Die Bundesliga macht Pause, doch hinter den Kulissen wird fleißig an der Zukunft gebastelt. Viele Verträge laufen im Sommer aus. Wer muss gehen, wer soll bleiben? Ein Überblick. Teil 3: Von Leverkusen bis Bayern München. Hier geht's zu Teil 1 und zu Teil 2.
Bayer Leverkusen
Michael Ballack (35, im Verein seit 2010)
Situation: Brauchte nach seiner Rückkehr von Chelsea über ein Jahr, um wieder in Tritt zu kommen. Unter Heynckes meist nur Mitläufer. Auch bei Robin Dutt zunächst häufig nur Ersatz. Inzwischen allerdings gesetzt und nicht mehr wegzudenken. Gerade in besonders wichtigen Spielen mit starken Auftritten.
Zukunft: Ist noch nicht geklärt. Ein Karriereende ist möglich. Wahrscheinlich ist aber, dass er noch mindestens ein Jahr dran hängt, eher allerdings im Ausland. Die USA scheint eine ernsthafte Option zu sein.
Hanno Balitsch (30, im Verein seit 2010)
Situation: Mädchen für alles bei Bayer. Spielte regelmäßig Rechtsverteidiger, aber auch schon auf Linksaußen eingesetzt. Nach Ärger mit Coach Robin Dutt aber nicht mehr berücksichtigt. Soll den Klub nun schnellstmöglich verlassen.
Zukunft: Bei Bayer unter Dutt keine mehr. Das Tischtuch mit dem Trainer ist zerschnitten. Dürfte schon im Winter weg.
Rene Adler (26, im Verein seit 2000)
Situation: War vor der Saison die unumstrittene Nummer eins in Leverkusen. Bestritt wegen einer Knieverletzung allerdings noch kein Spiel. Der vom VfB ausgeliehene Bernd Leno wurde inzwischen gekauft und wird auch künftig zwischen den Pfosten stehen.
spoxZukunft: Die Wege von Adler und Bayer werden sich im Sommer trennen. Mögliche neue Vereine gibt's in der Bundesliga (z.B. Schalke, HSV) wie auch im Ausland (z.B. Atletico, Tottenham).
Tranquillo Barnetta (26, im Verein seit 2004)
Situation: In den letzten Jahren immer Stammspieler bei Bayer. In dieser Saison wegen einer Verletzung noch ohne Einsatz. Mit Schürrle und Sam gibt es auf dem Flügel inzwischen hochkarätige Konkurrenz, die sich nochmal verschärft, wenn Renato Augusto wieder fit ist.
Zukunft: In der Vergangenheit gab es vor allem aus England immer mal wieder Interessenten. Nun ist der Schweizer ablösefrei zu haben und deshalb doppelt interessant für andere Klubs. Bayer wird sich finanziell strecken müssen, um ihn zu halten. Gut möglich also, dass sich die Wege nach der Saison trennen.
Danny da Costa (18, im Verein seit 2001) und Michael Ortega (20, im Verein seit 2011)
Situation: Da Costa gilt als großes Abwehrtalent. In dieser Saison durfte er in der Liga bislang allerdings erst einmal spielen. Die Konkurrenz auf rechts (v.a. Castro) hat momentan noch die Nase vorn. Ortega kam im Sommer auf Leihbasis aus Mexiko. Konnte sich bislang aber aufgrund einer Knieverletzung nicht in Szene setzen und hat noch kein Spiel bestritten.
Zukunft: Auf da Costa hält man große Stücke bei Bayer. Sein Vertrag wird daher verlängert werden, gleichzeitig bemüht man sich wahrscheinlich um eine Ausleihe, um ihm Spielpraxis zu verschaffen. Für Ortega gibt es eine Kaufoption über fünf Millionen Euro, die Leverkusen nicht ziehen wird. Kommt keine weitere Leihe zustande, wird Ortega wieder gehen.
