No Country For Old Men

Florian Schimak
21. Mai 201519:25
Verabschieden sich von der Bundesliga: Kehl, Rolfes, Noveski und Co.getty
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Nach der Saison verlassen einige altgediegene Profis die Bundesliga. Die einen beenden ihre Karriere, andere setzen die Laufbahn in ihrer Heimat fort. SPOX blickt zurück auf fünf Spieler, die die Geschichte der Bundesliga maßgeblich mitgeschrieben haben.

Pavel Krmas: Old but gold

Der Tscheche war nie der auffälligste Spieler, er war kein Zauberer am Ball oder ein Verfechter des technisch hochwertigen Fußballs im Breisgau. Pavel Krmas war Innenverteidiger, und das auf eine angenehm unaufgeregte Art. Interviews gibt's von ihm sehr wenige, Krmas war nie ein großer Fan des Rampenlichts. Kein Sergio Ramos, der quer über den Platz rannte, um mit Schiedsrichtern oder Gegenspieler zu diskutieren. Angesprochen, auf die drei wichtigsten Wörter für Spieler, die gerade neu nach Deutschland gewechselt seien, antwortete er einmal: "Kämpfen und siegen."

Krmas zeichnete vor allem seine Kopfballstärke aus. Der Schnellste war er nie, gab dem Sport-Club in den letzten Jahren aber in der Defensive enorme Sicherheit und sah dabei schon unzählige Innenverteidiger kommen und gehen. In seinem ersten Spiel für die Freiburger nach dem Wechsel vom FK Teplice nach Deutschland in die 2. Liga verteidigte er mit Heiko Butscher beim 1:0-Sieg über den SC Paderborn am 17. August 2007.

In seiner Debütsaison absolvierte er 31 Spiele und schwang sich unter Robin Dutt sofort zum Leistungsträger auf. Immerhin kam er mit der Empfehlung von drei Champions-League-Spielen für Sparta Prag. 2009 gelang ihm mit Freiburg der Aufstieg. In der Bundesliga hatte er aber anschließend wiederholt mit Muskelproblemen zu kämpfen, was ihn immer wieder zurück warf. Dabei hat er scheinbar erst jetzt auf seine alten Tage gelernt, wie er mit sich und seinem Körper umzugehen hat.

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So bekam er von Trainer Christian Streich in den letzten zwei Jahren bewusst kleinere Pausen. "Ich habe gelernt, auf meinen Körper zu hören und bin im guten Kontakt mit den Trainern, wann es besser ist, etwas runterzufahren", sagte Krmas: "Ich habe mich das die ganze Zeit einfach nicht getraut, habe die Signale ignoriert. Doch jetzt wissen wir beide: Lieber kurz mal aussetzen, als dann wieder wochenlang ausfallen."

Starke Zweikampfwerte zum Abschluss

Neben ihm in der Innenverteidigung entwickelten sich die jungen Freiburger Talente zu etablierten Bundesliga-Profis. Matthias Ginter, inzwischen Weltmeister und Profi beim BVB, profitierte ebenso von der Krmas' Erfahrung, wie es in diesem Jahr beispielweise Marc-Oliver Kempf tat. Bundesliga Spielplaner - Der Tabellenrechner von SPOX.com

Seine größten Erfolge feierte Krmas im Breisgau mit der Europa-League-Qualifikation 2013, ansonsten ging es die meiste Zeit nur gegen den Abstieg. Aber von der Art her scheint Pavel Krmas auch eher für diese Art Fußball gemacht worden zu sein. Den letzten Beweis tritt er im Abstiegsfinale bei Hannover 96 an.

In seiner letzten Saison hat Krmas noch einmal ordentliche Zahlen abgeliefert. In 21 Spielen gewann er knapp 65 Prozent seiner Zweikämpfe am Boden, fast 70 Prozent seiner Duelle in der Luft. Im Sommer geht es mit der Familie zurück nach Tschechien. Und apropos Zahlen. Diese scheinen Pavel Krmas generell zu liegen. Hat er doch ein abgeschlossenes Mathematikstudium.

Pavel Krmas: Old but gold

Filip Daems: Der nicht mehr benötigte Kapitän

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Filip Daems: Der nicht mehr benötigte Captain

Als Filip Daems im Januar 2005 nach Mönchengladbach wechselte, stand die Borussia nicht ganz so gut da wie heute. Sein Debüt gab er am 19. Spieltag der Saison 2004/2005 beim 1:1 gegen den BVB. Den Ausgleich erzielte Peer Kluge, Trainer der Fohlen war Dick Advocaat. Daems spielte wie immer als linkes Glied in der Viererkette, die Mitspieler in der Abwehr hießen Craig Moor und Marcelo Pletsch und davor agierte Jörg Böhme. Gladbach schaffte kurz vor Saisonende die Rettung.

