platz 3, Max Verstappen:

Verstappen musste sich zuletzt wegen seiner Fahrweise viel Kritik anhören. Der Ruf als "Crash-Kid" eilt dem 20-Jährigen mittlerweile voraus und ist sogar so populär, dass eigens eine Website veröffentlicht wurde, die darüber informiert, wann "Crashstappen" das letzte Mal mit jemandem kollidiert ist - ganz nach dem Vorbild von Unfall-Legende Pastor Maldonado.

Auch in Spanien blieb Feindkontakt nicht aus. Diesmal fuhr sich Verstappen den linken Teil des Frontflügel an Lance Stroll ab. Zur Entschuldigung muss man aber festhalten, dass Stroll beim Restart nach dem Virtual Safety Car abrupt verzögerte und Verstappen damit überraschte.

Bis auf diesen kleinen Zwischenfall lieferte der Niederländer am Ort seines ersten Triumphs aber eine rundum gute Vorstellung ab. Er gewann das Qualifying-Duell gegen Teamkollege Ricciardo, hatte die bessere Rennpace als der Australier und schaffte es im Gegensatz zu diesem, sich beim Aufwärmen seiner Reifen nicht zu drehen.

Zwischenzeitlich führte Verstappen das Rennen sogar an und hielt Hamilton auf alten Reifen in Schach. Dass er später auf dem Podium jubeln durfte, verdankte er neben seiner eigenen Leistung Räikkönens Ausfall und Vettels zweitem Stopp.

Platz 2, Charles Leclerc:

Nach Anlaufschwierigkeiten in den ersten Rennen scheint der junge Monegasse in der Formel 1 angekommen zu sein: erst sein Gala-Ritt in Aserbaidschan, jetzt die erneute Punkteausbeute in Katalonien. Dass Sauber nun schon auf 11 Zähler kommt, liegt somit nicht zuletzt an Leclerc.

Ausschlaggebend dafür war zunächst eine astreine Quali-Runde, die ihn bis in Q2 brachte. Am Sonntag sprang er dann dank einer exzellenten Startphase (und mit dem Glück des Grosjean-Drehers) fünf Plätze nach vorne und buchte so schon mal sein Top-Ten-Ergebnis. Stark auch, wie er sich bis zur 43. Runde vom nicht ganz untalentierten Alonso hinter ihm nicht aus der Ruhe bringen ließ.

Platz 1, Lewis Hamilton:

Was wir auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya erlebten, war die Reinkarnation des Champions. Oder anders gesagt: Der Weltmeister hat zu seiner Weltmeister-Form zurückgefunden. Er ist die Konkurrenz in Grund und Boden gefahren und scheint seine Mini-Krise der letzten Wochen überwunden zu haben. "Ich werde schlafen wie ein Baby", kündigte Hamilton noch am Sonntagabend an, weil er wusste, dass er seinen Job erledigt hatte.

Den Baby-gleichen Schlaf hatte sich der 33-Jährige wahrhaftig verdient. Pole Position geholt, Start und Restart gemeistert, eine schnellste Rennrunde nach der nächsten abgefackelt - besser geht's nicht.

Natürlich profitierte Hamilton von seinem Mercedes, der an diesem Wochenende das stärkste Auto im Feld war. Doch wie stark seine fahrerische Leistung war, zeigt ein kurzer Blick auf Bottas' Abschneiden. Es scheint, als hätte LH44 das Gefühl für seinen Boliden zurückgefunden. Und das ist für die Konkurrenz kein gutes Zeichen ...

So stimmten die User ab:

Hamilton hat es auch bei den Usern ganz nach oben aufs Treppchen geschafft. Der Brite erhielt passend zu seiner Startnummer 44 Prozent aller Stimmen, Vettel folgt mit 12 Prozent. Zum Drittplatzierten wurde Alonso gevoted. Das gesamte User-Ranking könnt ihr in der Tabelle oben nachlesen.