Hier geht's zu Freiburg bis Hamburg
Hier geht's zu Wolfsburg bis Hannover
Werder Bremen
Tim Wiese (29, im Verein seit 2005)
Situation: Das Tauziehen um Wiese geht jetzt schon einige Monate. Der Torhüter will die weitere Entwicklung der Mannschaft offenbar erst abwarten, ehe er sich konkret äußert. Werder würde gerne verlängern. Über Wiese Qualitäten - auch als Identifikationsfigur bei den Fans - muss man nicht lange diskutieren.
Zukunft: Wiese wird bald 30, der nächste große Vertrag sollte sitzen. Derzeit ist alles möglich, von einem langfristigen Verbleib bis zum Neustart bei einem anderen Klub.
Claudio Pizarro (33, im Verein seit 2009)
Situation: Pizarro ist Werders Lebensversicherung im Angriff, alle anderen Stürmer kommen selbst zusammengerechnet nicht an die Torquote des Peruaners. Der Vertrag läuft bis 2013, kann aber nach dieser Saison von beiden Seiten aufgekündigt werden.
Zukunft: Der Poker ist in vollem Gange. Zuletzt kokettierte Pizarro offen mit einem Wechsel, es fiel der Name Inter Mailand. Pizarro hat offenbar noch einmal Lust, mit einer großen Mannschaft einen internationalen Wettbewerb zu spielen. Einem Transfer sogar schon in der Winterpause werden die Bremer aber nie und nimmer zustimmen. Aber: Wenn der Peruaner im Sommer nicht mehr will, schaut Werder schlicht in die Röhre.
Clemens Fritz (31, im Verein seit 2006)
Situation: Nach einem langen Durchhänger hat sich Fritz in der vergangenen Rückrunde wieder gefangen, um jetzt auf veränderter Position im Mittelfeld wieder an seine alte Leistungsfähigkeit heranzukommen. Als Kapitän der Mannschaft auch einer der Köpfe des Vereins.
spoxZukunft: Werder muss über eine Verlängerung des Kontrakts nicht lange überlegen. Fritz ist loyal, unaufgeregt, bescheiden - quasi ein Sinnbild dafür, wie sich der Klub gerne selbst präsentiert.
Sokratis (23, im Verein seit 2011)
Situation: Der Grieche hat in Bremen gut eingeschlagen. Auf der rechten Seite in der Viererkette hatte Sokratis einige sehr gelungene Auftritte, obwohl er ursprünglich als Innenverteidiger verpflichtet wurde. Ein guter Transfer, den Werder gerne länger an sich binden würde.
Zukunft: Die Leihkosten von 500.000 Euro dürften sich bereits jetzt gelohnt haben. Der FC Genua hat den Bremern zudem eine Kaufoption zugesichert, die Werder ziemlich sicher auch ziehen und Sokratis damit endgültig verpflichten wird.
Markus Rosenberg (29, im Verein seit 2011)
Situation: War in der letzten Saison noch an Racing Santander ausgeliehen, weil man in Bremen keine Verwendung für ihn hatte. Kam dann vor Beginn der aktuellen Saison wieder zurück. Nach starkem Saisonstart zuletzt ein Pendler zwischen Startelf und Ersatzbank.
Zukunft: Schwer zu sagen. Seine Rückholaktion war schon etwas komisch, ein fester Bestandteil in Werders Stammelf ist er auch nicht. Vielleicht hängt sein Verbleib auch entscheidend von Pizarros Zukunft ab...
Sebastian Prödl (24, im Verein seit 2008)
Situation: Der Österreicher will den endgültigen Durchbruch bis jetzt einfach nicht schaffen. Nach Mertesackers Verkauf und als Naldo noch verletzt war, war Prödl der zuverlässigste Innenverteidiger. Dann kam eine erneute Verletzung, seitdem kämpft er um Anschluss.
Zukunft: Prödl ist noch jung, der Klub wird ihn kaum fallen lassen. Er fühlt sich Bremen wohl, eine Vertragsverlängerung würde für beide Seiten Sinn machen.