2007 war der Abstieg nicht mehr zu vermeiden, unter Jos Luhukay gelang der sofortige Wiederaufstieg. Als Michael Frontzeck 2009 Trainer wurde, ernannte er Daems zum Kapitän. Aufgrund von Verletzungen verpasste dieser aber die komplette Hinrunde.

Dauerhaft aufwärts ging es erst unter Lucien Favre. Daems blieb Kapitän und Stammspieler und machte sich einen Namen als Elfmeterspezialist. Am 30. März 2014 scheiterte er beim 13. Versuch erstmals vom Punkt, den Nachschuss gegen Rene Adler verwandelte er aber.

Noch heute schwärmt Daems vom Trainer: "Lucien Favre ist ein Trainer mit klaren Vorstellungen. Vom ersten Tag an hat er uns erklärt, was er taktisch von uns verlangt und das perfekt vermittelt. Und das Team hat es schnell begriffen und umgesetzt. Deshalb stehen wir heute so kompakt."

Trotz seiner konstant guten Leistungen für die Borussia schaffte es Daems zu keiner großen Karriere in der belgischen Nationalmannschaft, für die er lediglich sieben Einsätze absolvierte.

"Ich bin 2001 von Lierse SK für fünf Jahre in die Türkei gewechselt und dadurch aus dem Fokus der Nationalmannschaft gerutscht. Mir war klar, dass der Wechsel ein Risiko ist, doch ich war jung, wollte die Welt sehen und mal was anderes machen. Die Entscheidung war richtig, die Auslandserfahrung hat mich weitergebracht", erklärte er.

Der Konkurrenzkampf mit dem 2011 verpflichteten Oscar Wendt spornte ihn an - meist setzte sich der Belgier durch. In dieser Saison ist Daems immer noch offiziell noch Kapitän, absolvierte allerdings kein einziges Pflichtspiel. Der Abschied nach der Saison steht schon länger fest. Doch an ein Karriereende denkt Daems nicht. Er schließt sich in Belgien dem KVC Westerlo an.

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Nikolce Noveski: Der große Schweiger

"Immerhin war es mein erster Hattrick." Diese Worte wählte der Mazedonier am 19. November, nachdem ihm in den ersten sechs Minuten innerhalb von 132 Sekunden zwei Eigentore unterliefen und er im zweiten Durchgang den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer beim 2:2 gegen Eintracht Frankfurt erzielte. Nikolce Noveski war und wird nie ein Mann großer Worte sein.

Beim FSV Mainz ist er nur der "Eisenmann". Hart, stark und durch nichts zu erschüttern. So wirkte der inzwischen 35-Jährige in seinen elf Jahren. Letzten Samstag kam seine weiche Seite durch. Als er in seinem finalen Heimspiel Noveski in der 87. Minute ausgewechselt wurde, kam die gesamte Mannschaft auf ihn zu und rührte Noveski zu Tränen. Die 33.702 Zuschauer feierten ihn mit Sprechchören und einem Banner mit der Aufschrift: "Viele Taten, wenige Worte - Danke für alles."

"Die Leute haben gemerkt, dass ich immer alles gegeben habe. Und dass das so zurückkommt, ist einfach nur schön. Aber ich war auf diese Reaktion gar nicht vorbereitet. Ich habe den Fans gesagt, dass die Mannschaft ihre Unterstützung weiterhin braucht", sagte der Innenverteidiger. Ein typischer Satz von Noveski, der stets für ehrliche Arbeit auf dem Platz stand. Gemeinsam mit Manfred Kaltz ist er mit sechs Treffern zudem Rekord-Eigentorschütze der Bundesliga.

2004 wechselte Noveski nach dem Bundesliga-Aufstieg der 05er von Aue nach Mainz und gab am 16. Oktober 2004 beim 2:1-Sieg gegen Werder Bremen sein Bundesliga-Debüt, das nur zustande kam, weil sich Tamas Bodog verletzt hatte. Mainz-Coach Jürgen Klopp stellte Noveski auf und wurde ihn nicht mehr los. Elf Jahre und 347 Pflichtspiele später genießt Noveski Heldenstatus in Mainz.

Rekordspieler in Bundesliga und Europa League

Er ist mit zehn Einsätzen in der Europa League und 254 in der Bundesliga Mainzer Rekordspieler in beiden Wettbewerben. Der Abschied aus Mainz erfolgt allerdings nicht unbedingt freiwillig.

