Was wird aus Bayerns Unterbau?

Von SPOX
Jörg Butt (r.) hat jetzt doch noch Lust auf Bundesliga, Andries Jonker muss runter in die Regionalliga
© Getty

Jörg Butt will doch lieber weiter das Tor der Bayern hüten - wer soll dann aber den wichtigen Job des Jugendleiters beim Rekordmeister übernehmen? Bremen rätselt weiter über die Verletzung von Denni Avdic, in Freiburg gerät ein fast Vergessener wieder in den Fokus.

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Bayern München: Jörg Butt und die Bayern überraschten unter Woche. Butt verlängerte seinen Vertrag jetzt doch um ein weiteres Jahr - eine schöne Sache für den bald 37-Jährigen. "Ich möchte meine Karriere mit einem Titel beenden", erklärt Butt seine Beweggründe. Eigentlich war er aber ja für die Leitung der Nachwuchszentrums bei den Bayern vorgesehen. Dort will Werner Kern nach über zwei Jahrzehnten aufhören. Die zweite Mannschaft der Bayern wird nächste Saison in die Regionalliga degradiert, Andries Jonker - der momentan die Höhenluft der Bundesliga schnuppert - soll sie über die Dörfer zurück in die 3. Liga führen und der Posten des Jugendleiters ist quasi vakant: Die Bayern gehen ein wenig fahrlässig mit ihrem in den letzten Jahren sehr erfolgreichen und effizienten Unterbau um. Als möglicher Kandidat gilt nach Butts Absage jetzt Michael Tarnat, der bisher als sportlicher Leiter der Jugendabteilung agiert.

1. FC Nürnberg: Dass Julian Schieber den Club verlässt, steht schon seit längerem fest. Dementsprechend viel Zeit hatten die Franken, sich nach Ersatz umzuschauen. Und: Die Nürnberger haben ihre Hausaufgaben gemacht. Mit Alexander Esswein (Dresden) und Tomas Pekhart (Prag) verpflichtete man bereits zwei neue Angreifer. Ein dritter Neuzugang für die kommende Saison steht schon parat - aus den eigenen Reihen. Denn spätestens zur neuen Spielzeit soll Albert Bunjaku wieder topfit sind. Der Schweizer gab am Wochenende nach seiner Knieverletzung und monatelanger Pause sein Comeback in der 2. Mannschaft. Zwar sah Bunjaku bei seiner Rückkehr die Rote Karte, das Knie aber hielt, so dass man in Nürnberg zuversichtlich ist, dass der 27-Jährige im nächsten Jahr wieder an seine Top-Leistungen der letzten Saison (12 Tore) anknüpfen kann.

Werder Bremen: Weiterhin herrscht großes Rätselraten um die Verletzung von Winter-Zugang Denni Avdic. Seitdem der Schwede im Spiel bei Eintracht Frankfurt von Maik Franz eine gewischt bekommen hat, plagen Avdic immer wieder starke Kopfschmerzen und Schwindelgefühle, die einen Einsatz in den letzten Spielen unmöglich machten. Bisher führte keine der zahlreichen Untersuchungen zu einem konkreten Ergebnis. Da Marko Arnautovic in den letzten Partien deutlich hinter den Erwartungen blieb und Predrag Stevanovic noch zu grün hinter den Ohren scheint, setzt Werder viele Hoffnungen auf die baldige Rückkehr von Sandro Wagner.

VfB Stuttgart: Unter der Woche saßen sich Vertreter des VfB und die Initiatoren der "Aktion VfB 2011" zum vorerst letzten Mal gegenüber -mit einem für die Vertreter der Initiative sehr ernüchternden Ergebnis. "Der Verein hat sich für mehr Transparenz und Mitsprache der Mitglieder ausgesprochen. Doch geht hierbei der VfB in seinen Ausführungen von einer anderen Definition aus, was die Begrifflichkeit 'Mitbestimmung, Mitsprache und Transparenz' betrifft als die 'Aktion 2011' dies versteht", heißt es in einer Pressemitteilung der Initiative. Im Klartext: Die geforderte Satzungsänderung für eine direktere Mitbestimmung der Vereinsmitglieder und dadurch mehr Basisdemokratie lehnt der Klub kategorisch ab. "Eine Gefährdung der Vereinsautonomie und es würden 'Hamburger Verhältnisse' würden dadurch in Stuttgart entstehen", formulierte der Klub seine Bedenken. Die "Aktion VfB 2011" hält dagegen: "Sollte es bei den bestehenden satzungsrechtlichen Regelungen bleiben, besteht weiterhin kein Vorschlagsrecht oder eine Leistungskontrollfunktion der Organe und der Zirkelbezug im Besonderen auf Ernennung, Wahl und Bestimmung von Ehrenrat, Aufsichtsrat, Präsident." Fortsetzung folgt...