Tim Borowski (31, im Verein seit 2009)
Situation: Eines der großen Bremer Sorgenkinder. Stand in dieser Saison in der Bundesliga keine Minute auf dem Platz, eine Knöchelverletzung bremste Borowski aus. Seitdem schuftet er - mal wieder - für seine Rückkehr. Zuletzt dachte er sogar an einen vorzeitigen Rückzug aus dem Profifußball.
Zukunft: Borowskis Vertrag soll eine Option auf ein weiteres Jahr beinhalten. Derzeit steht die Zukunft des Routiniers aber mehr denn je in den Sternen.
Mikael Silvestre (34, im Verein seit 2010)
Situation: Der Franzose fällt seit fast fünf Monaten wegen eines Korpelschadens im rechten Knie aus. Seine Position links in der Viererkette haben seitdem die beiden Zugänge Lukas Schmitz und Aleksandar Ignjovski recht gut bekleidet.
Zukunft: Silvestre wird im nächsten Sommer 35, die Konkurrenz im Team hat ihn überholt. Dazu weiß derzeit niemand, ob er wegen seiner schweren Verletzung überhaupt noch einmal zurückkommen wird. Immerhin trainiert er derzeit wieder zaghaft mit der Mannschaft. Eine Vertragsverlängerung erscheint trotzdem unrealistisch.
Sebastian Boenisch (24, im Verein seit 2007)
Situation: Noch ein Dauerpatient. Ein Knorpelschaden setzt ihn seit über einem Jahr außer Gefecht. In der Winterpause will Boenisch wieder voll angreifen, die Vorbereitung komplett mitmachen und zur Rückrunde fit sein. Zudem träumt er immer noch von der Heim-EM mit Polen...
Zukunft: Völlig offen. Werder hatte in den letzten Jahren nicht viel Freude am Linksverteidiger, weil Boenisch einfach unglaublich oft verletzt war. Zudem ist die Konkurrenz mittlerweile größer als früher auf seiner Position. Die Chancen stehen 50:50, dass er bei Werder bleibt.
Christian Vander (31, im Verein seit 2006)
Situation: Ist raus aus dem Profikader und derzeit fester Keeper bei der U 23 (15 Einsätze). Sebastian Mielitz hat ihn als Wiese-Ersatz deutlich überholt.
Zukunft: Will Vander es nochmal im gehobenen Profibereich wissen, muss er Werder verlassen. Selbst wenn Wiese gehen sollte, stünde Mielitz als dessen Nachfolger fest.
Lennart Thy (19, im Verein seit 2007)
Situation: War vor der Saison im Sturm eine echte Alternative und hatte gegenüber Rosenberg und Marko Arnautovic auch leicht die Nase vorn. Danach ging es aber zügig bergab, zuletzt stand er kaum noch im Kader und musste sich mit Einsätzen in der Reservemannschaft begnügen.
Zukunft: Ungewiss. Eigentlich müsste Werder mit dem 19-Jährigen schon nachsichtig sein und ihm noch Geduld entgegenbringen. Andererseits hat Bremen in der jüngeren Vergangenheit eine ganze handvoll Talente schnell - manchmal auch zu voreilig - weggeschickt, denen der Sprung ins Profiteam nicht zugetraut wurde.
Onur Ayik (21, im Verein seit 2004)
Situation: Nach einem Kreuzbandriss Anfang des Jahres findet er so langsam wieder zurück. Bisher allerdings nur mit kürzeren Einsätzen in der zweiten Mannschaft.
Zukunft: Hat vor knapp zwei Jahren seinen Profivertrag unterschrieben, seitdem aber - auch wegen der Verletzung - erst zwei Bundesligaspiele überhaupt absolviert. Hat für einen Vertrag für die erste Mannschaft nicht unbedingt die besten Karten...