"Ich wollte eigentlich noch weiter spielen. Das muss man jetzt in Ruhe überdenken", sagte Noveski. Trainer Martin Schmidt erklärte: "Ein Spieler wie Noveski hat es nicht verdient, auf der Tribüne zu sitzen. Er hat es verdient, als großer Spieler zu gehen. Das kann er jetzt." SPOX

Tatsächlich lief es in der abgelaufenen Saison weniger gut für ihn. Am 1. Spieltag zog er sich einen Innenbandriss zu und war dann unter dem neuen Coach Kasper Hjulmand außen vor. Oft saß er nur auf der Bank oder gar auf der Tribüne. Erst zum Ende hin wurde er wieder wichtig für das Team. "Nikolce hätte auch gespielt, wenn er nicht verabschiedet worden wäre. Er hat sich die Wertschätzung durch Topleistungen in den letzten Wochen verdient", sagte Schmidt.

Manager Christian Heidel schnappte sich nach Noveskis letztem Heimspiel das Stadionmikrophon und verkündete vor vollen Rängen: "Du bist ein Sinnbild für unseren bescheidenen Erfolg in den letzten Jahren. Dir stehen hier immer alle Türen offen." Noveski wurde zum Ehrenspielführer ernannt und konterte Heidels offene Einladung mit der Antwort: "Vielleicht nehme ich ja eine Stelle in der Kommunikationsabteilung an."

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Simon Rolfes: Der etwas andere Profi

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Simon Rolfes: Der etwas andere Profi

Dass er kein ganz normaler Fußballprofi ist, merkte man bei Simon Rolfes schon recht früh in seiner Karriere. Als er es zu Beginn seiner Profizeit nicht schaffte, sich bei Werder Bremen durchzusetzen, suchte er nach Gründen. Er kam zu dem Entschluss, dass er zu schmächtig für die Bundesliga ist. Er ging 2004 zu Alemannia Aachen in die 2. Liga und absolvierte dort außerhalb des normalen Trainingsbetriebs Sonderschichten mit den 400-Meter-Läufern Lars Figura und Jens Dautzenberg und holte sich die körperlichen Voraussetzungen.

Nach einer starken Saison ging er im Sommer 2005 für 750.000 Euro zu Bayer Leverkusen und erkämpfte sich auf Anhieb einen Stammplatz. 37 Spiele absolvierte er in seiner Debütsaison für die Werkself und erzielte dabei sieben Treffer. Auch in der kommenden Saison konnte der Blondschopf seine Leistung bestätigen, so dass er im März 2007 sein Debüt in der Nationalmannschaft gab.

Zwischen 2006 und 2008 verpasste er kein einziges Bundesligaspiel für Bayer und wurde von Joachim Löw für die Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz nominiert, wo das DFB-Team den Vize-Titel holte. Rolfes lieferte ein ordentliches Turnier und wurde im Anschluss zum neuen Bayer-Kapitän gewählt.

Nach zehn Jahren unter dem Bayer-Kreuz ist jetzt Schluss. "Ich bin sehr dankbar für die Karriere und die Erlebnisse, die ich gemacht habe. Es war nicht alles rosarot, aber die positiven Momente überwiegen auf jeden Fall. Davon haben sie ein bisschen etwas mitbekommen", sagte Rolfes nach seinem letzten Spiel gegen Hoffenheim.

Rolfes musste immer wieder gesundheitliche Rückschläge verkraften. Im Oktober 2009 riss das Innenband. Kaum zurück von seiner Verletzung, erlitt er Anfang 2010 einen Knorpelschaden im Knie - das vorzeitige Saisonende. Die WM in Südafrika fand ohne ihn statt. Mental und auch körperlich dauerte es einige Zeit, bis er sich erholen konnte. Bis zum Herbst 2014 spielte Rolfes aber fast verletzungsfrei durch und wurde zu wieder einem Fixpunkt im Leverkusener Spiel.

41 Bundesligatore, null Titel

Rolfes war ein Stratege, der das einfach Spiel bevorzugte. Dank seiner Ballsicherheit, der Antizipationsfähigkeit und Disziplin gab er dem Team im Zentrum Sicherheit. 41 Tore in der Bundesliga sind für einen defensiven Mittelfeldspieler zudem eine sehr gute Quote. Trotzdem blieb ihm ein Titel in seiner Karriere verwehrt. Im DFB-Pokal-Finale 2009 unterlag Bayer ausgerechnet Werder Bremen. Bundesliga Spielplaner - Der Tabellenrechner von SPOX.com

Im Dezember 2014 gab Rolfes dann bekannt, dass er seinen Vertrag nicht verlängern werde. "Mein Anspruch war immer, dass ich noch Topniveau verkörpern kann. Das Andere macht mir keine Freude. Ich glaube, dass jetzt ein guter Zeitpunkt ist, den Abschluss zu finden", sagte er letzten Samstag.

Vor der Zeit nach der Karriere hat der 33-Jährige keine Angst, ganz im Gegenteil. Rolfes hat genaue Pläne. Er gründete vor längerer Zeit eine Firma, die sich um die Karrieren von Sportlern kümmert.

