2. Monaco ist für die Formel 1 nicht mehr Show genug
Ein Stadtkurs im strömenden Regen. Eigentlich eine Kombination, bei der einem jeden Motorsportfan das Herz aufgehen dürfte. Eigentlich. Wären wir auf jedem anderen Stadtkurs dieser Erde, abgesehen von Monaco. Denn der Grand Prix an der Cote d'Azur glänzte auch 2022 mehr mit einem Ansturm von Stars und Promis als durch sportliche Highlights.
Während sich die erste Rennhälfte samt Regen und Mick Schumachers Abflug wenigstens noch etwas unterhaltsam anfühlte, wurde es spätestens nach dem Abtrocknen der Strecke und dem Wechsel auf Slicks richtig langweilig. Keine Rad-an-Rad-Duelle, keine Überholmanöver, keine Spannung.
Selbst unter den Hardcore-Traditionalisten finden sich nur noch wenige, die sinnvolle Argumente vorbringen können, weshalb Monaco Jahr für Jahr den F1-Kalender zieren darf. Schon die Besuche in den vergangenen Saisons waren allesamt wenig berauschend. Teilweise gewannen sogar Piloten mit einem klar langsameren Auto - einfach, weil das Überholen auf dem 3,3 Kilometer langen Kurs quasi unmöglich ist.
Und das kommt auch bei den hohen Herren der Formel 1 an. Auch dort zweifelt man mittlerweile die Sinnhaftigkeit einer Austragung im Fürstentum an. Unter dem neuen Eigentümer Liberty Media würden eher Standorte wie Zandvoort oder zuletzt Miami die Anforderungen an ein Formel-1-Wochenende erfüllen.
Formel 1: Monaco-GP vor dem Aus?
Laut verschiedenen Medienberichten hat das bereits dazu geführt, dass die Formel 1 bei den Vertragsgesprächen mit dem Automobile Club de Monaco eine Alles-oder-Nichts-Einstellung an den Tag legte. Sollte Liberty Media nicht das bekommen, was man will, ist man bereit, den Monaco-Grand-Prix aufzugeben. Der Vertrag läuft bekanntermaßen zum Ende der aktuellen Saison aus.
Offenbar gibt es einige Schlüsselfaktoren, die im Mittelpunkt dieser Gespräche stehen werden. Es wird an Monaco und der Formel 1 liegen, entweder einen Kompromiss zu finden - sollte es Bestreben geben weiterzumachen - oder sich darauf zu einigen, das Projekt endgültig aufzugeben
Insider vermuten, dass Formel-1-CEO Stefano Domenicali fest entschlossen ist, Monaco in Einklang mit seiner Vision zu bringen, was Grand-Prix-Veranstaltungen leisten müssen. Kommerzielle Interessen stehen hierbei im Vordergrund. Und dazu gehört eben auch Action auf der Strecke. Stars und Sternchen reichen dann nicht mehr aus.