Leon Balogun (23, im Verein seit 2010)
Situation: Einem Muskelfaserriss folgte in dieser Saison ein Innenbandriss im Knie. Deshalb bisher lediglich mit drei Einsätzen in der 3. Liga. Für die Profis derzeit keine Alternative.
Zukunft: Kam erst vor anderthalb Jahren aus Hannover und hat sich zumindest in der U 23 als verlässliche Größe erwiesen. Insofern bietet sich eine Verlängerung im Rahmen der U-23-Konditionen am ehesten an.
Hier geht's zu Freiburg bis Hamburg
Hier geht's zu Wolfsburg bis Hannover
Borussia Mönchengladbach
Christofer Heimeroth (30, im Verein seit 2006)
Situation: Er war in den vergangenen Jahren immer wieder die Antwort auf die zahlreichen sportlichen Krisen. Doch so schnell Heimeroth zwischen den Pfosten stand, so schnell landete er auch wieder auf der Bank. Bei Borussia Mönchengladbach ist die Nummer eins mit Marc-Andre ter Stegen so gefestigt wie zuletzt Uwe Kamps oder Robert Enke und für Heimeroth bleibt nur der Platz auf der Bank. Sein letztes Spiel machte er im Februar 2011 beim 1:3 gegen St. Pauli.
Zukunft: Er ist der ruhige Vertreter der klaren Nummer eins. Wenn er sich woanders noch einmal einem realistischen Konkurrenzkampf stellen will, könnte Heimeroth den Vertrag auslaufen lassen. Doch es läuft wohl darauf hinaus, dass Heimeroth bleibt und weiter den Backup für ter Stegen mimt.
Juan Arango (31, im Verein seit 2009)
Situation: Sein Können war immer unbestritten. Der Linksaußen ließ seine Klasse aber entweder zu selten oder zu unkonstant aufblitzen, so dass man nie genau wusste, woran man bei ihm ist. Diese Zeiten sind vorbei, denn Arango trumpft in dieser Saison förmlich auf und ist neben Marco Reus einer der Garanten für den Erfolg. Nicht nur, dass Lucien Favre den Venezolaner einzusetzen weiß, ist das Geheimnis hinter dem Aufschwung. Arango ist nach knapp zwei Jahren auch privat in Deutschland endlich angekommen und zahlt es mit Leistung zurück.
spoxZukunft: Arango will bleiben und am liebsten seine Karriere in Mönchengladbach beenden. Auch Mönchengladbach ist nicht abgeneigt, dem Südamerikaner einen neuen Vertrag zu geben. Die Gespräche laufen - die Einigung sollte nicht allzu lange auf sich warten lassen.
Roman Neustädter (23, im Verein seit 2009)
Situation: Er hat von Lucien Favre profitiert wie fast von keinem anderen. Schon Michael Frontzeck hielt große Stücke auf den Mittelfeldspieler, doch Neustädter, der zeitgleich mit Marco Reus zur Borussia kam, hat mit etwas Anlauf den Status des Unersetzlichen erreicht. Neustädter ist der Schaltspieler im Zentrum, überzeugt durch sein gutes Passspiel und seiner Technik. Verborgen bleiben diese Fähigkeiten auch außerhalb Mönchengladbachs freilich nicht. Und das gilt nicht nur für die Klubs, sondern auch für Verbände. Die Ukraine will den in Dnipropetrowsk geborenen Neustädter rekrutieren, Neustädter könnte also bei der EM 2012 als Gastgeber auftreten. Das Sprungbrett für den nächsten Schritt?
Zukunft: Klar ist, dass Mönchengladbach verlängern will und die Gespräche im fortgeschrittenen Stadium sind. Neustädter ist ein gefragter Mann und sicherlich in einer guten Verhandlungsposition - mit der Aussicht auf die EM 2012. Dennoch wäre es eine große Überraschung, wenn Neustädter nicht langfristig verlängert.