Rolfes hatte schon immer ein Faible für das Unternehmerische, gemeinsam mit seinem Bruder besitzt er Aktienfonds. "Ich habe einmal in der Mittagspause bei Patrick Helmes zu Hause irgendein Spiel auf der Playstation gespielt. Er meinte nur, es wäre besser, wenn ich nie wieder spielen würde. Angeblich waren selbst seine ältesten Familienmitglieder besser als ich. Die Playstation interessiert mich aber auch einfach nicht, dazu hatte ich selbst als Kind keine Affinität."

Das schönste Abschiedsgeschenk bekam er von Stefan Kießling: einen selbstgebackenen Kuchen. Als Rolfes letzten Samstag nach Spielende offiziell verabschiedet wurde, flossen nicht bei ihm die Tränen, sondern bei Kießling. Rolfes: "Ach, der ‚Kies'. Er hat mir schon ein ganz tolles Geschenk gemacht. Wir hatten in den letzten neun Jahren eine besondere Beziehung."

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Sebastian Kehl: Die höchsten Höhen und tiefsten Tiefen

Sebastian Kehl: Die höchsten Höhen und tiefsten Tiefen

Bevor Sebastian Kehl im Januar 2002 zu Borussia Dortmund wechseln konnte, musste er sich erst einmal beim FC Bayern und vor allem bei Uli Hoeneß entschuldigen. Der Youngster hatte sich durch starke Leistungen beim SC Freiburg ins Rampenlicht gespielt. Die Bayern wollten den 21-Jährigen verpflichten und waren sich mit Kehl über einen Wechsel spätestens 2003 bereits einig. Kehl erhielt damals angeblich ein Handgeld in Millionenhöhe.

Doch im Winter 2001 meldete sich der BVB und stach den Rekordmeister aus, Hoeneß tobte und forderte in aller Öffentlichkeit eine Entschuldigung von Kehl und dem BVB. Letztlich zahlte Kehl die erhaltene Summe in vollem Umfang zurück und durfte in der Winterpause der Saison 2001/2002 nach Dortmund wechseln.

Mit den Schwarz-Gelben feierte er im Sommer direkt den Gewinn der deutschen Meisterschaft. Mit der Nationalelf wurde er in Japan und Südkorea anschließend Vize-Weltmeister.

Drohendes Karriereende

Der gebürtige Hesse war also schon bei den ersten Sternstunden der jüngeren Dortmunder Vergangenheit dabei - erlebte allerdings auch ganz dunkle Zeiten. 2005 stand der Verein kurz vor dem finanziellen Ruin Bankrott und konnte erst im letzten gerettet werden.

Doch der drastische Sparkurs wirkte sich auf die Mannschaft aus. Viele Stars wurden abgegeben, der sportliche Erfolg bleibt aus und man versinkt im Niemandsland der Tabelle. Kehl blieb dem BVB aber treu.

Nach einer durchaus erfolgreichen WM im eigenen Land, bestritt er am 1. Spieltag der Saison 2006/07 gegen Bayern München einen folgenschweren Zweikampf mit Hasan Salihamidzic. Kehl fiel mit einer Knieverletzung lange aus, es drohte sogar das vorzeitige Karriereende.

"Ich glaube, dieses Auf und Ab mitzuerleben ist etwas Besonderes in einer Karriere. Deswegen habe ich das als Geschenk erachtet", sagte Kehl auf seiner letzten Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Werder Bremen.

Jürgen Klopp machte Kehl zum Mannschaftskapitän. 2011 wurde der BVB Meister, holte ein Jahr später das Double erreichte 2013 das Champions-League-Finale.

"Ein Stück treiben lassen"

Am Ende seiner 13-jährige Reise mit Dortmund hat Kehl noch einmal die Chance, einen Titel zu gewinnen und auch über die Liga einen Europacupplatz zu erreichen.

"Schöner kann man es nicht haben, dass das Drehbuch so eine Wendung genommen hat. Wir haben in zwei Finals die Möglichkeit, eine zerfahrene Saison noch ins Positive zu drehen", so Kehl, der mit seinen Treffern im Pokal-Viertelfinale gegen Hoffenheim und im Elfmeterschießen gegen die Bayern im Halbfinale maßgeblichen Anteil am Einzug ins Finale in Berlin hat.

Seine Entscheidung, die Karriere zu beenden, hat Kehl noch nicht bereut: "Ich bin einfach überzeugt, dass es einfach der richtige Zeitpunkt ist zu gehen, und dass auf einem sehr hohen Niveau. Das habe ich mir immer gewünscht."

Über die Zeit nach seiner Karriere hat sich der 35-Jährige noch keine Gedanken gemacht. "Ich kann mir gut vorstellen, im Sport zu bleiben. Aber ich werde mich nicht direkt in etwas Neues stürzen, sondern erstmal ein Stück weit treiben lassen. Das Leben in Freiheit wird bestimmt eine Umstellung."

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