FC St. Pauli: Die Saison ging so gut los für St. Pauli wie auch für Richard Sukuta-Pasu. Mit einem Tor und zwei Vorlagen war der Angreifer maßgeblich daran beteiligt, dass der Aufsteiger mit einem 3:1 in Freiburg perfekt in die Saison startete. Mittlerweile sieht die Welt allerdings ganz anders aus: St. Pauli ist so gut wie abgestiegen und Sukuta-Pasu nicht mal mehr eine Alternative für Coach Holger Stanislawski. Letztmals kam der 20-Jährige am 29. Spieltag zum Einsatz, zum letzten Mal in der Startelf stand er Mitte Februar, insgesamt bringt er es auf magere neun Partien in dieser Saison. Für höhere Aufgaben konnte sich Sukuta-Pasu damit nicht empfehlen, schon gar nicht für Einsätze in der Champions League. Die winken im nächsten Jahr in Leverkusen, wohin der deutsche U-21-Nationalspieler im Sommer nach Ende der Ausleihe erstmal wieder zurückkehren wird. Ob Bayer allerdings Verwendung für Sukuta-Pasu hat, scheint mehr als fraglich.

1. FC Kaiserslautern: Der FCK hat den Klassenerhalt so gut wie sicher - nun kann man sich getrost den Planungen für die kommende Saison zuwenden. Vor allem im Sturm herrscht Handlungsbedarf: Srdjan Lakic geht zu Wolfsburg, Jimmy Hoffers Verbleib (ist vom SSC Neapel ausgeliehen) ist noch ungewiss. Bleiben nur Adam Nemec und Ilian Micanski, die mit zusammen drei Saisontoren jedoch nicht wirklich überzeugten. Deswegen soll Verstärkung her: Itay Shechter (Hapoel Tel Aviv), Tristan M'Bongo (Racing Straßburg) und Sascha Mölders (FSV Frankfurt) sollen ganz oben auf der Einkaufsliste stehen. Aber vielleicht können sich der frisch genesene Nemec und Micanski ja in den ausstehenden zwei Spielen noch empfehlen. Gut möglich jedenfalls, dass ihnen Trainer Kurz deswegen mehr Einsatzzeit gönnen.

SC Freiburg: Fast eine komplette Saison lang war Pavel Krmas in Freiburg überhaupt kein Thema. Wegen Verletzungsproblemen war der Abwehrspieler entweder außen vor oder saß - wenn fit - nur auf der Ersatzbank. Seine Bilanz bis April 2011: ein Vier-Minuten-Einsatz. Seit dem 28. Spieltag ist Krmas nun aber plötzlich mittendrin. Viermal stand der 31-Jährige zuletzt in der Startelf, das Spiel in Dortmund verpasste er nur wegen einer Sperre. Inzwischen ist Krmas quasi die Nummer eins in Freiburgs Innenverteidigung, denn: Ömer Toprak ist außer Form, Heiko Butscher innen nur noch Notnagel unter Robin Dutt und Oliver Barth derzeit Reservist. Vor ein paar Wochen war daran eigentlich nicht zu denken. Der Sportclub hatte Krmas bereits mitgeteilt, dass es für ihn keine Zukunft mehr in Freiburg gibt. Der Tscheche wollte sich damit allerdings nicht abfinden, kämpfte sich zurück - und erhielt als Belohnung einen neuen Vertrag. So schnell kann's gehen.

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