Joshua King (19, im Verein seit 2011)
Situation: Kam im Sommer auf Leihbasis von Manchester United und gilt als Talent mit hervorragenden Anlagen. In Gladbach konnte er die bislang allerdings nicht zeigen. Kämpft sich bislang eigentlich fast nur mit Verletzungen herum und kam so nur zu zwei Kurzeinsätzen. Die Aussichten zu spielen sind bei der starken Offensiv-Konkurrenz (Reus, Hanke, de Camargo) unheimlich begrenzt.
Zukunft: Ist noch bis Sommer von United ausgeliehen, doch sowohl King als auch die Borussia denken angeblich darüber nach, die Zusammenarbeit schon im Winter wieder zu beenden. Wenn nicht noch außergewöhnliche Dinge passieren, war Gladbach für King ein kurzes und trauriges Kapitel.
Hier geht's zu Freiburg bis Hamburg
Hier geht's zu Wolfsburg bis Hannover
FC Schalke 04
Mathias Schober (35, im Verein seit 2007)
Situation: Ist unzufrieden damit, dass er nur noch die Nummer vier ist. Ralf Fährmann ist verletzt, Lars Unnerstall überzeugt als Nummer eins, in der Europa League durfte Timo Hildebrand statt Schober ran. Noch keine Einsätze in dieser Saison.
Zukunft: Die Wege werden sich wohl trennen. Wenn Schober sich als routinierte Nummer drei bereit halten würde, wäre die Ausgangslage eine andere. Nur: Er ist nicht der Typ dafür. In ihm brennt noch der Ehrgeiz, weswegen er sich schon mit Ralf Rangnick angelegt hat.
Timo Hildebrand (32, im Verein seit 2011)
Situation: Kam als Not-Verpflichtung nach der Fährmann-Verletzung - und verlor den Wettkampf gegen Unnerstall um die Rolle des neuen Stammkeepers. Klagt dennoch nicht, trainierte seine körperlichen Defizite ab und wurde mit dem Europa-League-Spiel gegen Haifa belohnt, bei dem er sich für weitere Einsätze empfehlen konnte.
Zukunft: Auch wenn sich Hildebrand tadellos benimmt, wird der Vertrag wohl nicht verlängert. Unnerstall könnte der Mann der Zukunft sein und wird im Sommer mit dem wieder fitten Fährmann um den Stammplatz kämpfen. Schalke braucht entsprechend nur eine Nummer drei - und dafür ist Hildebrand zu gut.
Hans Sarpei (35, im Verein seit 2010)
Situation: War ein typischer Felix-Magath-Transfer. Kam anfangs zu überraschend vielen Einsätzen, doch in dieser Saison noch ohne eine einzige Bundesliga-Minute. Macht mittlerweile mehr mit dem Facebook-Kult von sich reden.
spoxZukunft: Klare Sache: Vertrag wird nicht verlängert, Sarpei wird sich einen neuen Klub suchen müssen. Einzige denkbare Option: Sarpei verstärkt zukünftig die zweite Mannschaft.
Lewan Kenia (21, im Verein seit 2008)
Situation: Seit über zwei Jahren ohne Einsatz. Kenias Potenzial ist unglaublich, seine Verletzungsanfälligkeit aber auch. So talentiert er ist - sein Körper scheint nicht für den Spitzensport gemacht.
Zukunft: So langsam muss die Frage gestellt werden, ob Schalke noch Geduld haben soll oder nicht. Wenn in der Winter-Vorbereitung keine erkennbaren Fortschritte gemacht werden, wird Kenia wohl gehen müssen.
Jefferson Farfan (27, im Verein seit 2008)
Situation: Spielte eine der besten Halbserien, seit er auf Schalke ist, seit dem 12. Spieltag aber verletzt. Lieferte in 10 Partien 6 Scorer-Punkte. Über seine Schnelligkeit in Kombination mit Dribbelstärke und Torgefahr verfügt sonst kein Schalker. Aber: Seit er fehlt, ist Schalke nicht wirklich erfolgloser gewesen.
