Wer sind die besten Spieler des ersten Saisondrittels der Bundesliga-Saison 2010/2011? SPOX hat eine Vorauswahl getroffen und fragt Euch nach Eurer Meinung. Berücksichtigt wurden alle Pflichtspiele seit dem Ende der WM in Südafrika. Spieler wurden der taktischen Position zugeordnet, die sie am häufigsten bekleidet haben. Im zweiten Teil sind die Mittelfeldspieler und Stürmer an der Reihe.
Teil 1 des SPOX-Bundesliga-Rankings: Torhüter und Abwehrspieler
Die besten Sechser der Saison
1. Nuri Sahin (Borussia Dortmund): Kündigte vor der Saison an, Schweinsteiger und van Bommel Konkurrenz zu machen - und belegte dies mit Taten. Oder anders formuliert: Sahin ist der derzeit wohl beste Spieler der Bundesliga. 8 Scorer-Punkte sind für einen Sechser phänomenal, ebenso seine sechs Berufungen in die SPOX-Elf.
2. Arturo Vidal (Bayer Leverkusen): Bekommt nicht ganz so viel Beachtung wie Sahin, spielt dennoch fast genauso grandios auf: 8 Scorer-Punkte, 5 SPOX-Elf-Nominierungen. Wegen einer Schwächephase zu Beginn der Saison hat Vidal aber das Nachsehen gegenüber Sahin.
3. Bastian Schweinsteiger (FC Bayern): Die Dichte auf der Sechser-Position ist so hoch, dass selbst Schweinsteiger nur auf Platz drei landet. Fand etwas zäh in die Saison, wurde aber immer stärker und erinnerte zuletzt wieder an den Schweinsteiger von der WM. Wird derzeit offensiver aufgestellt, der Lohn: 6 Scorer-Punkte aus 4 Pflicht-Spielen.
4. Luiz Gustavo (1899 Hoffenheim): Wurde in dieser Woche explizit von Michael Ballack gelobt. Hat im Zweikampf die Balance zwischen Härte und Zurückhaltung gefunden, schaltet sich zudem effektiv in die Offensive ein (5 Scorer-Punkte). Besonders wertvoll, weil er auch als Innen- oder Linksverteidiger einspringen kann.
5. Chris (Eintracht Frankfurt): Der MVP der Eintracht. Spricht wenig, organisiert dennoch das gesamte Frankfurter Spiel. Dabei spielt er lieber in der Innenverteidigung. Hoher Fußball-IQ, schaltet extrem schnell um und hat auch Offensiv-Qualitäten (3 Scorer-Punkte). Nur etwas zu verletzungsanfällig.
Weitere Kandidaten - alphabetisch sortiert:
Sven Bender (Borussia Dortmund): Übernahm den freien Posten des verletzten Kehl. Nicht so filigran wie Sahin, dafür robuster und zäher. Bildet mit dem Türken das fast perfekte Sechser-Gespann.
Eugen Polanski (FSV Mainz 05): Stand kurz davor, als gescheitertes Talent in die Geschichte einzugehen. Erlebt in Mainz seine Wiedergeburt als technisch beschlagener und laufstarker Abräumer.
Manuel Schmiedebach (Hannover 96): Das Duracell-Häschen von 96, stopft mit Pinto jedes Loch und versucht sich auch an der Spieleröffnung.
Pirmin Schwegler (Eintracht Frankfurt): Ordentlicher, aber nicht überragender Saisonstart. Steigerte sich jedoch immens, ist auch offensiv engagiert und gehört zu den Top-Sechsern.
Christian Tiffert (1. FC Kaiserslautern): Beim unbeständigen FCK eine der wenigen Konstanten, bringt jede Woche seine Leistung - und erzielte gegen Gladbach sogar ein Traumtor.
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Teil 1 des SPOX-Bundesliga-Rankings: Torhüter und Abwehrspieler
Die besten rechten Mittelfeldspieler der Saison
1. Jefferson Farfan (FC Schalke 04): Fast unbemerkt hat sich Farfan auf Schalke unverzichtbar gemacht. Marschiert auf rechts immer wieder bis zur Grundlinie, arbeitet aber auch nach hinten mit. Hat ein Auge für den nachrückenden Rechtsverteidiger, nur an den eigenen Flanken muss er noch arbeiten, um die Ausbeute von 3 Scorer-Punkten zu verbessern.
