Marek Mintal feiert emotionalen Abschied

SID
Marek Mintal traf bei seinem Abschiedsspiel gegen Dortmund selbst noch einmal vom Elfmeterpunkt
© Getty

Marek Mintal rang nach seiner letzten Partie für die Profis des 1. FC Nürnberg mit den Tränen. Als er in der Mitte der zweiten Halbzeit um 17.30 Uhr den Platz verließ, feierten ihn die rund 31.000 Zuschauer im Nürnberger Stadion noch minutenlang mit stehenden Ovationen.

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"Der ganze Tag war ein Traum. Es war mir eine Ehre, für diese Stadt und diesen Verein zu spielen", sagte der 34-Jährige nach seiner Auswechslung in der 63. Minute. In seinem Abschiedsspiel nach acht Jahren bei den Franken hatte das "Phantom" noch einmal getroffen und beim 4:2 (2:1)-Sieg gegen den deutschen Fußball-Meister und Pokalsieger Borussia Dortmund für den Pausenstand gesorgt.

Dortmunds Trainer Jürgen Klopp ging die Pleite zwar gehörig gegen den Strich ("Das stinkt mir"), doch auch er war voll des Lobes für den drahtigen Offensivspezialisten: "Marek ist ein Spieler mit einem Landesliga-Körper und einem weltklasse Fußballinstinkt. Daraus resultiert ein sehr guter Bundesligaspieler, der nebenbei auch ein klasse Typ ist."

Gündogan verkürzt Urlaub

Zu seinem Abschied waren zahlreiche ehemalige Kollegen gekommen. So hatte sich unter anderem der für den AS Monaco spielende Andreas Wolf auf den Weg nach Nürnberg gemacht. Ilkay Gündogan verkürzte sogar seinen Sonderurlaub nach der Europameisterschaft und stieß einen Tag früher zur Mannschaft des BVB, um beim Abschiedsspiel von Mintal dabei zu sein. "Er war zu meiner Zeit hier wie ein Ersatzvater für mich und hat mir sehr geholfen", sagte der ehemalige Nürnberger.

Bislang war erst einem Profi in der "Club"-Geschichte die Ehre eines offiziellen Abschiedsspiels zuteilgeworden. Vor elf Jahren kamen 40.000 Zuschauer ins Nürnberger Stadion, um Andreas Köpke, den Welttorhüter von 1996, gegen eine Auswahl ehemaliger DFB-Spieler zu feiern.

Dieses Mal wurde der bisher einzige Bundesliga-Torschützenkönig (2004/2005) der Franken ausgiebig gefeiert. Die Fans hatten eine Choreografie mit Mintal-Transparenten vorbereitet und den slowakischen Fußballer des Jahrzehnts (2000er) das ganze Spiel über mit "Marek Mintal"-Sprechchören bejubelt. "Es war alles dabei: Eine beeindruckende Kulisse, ein emotionales Spiel, und Marek hat ein Tor gemacht - ein toller Abschied", sagte Nürnbergs Trainer Dieter Hecking.

75 Treffer in 208 Spielen

Auch bei seinem letzten großen Auftritt stellte Mintal unter Beweis, warum er das "Phantom" genannt wird. Denn trotz unauffälligen Spiels gelang ihm das zwischenzeitliche 2:1 per Strafstoß. Für den "Club" trafen zudem Hanno Balitsch (30.) sowie die eingewechselten Sebastian Polter (70.) und Mike Frantz (89.). Die Treffer für Dortmund erzielten Kapitän Sebastian Kehl (15.) und Jakub Blaszczykowski (62.).

Für Mintal war die Abschiedspartie der Schlusspunkt nach 208 Pflichtspielen und 75 Treffern im Trikot der Franken. Er lief acht Jahre für den Club auf, bevor er 2011 zu Hansa Rostock wechselte. Für diese Saison holte Nürnberg den 34-Jährigen zurück.

Er soll ab der kommenden Woche noch ein Jahr in der Regionalliga auflaufen und anschließend als Trainer im Nachwuchsleistungszentrum arbeiten. Mintal bedauerte nach der Partie zwar, dass damit "etwas Besonderes" abgeschlossen ist. Doch er betonte auch: "Es war an der Zeit zu gehen."

Marek Mintal im Steckbrief

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