Zukunft: Alles sieht nach Trennung aus, wahrscheinlich schon im Winter, um noch eine Ablöse zu erzielen. Sein Pokern geht Schalke ohnehin auf die Nerven, weswegen mit Hoffenheims Chinedu Obasi bereits ein Nachfolger gefunden wurde, der schon für die Rückrunde zur Verfügung steht.
Raul (34, im Verein seit 2010)
Situation: Bewies all der Skepsis zum Trotz, dass er auch mit 34 noch von Wert sein kann. Bildet mit Klaas-Jan Huntelaar ein formidables Duo und hat schon 10 Tore und 5 Assists zur starken Bundesliga-Hinrunde beigetragen. In allen Wettbewerben sind es sogar 21 Scorer-Punkte.
Zukunft: Im Januar stehen die Verhandlungen an - wobei es massig Gesprächsbedarf gibt: Ist Raul zu finanziellen Einbußen bereit? Fordert Raul einen Zwei-Jahres-Vertrag? Was sagt Rauls Familie? Denn Fakt ist: Interessenten gibt es genug, vor allem aus dem arabischen Raum.
Hier geht's zu Freiburg bis Hamburg
Hier geht's zu Wolfsburg bis Hannover
Borussia Dortmund
Sebastian Kehl (31, im Verein seit 2002)
Situation: Kehrte mal wieder nach einer Verletzungspause zurück und blieb endlich stabil. Eroberte sich im Laufe der Hinrunde einen Stammplatz im defensiven Mittelfeld und zeigte ansprechende Leistungen.
Zukunft: Ihm wird ein neuer Vertrag angeboten, doch Kehl muss dabei finanzielle Zugeständnisse machen. Alternativen mit ähnlichen sportlichen Perspektiven dürfte es keine geben. Man wird sich einigen.
Patrick Owomoyela (32, im Verein seit 2008)
Situation: Kam nach einem Sehnenriss im rechten Hüftmuskel bislang nur auf 167 Spielminuten und hat seinen Platz längst an Lukasz Piszczek verloren. Selbst wenn beide hundertprozentig fit sind, dürfte sich daran nichts ändern.
Zukunft: Da sich sein Vertrag nur dann verlängert, wenn er auf 20 Pflichtspiele kommt (derzeitiger Stand: 5), wird man neu verhandeln müssen. Owomoyela muss zudem darauf schauen, wie sich Youngster Koch nach seiner Wiedergenesung schlägt. Gut möglich, dass er sich diesmal mit einem Einjahresvertrag arrangieren kann.
Antonio da Silva (33, im Verein seit 2010)
Situation: Mischte in der Meistersaison munter und öfter als angenommen mit, rutschte im internen Sechser-Ranking jedoch mittlerweile auf Position fünf ab und kommt nur zu Einsätzen, wenn andere verletzt sind.
spoxZukunft: Die Wege werden sich trennen. Der BVB gab da Silva die Chance, wieder im ProfiFßball Fuß zu fassen. Der Brasilianer wird mühelos einen neuen Verein finden.
Mohamed Zidan (30, im Verein seit 2008)
Situation: 37 Einsatzminuten sprechen Bände: Zidan steht beim BVB nach einem Kreuzbandriss und einer Verletzung am Muskelansatz der Wirbelsäule auf dem Abstellgleis und hat trotz seiner Allrounderfähigkeiten kaum Aussichten auf Spielminuten.
Zukunft: Zidan wird gehen. Im Sommer äußerte er bereits, die Borussia zu verlassen, sollte sich seine Situation nicht bessern. Damals gab es Angebote aus seiner ägyptischen Heimat.
Julian Koch (21, im Verein seit 2001)
Situation: Kam verletzt von der Leihe aus Duisburg zurück und spielte seitdem keine Sekunde. Ein sogenanntes Kompartment-Syndrom legt ihn noch eine Weile flach.