2. Mario Götze (Borussia Dortmund): Wie kann ein 18-Jähriger so gut sein? 6 Bundesliga-Spiele in der Startelf, 6 Scorer-Punkte, dazu eine Konstanz, die für einen Teenager unerhört ist. Seine Gala gegen Lwiw könnte der Beginn einer Weltkarriere sein. Perspektivisch ein Zehner, gehört er rechts schon jetzt zu den Besten der Liga.
3. Mehmet Ekici (1. FC Nürnberg): Erstaunlich reife Spielanlage für einen Offensivspieler in seinem Alter (20). Gelernter Spielmacher, fühlt sich aber offenbar auch rechts wohl. Hat kaum einen Leistungsabfall und sammelte aus den vergangenen 5 Partien 4 Scorer-Punkte.
4. Gylfi Sigurdsson (1899 Hoffenheim): Mr. Effektiv. Stand erst einmal in der Startelf - und hat dennoch 5 Scorer-Punkte auf dem Konto. Geniale Freistoßtechnik, außerdem mit guter Technik und gutem Auge ausgestattet. Wird über kurz oder lang unumstrittener Stammspieler.
5. Jonathan Pitroipa (Hamburger SV): Noch immer fehlt ihm die letzte Portion Geradlinigkeit, aber immerhin ist eine deutliche Verbesserung zu sehen (4 Scorer-Punkte), weswegen er auf den Flügeln mittlerweile nahezu konkurrenzlos ist. Mit mehr Torgefahr würden ihm fast alle Türen offen stehen.
Weitere Kandidaten - alphabetisch sortiert:
Patrick Herrmann (Borussia Mönchengladbach): Seine Leistungen gleichen einer Amplitude, mal genial, mal eben so, wie man es von einem 19-Jährigen erwartet. Beim 6:3 gegen Leverkusen eine Offenbarung.
Thomas Müller (FC Bayern): Nicht Fisch, nicht Fleisch. Erlebte nach der WM keinen Absturz, ist aber von der Bestform noch entfernt. Präsentiert sich im DFB-Trikot besser und vor allem konstanter als bei den Bayern.
Patrick Ochs (Eintracht Frankfurt): Verpasste die Top 5 nur knapp. Etabliert sich immer mehr als Führungsspieler und Vorlagengeber (3 Assists neben 2 Toren).
Sascha Riether (VfL Wolfsburg): Der Prototyp des taktisch gut geschulten Staubsaugers. Kommt in der Raute häufig halbrechts zum Einsatz und erledigt seine Aufgaben, ohne für die Glanzlichter zu sorgen (0 Scorer-Punkte).
Tobias Weis (1899 Hoffenheim): Das Wichtigste: Sein Körper hält. Stand in 10 von 11 Partien in der Startelf. Wie immer engagiert, aber irgendwie fehlt ihm die letzte Portion Bissigkeit. Dennoch eine ordentliche Saison bisher.
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Teil 1 des SPOX-Bundesliga-Rankings: Torhüter und Abwehrspieler
Die besten linken Mittelfeldspieler der Saison
1. Ze Roberto (Hamburger SV): Fühlt sich auf der Sechs am wohlsten, half jedoch genauso häufig als Linksverteidiger und als linker bzw. halblinker Mittelfeldspieler aus. Von einer schwächeren Phase direkt nach dem Saisonstart abgesehen einer der wenigen Spieler, die beim HSV dauerhaft überzeugen. Beeindruckend: Seine 6 Assists, 4 davon führten zu Siegtreffern.
2. Kevin Großkreutz (Borussia Dortmund): Geht im Hype um Kagawa und Götze etwas unter, dennoch erstaunlich, wie sich der 22-Jährige etabliert hat. Nicht mehr wegzudenken als nimmermüder Dampfmacher auf der linken Seite, glänzte vor allem beim 3:1 bei St. Pauli mit zwei Toren. Liegt bei 5 Scorer-Punkten.