Zukunft: Nach eigenen Angaben visiert Koch die Rückkehr ins Mannschaftstraining für Februar an. Dortmund hält große Stücke auf ihn, man wird sich über eine weitere Zusammenarbeit einigen.
Florian Kringe (29, im Verein seit 2004)
Situation: 0 Bundesligaminuten und keinerlei Perspektive. Nach zwei Mittelfußbrüchen sammelt Kringe in der Regionalligaelf Spielpraxis und sucht händeringend nach einem neuen Verein. Immerhin: nach ewiger Zeit durfte er im DFB-Pokal mal wieder auflaufen.
Zukunft: Die Borussia wird den Großverdiener ziehen lassen, möglicherweise bietet sich dazu schon im Winter die Gelegenheit. Der 1. FC Köln wird immer wieder mit dem Namen Kringe in Verbindung gebracht.
Damien Le Tallec (21, im Verein seit 2009)
Situation: Elf Spiele und ein Tor in der Regionalligamannschaft. Nach Verletzung bereits im Vorjahr kaum berücksichtigt. Hat sein Talent noch nicht überzeugend unter Beweis stellen können.
Zukunft: Stand im Sommer kurz davor, sich nach Düsseldorf bzw. St. Pauli ausleihen zu lassen. Ein Leihgeschäft scheint auch diesmal die beste Lösung für beide Seiten zu sein, zumal der BVB damit zuletzt gute Erfahrungen gemacht hat.
Johannes Focher (21, im Verein seit 2006)
Situation: Ist die klare Nummer drei im Kader und wechselt sich in der Regionalligamannschaft mit Kollege Zlatan Alomerovic zwischen den Pfosten ab.
Zukunft: Da der BVB II mit Tim Hohmann einen weiteren Keeper im Kader hat, ist auch hier ein Ausleihgeschäft vorstellbar. Allerdings nur unter der Bedingung, dass Focher bei einem neuen Verein auch zur absoluten Stammkraft wird.
Hier geht's zu Freiburg bis Hamburg
Hier geht's zu Wolfsburg bis Hannover
FC Bayern München
Danijel Pranjic (29, im Verein seit 2009)
Situation: Von Louis van Gaal noch (teilweise) protegiert, weil vielseitig einsetzbar (linker Verteidiger, linkes und defensives Mittelfeld), spielt der Kroate bei Jupp Heynckes keine Rolle mehr. Spielte in der Bundesliga erst eine Minute in Augsburg und stand nur zwei Mal in der Startelf (beim 6:0 im DFB-Pokal gegen Ingolstadt und beim 0:2 in der CL in Manchester). Wurde zwischenzeitlich in die zweite Mannschaft "abgeschoben" und half gegen 1860 München II (1:2) aus.
Zukunft: Bei Bayern keine mehr. Trennung am Saisonende sicher, Vertragsauflösung im Januar 2012 nicht ausgeschlossen, auch wenn die Bayern keinen Spieler abgeben wollen im Winter. Pranjic will zur EM und braucht dafür Spielpraxis.
Anatolij Tymoschtschuk (32, im Verein seit 2009)
Situation: Teilte sich den Platz neben Schweinsteiger auf der Doppelsechs mit Gustavo. Flog im Spiel eins nach Schweinsteigers Verletzung in Augsburg mit Rot vom Platz. Da Heynckes aber keine 1a-Lösung fand, um Schweinsteigers Ausfall zu kompensieren, liegt der Ukrainer auf Augenhöhe mit Gustavo und Alaba.
Zukunft: Offen. Timos Vertrag beinhaltet eine Klausel, nach der sich der Vertrag bei einem bestimmten Prozentsatz an Spielen automatisch verlängert. Der Spieler kann sich vorstellen zu bleiben. Die Bayern sind am Zug. Am Ende seiner Karriere will Tymoschtschuk noch ein halbes Jahr für Zenit St. Petersburg oder Schachtjor Donezk spielen.
spoxIvica Olic (32, im Verein seit 2009)
Situation: Kämpfte sich nach vielen Verletzungen wieder ran, hat aber unter Heynckes keine Chance auf einen Stammplatz. Fiel bislang auch öfter durchs Rotationsraster. Ist seit Wochen regelmäßig im Kader, bekommt aber wenig Einsatzzeit, obwohl er in der Offensive vielseitig einsetzbar ist.
Zukunft: Olic will weg, am liebsten schon im Winter. Sein Traum ist die EM 2012. Olic sucht die Gespräche mit der Klubführung. Nur wenn die Bayern im Winter Ersatz bekommen, darf Olic gehen.
Daniel van Buyten (33, im Verein seit 2006)
Situation: Trotz der Verstärkungen für die Defensive (Rafinha, Boateng) kommt der Belgier auf seine Spiele. Da Heynckes Boateng oft auf rechts stellt, ist van Buyten sogar Stammspieler. Zeigt solide Leistungen und ist der torgefährlichste Abwehrspieler der Bayern.
Zukunft: Van Buyten ist bald sechs Jahre bei Bayern und genießt hohes Ansehen bei Vorgesetzten und Mitspielern. Eine Vertragsverlängerung ist wahrscheinlich. Gut möglich, dass van Buyten seinen letzten Vertrag unterschreibt und bei Bayern in Rente geht.
Breno (22, im Verein seit 2008)
Situation: Kämpft nach vielen physischen und psychischen Rückschlägen um den Anschluss. Kam nach seiner Entlassung aus der U-Haft wegen des Verdachts der vorsätzlichen Brandstiftung wieder in der zweiten Mannschaft zum Einsatz. Derzeit hinten dran und generell nur Innenverteidiger Nummer vier.
Zukunft: Völlig offen. Die Bayern wollen ihm eine neue Chance geben und sich nach wie vor von seinen sportlichen Fähigkeiten überzeugt. Maßgeblich beeinflusst wird seine Zukunft vom Ausgang der Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft im Zuge der Brandstiftung.
Hans-Jörg Butt (37, im Verein seit 2008)
Situation: Setzt sich als Nummer zwei brav auf die Bank und steht im Notfall Gewehr bei Fuß. Durfte im Pokal und der CL in Manchester spielen.
Zukunft: Nach der Saison ist Schluss. Butt übernimmt im Sommer 2012 die Leitung des Nachwuchs-Leistungszentrums des FC Bayern.
Rouven Sattelmaier (24, im Verein seit 2010)
Situation: Ist die Nummer drei bei Bayern und Stammtorhüter der zweiten Mannschaft. Rutscht nur in den Profikader, wenn Butt oder Neuer ausfallen.
Zukunft: Da Butt im Sommer aufhört, würde Sattelmaier vorrücken. Es ist allerdings fraglich, ob die Bayern ihm den Nummer-zwei-Status hinter Neuer zutrauen. Die Verpflichtung eines erfahrenen Torhüters ist wahrscheinlicher. Und ob sich Sattelmaier weiter mit Einsätzen in der Regionalliga zufrieden gibt, ist ebenfalls fraglich.
Takashi Usami (19, im Verein seit 2011)
Situation: Ist der erste Japaner beim FC Bayern und kam auf Leihbasis von Gamba Osaka. Durfte anfangs ein paar Mal bei den Profis reinschnuppern und deutete sein Potenzial zumindest an. Heynckes hält ihn für einen interessanten Spieler. Verschwand zuletzt allerdings in der Versenkung, machte aber bei seinen Einsätzen in der zweiten Mannschaft auf sich aufmerksam (6 Tore).
Zukunft: Ist noch äußerst ungewiss. Bei Bayern bewertet man ihn bislang nicht als Flop. Allerdings scheint der Sprung in die erste Mannschaft noch zu groß. Nicht ausgeschlossen aber, dass man ihn kauft und anschließend an einen anderen Bundesligisten ausleiht.