3. Andre Schürrle (FSV Mainz 05): Startete mit 3 Joker-Toren in die Saison und schien nicht zu stoppen. Im Verlauf der Saison stellten sich die Gegner aber besser auf ihn ein. Pendelt zwischen der Sturmspitze und dem linken Flügel und harmoniert blendend mit Holtby. Wurde von Löw fürs nächste Länderspiel nominiert.
4. Ivo Ilicevic (1. FC Kaiserslautern): Galt schon als gescheitertes Talent, wurde jetzt aber sogar in die kroatische Nationalmannschaft berufen. Hervorragende Ballbehandlung, gefährliche Distanzschüsse, außerdem arbeitet er defensiv gut mit. Sammelte in den ersten beiden Spielen 4 Scorer-Punkte, im weiteren Verlauf kam aber nur eine Vorlage hinzu.
5. Benjamin Köhler (Eintracht Frankfurt): Seit einer gefühlten Ewigkeit in der Liga, bekommt aber erst jetzt den verdienten Respekt. Hat kaum Ausschläge nach unten und erledigt jeden Job mit Bedacht. Sein Zusammenspiel mit Tzavellas ist eines der Eintracht-Erfolgsgeheimnisse.
Weitere Kandidaten - alphabetisch sortiert:
Hanno Balitsch (Bayer Leverkusen): Bayers Allzweckwaffe, füllt derzeit ordentlich die Lücke im halblinken oder linken Mittelfeld. Hat auch schon häufig Rechtsverteidiger gespielt. Sieht sich selbst aber auf der Sechs.
Cedric Makiadi (SC Freiburg): Spielte vom Sturm über den rechten Flügel und das defensive Mittelfeld alles, seine Heimat hat er aber halblinks in Freiburgs Offensiv-Viererreihe gefunden. Eine respektable Saison.
Marko Marin (Werder Bremen): Ein Rätsel: mal top, mal flop. Mit mehr Konstanz wäre Marin höher platziert, aber so helfen auch 7 Scorer-Punkte nicht.
Konstantin Rausch (Hannover 96): Wurde endgültig nach vorne gezogen, wo er seine Vorzüge ausspielen kann. Flankt gut, strahlt Torgefahr aus, ohne aber gleichzeitig die Defensive zu entblößen.
Sejad Salihovic (1899 Hoffenheim): Muss sich seine Freistöße neuerdings mit Sigurdsson teilen, hat dennoch schon 4 Tore markiert. Hoffenheims Konkurrenzsituation im Mittelfeld ist hart, Salihovic bleibt aber gesetzt.
Weiter zu den besten Zehnern/hängenden Spitzen
Teil 1 des SPOX-Bundesliga-Rankings: Torhüter und Abwehrspieler
Die besten Zehner/hängenden Spitzen der Saison
1. Shinji Kagawa (Borussia Dortmund): Das Schnäppchen der Saison. Brachte aus Japan eine Weltklasse-Technik und Torgefahr (5 Treffer) mit - und das für nur 350.000 Euro. Spielt forsch und frech, übertreibt es aber nicht mit den Dribblings. Wurde anfangs mit Rosicky verglichen, ist aber inzwischen selbst eine Marke.
2. Lewis Holtby (FSV Mainz 05): Einen besseren Saisonstart mit 9 Scorer-Punkten aus 7 Spielen kann man nicht erwischen. Steckt seitdem aber in einem kleinen Tief. Dennoch: Wurde von Löw fürs Länderspiel gegen Schweden berufen und seine 7 Assists sind von Schieber abgesehen unerreicht. Stand wie Kagawa dreimal in der SPOX-Elf.
3. Ilkay Gündogan (1. FC Nürnberg): Kommt immer besser in Schwung, war einer der besten Bundesliga-Spieler der letzten Wochen (5 Scorer-Punkte aus 3 Spielen). Kann auch auf der Sechs oder auf den Flügeln, zeigt aber, dass er als Zehner am besten aufgehoben ist. Hat mit seiner Vielseitigkeit etwas von Iniesta oder Xavi.
4. Marco Reus (Borussia Mönchengladbach): Das zweite Jahr ist häufig das schwierige - offenbar aber nicht für Reus. Lässt sich als einer der Wenigen nicht vom Abwärtsstrudel der Borussia irritieren und bringt Leistung: 2 Tore, 5 Assists. Ohne ihn wäre Gladbach noch tiefer in der Krise.
5. Diego (VfL Wolfsburg): Hatte einen extrem wechselvollen Einstieg in Wolfsburg. Überragende und unterirdische Vorstellungen wechselten sich ab. Stabilisierte sich nun auf einem Niveau genau in der Mitte. Die Ausbeute: 6 Scorer-Punkte.
6. Wesley (Werder Bremen): Kann alle Positionen spielen, ob im Mittelfeld halbrechts, halblinks oder als Sechser, sogar als Außenverteidiger wurde er auf beiden Seiten eingesetzt. Sieht sich selbst aber in offensiverer Rolle, wo er auch die besseren Spiele bestritt. Seine Form leidet aber unter der Werder-Misere.
Teil 1 des SPOX-Bundesliga-Rankings: Torhüter und Abwehrspieler
Die besten Stürmer der Saison
1. Theofanis Gekas (Eintracht Frankfurt): 11 Spiele, 11 Tore - noch Fragen? Seine Kaltschnäuzigkeit ist fast schon beängstigend, seine Introvertiertheit wirkt eher kauzig denn unsympathisch. Blüht unter seinem Leverkusener Ex-Coach Michael Skibbe wieder auf und arbeitet mittlerweile sogar nach hinten mit.
2. Papiss Cisse (SC Freiburg): Wenn er so weitermacht, wird er zum besten Einkauf, den der SC je getätigt hat. Die 1,5 Millionen Euro Ablöse haben sich längst amortisiert, Cisse schießt mehr als die Hälfte aller Freiburg-Treffer (9), ist technisch besser und sprintet auch schneller, als es von außen aussieht. Wann wechselt er?
3. Lucas Barrios (Borussia Dortmund): Nicht ganz so torgefährlich wie Gekas und Cisse, rackert aber auch uneigennützig, um Räume für Kagawa, Götze und Großkreutz zu schaffen. Herausstechend ist derzeit nicht sein Torriecher, sondern sein Auge für die Mitspieler, siehe seine 3 Assists in Lwiw.
4. Edin Dzeko (VfL Wolfsburg): Eine Tormaschine, die nie stillsteht. Der VfL verpflichtete neue Spieler und stellte mitten in der Saison die Taktik um, nur eines blieb: Dzekos Gefährlichkeit. Hat trotz einer 4-Spiele-Ladehemmung 7 Treffer erzielt.
5. Didier Ya Konan (Hannover 96): Bildet mit Moa Abdellaoue ein gutes Gespann. Läuft immens viel, setzt die Mitspieler uneigennützig ein und erzielt nebenbei Tore, jetzt sind es bereits 5. Hanke oder Schlaudraff sind überflüssig, denn jetzt regiert Konan.
Weitere Kandidaten - alphabetisch sortiert:
Demba Ba (1899 Hoffenheim): Der Torgefährlichste im Hoffenheim-Sturm war immer Vedad Ibisevic, als der Talentierteste galt Chinedu Obasi. Der Beste ist aber Ba: Er traf in 5 der vergangenen 6 Spiele, außerdem legte er 3 Treffer vor.
Grafite (VfL Wolfsburg): War Opfer der Systemumstellung und saß anfangs draußen. Seit der Rückstellung aufs 4-4-2 mit Raute blüht aber Grafite auf und hat fast unbemerkt 6 Treffer erzielt.
Klaas-Jan Huntelaar (FC Schalke 04): Kann mit am wenigsten für die Schalke-Krise und trifft wie gewohnt (6 Tore in 9 Spielen). Cooler vor dem Tor als Kevin Kuranyi, dafür aber nicht so umtriebig.
Srdjan Lakic (1. FC Kaiserslautern): Im Falle eines Lakic-Ausfalls wäre Lautern aufgeschmissen, denn in der Sturmmitte ist er nicht zu ersetzen. Ein Vorbild an Einsatz, erzielte schon 6 Tore.
Julian Schieber (1. FC Nürnberg): Hat schon 10 Scorer-Punkte. ZEHN! Dass er ein Arbeitstier ist, war klar, dass er trotzdem schon 7 Tore auflegte, ist mehr als erstaunlich.